magen/darmsensible Hündin, immer wieder Erbrechen

  • Hallo zusammen,

    ich wollte hier mal nachfragen, ob sich jemand mit wirklich magen/darmsensiblen Hunden auskennt. Eine Freundin von mir hat eine Hündin, die beinahe pausenlos Probleme mit dem Futter oder der Verdauung hat.

    Kurzer Abriss der Krankengeschichte und der Symptome:

    Hündin ist ca. 1 1/2 Jahre alt, aus Griechenland. Kam nach Deutschland mit Giardien, wurde dagegen erfolgreich behandelt. Kurze Zeit nachdem die krankheitsbedingten Symptome verschwunden waren, stellte sich eine recht unspezifische Futterunverträglichkeit mit gelegentlichem Erbrechen und/oder Durchfall ein.
    Am Anfang bekam sie Josera Trockenfutter, was sie im Allgemeinen recht gut vertragen hat. Nach einer Weile mochte sie es nicht mehr fressen. Es folgte eine Futter-Probier-Phase von Markus Mühle (Unmengen an Output, Gewichtsverlust) über Luposan (Magenverstimmung mit mehreren Tagen Appetitlosigkeit, stark gesteigerter Wasseraufnahme und hartem, geschwollenen Leib, am Ende Tierklinik) bis zu Bozita (phasenweise Erbrechen, Futterverweigerung und teilweise schlapper Allgemeinzustand). Die Hündin ist eigentlich sehr sportlich und hat einen recht hohen Energiebedarf, ist aber im Moment durch diese ganzen blöden Umstände recht dünn geworden. Zwischendurch bekommt sie Hermanns Hundefutter (Reinfleisch), welches sie aber teilweise auch verweigert, weil sie einfach Bauchschmerzen hat (?). An manchen Tagen wird sie abends (ca 19 Uhr) gefüttert und erbricht nachts (ca 4 Uhr) alles wieder, teilweise beinahe unverdaut.

    Die Besitzerin handelt immer verantwortungsvoll, lässt den Hund bei jedem Symptom vom Tierarzt behandeln und ihr ist im Notfall auch die Tierklinik nicht zu teuer. Es gibt allerdings einfach keine Diagnose. Die Hündin wird regelmäßig entwurmt und die Blutwerte sind gut. Beim letzten schlimmeren Krankheitsbild wurden die Nieren gecheckt, da ist alles Bestens. Ein Bauchultraschall war ohne Befund. Für eine Futterallergie sind die Symptome zu verschieden und Haut/Fell sind überhaupt nicht betroffen. Bis auf die phasenweise auftretende Schlappheit wirkt der Hund fröhlich und fit.

    Was kann man da noch machen? Ich betreue diese Hündin regelmäßig und habe auch mein Herz ein wenig an sie gehängt, ich würde mich einfach gerne ein bisschen informieren und vielleicht den einen oder anderen klugen Ratschlag weiterleiten. Danke für Antworten!

  • Hat sie schon selbstgekochtes Futter bekommen? Vertragen?

    Ich würde aus dem Bauch heraus mit Kartoffeln, Möhren und Hühnchen gekocht beginnen und wenn sie das verträgt weitere Komponenten testen.

    Ein gutes Futter für sehr sensible Hunde ist das Lupovet IBDerma, falls deine Freundin auf jeden Fall beim TroFu bleiben will.

  • Ich würde mal versuchen eine Zeitlang Schonkost zu füttern, in Form von matschig gekochtem Reis, oder evtl. Kartoffeln, mit Huhn und gekochten Möhren, um zu sehen wie sie darauf reagiert.

    Hat deine Freundin mal versucht das Trockenfutter ganz wegzulassen, und mal frisch zu füttern, oder eben für den Hund zu kochen. :???:
    Das würde ich auf jeden Fall noch austesten.

    Ansonsten bin ich der Meinung das mit ihrer Verdauung irgendwas nicht stimmt, und das sollte herausgefunden werden.

    Ein Trockenfutter für solche Fälle wäre evtl. noch das hier,
    Lupovet IBDerma

  • Sie hat bis jetzt weder gebarft noch selbst gekocht. Ich bin mir aber sicher, dass sie es probieren würde, wenn es damit Aussicht auf Besserung gibt. Ich glaube aber, dass sie dazu gerne eine richtige Anleitungen an der Hand hätte - kennt ihr da empfehlenswerte Literatur?

    Das Lupovet IBDerma habe ich auch empfohlen (füttere es selbst und habe nur gute Erfahrungen gemacht), aber sie zögert noch, da das Bozita eben so halbwegs vertragen wird und der Hund bis jetzt nach jeder Futterumstellung total im Eimer war :/ Leider ist der momentane Zustand eben auch nicht gerade gut, deswegen muss über kurz oder lang eine möglichst optimale Futterlösung her.

  • Mit Schonkost kann sie erst mal nicht viel falsch machen, das kann sie ruhig erst mal ein paar Tage füttern. Klappt das gut, sollte sie sich evtl. mit barfen befassen. Einfach, um zu wissen was der Hund alles an Fleisch, Gemüse, Calcium, Ölen, ... braucht. Ob sie das Futter dann kocht oder roh gibt macht ja nicht sooo einen großen Unterschied.
    Für meine Hündin gibt es z.B. das meiste roh, manches verträgt sie aber gekocht einfach besser.

    Empfehlen kann man z.B. das Buch "Natural Dog Food".

  • Wenn's meine Hündin wäre, würde ich die Leber sorgsam überprüfen lassen - mein extrem magen- und darmempfindlicher und superschlecht fressender Hund hat offenbar immer latente Leberprobleme gehabt, obwohl die "normalen" Blutwerte angeblich jederzeit bestens in Ordnung waren.

    Wir haben leider erst gemerkt, daß da wohl nur nicht gezielt genug gesucht worden war, als der Hündin nach der Kastration erst der Hormon- und dann der Fettstoffwechsel rasant abstürzten. Insofern würde ich bei einem Hund mit unklaren Magen- und Darmproblemem heute immer ganz gezielt nach der Leber sehen lassen - welche Werte da genau wichtig sind, weiß sicher der behandelnde TA.

    Meine Hündin hat dann übrigens den Rest ihres Lebens mit einer selbstgekochten Leberdiät verbringen müssen, ganz streng - und von da an waren ihre ewigen Magen & Darmprobleme verschwunden.

  • Ich hab schonmal über IBD gelesen, aber die Hündin meiner Freundin hat nur ganz selten Durchfall. Wenn sie wieder etwas nicht vertragen hat, erbricht sie fast immer. Blut hat sie auch nie im Kot. Könnte natürlich IBD mit Dünndarmschwerpunkt sein... werde meiner Freundin mal diesen IBD-Fragebogen von Lupovet mitgeben.

  • Zitat

    . Kam nach Deutschland mit Giardien, wurde dagegen erfolgreich behandelt. Kurze Zeit nachdem die krankheitsbedingten Symptome verschwunden waren, stellte sich eine recht unspezifische Futterunverträglichkeit mit gelegentlichem Erbrechen und/oder Durchfall ein.

    Hallo,
    das ist tatsächlich ein recht typischer Verlauf nach Giardien-Befall, den man von betroffenen HH immer wieder liest.
    Das Wort "unspezifische Futtermittelunvertäglichkeit" trifft es schon ganz gut.

    Helfen können da - nach Ausschluss anderer Ursachen - eine längerfristige Schonkost und eine Darmsanierung.

    LG, Chris

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