Kämpfende Hunde trennen- aber wie?

  • :yes: mal wieder Zaphod und Tanja zustimm...


    Also, zum Trennen:


    Solange die Hunde nur Raufen, geh ich einfach. Bisher haben alle meine Hunde dann beschlossen lieber mir zu folgen als weiter zu zanken.


    Zum Trennen lässt sich sagen, dass der Mensch natürlich IMMER zuerst an seine Sicherheit denken sollte, was auch bedeutet, unter Umständen hilflos zusehen zu müssen, wenn es sonst einfach zu gefährlich wäre....


    Ansonsten hatte ich erst einmal die Situation, dass ich wirklich Hunde tennen musste. Da hatte eine andere Hündin Lotte gapackt und hat versucht sie zu schütteln... In der Situation hab ich die andere Hündin gewürgt, bis sie losgelassen hat. Allerdings war ich mir auch sicher, dass Lotte mir nicht (sehr) schaden könnte, daher musste ich mich nur vor der anderen Hündin schützen. (Die mir dennoch mächtig in die Hand gebissen hat, sie hing mit einem Eckzahn in Lottes Halsband, dadurch war die Situation überhaupt erst so eskaliert)

  • Zitat

    Zieht bitte die Hunde nicht an den Hinterläufen hoch.


    Ich war mal in einer unschönen Situation, die so endete, dass mein Hund seit dem konstant mit dem Hinterbein zittert, er nicht mehr so viel Muskeln hat, total schief läuft, nicht mehr von Menschen angefasst werden will,... er kann nicht mehr gescheit rennen, und wenn er sich schüttelt klapperts, wie Steine in ner Blechdose.


    3 Jahre alt isser.
    Der andere hat exakt ein Tackerlöchlein in der Schulter gehabt und das wars. :|


    Und das liegt daran, dass du ihn mal an den hinterbeinen gezogen hast?
    Also das mit den Hinterbeinen ist die einzige sichere Methode die ich kenne solche Giftmonster zu trennen wenn sie sich kloppen...
    Und wenn ich mir ein Loch hole wenn ich dazwischen gehe würde ich das niemals anzeigen, ich w+ürde damit zum Arzt gehnund gut wärs für mich

  • Bevor ich meine Hunde hatte, führte ich immer den Airedaleterriermischlingsrüden meiner Exvermieterin aus. Ein Raufbold wie er im Buche steht.
    Wenn er sich mit kleineren hatte und über ihnen stand, hab ich ihn mit mit einer Hand im Nackenfell, mit der anderen hinten im Rückenfell gepackt und mit ausgestreckten Armen hochgerissen. Bei seinen ca 20 kg war das gerade noch möglich.
    Hatte er sich mit größeren Hunden, erst mal abwarten, was passiert. Meist ist es ja gerade bei Rüden nur Prollerei. Das Komische ist, daß ich immer, aber wirklich immer allein dastand und der andere Hundehalter nur blöd geguckt hat. Wenn´s aber doch ernst ist, warte ich auf die Gelegenheit den fremden Hund an den Hinterbeinen zu packen. In der Regel lassen 9 von 10 Hunden sofort los, wenn sie den Kontakt zum Boden verlieren, und nein, sie können mich dann nicht beissen, wenn ich mich nicht total blöd anstelle. Das Problem dabei ist, wenn ich den anderen runtergezogen habe, könnte der eigene Hund wieder angreifen.
    Das ist mir aber in dem Fall, wenn der andere Hundehalter nicht mit eingreift, egal. Da ist mir dann das Wohl des eigenen Hundes wichtiger.
    Einmal hatte er sich mit einer Bordeauxdogge und die hatte ihn ruckzuck unter sich begraben. Herrchen stand blöd grinsend daneben. Ich also das Vieh gegriffen, habe da schon meine spezielle Technik entwickelt. Ich greife die Beine gleich über Kreuz, also rechte Hand ans linke Bein, linke Hand ans rechte Bein, hoch damit und rückwärts gehen, versucht der Hund sich umzudrehen, einfach etwas schneller rückwärts gehen. Wird der Hund zu penetrant, dann schmeiß ich ihn auf den Rücken indem ich die Hände wieder in ihre Ausgangs position bringe. Da kann der Hund noch so groß und schwer sein, die fliegen dann durch die Luft wie mit nem Judowurf. Und Ihr werdet es nicht glauben, spätestens dann ist Herrchen zur Stelle und greift auch mal ein. In dem Fall mit der Dogge war´s auch so. Anschließend glaubte er mich zusammen stauchen zu müssen, was mir denn einfiele, seinen armen Hund so zu quälen, ich könnte da ernsthaften Schaden an den Gelenken verursachen, usw. Na, dem hab ich ein paar Takte erzählt.
    Abschließend möchte ich noch erwähnen, dies ist keine Gebrauchsanweisung. Wer bei kämpfenden Hunden dazwischen geht und gebissen wird, egal ob vom eigenen oder vom fremden Hund, genießt meines Wissens keinen Versicherungsschutz.
    Jede Beißerei ist anders, und eine Pauschallösung gibt es nicht.

