• Die Erfahrung, daß eine optimale Erziehung bei jedem Hund anders aussehen kann habe ich auch gemacht. Ich habe jetzt den zweiten Hund, nie gemeinsam sondern nacheinander, und ich habe gemerkt, daß sie, obwohl sie sich sogar in vielen Teilen ihres Wesens durchaus ähnlich sind bzw. waren haben sie doch zum Teil sehr unterschiedlich auf die verschiedensten Dinge reagiert, so daß ich mich in der Erziehung darauf einstellen musste.
    Gino zum Beispiel hat es nicht wirklich interessiert, wenn ich ihn bei Fehlverhalten, kein Selbstbelohnendes, ignoriert habe. Till hingegen gibt ein Verhalten sofort auf, wenn ich es ignoriere; um nur mal ein Beispiel zu nennen.

    LG Franziska mit Till

  • Klare Ansage?

    Bei uns gibt es nur einen Grund für eine klare Ansage - wenn Frau Hundine über die Stränge schlägt.

    Wann?
    Wir gehen an geschätzter 1 Million Jogger vorbei..... und einen bellt sie an - oder: sie akzeptiert mein Fuß und spurtet dann noch hinterher um den anzukläffen.

    Dann pack ich sie unten am Hals und starr ihr in die Augen. Das das nicht nett ist, weiß ich. Aber sie soll genauso wissen: das ging jetzt gar nicht, Frauli kann echt stinkesauer werden.
    Anschließend gehen wir wortlos weiter - mit einem Hund, der schleimt ohne Ende. Wenn ich dann wieder "lieb" bin, hab ich das Gefühl ihr fällt ein Stein vom Herzen, sie ist dann wirklich fröhlich, erleichtert, was weiß ich, was ein Hund für Gefühle hat. Je nachdem, ob ich nen Anschiss zu verdauen hab oder nicht, muss sie solange leiden. Tja, shit happens.......

    Ansonsten merk ich immer mehr, wir haben sie jetzt zwei Jahre, sie wird im November drei, dass es mehr ein "Erinnern" an die Regeln ist. Z.B. im Freilauf, wenn wir über eine Straße gehen. Gut, machen wir eh nur dort, wo alle hundert Jahre ein Auto langfährt, aber es gibt die Regel: Bordsteinkante = stop. Entweder ich merk schon vorher, dass sie "Juhuuhhtrallalahoppsasa-mäßig" drauf ist, dann räusper ich oder sag irgendwas: "hallo, ööööhmm". Sie reagiert dann weil "stimmt ja, da war doch was" und bleibt stehen.

    Oder ich habs übersehen, dass sie grad die obige Laune hat und sie läuft einfach weiter. Dann bleib ich stehen, schau ihr hinterher. Sie kommt sofort zurück und macht es richtig.

    Das erste oben ist eigentlich die einzige Situation, wo es noch passieren kann, dass wir "zammrucken". Ansonsten, joah, hab ich ne richtig brave Maus.

    Insgesamt hat sie sich verändert und wird immer gelassener irgendwie - und ich hab mich auch verändert: ich verpenn fast nichts mehr und kann sie mittlerweile gut lesen

  • Eine klare Ansage heißt für mich nichts anderes, als dem Hund (ganz besonders in Situationen in denen der Hund überfordert ist oder sein könnte) KLAR zu sagen was ich von ihm erwarte. NICHT, ihn schwimmen lassen mit unklarem 'Gerede'.
    WIE und mit welcher Intensität ich das tue, das wäre dann ein anderes Thema.

    Auch über Körperlichkeit kann ich eine klare Ansage machen. DAS muß gar nicht besonders grob sein, denn körperlich werden heißt ja auch über Körpersprache zu kommunizieren.
    Das geht ja schließlich auch ganz ohne Körperkontakt.

  • Und wieder ein sehr interessanter Thread!

    Eine klare Ansage gehört für mich persönlich immer dort hin, wo der Hund eine absolut fest abgesteckten Regel missachtet beziehungsweise normale Einwirkungen (mir fällt grad kein besseres Wort ein) keine Wirkung zeigen. Natürlich muss auch die Art und Intensität einer solchen Ansage auf den jeweiligen Charakter des Hundes abgestimmt werden. Würde ich z.B. den Viszla meiner Tante so anfahren, wie manchmal Cuba, wenn sie über die Stränge schlägt (richtig böse knurrend mit Großmachen und Fixieren), er würde fiepsend im Erdboden versinken..Cuba in ihrer Dickfelligkeit nimmt die Schelte hin und versucht sich ein paar Sekunden später wieder einzuschmeicheln.

    Eine direkte körperliche Einwirkung zur rein verbalen Ansage gibt es bei uns dann, wenn Worte nicht durchdringen oder wirklich Gefahr im Verzug ist (zum Beispiel wenn die Herderhündin meiner Mitbewohnerin trotz des x-ten "Platz, bleib" Kommandos mit ziemlich eindeutigen Mordabsichten in Richtung des Hauskaters startet, denn spätestens dann, wenn es um die körperliche Unversehrtheit eines anderen Menschen/Tieres geht, hört der Spaß auf!)

