Grenzen von Erziehungsmodellen im Stil von Animal Learn

  • Zitat

    nein, um Gottes Willen
    es ist einzig eine Fragestellung von mir, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es eben ohne "Strafen" oder "Gewalt" (Hund das Ding aus dem Fang nehmen) geht, wenn er es nicht erst gelernt hat

    ich mache an Hand der Sache sicherlich nicht meine Meinung zu AL fest, denn die habe ich ja schon mehrfach verfasst

    viel mehr gehts mir um das Verstehen in bestimmten Situationen

    Okay - dann nochmal zum Verständniss:

    IN der blöden Situation kann auch ein nach AL-Methoden arbeitender Hundehalter nur noch reagieren, also entweder mit den Schultern zucken und das rohe Hähnchen abschreiben, oder im Falle eines bereits gegrillten Hähnchens dem Hund die "Beute" entreißen um Schlimmeres zu verhindern. Dazu muss man - je nach Hund - mal mehr, mal weniger handgreiflich werden. Lautes Gebrüll und wilde Drohgebärden können - wieder je nach Hund - ebenfalls unter Umständen helfen.

    DANACH schimpft Mensch nach AL-Methode aber nicht über den Hund sondern über die eigene Blödheit (und schlägt sich ggf. mit einer Zeitungsrolle)

    UND DANN macht Mensch sich einen Trainingsplan der individuell zum Hund und seinem Trainingszustand angepaßt ist. (was kann und kennt er schon, auf welche Form der Ansprache und Belohnung reagiert er usw.)

  • danke schön

    somit ist der ALler nun also doch nen ganz normaler Mensch, der nicht mit Zaubersprüchen auf den Hund einredet ;)

    ich find deinen Post gut und überhaupt :)

    nein, nicht um ALler schlecht zu machen, sondern um für mich ne Bestätigung zu haben, dass man auch da Fehler machen kann

  • Zitat

    danke schön

    somit ist der ALler nun also doch nen ganz normaler Mensch, der nicht mit Zaubersprüchen auf den Hund einredet ;)

    ich find deinen Post gut und überhaupt :)

    nein, nicht um ALler schlecht zu machen, sondern um für mich ne Bestätigung zu haben, dass man auch da Fehler machen kann

    Bitte schön, gern geschehen.
    Ich hab lange nicht verstanden das Du nur auf die Binsenweisheit hinaus willst, das Hundehalter und auch Trainer die nach AL-Methoden arbeiten Menschen sind.
    Und ja doch, Menschen machen Fehler - und nur wer nichts tut macht auch nichts falsch.

    All dies hat ja aber nichts mit den Grenzen der AL-Methode (oder irgendeiner anderen Methode) zu tun, sondern ehr mit den Grenzen des menschlichen Daseins.

  • nein, das nicht, aber da dieser Thread nun mal mit AL zu tun hat, habe ich gedacht, dass ich hier meine Antwort bekomme, die ich vorher nicht bekommen habe (und auch an andere Methoden gestellt habe, die meinen, nur positiv zu arbeiten)

    daher dachte ich, kann ich hier mal eine Frage dazwischen werfen, wusste nicht, dass sich da einige auf den Fuß bei getreten fühlen

  • wobei ich glaube, dass genau das ein grosses missverständnis ist!

    ich kenne definitiv keine einzige wie auch immer benannte methode, die "nur positiv" arbeitet - in ALLEN situationen. (sprich: nicht nur was das erlernen und die erziehung angeht, sondern auch das management).

    AL ist nicht "antiautoritär" wie immer wieder geschrieben wird. zumindest kann ich das nirgends rauslesen.

    ich glaub kaum, dass nicht auch ein guter AL trainer in brenzligen situationen sofort dazu rät, alles zu tun, um schaden zu vermeiden:

    eben das brathänchen aus der gosch vom hund rausholen. wobei aber allerspätestens dann der AL trainer raten wird, nicht nur genau an DER situation zu arbeiten (das sicher auch) sondern noch etliche schritte davor.

    ich könnte da jetzt bsp. an einem abbruchkommando arbeiten (klar, ich hab logischweise auch eines) - was aber voraussetzt, dass ich ein auge auf den hund haben muss und dann rechzeitig reagieren muss.

    ich glaub, AL setzt da von der gesamtphilosophie viel weiter vorne an:

    in dem ich erwünschtes immer wieder verstärke - sprich: den hund belohne oder lobe wenn er seinem ersten impuls (den dem fall das hühnchen klauen) nicht folgt. wobei da wohl nicht gleich der allerhöchste reiz (lecker hühnchen) als erster schritt kommt sondern vielleicht ein weniger starker reiz, der mit "hühnchen" erstmal gar nix zu tun hat.

