Benimmt sich "wie die Axt im Walde" ..

  • Zitat

    Fionn: Beide Hunde kamen gleichzeitig hierher, und die Große war schon immer "der Boss" ...


    Dazu fällt mir auch was ein: Wenn die Große schon immer der BOSS war, dann stellst Du dieses in Frage, indem Du mit der Kleinen mehr kuschelst, oder wenn Du die sonstwie bevorzugst. Folge: die Große sieht sich gezwungen, ihre Stellung etwas deutlicher klarzumachen - nachdem sie aber nicht gegen Dich aufmucken kann/will/sich traut, mobbt sie eben die Kleine.


    Will heißen, wenn Du einfach Ihre Stellung im Zweierteam der Hunde akzeptierst und mit Deinen Handlungen eher unterstützt (zB wird sie zuerst gefüttert, gestreichelt etc.), hat sie es nicht mehr nötig, der Kleinen selbst zu zeigen, daß sie die Vorrangstellung einnehmen möchte.
    Ist schwierig, vor allem, wenn die Große Dich momentan nervt, sie plötzlich dann trotzdem mit so viel Aufmerksamkeit zu bedenken, aber ich denke, das könnte schon helfen.


    Freilich - wenn Du gerade die Kleine streichelst, hat sie das zu akzeptieren. Du entscheidest, wen Du streichelst. Aber wenn Du die Kleine streicheln willst, was spricht dagegen, erstmal die Große zu kraulen, oder ihr nen Knochen zum Knabbern zu geben, und dann erst die Kleine zu streicheln. Verstehst Du? Oder wenn beide vor Dir stehen, die Große zuerst anzusprechen/ihr ein Leckerli zuerst zu geben.
    Vielleicht hast Du ihr diese Mobberei durch Bevorzugung der Kleinen unwissentlich erst anerzogen? ;-)


    LG,
    BieBoss


    PS: auch das Wohnungs-Umdekorieren, der Ungehorsam der Großen oder das Pinkeln der Kleinen könnte einfach eine Streßreaktion sein nach einer Weile der deutlichen Bevorzugung der Kleineren (die Kleine will gar net aufmucken, wird aber trotzdem zur Schnecke gemacht von der Großen - Pinkeln als Streßzeichen?). Nur so ne Idee.... Würde bedeuten, daß das Problem evtl. sogar einfach mit Deiner Akzeptanz der Stellung der Hunde untereinander gelöst werden könnte? *hoff....

  • BieBoss:


    Erstmal danke für die ausfürliche Hilfe.


    Was das Mobben betrifft: Ich achte immer darauf, die Große zuerst anzuleinen, zu füttern etc. Ich denke vielleicht eher, ich habe ZUVIEL darauf geachtet, d.h. zuviel "Terz" um die Große gemacht.
    Liege ich z.B. mit der Kleinen auf der Couch und wir kuscheln, und die Große kam dazu, habe ich sofort aufgehört, die Kleine zu streicheln, und mich der Großen zugewandt usw.
    Ich denke also nicht, dass sie da zu kurz kam, sondern eher, dass ich dadurch noch ihr "tyrannisches" Verhalten unterstützt habe.


    Häufig war die Situation aber so, dass die Große von sich aus weniger meine Nähe gesucht hat, die Kleine aber ständig. Wannimmer die Große dann in die Küche oder ins Wohnzimmer kam, sah sie die Kleine "an mir dran hängen" oder sie sah uns miteinander kuscheln etc.
    Oder morgens, wenn ich aufgewacht bin, kam die Kleine sofort zu mir rauf, oder unter die Bettdecke gekrochen. Ist ja logisch, dass ich darauf reagiere mit einem "Ja hallo guten Morgen Bella!" ... Die Große blieb immer auf ihrem Platz am Bettende liegen ...
    Ich habe dann meistens von mir aus - um sie nicht zu benachteiligen - dann auch zu ihr nach unten gefasst, sie gestreichelt und begrüßt.
    Also ich war permanent damit beschäftigt, darauf zu achten, dass Madame ja nicht benachteiligt wird ... Und möglicherweise habe ich dabei einfach zu viel "um sie herum geeiert" und sie deutete das als mangelnde Führungskompetenz ... :???:

