Unser Hund bellt wenn er im Hausflur ein geräusch hört!

  • Zitat

    Und was mache ich denn, wenn ich aufstehe und hingehe und "ist gut" sage? Ich bestätige doch den Hund fürs Melden. Warum soll er also mit etwas aufhören, was ihm wichtig erscheint und er gerne tut?


    Nein, ich zeige ihm das da nichts ist was er melden muß.

  • Das Problem, das diese Ausbildung so langwierig macht, ist die mangelnde Wiederholung.


    Um dem Hund das Zurückbellen abzugewöhnen, wenn man ein Grundstück mit Hund passiert, reicht etwa eine halbe Stunde. Das aber nur, wenn man durch eine Siedlung geht, in der an jedem Grundstück mindestens ein Hund anschlägt. Dann wird es dem Hund nämlich zu doof. Lieber die Klappe halten als wegen Heiserkeit keinen Ton mehr herausbekommen. Außerdem interessiert das den/die Alte(n) ja nun überhaupt nicht, der/die sagt immer nur Ruuuhig, Ruuuhig. Also ist hund ruhig.


    Mal ganz überschlägig: 6 km / h Geschwindigkeit, 20 -30 m Grundstückslänge, dann kommen wir auf 100 - 150 Wiederholungen.


    Das auf ein Mehrfamilienhaus mit nur sehr sporadischem Durchgangsverkehr übertragen, kann sich jeder leicht ausrechnen, dass der Lerneffekt eben nicht binnen zweier Tage eintreten wird.


    Erziehung ist mit Arbeit verbunden. Nicht umsonst gehen Lehrer zur Arbeit und werden dafür auch bezahlt. Wenn mir diese Arbeit zu mühselig ist, muss ich entweder dafür bezahlen, dass sie ein anderer Mensch übernimmt, oder ich habe eben einen unerzogenen Hund. So einfach ist das.

  • Zitat

    Nein, ich zeige ihm das da nichts ist was er melden muß.


    Und WIE zeigst du ihm das, ohne dass er es als Bestätigung auffasst? Er kriegt doch Aufmerksamkeit, du beurteilst das Problem, welches er hat....


    @DHS Bauer:
    Ich rede nicht von 2 Tagen, und dass Erziehung mit Arbeit verbunden ist, ist für mich selbstverständlich - ich finde es ziemlich unverschämt, dass du mir unterstellst, es sei mir zu mühsam. Ich hatte deutlich geschrieben, dass ich es schon lange so mache wie von dir empfohlen, mit minimalsten Resultaten. Ich bin auch nicht ganz unbedarft, was Hundeerziehung anbelangt. Von daher hätte ich ein ernsthaftes Eingehen auf die Frage erwartet, zumindest bei der Nachfrage, und nicht einfach Sprüche, dass man sich halt die Arbeit machen müsse.

  • Nö, er bekommt keine Bestätigung. "Das war unnötig", ist doch keine Bestätigung.


    Gehe mal von 12 Wochen aus, bis der Hund das begriffen hat. Denn das, was er tut, ist das normalste von der Welt. Da ist was, das muss ich melden. Das muss mit vielen, vielen, vielen Wiederholungen geübt werden, wenn man es abstellen will.


    Bällchen apportieren ist immer wieder gleich, das lernt der Hund schnell, weil es immer wieder gleich ist. Melden bzw. nicht melden ist immer wieder anders. Da braucht es dann eben die vielen Wiederholungen, um zu lernen, dass da eine Regel mit gaaanz wenigen bis praktisch gar keinen Ausnahmen besteht.


    Alternativ kannst du es auch versuchen das Melden umzupolen. Es wäre zumindest einen Versuch wert. D.h., der Hund meldet nach wie vor, aber eben nicht durch Bellen.


    Beispiel von gestern (nein, ungeübt):
    Ich ließ Wasser an die frisch gepflanzte Hecke laufen. War zwischenzeitlich drinnen, mein Rüde kommt auch rein, schnappt mich am Arm und zerrt mich raus. Warum? Der Boden war gesättigt und das Wasser lief über den Hof.


    Nun wäre es natürlich blöd, wenn du immer, wenn im Hausflur etwas ist, zur Wohnungstür geschleift wirst. Also lasse den Hund z.B. etwas vor deine Füße schmeißen, womit er dir mitteilt, da ist was. Das quittierst du mit Ist gut, Danke o.ä.


    Bei der Ausgestaltung "Hund bringt etwas zum Melden" würde ich das, was er bringen soll, an der Wohnungstür deponieren. Nach dem Quittieren der Meldung folgt dann logisch, dass der Hund den "Meldegegenstand" wieder an der Wohnungstür ablegt.


    Theoretisch müsste das funktionieren. Erst einmal mit Klingeln an der Wohnungstür beginnen, bring ..., Ist gut, ... Und so weiter eben, bis es sitzt.

  • Zitat


    Und WIE zeigst du ihm das, ohne dass er es als Bestätigung auffasst? Er kriegt doch Aufmerksamkeit, du beurteilst das Problem, welches er hat....


    Warum soll er es als Bestätigung auffassen, wenn ich ihm ganz ruhig sage, daß da nichts ist :???:
    Wenn er es als Bestätigung auffassen würde, würde er ja jetzt nicht ruhig liegen bleiben, ohne etwas zu machen.

