Sozialverträglichkeit

  • Hallo ihr Lieben,

    nächstes Jahr würden wir gerne Urlaub mit unseren Hunden machen, der geführte Wanderungen mit HT beinhaltet. Voraussetzung für die Teilnahme an den Wanderungen ist allerdings Sozialverträglichkeit. Meine Frage an Euch: Was versteht ihr unter Sozialverträglichkeit?
    Fakt ist: Ich kann meine Hündin nicht in einer großen Gruppe mit Hunden laufen lassen, sie würde sich (da der Streßpegel sehr hoch) sich einen ausgucken, den sie mobben kann. Ich müsste sie somit an der Leine lassen, was für mich allerdings kein Problem darstellt (für meinen Hund auch nicht), würde dies aber dennoch als gutes Training sehen, da sie bei Hundebegegnungen nicht gerade einfach ist.

    Würdet ihr so einen Urlaub machen (die geführten Wanderungen sind nur vormittags, nachmittag steht zur freien Verfügung)?

    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten, vor allem für die Definition der Sozialverträglichkeit.

    LG Marion

  • Wenn es DIE geführte Wanderung mit HT ist, an die ich denke, würde ich da im Traum nicht dran teilnehmen. Das liegt aber sicher nicht daran, wie deine Hündin drauf ist (was ich nicht als problematisch in dem Sinne ansehe, da man daran gut arbeiten kann), sondern an diesem speziellen HT. Bei dem, an den ich denke, werden noch die guten alten Theorien von 1884 - hübsch modern verpackt, versteht sich - vertreten und auch entsprechend umgesetzt. Das wünsch ich mir für keinen Hund.

    Aber um auf deine Frage zurückzukommen:

    Die Sozialverträglichkeit, die bei solchen Veranstaltungen üblicherweise gefordert wird, umschließt eben Verträglichkeit mit anderen Hunden und Menschen. Wenn sie sich also einen ausguckt, um zu mobben, weil der Stresspegel zu hoch ist in solchen Situationen, dann tust du ihr und euch keinen Gefallen mit solch einem Urlaub.

    An diesem Stressproblem würde ich lieber gemächlich und sukzessive arbeiten und nicht unter einem Dauerstress - der nicht nur durch die Wanderungen in der Gruppe zustande kommt, sondern auch durch ungewohnte Umgebung, Situationen usw. usf.

    LG
    cazcarra

  • Hallo Cazcarra, die Wanderungen werden von "ausgebildeten Hundeführern" geführt, die einer Hundeschule (Hundezentrum Bayerischer Wald) angehören. Ansonsten beinhaltet dieser Urlaub Reinschnuppern in Longieren, Agi, Nasenarbeit etc.pp.

    Beim Arbeiten in der Gruppe hat Lola kein Problem mit anderen HUnden, egal wie viele, wo, ob bekannt oder fremd, da sie sich auf mich konzentriert. Problem ist nur der Freilauf mit anderen Hunden, da ist sie schwer kontrollierbar, daher an der Leine.

    LG Marion

  • Hätt ich wetten mögen... :roll:

    Die Anführungszeichen sind schon mal gut, die du verwendest.
    Mir persönlich jedenfalls sagt die Art und Weise, wie Diensthunde leider auch heute noch zumeist ausgebildet werden, nicht zu. Aber das muss jeder selber wissen.

    Dass Lola bei der Arbeit auf dem Platz kein Problem hat, ist nicht ungewöhnlich. Ihr Problem wurde dabei auch nicht bearbeitet. Sie hat eben gelernt, dass man auf dem Platz auf Frauchen konzentriert ist. Draußen, wie du selber schreibst, sieht die Sache anders aus. Das ist es, was sie noch lernen muss. Und ob das in diesem Zusammenhang sinnvoll ist, wage ich persönlich zu bezweifeln (siehe Stress-Thema insgesamt).

    LG
    cazcarra

  • Weißt du was im nächsten Jahr mit deiner Hündin ist? Vielleicht liebt sie dann ja Großrudel ab 153 Hunden ;) .

