Grenzen von Erziehungsmodellen im Stil von Animal Learn

  • Zitat

    Ich verstehe gar nicht warum alle immer Futter und Spieli zur Belohnung brauchen :roll:
    Die Belohnung meiner Hunde ist die Arbeit selbst,Agility ist selbstbelohnend,und Unterordnung auch.
    Und draussen erwarte ich von ihnen dass sie das zu tun haben was ich sage,auch zu ihrer eigenen Sicherheit,auch hier benutze ich kein Leckerlie oder Spieli.
    Tun sie das nicht werde ich eben lauter.
    Hört mein Hund nicht zuverlässig kann er eben auch nicht freilaufen zu seiner eigenen Sicherheit.


    Was hast du denn für einen Hund?

    Für meinen Beagle ist Spurensuche das Geilste überhaupt. Beim Trailen muss ich ihn nicht mit Futter belohnen, das ist tatsächlich selbstbelohnend. Wenn er aber im Wald auf den ersten Pfiff von ner Karnickelspur ablässt die definitiv reizvoller ist als ich um strahlend zu mir zu fetzen - ganz ehrlich dann hat er sich ein Häppchen verdient. Warum denn nicht? Ich freu mich auch wenn mir mein Kerl abends Amicelli mitbringt und gehorche dann gleich viel besser :D Ich brech mir keinen Zacken aus der Krone wenn ich hin und wieder ne Hand voll Futter in der Jacke hab. Immer gibt es bei uns nichts, aber manchmal und jetzt mit dem Kleinen wieder verstärkt. Oder wenn ich pfeife, er sofort kommt und ich sein Dummy mit Karacho in die Gegenrichtung werfe, dann flitzt er umso mehr und die nächsten Male beim Pfeifen wieder, weils einfach Spaß macht und fetzt. Was hat er von einem "pfeif", er rennt ran und kriegt ein müdes "okay" oder gleich ne volle Dröhnung Unterordnung? Das würde MEINEN Hund auf Dauer unglücklich machen. Der steht auf Spiel, Spaß und Spannung. Und ich wüsste auch nicht warum ich ihm das nicht gönnen sollte. Mir macht es doch auch Spaß mit ihm zu spielen und ihm hin und wieder nen Happen in die Schnute zu schieben und zu sehen wie er sich drüber freut.
    Dafür muss ich auch nur äusserst selten laut werden und er kann überall freilaufen. Das ist mir die Futtermitrumtragerei absolut wert, zumal sie nicht zwingend erforderlich ist. Er hört auch wenn er weiß dass ich nichts dabei hab.

    Zitat

    Mein Hund hat immer das zu tun was ich sage,dazu gehört auch das sich hinlegen egal wo sie sind,sei es auf einer Wiese,einem Gitterrost,oder in einem Bach,oder gar im Schnee.


    Frage ist warum ich es von ihm verlangen sollte sich auf einen Gitterrost, in den Bach oder in den Schnee zu legen? Ich bin doch kein Sadist. Gitterrost ist unbequem, Wasser mag er nur bis zu den Ellbogen, außer er muss nen Ball retten und Schnee ist furchtbar kalt am Bauchi so ganz ohne Unterwolle. Also warum sollte ich das von ihm verlangen? Ich könnte es verlangen, ich könnte es durchsetzen, er würde es tun. Aber wozu?

    Die Situation auf einem Gitterrost oder im Bach erfordert es selten dass ich ihn ablegen muss und wenns schneit verwende ich lieber ein "sitz". Überhaupt arbeite ich fast nur mit "sitz", "platz" ist bei uns eher ein Trick. Wenn ich absitze bleibt er auf dem Arsch und bewegt sich nimmer weg, das reicht für meine Zwecke.

    Mein Hund hat grad mehr oder weniger nebenbei ohne spezielle Übung ein zuverlässiges "stop" gelernt. Darauf bin ich hammer stolz und habe daran gesehen wie sehr er bereit ist mit mir zusammen zu arbeiten. Wenn ich seine Rasse in meine Überlegungen mit einfließen lasse bin ich einfach nur sehr stolz auf ihn und denke dass ich mit ihm den richtigen Weg gefunden habe. Einer der uns Beiden Spaß macht und funktioniert.

