Grundeinstellung zum Hund und seinen Verhaltensweisen??

  • Zitat

    Keiner, der Martin Rütter zustimmt:


    " Wenn ein Hund einen anspringt, wenn man nach Hause kommt, ist es NIE Freude." ????


    Rütter meint ja auch, dass ein ankuschelnder Hund einen nur kontrolliere will.... :roll:



    Nee, ich halte allgemein auch recht selten was von Kontroll- und Dominanztheorien.... wenns nach diesen Experten geht, hat sich mein Hund schon 100mal die Weltherrschaft an sich gerissen :roll:



    Hund putzt sich, neben euch liegend oder auch nur im selben Raum befindend, die Genitalien


    1. Er pflegt ganz normale Körperhygiene


    2. Er zeigt klares Dominanzverhalten und euch, wer der Chef ist.


    3. Er kontrolliert euch :D



    Klasse fand ich Rütters Theorie, als ein Junghund ihm aufgeregt auf den Händen rumbiss. Seiner Meinung nach ein Maßregeln und Pöbeln. Ich halte das für normales freches Junghundverhalten, einen anderen Hund respektlos in die Körperteile zu zwacken und an ihm rumzuzerren. Eine Mischung aus Übersprungshandlung und Grenzen testen. Sollte einfach unterbunden oder ignoriert werden.

  • Hund putzt sich, neben euch liegend oder auch nur im selben Raum befindend, die Genitalien


    1. Er pflegt ganz normale Körperhygiene


    2. Er zeigt klares Dominanzverhalten und euch, wer der Chef ist.


    3. Er kontrolliert euch :D


    1. und wie gut, das ich nur einen kleinen Hund habe..... soll beim Putzen nicht so laut sein wie die großen...


    ;) jaja, auch Rütter hat es ganz gern mal mit der Dominanztheorie und der These, dass Hunde ja nur allzu gern die weltherrschaft an sich reißen würden.


    Birgit


  • Natürlich 2 + 3 :lol: :lol: :D :lol:

  • Das ist sehr beruhigend zu lesen....


    Leider erlebe ich es meinem "realen" Umfeld sooo oft, daß dem Hund sehr schnell anmaßendes, kontrollierendes, pöbelndes, grobes, respektloses .... unterstellt wird...


    Natürlich sollte man an vielen "Unarten" arbeiten, weil sie ja auch allzu oft in Streß für den Hund ausarten... Aber für mich stellt sich da echt die Frage, was halt meine Einstellung im Kopf so anrichtet... Also in meinem Kopf... Wie ich dann meinem Hund entgegen trete, mit ihm umgehe... usw... Ihn anschaue, ihn betrachte... Und was das dann wieder beim Hund anrichtet. Der ist ja nicht doof, sondern im Gegenteil sehr sensibel. Und setzt das mich nicht auch wieder mehr unter Druck, wenn ich im Hinterkopf ständig die Überlegung habe: Will er mich kontrollieren? Will er mich maßregeln? Hat er keinen Respekt vor mir?


    Auch in Bezug auf andere Hunde: Wenn ein junger Hund im Freilauf mit anderen rumprollt, diese eingrenzt: ist er da ein sicherer Raufer, der sich das raus nimmt und die anderen begrenzen möchte? oder ist er vielleicht überfordert und ihm fehlt einfach die Alternative? Klar, handeln sollte ich so oder so, aber wie wirken sich die unterschiedlichen Gedankengänge auf meine Grundeinstellung zum Hund aus?
    Ich denke ja: ein sicherer Hund hat sowas gar nicht nötig, also MUSS er unsicher und überfordert sein.


    Kann ich einen Hund so lieben, wie er es (vielleicht?) verdient, wenn ich ihm immer wieder "Böses" unterstelle? Kann ich dann überhaupt noch (halbwegs) objektiv seine Verhaltensweisen beurteilen und analysieren? Kann ich dann überhaupt noch adäquat auf ihn eingehen und mit ihm umgehen?


    Danke für den Knuddler Birgit...

  • Tanja, ich kenn es auch.


    Entweder ist der Hund anmaßend, respektslos oder so dominant, dass er ganz schnell kastriert werden muss :headbash:


    Ja, nur das, was ich dann sehe, das ist ein verunsicherter Hund, ein ängstlicher Hund, ein gestresster Hund weil grad mit der Situation völlig überfordert oder ein schlichtweg unerzogener Hund ohne souveräner und verläßlicher Führung.


    Unter Druck setz ich mich schon lange nicht mehr. Warum auch?


    Ich will Spaß haben mit meinem Hund, gern mit ihm zusammenleben und sehe ihn nicht als meinen Feind an, sondern als meinen Partner mit dem ich im Team arbeite.


    Vertrauen ist da eine ganz wichtige Basis und nicht Willkür oder Angst vor meinem eigenen Hund.


    Denn ich glaub, dass ist es schlussendlich. Angst vor dem eigenen Hund, gepaart mit Überforderung und Unverständnis oder Nichtwissens, was denn da am vorderen Ende der Leine so rumkaspert.


    Nur das mag keiner zugeben. Da kommt man mit Dominanztheorie und auch Rudeltheorie wesentlich bequemer weiter... als Mensch.



    Birgit

  • Nur: Woher kommt so etwas? Ich meine: Wieso hole ich mir Hunde, wenn ich insgeheim Angst habe? Gesteht man sich das dann nicht ein?