  • Ich habe bisher auch gute Erfahrungen damit gemacht den fremden Hunden an den Hinterbeinen schnell rauszuheben. Und dabei meine ich wirklich heben, denn dann kann der Hund nicht beißen - die Rückenmuskulatur reicht nicht dafür aus, dass er bis zu den Händen kommt. Was ich auch schon gemacht habe bei schweren Hunden, den Hund an den Hinterbeinen wegwerfen nach hinten und mich dann sofort draufwerfen. Geht aber nur bei Hunden, bei denen ich weiß, dass sie mich nicht beißen.
    Wichtig ist hierbei, dass der andere Hund sofort aufhört, wenn man den einen rausholt. Daher nehme ich immer die fremden Hunde, denn meine ziehen sich sofort zurück, wenn ich den anderen in Gewahrsam habe. Es gibt aber auch Hunde, die interpretieren das als gemeinsamen Angriff und nutzen es aus, dass der Mensch den anderen festhält.


    Wenn's nur eine Keiferei ist, dann schmeiß ich meist was dazwischen. Das hat bisher immer ganz gut funktioniert.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Riesiges Loch ist immer noch besser als tot.


    aber schlechter als kleine löcher... wenn es wirklich ein "raufbold" war, wird er ja nicht mit ernsthafter beschädigungsabsicht auf andere hunde losgegangen sein.


    wenn doch, wäre er bei mir dauerhaft mit leine und beißkorb gesichert gewesen

  • Zitat

    aber schlechter als kleine löcher... wenn es wirklich ein "raufbold" war, wird er ja nicht mit ernsthafter beschädigungsabsicht auf andere hunde losgegangen sein.


    wenn doch, wäre er bei mir dauerhaft mit leine und beißkorb gesichert gewesen


    Immer wieder erfrischend zu lesen, wie jeder meint, den fremden Hund zu kennen, nur , weil man zwei, drei Sätze über ihn gelesen hat.
    Auch ein Raufbold ohne Beschädigungsabsicht kann aus der Situation heraus ernsthaft beissen, wenn der andere sich gerade macht.
    Dieser Hund war zu dem Zeitpunkt, als ich ihn erstmalig ausführte, bereits 9 Jahre alt. Zum Raufbold ist er geworden, weil sein Frauchen eine von der ängstlichen Sorte war. Fremder Hund - eigenen sofort an die Leine und krampfhaft festhalten. Sowas bleibt keinem Hund verborgen und er wird versuchen, die Situation selbst in die "Pfote" zu nehmen. Anfangs habe ich ihn auch nur mit Leine ausgeführt, aber als er einige Wochen mit mir unterwegs war, und ich ihn gut einschätzen konnte, hab ich ihn auch laufen lassen. Meine Ruhe und Ausstrahlung hat sich immer mehr auf ihn übertragen. In kritischen Situationen habe ich erst mal abgewartet, was passiert und im Ernstfall sofort eingegriffen. Irgendwann hat er kapiert, daß ich es bin, der entscheidet, wer verprügelt wird. Der Hund ist 17 Jahre alt geworden und hat, nach fast einem Jahr mit mir, keine einzige Beisserei mehr angefangen.

  • Ich habe nie behauptet einen hund nach wenigen gelesenen sätzen einschätzen zu können....


    vielleicht definieren wir auch nur raufbold unterschiedlich.


    ich kenne viele hunde, die sich gern mal auf ein gerangel einlassen.. grade rüden. aber nicht einer war jemals in eine ernsthafte beißerei verwickelt.


    und ich bleibe dabei, würde ich einen hund haben, der (kleinere) hunde mit beschädigungsabsicht beißt, wäre der gesichter.

  • Zitat

    Und das liegt daran, dass du ihn mal an den hinterbeinen gezogen hast?
    Also das mit den Hinterbeinen ist die einzige sichere Methode die ich kenne solche Giftmonster zu trennen wenn sie sich kloppen...
    Und wenn ich mir ein Loch hole wenn ich dazwischen gehe würde ich das niemals anzeigen, ich w+ürde damit zum Arzt gehnund gut wärs für mich


    Nicht ich habe ihn hochgezogen, aber ja.
    Er wurde auch nicht "fachmännisch" hochgezogen.


    Die Situation war wirklich nicht so tragisch, und es ist bei solchen Tipps immer ein Risiko vorhanden, dass Leute zu schnell zu solchen Mitteln greifen, und dann noch auf eine total übertriebene Art und Weise.