    Wenn es bei anderen Leuten anders auch klappt finde ich das super für das jeweilige Mensch-Hund-Team. Aber warum muss anderen alles schlecht gerdet werden von wegen "ich verstehe nicht warum alle Futter oder ein Spieli brauchen"...Als ob man selbst einfach vieeeeeeeeeeeel mehr drauf hätte und das darum gar net nötig hat ;-)

  • Zitat

    Ich verstehe gar nicht warum alle immer Futter und Spieli zur Belohnung brauchen :roll:

    Ich sehs genau wie Biomais. Nicht fuer jeden Hund ist UO die Erfuellung. Meine Huendin findets stinklangweilig & voellig ueberfluessig. Da ist nix selbstbelohnend. Sie ist nicht so der freudige Befehlsempfaenger, fuer sie muessen Sachen schon einen gewissen Sinn machen.
    Ich stell mich doch auch nicht hin & sag *Ich versteh gar nicht, warum alle ihren Hunden abends einfach so ihr Futter in den Napf kippen.* :roll: Meine verdient sich ueber den Tag einen Teil ihres Futters, frueher gabs die ganze Ration unterwegs. Aber das soll doch einfach jeder so halten, wies ihm & vor allem zum Hund am besten passt
    Das hat doch aber nix mit besser oder schlechter zu tun. Du magst deinen Hund, der von sich aus freudig mitmacht. Ich mag meine Huendin, bei der ich mir Gedanken machen muss, wie ich sie zur Mitarbeit motivieren kann.


    Zitat

    Wobei ich das ja schon wieder höchst interessant finde - da schreibt man sich auf die Fahne, alles genauso gut, bzw noch viel besser hin zu bekommen als mit den "veralteten" Methoden und dann ist die grandiose Lösung, wenn etwas nicht so klappt... Ja dann lassen wir es eben.

    :hust: :hust: :hust:


    Nö, tschuldigung, aber da hat der Threadtitel noch mehr Komik als eh schon.

    Das *Probolem* ist weniger, dass man mit dieser Lermethode nicht erreichen kann, was du von deinen Hunden erwartest, sondern viel mehr, dass viele, die nach dieser Methode arbeiten, gar nicht erreichen wollen, was du erwartest.
    Ich verlange von keinem Lebewesen unbedingten sinnfreien Gehorsam. Meine Huendin muss nicht auf Kommando aus dem Fenster springen, deine Hunde muessten in letzter Konsequenz auch das tun Kommando ist schliesslich Kommando.
    Ich glaube, du verstehst da etwas grundlegend falsch. Wenn ich *hier* sage, ist mein Hund bei mir. Wenn ich *sitz* sage, sitzt mein Hund. Da gibts kein bitten & keine Diskussionen. Aber wenn ich weiss, dass mein Hund Liegen in Pfuetzen im Winter nicht gut ab kann, dann gibts von mir eben einfach statt dessen ein *steh*. Da leg ich sie eben nicht ab. Ich muss weder mir, noch meinem Hund, noch einem Punktrichter, noch irgendwem was beweisen.
    Aber das hat alles nichts mit der Lermethode zu tun, sondern mit meiner Einstellung & meinen Erwartungen anderen Lebewesen gegenueber. Verwechsel das bitte nicht miteinander. Klar, dass das so, wie ich das handhabe, in ner UOPruefung nicht praktikabel ist, aber UO find ich praktischerweise ebenso oede wie mein Hund.
    Ich hab das Gefuehl, du pickst dir hier nur die Dinge heraus, die dir in dein Konzept passen, ohne dich eigentlich mit dem Thema zu befassen. Ohne deinen unangebrachten Sarkasmus wuerde die Diskussion hier wahrscheinlich fuer alle Beteiligten fruchtbarer ausfallen.

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    Was daran, um Gottes Willen, hat das mit "wenn was nicht so klappt, dann lassen wir es eben" zu tun??? Ich brauche dennoch Gehorsam und komme wesentlich leichter zum Ziel, wenn ich eventuelle Probleme und/oder Eigenheiten des Hundes beachte. DAS wiederum scheint allerdings vielen HH schon zu viel zu sein.

    Hund hat zu gehorchen. Punkt.

    Herr lass Hirn regnen...