    Was aber wesentlich wichtiger ist: Hier ist die falsche Stelle für diese Frage. Da musst du schon den HT/Reiseveranstalter oder wer sonst Ansprechpartner ist fragen.


    @ cazcarra
    Auch Hunde wachsen mit ihren Aufgaben.

  • Ich hab zwar nichts zur Sozialverträglichkeit beizutragen, bin aber vorhin zufällig über eine dreitägige Hundewanderung gestolpert, bei der auch "Krawallbürsten" und "Pöbler" herzlich willkommen sind.

    Wie sehr dein Hund von so etwas gestresst wird, liegt in deinem Ermessen. Wenn du Interesse hast, schicke ich dir gerne einen Link.

  • Hallo Marion,

    ich würde mit den Hundetrainern reden. Denn an sich finde ich solch eine Wanderung die beste Möglichkeit, Deiner Hündin genau dieses Verhalten abzutrainieren.

    "Nur" mitlaufen, ohne diese Chance zu nutzen, würde ich nicht machen.

    Abgesehen davon kann solch eine Wanderung selbst für einen sozialverträglichen Hund Stress sein. Letztes Jahr nahm ich an einer Wanderung teil und ein Labrador Retriever aus dem Nachbarort ebenfalls. Er war voll in meine Zampa verliebt (sie ist kastriert) und seine Aufdringlichkeit war für seine Familie ebenso nervig wie für uns ;-) Ich denke, sein Frauchen hatte am Ende des Wochenendes einen mindestens 20 cm längeren Arm :D. Wenn es mir (und Zampa) zuviel wurde, habe ich mich halt an andere Ende der Gruppe begeben.

    Viele Grüße

    Doris

  • Marion

    ich würde so einen Urlaub generell nicht wollen. Wozu soll das Sinn machen?

    Meine Hunde sind in meinen Augen sozialverträglich. Sie verhalten sich hundetypisch, können bis auf die rassespezifischen Gegebenheiten wie "Schlappohren", hoch aufragende Rute, ggf. etwas bewachsenes Gesicht, arttypisch kommunizieren.
    Trotzdem käme ein solcher Urlaub für mich nicht in Frage. Das wäre mir zu viel Stress für mich und meine Hunde. Wanderungen - JA. Mit einer Gruppe fremder Hunde - NEIN.
    Wir verlangen von unseren Hunden sowieso schon sehr vieles, was nicht artgerecht ist. Und mehrere Tage immer wieder in einer grossen Gruppe von wildfremden Hunden durch die Gegend ziehen - das ist so was von "NICHT ARTGERECHT", dass es mir persönlich die Haare aufstellt bei dem Gedanken, so was meinen Hunden zuzumuten.

    An eurem "Problem" kannst Du in so einer Situation mE auch nicht wirklich arbeiten. Das Stresspotential für deinen Hund dürfte derart hoch sein, dass Lernen für sie nicht mehr möglich ist. Und Verhaltensänderung bedeutet "LERNEN".
    Wenn deine Hündin bei Hundebegegnungen Probleme macht, dann üb das in einem kleinen Rahmen mit ihr. Idealerweise in Situationen, die ihr bis zu einem gewissen Grad beeinflussen könnt.

    Du weisst nicht, wie diese Gruppe dann zusammengewürfelt ist - u.U. hast Du hinterher dann erst so richtig ein Problem.

  • Hallo Marion,

    das, was Yane schreibt, kann zutreffen, das kann ich nicht beurteilen. Denn die Wanderung, bei der ich mitlief, fand von unserer Hundeschule aus statt und Zampa kannte so gut wie alle Hunde.

    Auch eine Winter-Wanderung, an der mein Mann und ich letzten Winter mit Zampa und Diana teilnahmen, ging von dieser Hundeschule aus. Da waren unseren beiden Schnuffelnasen die anderen Hunde aber eh egal, weil die Wanderung durch den Wald ging und unsere Mädels mit den Waldgerüchen beschäftigt und die anderen Hunde für sie nicht existent waren.

    Somit war das für unsere Hunde überhaupt nicht stressig.

    Liebe Grüße

    Doris

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