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Die Frage ist - wie definiert man "Erziehung"?
Signale wie "Komm", "Aus", "Platz" sind für mich bereits keine Erziehung mehr sondern gehören in den Bereich "Ausbildung".
Erziehung sind für mich Sachen wie:
- Stubenreinheit
- grundlegend nicht an der Leine zu ziehen (ohne Signalwort, Leine dran ist das Signal)
- nicht andere Menschen anspringen
- keine Radfahrer, Jogger, .... jagenusw.
Also jegliche allgemeingültige Regeln des Zusammenlebens.
Und ja - dahingehend lässt sich jeder Hund erziehen. Aber wie schon geschrieben wurde - nicht jeder Hund von jedem Menschen. So manches Mensch-Hund-Gespann passt einfach nicht zusammen. Deshalb unterscheidet sich das Ergebnis häufig eklatant, selbst bei Individuen einer Rasse.
Es gibt zwar genügend Rassebeschreibungen - nur passen selbst diese Rassebeschreibungen nur zu häufig nicht wirklich auf die Rassen. Da werden "unangenehme" Aspekte öfter auch einfach mal unter den Tisch fallen lassen.
Zudem gibt es bei den Haltern häufig genug völlig unterschiedliche Ansprüche, was Erziehung und Ausbildung betrifft.
Und gerade bei den "leicht erziehbaren" Rassen gibt es viele Individuen, die Erziehungsfehler nur sehr schwer tolerieren.
Was Ausbildung betrifft wird die ganze Sache noch etwas "schwieriger". Auch hier gilt - grundsätzlich kann man jedem Hund die absoluten Grundlagen beibringen. Nur ist zum einen nicht jeder Mensch gleich gut darin, Hunde allgemein auszubilden. Zum anderen ist nicht jeder Mensch gleich gut für jeden Hundetyp geeignet.
Was die weiterführenden Ausbildungen betrifft - tja, da kommt es dann zu 100% auf das Mensch-Hund-Gespann, die Erwartungen des Menschen und das, was der Hund mitbringt an.
Einen Hund zum Hüten ausbilden zu wollen, der die notwendigen Eigenschaften nicht mitbringt, selbst wenn er einer Hütehundrasse angehört, ist genauso sinnlos, wie einen Hund zum Diensthund auszubilden, der die dafür notwendigen Voraussetzungen nicht mitbringt.
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Wie sagt man so schön ,,jeder Jeck ist anders!" Ich finde das trifft auch auf den Hund zu. Sicherlich lässt sich jeder Hund erziehen, die einen halt mehr, die anderen weniger.
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Zitat
Und ja - dahingehend lässt sich jeder Hund erziehen. Aber wie schon geschrieben wurde - nicht jeder Hund von jedem Menschen. So manches Mensch-Hund-Gespann passt einfach nicht zusammen. Deshalb unterscheidet sich das Ergebnis häufig eklatant, selbst bei Individuen einer Rasse.
Nein, es gibt einfach Hunde, denen man beispielsweise nicht beibringen kann, ohne Leine nicht zu jagen. Trotz intensiven Trainings.
Ich zitiere Schwizgebel: "Trotz Unterschieden ist damit zu rechnen, dass Beutefangverhalten durch Strafreize nicht nachhaltig beeinflusst werden kann. Viele Hunde, die mit äusserst schmerzhaften elektrischen Reizen konfrontiert werden, verfolgen nach kurzer zeit erneut flüchtende objekte. Andere sind selbst mit hohen Stromintensitäten nicht an der Jagd zu hindern. Ich erinnere mich an einen roten Cockerspaniel, der beim Verfolgen von Autos starke elektische Stimulationen von 10 sekunden Dauer hinnahm, ohne auch nur die geringsten Anzeichen von Hemmung zu zeigen."
Ich hab bisher noch keinen kompetenten Trainer gesehen, der meinte, dass bei allen! Hunden alle "Erziehungsziele" ohne Management möglich wären, auch wenn das bei 90% wahrscheinlich der Fall ist.
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naja, was das Jagen angeht
ich kann Luna auch nicht ableinen in jeder Situationaber trotzdem finde ich sie nicht unerzogen
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[quote="La_Bella"] "Setzt sich durch passive Dominanz wie Ignoranz und Clownerie durch."/quote]
habe ich so noch nie drüber nachgedacht, aber bei näherer betrachtung versucht mein hund (nicht immer erfolglos) genau DAS
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stellt sich die Frage ob "nicht jagen" speziell bei einem Jagdhund nicht schon eher Ausbildung als Erziehung ist.
