Das Hundeschulen-Dilemma...

  • Was willst du denn ? Ein souveräner, berechenbarer "Führer" werden, bei dem die Hunde Sicherheit bekommen und an dem sie sich orientieren, oder möchtest du deine Hunde im "niemandsland" alleine lassen ?


    Arbeiten mußt du an dir, deine Hunde werden automatisch folgen. Wenn du natürlich mit einer derartigen negativen Einstellung an Canis herangehst, dann solltest du es meiden, denn ohne dahinter zu stehen bringt das beste Training nichts. Ein guter Trainer ist allerdings jemand, der die Probleme sieht und dem Halter genau das an die Hand gibt, was passend und von diesem umsetzbar ist. Linda ist eine solche Trainerin.


    Canistraining ist Menschentraining, der Halter wird geschult. Mit Futter und Spielzeug bist du doch nicht weitergekommen, siehst doch dein Problem. Kannst du es überhaupt ändern, willst du ?


    Was hindert dich an einer Probestunde ? Bist du nicht in der Lage selber zu entscheiden, was du tun willst und was nicht ? Niemand wird dich zwingen, deine Hunde zu mißhandeln ...


    Gruß, staffy

  • Ich glaube, das Problem liegt momentan nicht mehr bei den Hundeschulen, sondern viel tiefer, bei dir.


    Deine Suche nach den Hundeschulen ist bloß ein Symptom dessen. Um es ganz platt auszudrücken: Du weißt nicht, was du willst. Einerseits willst du es alles ganz lieb und nett, hast du es ganz lieb und nett, bist du unzufrieden, weil deine Mädels merken, dass du "nur" lieb und nett bist, es aber eben nicht nachdrücklich durchsetzt, wenn nötig. Dann kommst du zu dem Schluss, dass "lieb und nett" nicht ausreicht, suchst dir was mit mehr Nachdruck und stellst da wiederum fest, dass das nicht lieb und nett genug ist. Das jetzt mal so auf die Spitze getrieben formuliert.


    Und da glaube ich einfach, dass du dir selbst ein wenig im Weg stehst und dass dir da weder ein AL-Trainer noch ein Canis-Trainer helfen kann, solange er "am Hund" arbeitet und nicht an dir. Denn meiner Meinung nach, brauchst du einen Trainer, der dir zeigt, dass du meinen musst, was du deinen Hunden sagst. Dass du das auch konsequentesterweise durchsetzen musst. Und der dir zeigt, WIE du genau das deinen Hunden vermittelst. Und da helfen weder Kekse noch Leinenimpulse, solange du nicht hinter dem stehst, was du sagst. Nicht, dass ich nun eine LAnze für Leinenimpulse brechen wollte, beim besten Willen nicht. Im Gegenteil: Ich glaube, dass der Leinenimpuls ein verzweifelter Versuch ist, den Hund glauben zu machen, dass man meint, was man sagt, weil man anders nicht in der Lage ist, ihm das zu vermitteln...


    Das Grundproblem liegt aus meiner Sichtweise darin, dass du gerne irgendwie deinen Hunde alle Freiheiten der Welt bieten möchtest, dass du sie nicht einschränken willst, dass sie bei dir "gleichberechtigt" sind und dass sie dennoch hören sollen.


    Und ich glaube, dass das nur bei den allerallerwenigsten Hunden funktioniert und dass du offensichtlich nicht das Glück gehabt hast, mit deinen beiden genau solche Hunde zu erwischen.


    Deine beiden brauchen Grenzen, die brauchen Verbote, die brauchen ein Frauchen, das hinter diesen Grenzen und Verboten steht und diese auch voller Überzeugung umsetzt (und dafür braucht man meiner Erfahrung nach keine Gewalt).


    Henrike

  • Aus dem Bauch heraus würde ich Dich zu Celina del Arno nach Düsseldorf (Hundeschule Knochenarbeit) schicken. Weil ich denke, dass das von der Chemie her passen könnte.
    Die Pfotenakademie ist aber auch eine gute Adresse.
    Ich finde es völlig ok, wenn man einige Trainer durchmacht, bis man das Passende findet. Es ist auch letztlich nicht immer nur eine Frage des Konzepts, sondern auch der persönlichen Chemie.
    Und nicht jeder, der für ein Konzept eine Lizenz oder sowas hat, lebt das auch wirklich. Ich habe das mal sehr schmerzlich erleben müssen, als ich LaKoKo anfangen wollte. Was die Trainerin da trotz Lizenz geboten hat, war unter aller Sau und hatte mit der Baumann-Idee wahrlich nichts am Hut.

  • Zitat

    Hi rather_ripped,


    ich habe Dir eine PN geschickt!