    was aber nun - soweit ich das verstanden habe - wohl weder ein abbruchkommando ausschliesst noch ein schnelles und notwendiges management von bestimmten situationen in denen der hund noch nicht sicher ist.

    wobei der mensch allerdings wohl sehr drauf achten sollte, eben genau die situationen in denen der hund noch nicht sicher ist oder die er noch nicht "kann" zu vermeiden. ich glaube, dass aber genau das letztere im alltag das schwerste ist. vielleicht ist auch genau das der schwachpunkt bei dem sich viele schwertun.

    denn man lebt ja nunmal nicht völlig isoliert - und irgendwann liegt das brathähnchen dann doch mal unbeobachtet rum oder ein ausweichen bei einer "kritischen" begegnung ist nicht möglich oder oder oder

    und da kommt dann wohl das ins spiel, was viele nicht glauben: das management in situationen, die einfach passieren.

    und danach wieder einen oder zwei schritte zurück - je nachdem, wie hund reagiert. ich kann mir gut vorstellen, dass das für manche menschen äusserst furstrierend ist. allein schon das gefühl, "ich weiche ja mehr aus als dass ich agiere oder reagiere oder sonst was mache" ist für viele was ganz doofes. denn eigenlich ist man ja so gepoolt, dass man stets "was tut". zumindest möchte man das gefühl haben. und wenn ich über längere zeit z.b. zu engen begegnungen mit anderen hunden ständig ausweiche - dann hat man das gefühl, man würde da nicht weiterkommen - nicht dran arbeiten.

    wenn man allerdings durchhält, dann glaub ich schon, dass es eine sehr effektive methode ist.

  • Zitat

    wobei ich glaube, dass genau das ein grosses missverständnis ist!

    ich kenne definitiv keine einzige wie auch immer benannte methode, die "nur positiv" arbeitet - in ALLEN situationen. (sprich: nicht nur was das erlernen und die erziehung angeht, sondern auch das management).

    mir gehts auch nur darum, was so propagiert wird von unterschiedlichen Methoden ;)
    ich bin ja noch immer der Meinung, dass es nicht so gehen kann

    mir ging es jetzt auch speziell darum, wenn der Hund dann doch dran gekommen ist
    natürlich setzt man weiter vorher an, dass der Hund nen "nein" lernt und lernt, sich nicht selbst zu bedienen, aber es kann halt immer mal passieren ;)


    warum gerade dieses Beispiel, das ich wähle?
    Luna war noch im Tierschutz, da lebten die Hunde in der Wohnung, besonders Luna gerade, da sie krank war
    das Telefon klingelte, Frauchen ging aus der Küche, lehnte die Tür aber nur an
    und schwupps war Luna, die vorher NICHT gelernt hatte, was "aus" heißt, oder zu tauschen, in der Küche und am Herd war ;)

    auch war sie kurz danach tags über bei der Mum meines damaligen Freundes
    Arbeitsplatte 1,2m hoch, Hängeschränke, so dass kein Hund drauf durfte
    gekochte Hundeeier zum Abkühlen nach hinten drauf geschoben, kurz nen Paket vorne annehmen, anschließend waren die Eier weg ;)

    klar, es würde heute nicht mehr passieren, aber es kann halt doch dazu kommen und daher halt die Frage, wie unterschiedliche Trainer reagieren, wenns Kind halt in den Brunnen gefallen ist

  • Ich wiederhols nochmal:

    Das Handeln nach eingetretenem Gau hat nichts mit Training und Trainingsmethode, ob "nach AL" oder sonstwas, zu tun.

    Management im Falle eines Gaus ist situationsabhängig.

    Was ich ganz sicher nicht mache, ist den Hund dafür zu bestrafen, dass ich ihm die Möglichkeit gegeben habe, das Hähnchen zu klauen. Was sollte das auch?

    Und ja, Nicky - was das Training, die Erziehung etc. betrifft, setzt dies viel früher an und ebenfalls JA: Genau das ist es, was vielen HH zu kompliziert zu sein scheint. Da muss man mitdenken, vorausdenken, konsequent handeln - und das fällt vielen Menschen schwer.

    Ein Fehler kann jedem HH, jedem HT passieren - wir sind alle nur Menschen. Die Frage ist jedoch, wie Mensch dann damit umgeht.

    cazcarra

  • Genau das Beispiel mit dem pöbelndem Hund, ist das was ich Laborbedingungen nenne. Ich habe ganz tolle Traininghunde, aaaber das hat mein Hund schnell verstanden, das man die Trainingshunde nicht anpöbelt. Und ich kann es einfach nicht vermeiden, fast täglich auf andere Hunde zu treffen. Und man kann da nicht immer umdrehen, ausweichen etc. Warscheinlich bin ich jetzt zu faul, ideenlos oder unmotiviert...

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