    Ich kann den Gedankengang, dass ein Hund manchmal eben auch Dinge tun soll, die er nicht tun mag, schon verstehen. Es gibt ja doch genügend Situationen, in denen man einen Gehorsam des Hundes nicht einfach umgehen kann. Gut, ob der Hund nu anhält, indem er ein "Steh" befolgt oder ein "Sitz" ist im Zweifelsfall egal, Hauptsache er hält an. Wenn es aber darum geht, ob Hund sich nun von dem anderen Hund abrufen lässt, ob er das, was er grad fressen will, liegenlässt, ob er nun dem Hasen hinterhergeht usw. da gibt es keine Optionen, da gibt es nur "Hund macht" oder "Hund macht nicht". Und "Hund macht nicht" kann durchaus auch mal unangenehme Folgen haben, wenn nämlich der andere Hund aggressiv reagiert, die Wurst vergiftet ist oder der Hase über eine Straße rennt. In solchen Situationen ist es schon hilfreich, wenn ein Hund gelernt hat, dass man manchmal eben auch Dinge tun muss, die man nicht gern tun mag, dass Frauchens/Herrchens Kommandos im Regelfall keine Vorschläge, sondern direkte Anweisungen sind.

    Das heißt nicht, dass man seinen Hund täglich mit tausend Übungen "quälen" muss, die er nicht machen mag, aber prinzipiell habe ich absolutes Verständnis dafür, wenn jemand sagt, er möchte, dass der Hund ab und an auch Dinge tut, die er grad nicht so toll findet. Einfach, weil das auch für andere Situationen trainiert und quasi "Vorarbeit" leistet.

    ABER und nun kommt ein ganz großes Aber: Ich sehe wenig Sinn darin, den Hund mit Druck dort hineinzuzwingen in eine unbeliebte Übung. DAS führt nämlich nicht dazu, dass der Hund beim nächsten Mal wiederum etwas tut, was er nicht mag, wenn er da dann auch eine Option hätte, einfach weil der Halter weit genug weg ist.
    Lernt Hund allerdings in vielfachen Situationen, dass es sich lohnt, Dinge auszuführen, die er selbst vielleicht nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen hat, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass er genau das auch mitnimmt.

    LG, Henrike

  • Niani: danke du kannst das einfach besser ausdrücken als ich.

    cazcarra: Nochmal: das Sitz ist doch nur ein vereinfachtes Beispiel. Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen :???: ?

    Mit Druck hinzwingen ist ja eine Sache, das will ich auch nicht. Trotzdem glaube ich, das trotz tollster variabler Belohnungen mein Hund manchmal einfach auch abwägt.

  • Wie schön das ich hier angeblich nichts lese und mein Sarkasmus diese "Diskussion" unfruchtbar macht - was ich allerdings schreibe scheint auch keiner zu lesen.


    Ich zwinge meine Hunde in jede Übung, ich drangsaliere meine Hunde ständig mit sinnfreien Übungen die ihnen unangenehmes bereiten, ich schreie, ich baue nichts ordentlich auf und Futter oder Spiel verwende ich auch nicht.

    Super das ich das jetzt weiss, das kann ich dann heute Nachmittag mal direkt in die Tat umsetzen.


    Und genau das ist es, was mich so eklatant an den AL Anhängern stört - wer seine Zweifel daran hat, dass man bei einem Hund soetwas wie Erziehung (und damit meine ich das halten an klare Regeln, nicht nur etwas tun weils hinterher 5kg Futter gibt) rein mit Leckerchen und wir haben uns alle lieb erreicht, der hat das ganze überhaupt nicht verstanden und ist sowieso ein mittelalterlicher Folterknecht.

    Mir vorzuwerfen ich würde nichts lesen und mich garnicht mit einem Thema befassen ist, ich sags mal ganz direkt, doch recht an der Realität vorbei. Scheinbar gibt es allerdings für die AL Jünger nichts anderes ausser AL und sadistische Neigungen.


    Gerade aber weil ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und die Gedankengänge der "Trainer" verstanden habe, verstehe ich auch, warum das ganze dann in der Umsetzung hapert. Es lässt die Realität einfach vollkommen ausser acht.