Wie schon geschrieben - Erziehung ist in meinen Augen das, was zu den allgemeinen Interaktionen zwischen Hund-Mensch-Umwelt gehört. Nicht das Befolgen von expliziten Signalzeichen wie Abruf etc.
Und auch einem Jagdhund kann man beibringen, keine Jogger, Radfahrer etc. zu jagen. Wer das nicht kann, sollte sich keinen Jagdhund halten. Auch nicht, wenn der Hundehalter Jäger ist.
Wild ist etwas anderes - aber das hat nichts mehr mit Erziehung zu tun. Das ist schon eher im Bereich Ausbildung anzusiedeln.
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Bruno, 5 Jahre alter Tierheimhund, kann ich leider nicht ableinen. Der Rückruf unter Ablenkung z.B. andere Hunde, Wild funktioniert nicht richtig. Und mit anderen Hunden klappt es auch nicht. Dann bleibt er eben an der Flexi oder an der Schleppleine und Bonny darf frei laufen. Ich habe mich damit abgefunden, übe aber fleißig weiter.
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Zitat
Und auch einem Jagdhund kann man beibringen, keine Jogger, Radfahrer etc. zu jagen. Wer das nicht kann, sollte sich keinen Jagdhund halten. Auch nicht, wenn der Hundehalter Jäger ist.Wild ist etwas anderes - aber das hat nichts mehr mit Erziehung zu tun. Das ist schon eher im Bereich Ausbildung anzusiedeln.
Absolute Zustimmung
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Zitat
Absolute Zustimmung
Ja, da stimm ich euch zu.
Zusätzlich:
Einerseits sind es "alles nur Hunde". Gewisse Grundlagen sind gleich, und die ganz grundsätzlichen Lerngesetze funktionieren bei Hunden sowieso genauso wie bei Katzen, Menschen und Pinguinen.
Andererseits ist bei KEINER anderen Spezies so viel auf verschiedene Verhaltensweisen selektiert worden wie beim Hund. Die verschiedenen Rassen sind halt nicht alle der selbe Hund in verschiedenen Verpackung. Die Charaktere und Eignungen sind so unterschiedlich wie die Körperformen und weichen zum Teil ganz erheblich von der Stammart Wolf ab.
Bei Schweinen z.B. zeigen alle Rassen noch das komplette, vollständige und genauso we beim Wildschwein ablaufende Instinktverhalten, man kann (abgesehen von der schwächlichen konstitution) selbst unsere hochgezüchteten Hybridschweine in den Wald schicken und sie benehmen sich wieder wie sie sollten. bei Pferden, Rindern, Ziegen, Schafen, Katzen... ist es ähnlich.
Bei Hunden dagegen wurde in ganz wesentlich Bereichen des Verhaltens in stark abweichende Richtung gezüchtet - stark abweichend vom Wolf und halt auch stark abweichend von Rasse zu Rasse.Also: Nee, man kann nicht alle Hunde gleich erziehen. Sicher können sie alle lernen friedlich mit dem Menschen zusammenzuleben, das ist ja nu eine der grundlegenden Eigenschften die ein Haustier zum Haustier macht...
Aber die Talente sind unterschiedlich verteilt und manche Rassen brauchen bestimmte Vorraussetzungen damit sie funktionieren können. -
yane: Das hast du oben schön zusammengefasst!
ZitatUnd auch einem Jagdhund kann man beibringen, keine Jogger, Radfahrer etc. zu jagen. Wer das nicht kann, sollte sich keinen Jagdhund halten. Auch nicht, wenn der Hundehalter Jäger ist.
Aber was macht man nun, wenn man "unfreiwillig" an einen Jäger geraten ist???
Gerade Mischlinge aus dem TS sind doch da richtige Überraschungseier.
Ich habe bei meiner Spanieren extra einen der wenigen Hunde meiner Orga ausgesucht, die keinen Podenco-Anteil zu haben schienen.
Laut DNA-Test ist in meinem "Boxer-Mix" (laut Orga) kein Boxer drin, dafür aber Beagle, Cocker und Staff.Ich würde sagen, schlimmer gehts ja fast gar nicht, was den Jagdtrieb betrifft ...
Ist man (bzw. der Hund) dann zu einem Leben an der Schleppleine verurteilt? -
- Vor einem Moment
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