Grenzen Respekt und andere Dinge...

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    Auch wieder vermehrt ist der Punkt, das man bei Aussagen, wie der Hund pöbelt an der Leine oder what ever auch gerne wieder ließt, das dieses Verhalten unterbunden werden muss.
    Von im Nacken packen und runterdrücken, von klaren Ansagen und so weiter und sofort.
    Doch was soll der Hund denn stattdessen tun, wenn er sich nicht nach seiner Art verhalten darf? Woher soll er Hund bei einem Verbot wissen, welches Verhalten der Mensch wünscht und erstrebenswert findet, wenn der Mensch es diesem nicht zeigt? Was hat dieses mit Lerngesetzen zu tun?


    Ja, das frag ih mich auch immer wieder....... :|


    Sehr toller Beitrag :gut:

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    Da dürfen die Hunde zuhause Chef spielen und tun, worauf sie Bock haben und aufm Platz wird UO zu 100% erwartet - das ist in meinen Augen Irrsinn ungerecht.


    Wobei ich mich immer frage, was hat UO mit Respekt zu tun??? :???:

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    Ich selbst gehöre zu der Gattung HH, die selbst auf einigen Seminaren gehört haben, dass Hunde, die Angst haben nicht nach vorne gehen und unter Umständen Zähne zeigen sondern immer einen Konflikt meiden (d.h. sie treten wenn sie können den Rückzug an) und der unsichere Hund nach vorne geht und pöbelt, Zähne zeigt und in einer Situation, in der er in die Enge getrieben wird Zähne zeigt. Was aber, wenn ein Hund der Angst hat in eine Situation kommt, in der er in die Ecke gedrängt wird. Ich bin selbst davon überzeugt, dass ein Hund in einer solchen Situation niemals Zähne zeigen wird - also wenn er wirklich Angst hat.


    Ein Hund der Angst hat, kann in dem Moment vier Sachen zeigen:


    Flight, Freeze, Flirt oder Fight


    Sprich: fliehen, erstarren, Übersprungshandlung oder Kampf.


    Was der Hund davon macht, hängt vom Hund ab, von seinen Erfahrungen und Möglichkeiten.........

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    Wobei ich mich immer frage, was hat UO mit Respekt zu tun??? :???:


    Ich denke , das dies sehr wohl zusammenhängend zu betrachteten ist ...
    Respekt ( durch eine klare Führung , auch zuhause , nach dem Motto "mach dir keine Sorgen, ich weiss immer eine Antwort , du kannst dich auf mich verlassen ) führt unweigerlich zu Vertrauen . Wenn sich diese imaginäre Linie nicht fortlaufend durchzieht ist auch nicht viel UO zu erwarten .
    Wir haben es auch nie zusammenhängend betrachtet und gewundert warum so einiges aus dem Ruder gelaufen ist .

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    Ja, das frag ih mich auch immer wieder....... :|


    Sehr toller Beitrag :gut:


    Wieso muß ich meinen Hund immer zwanghaft loben verbal, mit Futter etc? Es reicht doch, wenn ich eine "Ansage" (noch mal: kein Brüllen, kein Schlagen) gemacht habe, mein Hund sofort an meine Seite kommen kann und es ist wiedr gut? Um beim leinenpöbeln zu bleiben: Hund sieht anderen Hund, will lospöbeln, es gibt eine Ansage von mir, Hund "denkt" vlleicht noch "Sch...", darf aber sofort zu mir kommen, so entspannt wie möglich neben mir her laufen und ich bin wieder "nett". Wir sehen den nächsten Hund, mein Hund hält die Klappe und es passiert: Nix.
    Lerngesetz: Positive Bestrafung (im sinne von ich füge etwas Unangenehmes hinzu)
    Ich nehme mir durchaus die Freiheit, meinem Hund manche Dinge zu verbieten und das Alternativverhalten ist einfach nur: Bleib bei mir.

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    Wieso muß ich meinen Hund immer zwanghaft loben verbal, mit Futter etc? Es reicht doch, wenn ich eine "Ansage" (noch mal: kein Brüllen, kein Schlagen) gemacht habe, mein Hund sofort an meine Seite kommen kann und es ist wiedr gut? Um beim leinenpöbeln zu bleiben: Hund sieht anderen Hund, will lospöbeln, es gibt eine Ansage von mir, Hund "denkt" vlleicht noch "Sch...", darf aber sofort zu mir kommen, so entspannt wie möglich neben mir her laufen und ich bin wieder "nett". Wir sehen den nächsten Hund, mein Hund hält die Klappe und es passiert: Nix.
    Lerngesetz: Positive Bestrafung (im sinne von ich füge etwas Unangenehmes hinzu)
    Ich nehme mir durchaus die Freiheit, meinem Hund manche Dinge zu verbieten und das Alternativverhalten ist einfach nur: Bleib bei mir.