  • Klare ansagen müssen für mich einfach sein um absolute Tabus festzustecken. Es gibt einfach Dinge die es nicht geben darf..dazu gehört das ankläffen/anspringen fremder Menschen oder gar Kindern..dazu gehört auch Agression mir oder meiner Familie gegenüber (außer dem Hund wird unabsichtlich weh getan) da darf es niemals über ein Knurren oder aller schlimmstens Falls schnappen in die Luft hinaus kommen...das ist warnung genug.

    Die Aussage würdest du dich das auch bei einem großen Hund trauen ist schwachsinn. Natürlich tue ich das. Klar im Idelfall hat ein Hund als Welpe gelernt das es weiche Regeln gibt die man überschreiten kann ohne das einem der Himmel auf den Kopf fällt..und harte Grenzen deren überschreitung zu einer Deutlichen Missbilligung meinserseits führt. Später als erwachsener Hund weiß er/sie dann wo der Hase lang läuft und akzeptiert meist dann das erste Abbruchsignal anstatt es auf Ärger ankommen zu lassen...aber wie kann man glauben das man sich eine gefährliche Beißmaschine erzieht weil der Hund sich irgendwann gegen meine Ansagen wehren und mich anfallen würde...das is Quatsch. Wenn der Hund lernt mich zu respektieren und mir zu vertrauen (ja das geht beides gleichzeitig und ich sage sogar das eine geht nicht ohne das andere) wird er nicht auf die Idee kommen mich anzufallen..ansonsten müsste ich laut der Aussagen von einigen hier schon längst tot sein..oder alle Hunde mit dennen ichs bisher zutun hatte sind ungewöhnliche Schafhunde wie sich hier aussgedrückt wurde. Was bei einer bestimmten Menge auch eher unwahrscheinlich ist

    ich frage mich warum manche es gleich als Gewalt am Hund oder gar Tierquälerei bezeichnen wenn man sagt das man eine klare ansage gegeben hat. Das heißt doch niemals automatisch das ich den Hund geschlagen oder getreten habe oder ihm Schmerzen zufüge sondern..das ich mal leuter werde..ihn durch fixieren oder andere Köpersprachlichen Signale darauf aufmerksam mache das das was er gerade tut tabu ist. Und ja wie in einem vergangenen thread gehört auch mal den Hund stubsen wenn er nicht freiwillig von einem bestimmten Platz (Sofa, Teppich an dem er gerade nagt etc) räumt bzw auf die Aufforderung sogar agressiv reagiert...das sollte für mich jeder Hund wissen das das absolut nicht geht

  • @ Dahlia: Genau da wird es doch ungerecht. Woher soll dein Hund denn bitte wissen was am x-ten Platz ander sein soll, als an den x davor die er offensichtlich recht schadlos hat ignorieren dürfen.
    Wer aversiv am Hund arbeitet sollte berechenbar sein.

  • Zitat

    @ Dahlia: Genau da wird es doch ungerecht. Woher soll dein Hund denn bitte wissen was am x-ten Platz ander sein soll, als an den x davor die er offensichtlich recht schadlos hat ignorieren dürfen.
    Wer aversiv am Hund arbeitet sollte berechenbar sein.


    *zustimm* :gut:

  • Zitat

    @ Dahlia: Genau da wird es doch ungerecht. Woher soll dein Hund denn bitte wissen was am x-ten Platz ander sein soll, als an den x davor die er offensichtlich recht schadlos hat ignorieren dürfen.
    Wer aversiv am Hund arbeitet sollte berechenbar sein.

    Da bin ich ganz deiner Meinung! Bei Cuba händle ich das mit einem klaren Schwarzweiß-Schema, das sie von Welpenbeinen an gelernt hat..aber es ist nicht mein Hund und ich mische mich nicht in die (Hunde-)Erziehung anderer Leute ein.

    Und es geht nicht darum, dass der Hund schadlos davonkommt, wenn er das Kommando missachtet und nur ab und an wahllos eine "auf den Deckel kriegt". Am besten ist hier sicher eine Situationsbeschreibung: Hündin liegt (an der Leine) neben der Couch, Frauchen mit der Leine in der Hand darauf. Kater wandert gemütlich am Wohnzimmer vorüber, Hund spannt sich, fixiert, Frauchen sagt "bleib platz", Hund bleibt liegen und wird gelobt..ein paar Minuten später: Katze hüpft/läuft am Wohnzimmer vorbei, Hund schnellt hoch und in Richtung Katze...und dann rummsts^^.

  • Grins, ja bei mir auch... und zwar bis ich es aufgelöst habe und nicht der Hund.

    Ansonsten wird Hund genau da wieder hingeschickt wo er herkam.

    Und ja, bei drohender Überforderung sind die Trainingseinheiten kürzer.

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