    Oft wird dem Hund auch hundliche Kommunikation untersagt: Knurren verboten, Zähne einsetzen ist ja extrem schlimm.


    Eine Bekannte von mir hat nen Dobermann, der an der Leine sehr "motzig" gegenüber anderen Hunden ist. Ist die Leine lang, bellt er rum. Wird die Leine kürzer und er kann nicht mehr rumspringen, beißt er irgendwo rein, auch mal ins Frauchen. Das wird als Angriff aufs Frauchen gedeutet und dementsprechend heftig und hart gemaßregelt. Nutzen tut es nix, der Streß wird für den Dobi nur größer und das Beißen nicht besser. Dabei ist das Beißen in dieser Situation ja gar kein Beißen als Angriff, sondern Streßabbau... die Alternative Rumspringen wird ihm ja genommen. Also wohin mit dem Streß? Was lernt der Hund denn da? ....


    Aber wieso dann überhaupt ein Hund?


    Bin ich zu "blauäugig"? Habe ich vielleicht zu viel Respekt vor diesem hochsozialen Lebewesen Hund?
    Muß man wirklich alles mögliche (und unmögliche) vom Hund verlangen? Kann jeder Hund überhaupt alles leisten? Haben nicht auch Hunde ihre Grenzen? Sollte ich nicht vor diesen Grenzen auch Respekt haben und so manches akzeptieren und eben in dem Rahmen des Hundes daran arbeiten, statt einfach zu versuchen ihn in ein Schema zu pressen, in das er vielleicht nie oder nur unter enormen Druck und Zwang hinein passen kann?


  • Natürlich freut der sich, halloooo? Ich freu mich ja auch wie ein Keks, wenn ich soooo toll begrüßt werde!




    Also da ist vielleicht auch ein klitzekleinbisschen Schuld, dass ich immer schon Party im Flur veranstalte ... wer wiiiiill Gaaaaaaassi und wir quasi beide im Flur durchdrehen vor Vorfreude ... jeden tag, jede Runde :ops:



    Ich kenne keine Welpen aber unsere Gasthündin (die weder dominant noch hypersexuell war - ganz im Gegenteil) hat als Übersprungshandlung gerammelt, wenn sie nicht wusste, wohin mit ihrer Aufregung.

  • Wieso hole ich mir einen Hund? Tja, Tanja, die
    Frage, die hab ich mir bei so manchem Hundehalter gestellt.


    Weil es grad in ist, weil man sonst allein ist, weil der Hund die Sozialkontakte ersetzen oder auch ermöglichen soll?


    Und dann kollidieren die Vorstellungen, wie der Hund denn sein soll ganz heftig mit dem, wie der Hund sich verhält.


    Er knurrt, er bellt, er schnappt auch mal, er zerrt an der Leine, er bringt Dreck ins Haus, stubenrein ist auch nicht.....


    Und damit haben wir dann alles beisammen, wo die meisten was verkehrt sehen.


    Anstatt nämlich zu shen, das der Mensch hier gefragt ist und auch mal einen Fehler gemacht hat kommt dann: Der Hund ist schuld. Weil dominant, respektslos, distanzlos u.s.w. u.s.f.


    Und man sucht die Knöpfchenlösung. Wo zum Henker ist der Knopf, der den Hund bitte wie gewünscht funktionieren lässt???


    Die Lösung bieten dann Gestalten wie Schlegel, Milan, Grewe, Baumann und auch Rütter, Geb-Mann und wie sie denn alle heißen.


    Du bist weder blauäugig noch naiv oder sonstiges, nur hast Du gemerkt, das es eben die Knöpfchelösung nicht gibt und man für ein Gemeinsam mit dem Hund andere Wege gehen muss. Den Hund eben nicht als Feind sondern als Partner in Hunde-Mensch-Team sieht und dementsprechend mit ihm umgeht.


    Birgit

  • Tanja...


    gerade dein letztes Post gibt doch die Antwort schon mit...


    Wenn ich dein Eingangspost lese " Luxusprobleme" ;) für
    dich wie für mich auch...


    Ich hab ein gewissen Maß an Erfahrung, kann mich schlau
    machen, lesen, Hilfe suchen etc.
    Ich, oder besser wir,´oder viele hier, versuchen eben dies.
    Haben aber einen grundlegend, anderen Anspruch auch
    an den Hunde ( oder bilde ich mir das ein !? )


    Der problemlose Familienhund als Vorbild!?
    Der Mitläufer, Begleiter, Sportgerät, Spielgefährte...wie oft
    werden diese Kriterien eben nicht erfüllt obwohl der Wunsch
    nach dem Plüsch-Steiff-Tamagochi besteht?


    Wehe, der Hund kommuniziert mit uns in seiner Sprache :zensur:
    Nutzt Bellen, Knurren, Zähne oder massregelt uns sogar :shocked:
    ...es gäbe dieses Forum nicht.


    Liebe Grüße
    Susanne


    EDIT... Birgit war schneller ... so wars gemeint ...

  • Birgit, wie wahr sind deine Worte. :gut:


    Ich habe hier in der Gegend zig Welpen / Hunde kommen und gehen sehen, weil nach verfuschter Erziehung und Ungeduld der Aus / Umstellknopf fehlte.


    Der zweite oder dritte Welpe / Hund wirds richten und funktionieren, es ist so traurig. :( :


    LG Sabine

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