    Ich behaupte mal ganz böse, wenn ich mit einem Hund zuverlässig und ohne größere Gefahr für ihn, mich und andere durch den Alltag kommen möchte, dann wird es nicht aus bleiben das mein Hund auch einmal lernen muss, dass es Dinge gibt die man tut - weil ich das so will, auch wenn er anderes gerade viel besser fände und ich nicht mit Hühnerherzen wedle. Damit meine ich nicht, dass ich meinen Hund eine Stunde ins Eiswasser lege, sondern z.B. so Sachen wie den Abruf, Absitzen an der Straße, Ablage, ein Stoppen auf Distanz.
    Sicher scheinen wir da ein anderes Verständnis von der Notwendigkeit zu haben, denn wenn ich die mir bekannten AL Jünger so ansehe, scheint es eben vollkommen normal zu sein das Hundi nur kommt wenn der Futterbeutel gerade lohnender zu sein scheint als den anderen Hund anzupöbeln oder das er jetzt eben gerade keine Lust hat anzuhalten, weil es sich auf dem Schotter so schlecht steht. Das hat für mich aber so rein garnichts mit Erziehung zu einem zuverlässigen Alltagsbegleiter zu tun, sondern ist reine Spielerei.


    Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass ein Hund, der nicht einmal elementare Anweisungen zuverlässig ausführt, mit 99%iger Sicherheit auch bei schwierigeren Aufgaben (wie Abruf am Wild oder von anderen Hunden) nicht auf einmal den perfekten Gehorsam entwickelt. Allerdings hat man es deutlich leichter einem Hund, der schoneinmal dieses Gewisse Grundverständnis hat, dass man etwas tut weil jemand anderes das möchte, obwohl man gerade etwas anderes möchte, dieses auch bei schwierigeren Dingen beizubringen.


    Und entschuldigung, aber wenn ich nicht einmal fähig bin, einem Hund beizubringen sich mal ein paar Sekunden auf etwas anderem als dem geheizten Plüschdeckchen niederzulassen, wie sieht das dann bitte bei etwas komplexeren Aufgaben aus?

    Hups, ich rufe, er kommt nicht... na egal, arbeite ich halt am Sitz auf Distanz - Oh, geht ja auch nicht, da wirds dem armen Buben ja kalt am Poppes, nehmen wir halt Steh - Das ist ihm unangenehm aus dem Lauf abzubremsen, und jetzt?

  • Zitat

    Hups, ich rufe, er kommt nicht... na egal, arbeite ich halt am Sitz auf Distanz - Oh, geht ja auch nicht, da wirds dem armen Buben ja kalt am Poppes, nehmen wir halt Steh - Das ist ihm unangenehm aus dem Lauf abzubremsen, und jetzt?

    Beschilderte Umleitung zum Hundeführer zurück aufbauen :D

  • Zitat

    bordy hat Folgendes geschrieben:

    Hups, ich rufe, er kommt nicht... na egal, arbeite ich halt am Sitz auf Distanz - Oh, geht ja auch nicht, da wirds dem armen Buben ja kalt am Poppes, nehmen wir halt Steh - Das ist ihm unangenehm aus dem Lauf abzubremsen, und jetzt

    und jetzt? ist das ein generelles AL problem? wohl kaum. das ist wohl eher ein problem in der generellen einstellung des jeweiligen halters.

    da spielt soviel mit rein, warum eine "methode" bei einem funktioniert und beim anderen überhaupt nicht.

    noch dazu, weil ja zwei dazugehören: mensch und hund.

    manchmal hab ich den - natürlich sehr subjektiven - eindruck, dass viele menschen aufhören, mitzudenken, sobald sie sich für eine "methode" entschieden haben....

    ich nenn das gerne das "bedienungsanleitungssyndrom".

    "drück auf das grüne knöpfchen, zieh den hebel ganz raus und schmeiss eine münze ein....."

    das mag beim fahrkartenautomaten auch wunderbar funktionieren - aber im zusammenspiel mensch/hund funktioniert das so nicht.

    auch "AL" ist nichts weiter als ein gewisser rahmen, eine art "philosophie" - und bietet in diesem rahmen soviel mehr als nur "leckerlistopfen" oder "wattebällchen" - so wie im grunde genommen alle anderen "methoden" (bis auf wenige nicht wirklich nachamenswerte methoden) auch.

    ein trainer, der mir raten würde, meinen Gos mit leckerlis zu motivieren - dem müsste ich sagen, dass er seinen job verfehlt hat oder dass er definitiv der falsche trainer für mich ist.

    ein trainer, der mir raten würde, meinen Herdi mit leckerlis zu motivieren, dem würd ich gratulieren und sagen: "gut erkannt".

    ein trainer, der mir erzählt, ich könne meinen Gos mit UO motivieren, der braucht ne brille.