    Und wieso nicht einfach loben, wenn er noch nicht bellt? Zur Belohnung, wenn du kein Futter geben willst, Abstand zum Hund, Rennen o.ä. anbieten?


    Doch, es ist was passiert. Dein Hund hat gelernt, wenn ein anderer Hund auftaucht, den ich nicht mag und ich es akustisch kund tun möchte, wird mein Sozialpartner unfreundlich. Also bin ich beim nächsten Hund lieber still, dann passiert mir nichts. (Außer dass Hund andere Hunde immer noch nicht mag, nur du noch mal was Negatives drauf gesetzt hast.)


    Es gibt tatsächlich Hunde, wo das eine zeitlang funktioniert. Aber, oft nicht auf Dauer. Und dann ist das alte Problem wieder da und oft stärker als früher.


    Achso, und das Ausbleiben von Strafe hat natürlich einen stark belohnenden Effekt. Aber ich möchte so nicht arbeiten. Der Hund hat sich sein Leben bei uns nicht ausgesucht. Er kann nicht abwandern und ist uns mit Haut und Haaren ausgeliefert.


    Was würdest du mit Hunden machen, die zu massiv strafen müsstest? Meine Dobihündin war so eine. Die hat Strafe nicht interessiert bzw. hätte sie irgendwann einfach zugebissen.


    Übrigens, ich kommentiere auch nicht alles, was Hund richtig macht. Aber ein anerkennendes Nicken oder ein Lächeln ist doch immer drin. ;)

  • Wie sagt der Schwabe: Nicht gemeckert ist genug gelobt.


    Und ganz ehrlich: den Spruch fand ich schon immer doof, warum soll ich nicht sagen, dass es prima ist, dass der Hund dageblieben ist?


    Ich lobe sicherlich nicht zwanghaft (wobei: es gibt schlimmeres), aber er bekommt ein Feedback: das war prima.


    Und wenn der Hund draußen vom Boden frisst und man dann anfangen muss Grenzen zu setzen, hat man meines Erachtens lange vorher was verpasst.


    Just my 2 cents

  • Hallo!
    Ich finde das der Aufbau einer engen Bindung vom Hund zum Mensch das Wichtigste vor jedem Versuch einer Erziehung ist.Der Hund muß Vertrauen zu seinem Halter haben.Wenn das nicht vorhanden ist,wird es auch mit der Erziehung nicht klappen.
    Hier sind die Leute welche sich einen Welpen anschaffen,meiner Meinung nach,klar im Vorteil.Der Welpe ist nicht vorbelastet,vorausgesetzt man holt ihn aus einer liebevollen Aufzucht (eine solche Aufzucht kann es durchaus auch bei einem Unfallwurf geben und nicht ausschließlich bei einem seriösen Züchter).
    Bei der Übernahme eines erwachsenen Hundes, egal ob TH,TS oder privat,ist es bedeutend schwieriger.Meist kennt man gar nichts oder nur wenig aus seinem vorherigen Leben.Da bedarf es,meiner Meinung nach,viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Hund,da man den Hund erst einmal "lesen" muß um herauszufinden wie er in bestimmten Situationen reagiert.
    Fängt man da gleich mit Strafen,bei vom HH angesehenem Fehlverhalten des Hundes,an,wird jeder Erziehungsversuch keine Früchte tragen.So wird kein Hund eine Bindung zum HH aufbauen können.Erst recht wird er kein Vertrauen zu ihm fassen.
    Der Hund muß eine enge Bindung sowie Vertrauen zum Halter haben und nicht andersrum.


    Genauso wichtig ist die Sozialisierung.
    Viele Hunde in unserem Ort haben noch nie eine Stadt gesehen,nie Kontakt zu anderen Hunden gehabt,kennen außer ihr Grundstück rein gar nichts.Wenn es einem solchen Hund dann mal gelingt auszubüchsen und man kommt ihm mit dem eigenen Hund in die Quere,hat man oft ein echtes Problem.