    LG, Jana


    das sieht sie doch von allein, aber gut, dass wir es jetzt auch wissen ;)

  • Ich kann ein bisschen was zur Pfotenakademie sagen :) Leni und ich haben dort in der 10. Lebenswoche mit dem Welpenkurs angefangen und danach mit dem Grunderziehungskurs weitergemacht. Ich war/bin sehr zufrieden mit der Art des Trainings, vor allem, da ohne jeglichen Druck auf den Hund gerarbeitet wird. Das war in einer anderen Hundeschule, die ich anfangs besucht habe, komplett anders. Auch die Methoden erscheinen mir schlüssig, wobei auf jeden Hund und seine kleinen Problemchen individuell eingegangen wird.
    Zu Einzelstunden kann ich nichts sagen, da wir noch keine in Anspruch genommen haben. Ich halte die Trainer, die ich bisher kennenlernen durfte, aber für sehr kompetent und bemüht. Von der Philosophie her wird dort auch definitiv nach "Watterbäuschchen-Methode" gearbeitet, ich kann aber bisher nicht viel Negatives daran finden und denke, dass es auf mich und meinen Hund zumindest relativ gut passt :)

  • Hallo,


    es haben ja schon einige vor mir geschrieben, aber ich wollte meinen Senf auch noch mal dazu geben. Ich glaube, ich kann ganz gut nachempfinden, wie es Dir geht: Einerseits möchtest du ein nettes, harmonischers Miteinander mit deinen Hunden und deinen Hunden soviel Freiheiten geben können, wie es geht. Andereseits hast Du aber gemerkt, dass es nur "nett" nicht so klappt, möchtest aber noch nicht so recht vom nur "netten" Umgang miteinander lassen.
    Ich war damals in einer ähnlichen Situation, als ich zu Canis gekommen bin (allerdings hatte ich da auch schon die Hölle an der Leine ;-)). Es stimmt, nur nett und mit Leckerli, Spieli, Heititei war es nicht! Wasch mich aber mach mich nicht nass geht eben nicht. Wie viel ist die ganze harmonie eigentlich noch wert, wenn es nicht auch mal schief Töne gibt?
    Was nützt mir das schönste, netteste Miteinander, wenn ich meinen Hund nie von der (Schlepp-)Leine lassen kann? Was ist so schlimm daran, mit dem Hund mal einen Konflikt durchzustehen, sich durchzusetzen und mal zu sagen: Ich will das jetzt und du (Hund) machst das jetzt? Ich spreche nicht davon, dass man seinem Hund gegenüber rohe Gewalt andwendet. Aber ist es so schlimm, dem Hund mal die Leine hinterher zu werfen im Vergleich dazu, ihn ein Leben lang nie von selbiger lassen zu können?
    Werd Dir mal klar darüber, was du willst und dazu kann ich Dir auch wirklich nur eine Stunde bei Linda empfehlen und Dir mal anzuhören, was sie meint und wie sie mit Dir arbeiten würde. Linda ist auch nicht Michael Grewe, Dein Hund ist nicht der Hund von der DVD und du bist nicht die HH von der DVD. Sich eine DVD anzusehen und dann gleich ein ganzes "Konzept" zu "verurteilen" ist nicht zielführend.


    LG Kerstin

  • Wow, so viele tolle Antworten! :gut:


    Erstmal was die empfohlenen Hundeschulen angeht - die meisten sind leider zu weit weg :/


    In Frage kommen weiterhin im Grunde nur die Pfotenakademie (die CumCane auf ihrer Homepage übrigens auch empfehlen) oder eine weitere, die mir per E-Mail empfohlen wurde: http://www.naturhund.de/. Was mir bei der Pfotenakademie sehr gut gefällt, ist das weit gelagerte Angebot. Nach dem Einzeltraining könnten wir dort Agility, Apportiertraining, Nasenarbeit und zahlreiches weiteres machen. Vielleicht schreibe ich Pia Gröning einfach mal eine E-Mail...


    sithi, ich glaube für Obdience sind wir noch nicht weit genug. Da sollte vorher schon die Grunderziehung sitzen, oder? Und daran hapert es bei uns ja leider momentan noch... Wobei ich mir den Sport an sich auf Dauer für meine Maja (Schäfi-Mix) schon vorstellen könnte.


