Konstant an der Leine, langweilig für Hund und Halter

  • Hallo.
    Ich bin doch ziemlich erstaunt, wie viele sich durch den Ausgangspost negativ angesprochen fühlen.
    Dies beweist mal wieder, dass das geschriebene Wort viel Raum für Interpretation lässt.
    Und das, obwohl m.M.n. klar und deutlich ausformuliert war, was bzw. wer gemeint ist. Nämlich kaum einer derer, welche sich aufgeregt haben.


    Auch ich habe auf einer unsere div. Gassirunden jedesmal die gleiche Begegnung:
    Frau mit Riesenschnautzer fährt (gehe davon aus tägl., da sie, egal an welchem Tag ich dort zur gleichen Zeit bin, vorbei kommt) insgesamt ca. 2,5km am Rad.
    Am Ende der Strecke hält sie an (Feldwegende), Hund macht sein Geschäft und es wird zurück geradelt. Geschwindigkeit konstant.
    Armer Hund.
    Kein Kontakt mit Artgenossen.
    Keinerlei Freilauf.
    Keine Kommunikation mit HH.
    Warum diese Frau einen Hund hat, vermag ich nicht zusagen.
    Wie alt beide sind, kann ich schlecht einschätzen.
    Vielleicht sind beide zufrieden mit ihrem dasein - vielleicht auch nicht.
    Ich kenne sie nicht. Kann mir kein weitreichendes Urteil erlauben.


    Mein Hund läuft aus übungstechnischen Zwecken derzeit auch mehr oder weniger dauerhaft an der Schleppleine.
    Genau deshalb, weil er später weitgehend OHNE Leine auskommen soll.
    ;)


    In diesem Sinne
    Sabine,
    die nicht so ganz versteht, warum ein ausgebildeter Blindenhund in Bezug auf diesen Fred ein schlechtes Los gezogen haben soll

  • Das mit dem Blindenhund versteh ich jetzt auch nicht ganz.
    Die können, genau so wie andere Hunde, erkennen, wann sie im Dienst sind und wann nicht. Die Blindenhunde z.B. wissen, dass sie frei haben, wenn sie kein Führgeschirr an haben.


    Und dann kann doch eine andere Person mit dem Hund mal eine große Runde gehen.


    So kenn ich das zumindest. So schlimm gehts denen also in der Regel nicht, wenn der Besitzer sich drum kümmert.


    Lg Christine

  • Zitat


    Genau so denken bestimmt auch viele Anwohner unserer morgendlichen Jogging/Marschier Route wenn sie mich und die Hunde taeglich sehen....da gibt's naemlich auch nur strammes Laufen oder Joggen und kaum Interaktion zwischen mir und den Hunden.


    Denkst Du wirklich, daß die Anwohner bei Dir in den USA so denken? Ausnahmslos alle US-Amerikaner, die ich getroffen habe, besonders in den Städten, kennen das gar nicht, daß man den Hund außerhalb eines Hundeparks von der Leine lässt. Oft wird man dann auch im Wald noch blöd angemacht, wenn der Hund ohne Leine ist, auch wenn er hört und die Menschen ignoriert. Es besteht regelrecht eine Paranoia vor Hunden, in viele Parks darf man einen Hund nicht einmal angeleint mit reinnehmen.


    Da wo ich hinziehe, Montréal, ist es genauso. Im gesamten Stadtgebiet und in den meisten Parks Leinenpflicht, bis auf ein paar Dogparks. In viele Parks darf der Hund gar nicht erst rein. Keine Hunde in bestimmten Stadtteilen, im Bus, in Restaurants (auch im Outdoorbereich), auf Märkten, bei Veranstaltungen im Freien, in Einkaufszentren, ja sogar in Tierläden. Um aus der Stadt rauszufahren braucht man mit dem Auto locker ne Stunde.
    70% der Hunde leben eh an der Kette. Die Hunde, die mal Gassigehen dürfen, wenn auch nur an der Leine, können sich schon glücklich schätzen.


    Ziemlich traurig. Da muss man ja zwangsläufig zur Ordnungswidrigkeit greifen, wenn man dem Hund wenigstens eine Stunde Auslauf ohne Leine pro Tag bieten will.


    EDIT: Zu den Blindenhunden: Da bekommen tatsächlich viele auch nicht den Freilauf, den sie eigentl verdient hätten, einfach weil die blinde Person nicht wirklich die Möglichkeit dazu hat. Es mag Ausnahmen geben.


    Genauso schlecht geht es Polizei- und Spürhunden. Ein Leben lang im Einsatzwagen hinten drin, bei der Arbeit immer an der Leine, beim Hundeführer meist im Zwinger. Hab ich so schon zigmal gesehen, weil ich in der Nähe der Hundestaffel Dresden gewohnt habe. Die hatten ein riesiges Feld nebenan, wo kaum jemand war und wenn die Hunde Glück hatten, durften sie mal 10 Minuten an der Leine ne Runde drehen. Haben fast immer gezerrt wie blöde. :|

  • Zitat

    Da wo ich hinziehe, Montréal, ist es genauso. Im gesamten Stadtgebiet und in den meisten Parks Leinenpflicht, bis auf ein paar Dogparks. In viele Parks darf der Hund gar nicht erst rein. Keine Hunde in bestimmten Stadtteilen, im Bus, in Restaurants (auch im Outdoorbereich), auf Märkten, bei Veranstaltungen im Freien, in Einkaufszentren, ja sogar in Tierläden. Um aus der Stadt rauszufahren braucht man mit dem Auto locker ne Stunde.
    70% der Hunde leben eh an der Kette. Die Hunde, die mal Gassigehen dürfen, wenn auch nur an der Leine, können sich schon glücklich schätzen.