    ein trainer, der mir sagt, mein Herdi könne nicht zuverlässig ein paar "kommandos" ausführen ohne meine "strenge hand zu spüren" - dem würde ich raten, er soll doch vielleich noch ein paar seminare besuchen...

    nur schwarz und weiss gibts nicht.

    warum ist mir persönlich AL oder CumCane so sympathisch?

    weil ich da selber gefordert bin, weil ich da selber "kreativ" werden kann, weil ich da selber mitdenken muss und genau das auch meine hunde lernen.

    es mag an mir liegen, aber ich persönlich schätze die "sturköpfe" unter den vierbeiner sehr. die, wo ich von vorneherein weiss, dass ich mit gewalt oder zuviel zwang gar nix ausrichte. die, die mich fordern.

    die man eben "überzeugen" muss.

    für die sorte ist - aus meiner erfahrung raus - die beste methode immer die, die den hund am besten motiviert.

    die "old school" bietet mir da einfach kein handwerkszeug für.

    ein sturkopf aus überzeugung kann zwar -und das mach ich in der passenden situation auch - an seiner "untat" gehindert werden - aber überzeugt, dass er das nun so nicht mehr machen soll, hab ich ihn dadurch in der regel noch lange nicht.

    ich muss ihn überzeugen, dass es sich lohnt, auf die ausführung immer zu verzichten bzw. immer satt dessen etwas anderes zu machen.

    alles andere wäre mir zu anstrengend - ständig hinterher zu sein, dass hund dieses oder jenes nicht macht....

    und wie ich ihn dazu motiviere, dieses oder jenes immer zu tun oder zu lassen - ob nun mit leckeri, verbal, mit spiel oder mit einem "job" der selbstbelohnend ist - ist völlig egal - hauptsache der hund empfindet das auch als motivation.

    genauso wie ich auf der anderen seite in meinem verhalten immer und stets so konsequent wie nötig sein muss, dass mein hund davon überzeugt ist, DAS - und nix anderes - gilt jetzt.

    da sind wir wieder beim "ich". ich als mensch, als hundehalter muss das hinbekommen.

    die leberwurscht oder das leckerli mag noch so toll sein in des menschen augen - wenns für den hund das nicht ist - dann wirds auch nicht funktionieren. ebensowenig wenn ich mitsamt meiner leberwurscht in der hand zu ungeduldig, zu wenig "fair" dem hund gegenüber bin und dinge verlange oder erwarte, die er (noch) nicht wirklich kann, weil zu wenig geübt, zu wenig trainiert, zu schnell, zu schlampig oder eben konsequenzlos aufgebaut.....

    ich würde von mir selber sagen, dass ich bei meinen hunden nichts erzwinge - ich lege wert drauf, sie so zu motivieren, dass sie das zuverlässig tun, was ich von ihnen verlangen kann.

    eigentlich ein ganz einfacher weg, fand ich immer.

    und bis jetzt haben alle meine hunde das "hier", das sitzt, das "aus" oder what ever zuverlässig gelernt.

    jeder in genau diesem rahmen - aber im einzelnen dennoch völlig unterschiedlich und ich fands spannend, herauszufinden, wie meine hunde im einzelnen "ticken". (kein einziger hat im übrigen bis jetzt mit "schema F" funktioniert!)

  • Zitat

    Ich zwinge meine Hunde in jede Übung, ich drangsaliere meine Hunde ständig mit sinnfreien Übungen die ihnen unangenehmes bereiten, ich schreie, ich baue nichts ordentlich auf und Futter oder Spiel verwende ich auch nicht.


    Genau diesen unproduktiven Sarkasmus meinte ich. Wo nimmst du das her? Das hat niemand hier behauptet.

    Zitat

    Gerade aber weil ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und die Gedankengänge der "Trainer" verstanden habe, verstehe ich auch, warum das ganze dann in der Umsetzung hapert. Es lässt die Realität einfach vollkommen ausser acht.


    Wie kommt es dann, daß ich überhaupt keine Probleme mit meiner Hündin hab? Das ich mich absolut auf sie verlassen kann? Daß sie überall frei laufen kann, weil mein Abruf zuverlässig befolgt wird? Und das, obwohl ich all meine Kommandos nur über positive Belohnung aufbaue.