    Niani, im Grunde hast Du ja Recht. Ich will eben gerne an ein Konzept wie Animal Learn glauben, danach arbeiten - aber in der (unserer) Realität hat sich jenes eben als unzulänglich erwiesen. Vielleicht habe ich es auch nicht richtig umgesetzt, das wird sogar ganz bestimmt mit reingespielt haben, aber ich denke dass dieses Konzept de facto einfach Grenzen hat. Sonst hätten nicht auch die Hunde der Trainerinnen so viele Baustellen... Das finde ich sowieso immer sehr interessant; wie die Trainer mit ihren eigenen Hunden umgehen. Im Grunde würde mir das die Wahl einer Hundeschule sogar am meisten erleichtern - jede*n Trainer*in einmal mit den eigenen Hunden sehen. Sitzt alles? Wirkt es harmonisch? Sind die Hunde eingeschüchtert? Ist die Atmosphäre entspannt? Denn ich denke, dass niemand einem etwas vermitteln kann, was er selbst nicht umsetzen kann.
    Und ja, ich bin gerade selbst hin und hergerissen - zwischen Wunschvorstellungen, der Realität und hunderten von gut gemeinten Ratschlägen. Ich bin auf der Suche, nach dem für uns richtigen Weg - und ja, ich weiß noch nicht sicher, wie dieser aussehen soll. Ich weiß aber, dass ich meinen Hunden nicht weh tun kann - auch nicht durch vermeintlich harmlose Dinge wie Leinenruck am Halsband oder eine Tür vor den Kopf stoßen. Wenn sowas aus dem Affekt mal passiert, dann finde ich es okay - denn in dem Moment ist es authentisch. Aber vorsätzlich würde ich sowas nicht tun wollen.


    Nochmal zum Thema Canis: Was mir an dem HTS-Konzept so gut gefällt, ist dass der Hund die Chance bekommt, eine "Strafe" abzuwenden. Er bekommt ein grün, dann ein gelb, dann ein rot. Das empfinde ich als fair. Auf der Grewe-DVD bekam der Hund aber nur rot, rot, rot - und das auf eine nicht gerade sanfte Weise. Klar, es ist nur ein Ausschnitt des Trainings den man auf der DVD sieht. Aber dem Hund wurde gar nicht erst die Chance gegeben, mit "netten" Methoden zum Ziel zu kommen. Von heute auf morgen gab es zB fürs ziehen einen Leinenruck. Ich persönlich würde aber nur dann zu rot greifen, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind. Ich würde immer alles erst auf die nette Tour versuchen - und nur dort, wo ich an Grenzen stoße (wie bei Cleos Rückruftraining) mal etwas rabiater werden. Diese "Machtworte" sollten aber Ausnahmen bleiben - und in keinem Fall gesundheitsschädlich für meine Hunde! Und so würde ich einen Leinenruck am Halsband leider schon bezeichnen... :/

  • Ich rate dir zu CumCane....
    http://www.cumcane.de


    Wir sind seit 2006 in einer hundeschule,die nach dem Weg arbeitet (nicht 100%ig aber doch sehr stark)
    http://www.hundeschule-redbone.de
    und mehr als glücklich.
    Gearbeitet wird mit Clicker,Körpersprache,aber es gibt auch Konsequenzen für den Hund, sollte er nicht gewünscht reagieren.


    Es wird individuell auf jeden Hund eingegangen und mit dem Clicker und anderen Mitteln z.B. der IB oder dem anbieten von Alternativem Verhalten das gewünschte Verhalten geformt.
    Das Clickern ist dabei keinesfals auf Tricks beschränkt.
    Sondern dient auch zur Unterstützung in Situationen wo das Verhalten des Hundes schnell kippen kann.


    Man bekommt vermittelt wie man seinen Hund "lesen" kann, auch wie ein Hund lernt, das ganze drumherum - auch Gesundheitliche probleme wie Schilddrüsenüber oder unterfunktion und andere Krankheiten, die das Verhalten beeinflussen können werden behandelt.
    Ich war vorher in 3 08/15 Hundeschulen und sehr unglücklich.


    Loli hat alles angefallen was sich bewegt hat und dann erstmal geschaut was das überhaupt ist,gejagt wie eine irre und sich überhaupt nicht für uns interessiert.Ja 7kg Hund können auch beissen und bedrohlich wirken...


    Benny ist aufgrund seiner Borrelioseerkrankung stark "geistig" eingeschränkt und hat ziemliche Schwierigkeiten etwas zu lernen...
    zudem wurden einige Untersuchungen aufgrund des Rates unserer Trainerin veranlasst ,welche gezigt haben,dass es noch andere Ursachen für sein Verhalten gibt und nicht wie uns immer gesagt wurde
    Der verarscht euch nur...der ist stur-zeigt dem mal wos langgeht.
    Wir werden oft auch als "Wattebäuschchenwerfer" betitelt, aber damit kann ich leben.


    Unsre 2 hören einwandfrei,sind sozialverträglich (Loli wurde es wieder) und abrufbar und ja sie hören auch OHNE Leckerchen ;)
    Schaus dir mal an, evtl ist es ja etwas für dich!


    Edit...von der HTS rate ich ab.....



    lg isy

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