    Ziemlich traurig. Da muss man ja zwangsläufig zur Ordnungswidrigkeit greifen, wenn man dem Hund wenigstens eine Stunde Auslauf ohne Leine pro Tag bieten will.


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    Oerks....I know.


    Wir haben's hier allerdings relativ gut. Wir leben auf einem Militaerstuetzpunkt und in den Nachbarschaften hier gilt natuerlich auch striktes Leinenpflicht.....aber wir haben hier sehr viele Moeglichkeiten raus in die Pampa zu fahren (immer noch innerhalb des Stuetzpunktes) wo die Hunde meilenweit laufen koennen, im See baden koennen, durch den Wald marschieren etc.


    War in Tennessee eigentlich auch nie ein Problem, auch da konnte ich sie immer auf einem Stuetzpunkt flitzen lasse meilenweit.


    Aber klar....was die Hundehaltung in Nordamerika angeht ist's ein Armutszeugnis, insgesamt betrachtet :zensur: ....ich's seh's jeden Tag bei meiner Arbeit wieder :sauer:

  • Haach, hast Du es gut. Obwohl ich nicht auf nem Militärstützpunkt wohnen wollen würde, aber das ist ein anderes Thema.


    Ich bin gespannt, wie ich mich mit der Situation in Montréal arrangieren werde. Toronto soll ziemlich hundefreundlich sein, vielleicht ist das zur Not ne Alternative, wenn es gar nicht geht.


    Glücklicherweise gibt es die ADA und da ich vorhabe (bzw. fast damit fertig bin), Jette als Psychiatric Service Dog auszubilden, haben wir es dann besser. Trotzdem begegnet man vielen Feindseligkeiten, leider. Da schätze ich wieder die doch sehr hundefreundliche Einstellung in DL.

  • Zitat

    da ich vorhabe (bzw. fast damit fertig bin), Jette als Psychiatric Service Dog auszubilden, haben wir es dann besser.


    Bin ich auch gerade dabei mit einer meiner Pflege-Pits :)

  • Zitat

    Um aus der Stadt rauszufahren braucht man mit dem Auto locker ne Stunde.


    Ich weiß...ein klein wenig OT, aber kannste dir das nicht sparen bzw. herrscht nicht in ganz Kanada, auch in der tiefsten Pampa Leinenzwang...ich meine, ich hab da vor kurzem was in diese Richtung gelesen...

  • Zitat

    Ganz schlimm finde ich auch das Schicksal der "ausgebildeten" Blindenhunde.


    Wir hatten hier in der Strasse einen Blindenhund, der hätte sich schief gelacht über eine Bemitleidung. Ein topfitter, temperamentvoller Labbi voller Lebensfreude. Klar gab es Zeiten, da musste er arbeiten, aber das ist nicht das Schlechteste, was einem Hund passieren kann, ganz im Gegenteil. Daneben hatte er selbstverständlich auch Freizeit, in der er mit andern Hunden toben konnte, rumschnüffeln, etc..... Was daran schlimm sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis.

  • Zitat

    Das mit dem Blindenhund versteh ich jetzt auch nicht ganz.
    Die können, genau so wie andere Hunde, erkennen, wann sie im Dienst sind und wann nicht. Die Blindenhunde z.B. wissen, dass sie frei haben, wenn sie kein Führgeschirr an haben.
    Und dann kann doch eine andere Person mit dem Hund mal eine große Runde gehen.


    Wenn es eine andere Person gibt, und diese dann auch noch Zeit hat.


    Ausgebildet hatte ich absichtlich in Anführungsstriche gesetzt, denn ich habe den Eindruck, dass es nur eine Ausrede ist, um sich einen Hund anschaffen zu können. Einfach aus dem Grund, den alle Hundehalter haben. Um eben einen Hund zu haben. :^^: Blindenhundtechnisch ausgebildet scheinen die wenigsten zu sein, achten sogut wie nie aufs Herrchen. Viele Blinde können übrigens noch ein bisschen sehen, und ich finde, da gäbs schon die Möglichkeit, auch selber den Hund wenigstens ein bisschen mehr laufen zu lassen. Die Gründe, ihn nicht laufen zu lassen, sind die gleichen, wie bei gesunden Menschen. Man hat ihn eben nicht mehr so gut unter Kontrolle. Klar, wenn man nur 3 Meter gucken kann, oder nur schemenhaft etwas erkennen kann, durchaus nachvollziehbar, man sieht ja z.B. nicht, ob ein anderer Hund naht o.ä. . Aber auch ein nicht blinder oder nicht im Rollstuhl sitzender Halter hat gegen einen davonflitzenden Hund keine Chance. ;)

  • Vielleicht erwischt ihr die "Leinenläufer" nur auf dem falschen Fuß...manchmal muss man einfach Wege bewältigen, und nimmt den Hund mit (z.B. Briefkasten, Zahnpasta kaufen), das ist für beide Parteien nicht der Spannungshöhepunkt des Tages. Und wenn ich mit meinem Hund vom Toben auf den Elbwiesen zurückkomme, stieren wir beide nur total erledigt und wollen nur noch das Eine: nach Hause und ESSEN. Da müssen wir nicht drüber "reden", da sind wir uns einig ;).

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