    Ich ersetze mal das Wort "Respekt"durch Vertrauen.Denn der Hund zieht garantiert nicht vor mir den Hut wenn ich es geschafft habe das er mir bedingungslos folgt.Das klappt nur wenn er mir vertraut.
    Ich bin generell gegen jegliches Strafen des Hundes.meist ist es,je nach Rasse,typisches Hundehalverhalten welches man versucht zu unterbinden und wenn es mir nicht gelingt,muß ich mir einen Kopf machen warum das so ist und nicht den Hund dafür bestrafen.Kein Hund handelt gegen Vorschriften sondern nach seinen natürlichen Instinkten,ihn dafür bestrafen ist in meinen Augen wieder ein Vertrauensmißbrauch.An den meisten Fehlverhalten des Hundes handelt es sich auch um erlerntes Verhalten weil der HH durch falsches Belohnen oder Bestrafen dieses selbst verursacht hat.


    Grenzen setzen macht nur dann einen Sinn wenn man das auch kosequent durchsetzen kann.
    Soll der Hund zB.nicht auf die Couch oder ins Bett,darf er das auch von Anfang an nicht.Da gibt es kein - heute ausnahmsweise mal ja und morgen wieder- nein.Der Hund begreift so ein hin und her nicht,das macht ihn nur unsicher.


    Außerdem bin ich der Meinung das man an Tagen wo man selbst nicht gut drauf ist die Finger von jeglichen Erziehungsabsichten beim Hund lassen sollte.Nicht nur weil sich die Stimmung auf den Hund überträgt sondern auch weil viele Leute dann auch nicht den nötigen Nerv dafür haben und schneller unwirsch reagieren.


    Meine Hunde weichen einem auf sie zustürmenden Hund generell aus.
    Sie ergreifen nicht panisch die Flucht gehen auch nicht nach vorn und schnappen sondern laufen einen Kreis.
    Das hat weder was mit Ängstlichkeit noch mit Unsicherheit zu tun.
    Es gibt halt auch zurückhaltende,vorsichtige Hunde,was noch lange nicht mit Ängstlichkeit gleich zu setzen ist.

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    Ich bin generell gegen jegliches Strafen des Hundes.meist ist es,je nach Rasse,typisches Hundehalverhalten welches man versucht zu unterbinden und wenn es mir nicht gelingt,muß ich mir einen Kopf machen warum das so ist und nicht den Hund dafür bestrafen.


    Hm, ich hab mir lange nen Kopf gemacht, wieso mein Hund andere Hunde an der Leine gerne fressen möchte und wieso er mit aufdringlichen Rüden das gleiche tun würde. (Ist ne lustige Sache - 55kg Dogo der nen 5kg Jack Russel umrüpelt - muss man erlebt haben! *hust* )
    Leider bin ich zu keinem Ergebnis gekommen - und wenn ich mir weiterhin nen Kopf gemacht hätte, statt das Verhalten schlichtweg zu verbieten, dann hätte ich wohl mittlerweile keine Freunde mehr, weil deren Hunde Matsch wären.
    Ehrlich, bei manchem Verhalten weiß man nicht, woher es kommt. Grade bei Übernahmehunden, die man erst später bekommen hat. Und dann rätsele ich bestimmt keine 10 Jahre rum und akzeptiere das Verhalten als "so isser halt", sondern dann sage ich meinem Hund schlichtweg, dass ich das Verhalten nicht dulde.


    Zitat

    Grenzen setzen macht nur dann einen Sinn wenn man das auch kosequent durchsetzen kann.
    Soll der Hund zB.nicht auf die Couch oder ins Bett,darf er das auch von Anfang an nicht.Da gibt es kein - heute ausnahmsweise mal ja und morgen wieder- nein.Der Hund begreift so ein hin und her nicht,das macht ihn nur unsicher.


    Meiner Meinung nach versteht ein Hund sehr wohl ein "jetzt nicht - später wieder". Oder wie erklärst du dir die unzähligen Hunde, die vorm springen auf die Couch "fragen" und kein Trauma erleiden, wenn sie mal nicht dürfen?



    Zitat


    Außerdem bin ich der Meinung das man an Tagen wo man selbst nicht gut drauf ist die Finger von jeglichen Erziehungsabsichten beim Hund lassen sollte.Nicht nur weil sich die Stimmung auf den Hund überträgt sondern auch weil viele Leute dann auch nicht den nötigen Nerv dafür haben und schneller unwirsch reagieren.


    Ich werde noch unwirscher, wenn ich eh schon schlecht gelaunt bin, und mit alle 2 min 80kg Hund in die Leine springen und andere Hunde anpöblen. Dann reiß ich mich lieber am Riemen, schlucke meine schlechte Laune runter und gehe mit meinen Hunden um, wie an jedem anderen Tag auch.


    Just my two cents ;)

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