    Alfons wurde mehrmals ins Gesicht geschnappt von einem etwas kleineren Hund. die Vorgeschichte auszuschreiben ist mir jetzt zu lang und zu doof, die beiden kannten sich schon, wir waren eigentlich zusammen spazieren, ich musste den kleinen oft weg"kuschen" weil er so pöbelte, Fonsie war zu 99% angeleint und auch relaxt, beim wieder ableinen rannte er anscheinend zu dicht am andern Hund vorbei und wurde angegangen. Er hatte die Schnauze voll, es gab Drohgebärden, dann ein Umschubsen, Fonsie wurde ins Gesicht geschnappt, dann legte er die Pfote auf und fixierte letztendlich auch mit den Zähnen (im Schulterbereich, etwas seitlich)


    Normalerweise hätte ich es erstmal mit anderen Instanzen versucht:


    Verbal (Aus, Hier her)
    Körpersprachlich (sich wie ein Gorilla aufführen, splitten wollen)


    Die Situation war nicht tödlich, sehr langsam, also kein wildes Gebeisse, und sie war meiner Meinung nach dabei abzuklingen (Körperhaltung entspannte sich beiderseits, anderer Hund hörte auf zu schnappen, Alfons fixierte nur noch mit "drüberstehen").
    Heftige Situation: ja! Passender Moment die Hunde körperlich auseinanderzureissen: nein!


    Durch das menschliche Eingreifen (Anbrüllen, Leinenhiebe, treten -dummerweise auch noch im Kreis stehend, und nicht einen Fluchtweglassend) schnappte er sich den andern Hund wieder, der sich im Stress (oder in der abgelenkten Sekunde) wieder im Gesicht verbiss.


    Alfons wurde übrigens nicht in die Luft gehoben an den Hinterbeinen, dazu waren die Frauen schlichtweg zu klein, sondern machten die "Schubkarre" mit ihm und rissen einfach wild an seinen Beinen rum. Da wurd gedreht geruckelt und dranrumwerkelt.


    Dann wurde wie bekloppt an beiden gezerrt, was die Löcher im Gesicht und die Verbissenheit größer machte.


    Ich stand zur größten Zeit wie paralysiert rum, und es hat nicht wirklich jemand zugehört was ich sage.
    Irgendwann löste sich der Knoten in der Brust und ich hab meinen Standpunkt deutlich machen können, bin zu Fonsie hin, hab -eigentlich bescheuert- an seinen Kopf gegriffen, eine Hand in Nasennähe, in der Hoffnung, er erkennt meinen Geruch, einen Arm wie beim Tierarzt, wenn die Spritze kommt, um den Kopf herum und von unten als Hals/Maul.
    Plopp ging das Maul auf, der andere Hund hing trotzdem dran. Schock des Todes, weil ich dachte der Hund sei "aufgespiesst". Später meinte eine der Begleiterinnen, dass sie glaubt gesehen zu haben, dass Alfons am Halsband in den Kettengliedern festhing.
    Jemand riss dann den andern Hund ab (was mit das dümmste ist was man machen kann).
    Beide Hunde und alle Menschen hatten einen Schock, der andere hatte eine getackerte Schulter, Alfons ein getackertes Gesicht. Zum Glück keine großen Risse o.ä.
    Es musste nix genäht werden, es wurde nur vorsorglich mit Antibiotikum behandeln wegen Infekten.
    Alfons hat noch einen Zahn ausgerissen bekommen, der dann wahrscheinlich in dem Kettenglied hing, ausserdem hatte er sich eingekotet.


    Das war die einzige Situation bei der ich vor Schock so gelähmt war, und ich bereue den Spaziergang noch heute.


    Fazit:
    in so einer Situation, wo am Ende nur ein paar Löcher verteilt wurden, und das beiderseits nicht in "gefährlichen" Zonen, SO einzugreifen hat alles nur schlimmer gemacht!


    Wenn zwei Hunde wirklich KÄMPFEN, könnte man sagen "ja das lohnt sich, die an den Hinterbeinen hochzuziehen" whatever. Aber wenn zwei Hunde wirklich KÄMPFEN, krichste die auch nicht so easy auseinander.
    Da bräuchteste schon zwei Betäubungspfeile.


    Von daher ist diese Methode meines Erachtens bei nur circa 0,001% der Beissvorfälle anwendbar, für die "normalen Grausamkeiten des Hundehalterlebens" ist es total unangebracht.


    Ich kann mir vorstellen, sowas ähnliches anzuwenden, wenn ich in selbiger Situation mit zwei kleinen Hunden wäre. Dann würde ich beide an der Taille (nicht an den Beinchen) in die Luft heben, damit die Schwerkraft siegt, und sie lieber loslassen.


    Aber die Hunde an den Hinterbeinen auseinanderzureissen wären sie sich festgebissen haben ist schlichtweg doof.

  • Zitat


    Wäre es nicht eigentlich sinnvoller sich den anderen Hund zu packen und den eigenen mit einem Notaus ins Sitz/Platz oder was auch immer zu donnern. Oder ist dies einfach zu gefährlich, weil man eben nicht weiß wie der andere Hund tickt?


    Sinnvoller wäre das sicherlich, aber ich packe lieber meinen eigenen Rüden etwas grober an, als nen Fremden.
    Und so weit habe ich meinen Hund noch nicht, dass er in so einer Situation auf ein Aus hört.
    Ansonsten war es so, dass meiner anfing den anderen zu provozieren, der andere ging dann auf ihn los und mein Rüde hat sich ausschließlich verteidigt.

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