An die Jäger und Wissenden. Wildschweingerippe und mehr

Hallo Ihr Lieben.

Ich habe mal wieder ne ordentliche Wut im Bauch... Auf die Jägerschaft in meiner Gegend... Folgendes Szenario:

Bei uns geht es hinter der Ortschaft direkt in den Wald. Am Waldrand ist ein großer Parkplatz. Ca. 100 Meter vom letzten Haus entfernt geht es auf einem Pfad in den Wald hinein, an einem Hochsitz vorbei, auf einen befahrbaren Waldweg, der dann parallel zur Landstraße noch weiter bergauf verläuft. Alles spielt sich nur wenige 100 Meter von der Ortschaft entfernt ab, der Pfad ca. 100-200 Meter parallel zu den letzten Häusern, daran gelegen der Hochsitz, also auch höchstens 200-300 Meter von den letzten Häusern entfernt, der befahrbare Waldweg nicht mehr als 300-400 Meter weg.

Wir laufen dort nicht besonders oft lang, gestern war es aber mal wieder soweit.

Die Hunde toben im Schnee, als ich plötzlich beobachte, wie Bluey mit etwas beschäftigt ist, das aussieht wie ein zerfledderter alter nadelloser Weihnachtsbaum. Aber irgendwie dann doch wieder nicht... Ich rufe Bluey ab, lege ihn ab, Jabba ebenso und gehe hin gucken: Liegt da voll das mega-riesige Wildschweingerippe direkt am Wegesrand.
Der Kopf war wirklich riesig und die Hauer einige cm lang. Die Wirbelsäule, und was so hochgestanden hatte, waren die Rippen gewesen. Es war ganz eindeutig zu erkennen, daß das Ding dort schon länger lag, da der Schädel und das Gerippe etwas "eingesunken" waren. Es hingen noch Haare an den Knochen und ganz blank war das Ding auch noch nicht...

Ich war überrascht und dann auch echt stinkig: Wie kann so etwas direkt am Wegesrand liegen? An einem von Jägern oft befahrenen Weg, in SICHTWEITE zum Hochsitz, der ebenfalls (Fußspuren im Schnee und auch davor regelmäßig) genutzt wird?

Dann fiel mir auch ein, daß auf nem Parallelweg einige Zeit zuvor ein übler Geruch aufgefallen war. Ich dachte vor einigen Wochen dabei eher an so Stinke-Pilze, die so nach Verwesung riechen, aber von wegen Hanglage und Windrichtung könnte es durchaus sein, daß ich da schon das Viech gerochen hatte...

Naja, grübelnd gehe ich zurück Richtung Auto, als meine Jungs über die Lichtung mit dem Hochsitz toben, plötzlich sind beide am Fressen: Liegt dort überall Brot und Äpfel und Zeug rum.... :zensur:

Keine 300 Meter vom Ortsrand weg, wird da verbotenerweise gefüttert... Das darf ja wohl nicht wahr sein... Und das ist nicht der erste und einzige ortsnahe Futter-Hochsitz, wo immer wieder Brot, Gemüse, Obst und Krams ausliegen...

Aber Jäger haben ja anscheinend Narrenfreiheit... Ordnungsamt und Polizei kümmern sich bei uns um solche Dinge nicht, die Jäger stecken unter einer Decke, hauptsache es gibt was abzuknallen (traurig aber wahr, Ausnahmen sind selten... )...

Wohin könnte ich mich wenden, wenn es Aussicht auf Erfolg geben soll?

Danke Chris. Die Seite werde ich mir mal anschauen... Von denen hatte ich mal Info-Material, wo auch drin stand, daß eben nicht gefüttert werden darf. Naja, aber für genauere Infos habe ich ja hier geschrieben. Hoffe natürlich ganz stark, daß sich unsere "DF-Jagdgesellschaft" noch meldet...

Hier gehts halt in den letzten Jahren echt bissel drunter und drüber Jagd-technisch. Letztes Jahr wurde im Nachbarort direkt am Ortsrand mitten auf der Wegkreuzung ne Sau erschossen, alles voller Blut, richtiges Gemetzel, die Frischlinge ließ man einfach dort, die sollten elendig erfrieren. Innerhalb weniger Stunden war die Hälfte der Ferkel von Hunden gerissen, andere hatten sich verstreut. 2 Ferkel konnten von einem Bekannten gerettet werden, der ging dann der Sache auch nach und es kam raus, daß ein totaler Anfänger ganz alleine einfach so auf Jagd war... na super...

Zitat

Schon mal auf die Idee gekommen, daß die Sau einfach verendet ist und die Reste bereits von einem anderen Hund hervorgezerrt wurden !!

Mag sein, daß der Jäger gar nix davon weiß. Abgesehen davon sind die nicht für die Entsorgung von Kadavern zuständig ....

Gruß, staffy

"könnte" sein, daß das Schwein angefahren wurde und sich von der Straße dort hingeschleppt hatte, aber dann könnte ich mir nicht vorstellen, daß in diesem sehr weitläufigen Gebiet, DIREKT am Wegesrand solange Zeit ein soooo großes Tier einfach liegen bleibt. Das Gerippe lag dort ganz sicher schon länger, war wie gesagt "eingesunken" und eindeutig zu groß, um von nem Hund durch die Gegend gezerrt zu werden...
Und selbst, wenn der Forst oder Jäger Tiere nicht entsorgen MUSS, so würde es der gesunde Menschenverstand gebieten, ein verwesendes Riesenviech von einem Hauptweg zu entfernen, auf welchem sich auch Kinder, Hunde und Katzen bewegen...

Daß NIEMAND von dem Viech hätte wissen sollen, halte ich für ausgeschlossen, daß sogar gestern noch frische Reifenspuren im Schnee auf dem Weg waren und ebenfalls am Hochsitz, der in Sichtweite zum Gerippe liegt...

Ja, aber würde man das nicht wenigstens bißchen weiter in den Wald zerren?

Und dann das Füttern direkt am Ort am Hochsitz??? (kein Einzelfall) Das ärgert mich fast noch mehr. Mit dem Gerippe wundert mich eher, aber das Füttern ist meines Wissens verboten, erst recht so nah am Stadtrand.

Aber ist das nicht einfach total rücksichtslos, die Viecher so nah an den Ort zu locken? Da haben Leute ihre Gärten und nur paar Meter weiter wird gefüttert....

Ich bin kein pauschaler Jagdgegner, aber bißchen Verstand sollte doch schon herrschen, oder?