  • Bieboss, ist die Theorie nicht inzwischen total überholt :???:


    Mit so einem Verhalten (bzw. der Bestätigung solchen Verhaltens) förderst Du eine Ellbogengesellschaft, in der sich derjenige durchsetzt der am dreistesten und fordernsten ist. Ich halte es für weitaus sinnvoller Höflichkeit und gutes Benehmen zu bestärken und den Hunden klar zu machen, dass das der einzige Weg ist der zum Ziel führt. Denn Hunde zeigen auf Dauer immer das Verhalten, was sie zum Erfolg führt. =)


    Ich kann Dir dieses Buch:

    wärmstens empfehlen :smile:
  • @La_Bella: ich kann ja mal erzählen, wie das bei mir und meinem ex, mit zwei jungrüden im besten rüpelalter lief. evtl kann dir dieser post weiterhelfen. :ka:


    Zum thema streicheln:


    der jüngere (Phex) hatte die angewohnheit, sich zwischen meinem stinker und mir drängeln zu wollen, um auch gestreichelt zu werden. ich habe den kleinen dann weggeschickt oder weggeschoben, in dem ich eine hand auf die brust des hundes gelegt habe mit dem kommando "ab". in dem moment wollte ich den großen streicheln und nicht den kleinen.


    wollte ich kontakt mit dem kleinen aufnehmen, rief ich ihn zu mir und schickte den großen weg. mir war das einfach zu viel gewusel und da rammi im rang höher war, versuchte er natürlich auch, phex den weg abzuschneiden um selbst gestreichelt zu werden. passierte das, habe ich ihn sofort auf seinen platz geschickt.


    natürlich kam es auch vor, dass ich beide jungs zu mir rief um sie zu streicheln.


    ich duldete kein "ich bin im rang höher als du" in meiner gegenwart.


    die jungs wurden tagsüber in der wohnung kaum beachtet und haben viel zeit auf ihren festen plätzen verbracht. sie duften weder aufs sofa, noch ins bett. das bett war eh tabu. erwischten wir einen der hunde auf dem sofa, wurde er runtergescheucht.


    rumgetobe in der wohnung wollten wir auch nicht- die beiden sollten ruhig miteinander spielen (das haus war sehr hellhörig) und sich nicht wie die irren jagen. passierte das, gingen wir mit einem "schluss jetzt" dazwischen. wollten die beiden nicht aufhören, gab es eine auszeit auf ihren plätzen oder für den- der die toberei begonnen hatte.


    alles andere wurde auf draußen verlegt, dort wurden die jungs richtig ausgepowert und konnten die sau raus lassen - im haus sollte man die beiden- nach möglichkeit gar nicht hören. :lol:


    zum thema fressen:


    jeder hund wurde an seinem platz gefüttert. wir achteten darauf, dass es beim fressen keinen tumult gab. am anfang wollte rammi den inhalt beider näpfe fressen, was natürlich- gegenüber phex ziemlich unfair war. wollte sich rammi von seinem napf entfernen, sagte ich "nein" und zeigte auf seinem napf. er fraß dann- anstandslos weiter.


    später brauchten wir auf die jungs keine acht geben, wenn sie fraßen, da sie wussten wie sie sich benehmen sollten. nach dem fressen duften beide den leeren napf des anderen inspizieren ;)


    rammi war die ganze zeit im rang höher als phex. die beiden hatten ihre rangordnung untereinander festgemacht und das war okey so.
    trotzdem bevorzugten wir rammi deshalb nicht.


    Das was Anni schreibt, finde ich auch super wichtig:


    gutes benehmen der hunde bestärken!!! :gut:


    wenn der hund von selbst auf seinen platz geht- da kann man schon mit dem loben anfangen! ihn mal ein lächeln zuwerfen- oder sanft streicheln, zu ihm sagen, dass er ein feiner hund ist oder mal ein lecker springen lassen. sich vielleicht mal dazulegen und selbst entspannen.

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