    Zitat

    Und genau das ist es, was mich so eklatant an den AL Anhängern stört - wer seine Zweifel daran hat, dass man bei einem Hund soetwas wie Erziehung (und damit meine ich das halten an klare Regeln, nicht nur etwas tun weils hinterher 5kg Futter gibt) rein mit Leckerchen und wir haben uns alle lieb erreicht, der hat das ganze überhaupt nicht verstanden und ist sowieso ein mittelalterlicher Folterknecht.


    Und genau das meinte ich mit ungenauem Lesen. Mit Erziehung meine ich, wie bereits geschrieben, genau das gleiche wie du. Mein Hund wird auch nicht gefragt oder gebeten, sich zu setzen, sondern nur mit einer anderen Methode dazu gebracht, mein Kommando zu befolgen. Und "mittelalterlicher Folterknecht" hast wieder du gesagt

    Zitat

    Ich behaupte mal ganz böse, wenn ich mit einem Hund zuverlässig und ohne größere Gefahr für ihn, mich und andere durch den Alltag kommen möchte, dann wird es nicht aus bleiben das mein Hund auch einmal lernen muss, dass es Dinge gibt die man tut - weil ich das so will, auch wenn er anderes gerade viel besser fände und ich nicht mit Hühnerherzen wedle. Damit meine ich nicht, dass ich meinen Hund eine Stunde ins Eiswasser lege, sondern z.B. so Sachen wie den Abruf, Absitzen an der Straße, Ablage, ein Stoppen auf Distanz.


    Ja natürlich, wo ist das Problem? Das alles hat mein Hund nach meiner Wattebausch-Methode gelernt. Ich hab allerdings wie gesagt ein Problem mit sinnfreier Macht-zur-Schau-Stellung á la überflüssiges Ablegen in Eispfütze.

    Zitat

    Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass ein Hund, der nicht einmal elementare Anweisungen zuverlässig ausführt, mit 99%iger Sicherheit auch bei schwierigeren Aufgaben (wie Abruf am Wild oder von anderen Hunden) nicht auf einmal den perfekten Gehorsam entwickelt.


    Auch hier: richtig! Aber was hat das mit der Lermethode zu tun?
    Als mein Hund zu mir kam, wäre sie ohne Leine sofort durchgestartet, sobald ein anderer Hund am Horizont auftauchte. Heute läuft sie nur nach Freigabe hin, kann leinenlos im Fuß an anderen Hunden vorbei gehen & läßt sich problemlos von Hunden abrufen. Sie ist mein erster Hund, ich hab sie alleine & nur mit positiver Belohnung dazu gekriegt. Von Wild ist sie heute genau so abrufbar.
    Mein Hund führt elementare Anweisungen genau so zuverlässsig aus wie schwierige Aufgaben. Alles nach Wattebausch-Methode. Und nun?

    Zitat

    Und entschuldigung, aber wenn ich nicht einmal fähig bin, einem Hund beizubringen sich mal ein paar Sekunden auf etwas anderem als dem geheizten Plüschdeckchen niederzulassen, wie sieht das dann bitte bei etwas komplexeren Aufgaben aus?


    Wieder beschleicht mich das Gefühl, daß du meinen Beitrag nicht besonders sorgfältig gelesen hast. Es geht nicht darum, daß ich meinem Hund nicht genau so wie du befehlen könnte sich in nem eiskalten Gebirgsbach abzulegen. Selbst die Chance, daß meine Hündin auf mein Kommando aus dem Fenster springen würde, schätze ich recht hoch ein. Der Punkt ist, daß ich das nicht von ihr verlange. Das hat aber nichts mit meiner Lermethode zu tun.

  • Reduziert sich die Disskussion auf die Frage nach dem Prinzip?
    Was ist besser:

    den Hund zu demotivieren weiterhin Unarten zu betreiben (durch Grenzen setzten in allen Variationen)
    - oder zu motivieren in bestimmten Situationen die richtigen erlernten Verhaltensweisen zu zeigen (durch positive Verstärkung in allen Variationen)

    :???:

    Gut ist was gut funktioniert.
    Wie würde ich als Mensch am Liebsten lernen, wie lerne ich am Besten und Schnellsten?

    Also ich persönlich war immer dann gut in der Schule wenn ich den Lehrer toll fand :D (kam wirklich selten vor, leider)

  • sag mal bordy, wie frustriert bist du denn???????????????
    läuft da bei dir was schief?????????????

    also, ICH würd dir gar keine antwort mehr geben, ich ziehe meinen hund vor den leuten, die VERSUCHEN, sachlich zu antworten :gott:

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