  • Zitat

    Warum soll er es als Bestätigung auffassen, wenn ich ihm ganz ruhig sage, daß da nichts ist :???:


    Woher soll der Hund denn wissen, was das heißt? "Ist gut", sollte dann vorher schon bekannt sein, wie soll er es sonst verstehen. Der Hudn weiß nur Du sprichst mit ihm und das vielleicht in einer besonderen Tonlage, wenn er den Begriff nicht kennt und bekommt dadurch Aufmerksamkeit. Was ein "Ist gut" jetzt aber genau bedeutet, muss ihm ja auch erstmal beigebracht werden. Wenn man aber in einer solchen Situation damit anfängt kann es eben auch passieren dass der Hund auf die reine Aufmerksamkeit (denn er kennt den Begriff ja noch nicht udn weiß natürlich auch nicht was das genau heißt, weil er den Inhalt nicht versteht) bestätigend wirkt.
    Ich denke, dafür sollte man also den Begriff "Ist gut" vorher schon lernen. So wie ich's verstanden habe soll er ja mit Beruhigung in Verbindung gebracht werden, also ist es evtl gut das Kommando in "beruhigten" Situationen zu nennen damit der Hund es verbindet.
    Oder das Ganze eben als "Abbruchkommando" (negative Rückmeldung). Wobei man da ja wieder nicht viel vorarbeiten muss sondern einfach eine für den Hudn unangenehme Stimmlage anschlagen kann damit er's versteht. Aber das hat dann meiner Meinung nach nichts mehr mit "Es ist alles in Ordnung" zu tun, sondern eher "ich will nicht, dass du bellst".


    Zitat

    Alternativ kannst du es auch versuchen das Melden umzupolen. Es wäre zumindest einen Versuch wert. D.h., der Hund meldet nach wie vor, aber eben nicht durch Bellen.


    Das finde ich mal 'ne klasse Idee :gut: Werd mal schauen, ob sich das bei meiner realisieren lässt :smile:

  • Zitat


    Woher soll der Hund denn wissen, was das heißt? "Ist gut", sollte dann vorher schon bekannt sein, wie soll er es sonst verstehen. Der Hudn weiß nur Du sprichst mit ihm und das vielleicht in einer besonderen Tonlage, wenn er den Begriff nicht kennt und bekommt dadurch Aufmerksamkeit. Was ein "Ist gut" jetzt aber genau bedeutet, muss ihm ja auch erstmal beigebracht werden. Wenn man aber in einer solchen Situation damit anfängt kann es eben auch passieren dass der Hund auf die reine Aufmerksamkeit (denn er kennt den Begriff ja noch nicht udn weiß natürlich auch nicht was das genau heißt, weil er den Inhalt nicht versteht) bestätigend wirkt.
    Ich denke, dafür sollte man also den Begriff "Ist gut" vorher schon lernen. So wie ich's verstanden habe soll er ja mit Beruhigung in Verbindung gebracht werden, also ist es evtl gut das Kommando in "beruhigten" Situationen zu nennen damit der Hund es verbindet.
    Oder das Ganze eben als "Abbruchkommando" (negative Rückmeldung). Wobei man da ja wieder nicht viel vorarbeiten muss sondern einfach eine für den Hudn unangenehme Stimmlage anschlagen kann damit er's versteht. Aber das hat dann meiner Meinung nach nichts mehr mit "Es ist alles in Ordnung" zu tun, sondern eher "ich will nicht, dass du bellst".



    Das finde ich mal 'ne klasse Idee :gut: Werd mal schauen, ob sich das bei meiner realisieren lässt :smile:


    Ich habe nichts vorgearbeitet, und mache das aus dem Bauch heraus, so haben es meine 8 Hunde gelernt ;)
    Alles andere ist mir zu kompliziert :smile:

  • Zitat


    Ich habe nichts vorgearbeitet, und mache das aus dem Bauch heraus, so haben es meine 8 Hunde gelernt zwinkern
    Alles andere ist mir zu kompliziert lachen


    Ich sag ja auch nicht, dass es nicht geht, sondern wollte damit nur erkären warum die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering ist, dass der Hund die Aufmerksamkeit als Bestätigung ansieht :smile:


    In anderen Situationen funktioniert bei uns ein "Ist gut" ja auch, nur im Haus eben nicht. Aber ich glaube, dabei liegt der Trick eher in der Körpersprache. Vielleicht liegt's daran. :ka:

  • 1. Hund meldet "Da ist was."
    2. Keine Sau reagiert.
    3. Hund "Da ist was! Pennt ihr? Los, da ist was!"


    Ganz normal, was soll der armen Hund denn sonst tun?



    1. Hund meldet "Da ist was."
    2. "Kalt die Klappe."
    3. Hund "Der kapiert auch gar nichts. DA IST WAAAAS!"


    Auch ganz normal.



    1. Hund meldet "Da ist was."
    2. Chef kommt gucken, "Ist gut"
    3. Hund "Job erledigt, kann ich mich wieder ne Runde aufs Ohr hauen."


    Auch das ist normal.



    Menschen würden auch alle drei Möglichkeiten durchspielen, wenn sie eine Situation als dringlich ansehen. Stelle dir mal vor, Frau Merkel erscheint in deiner Firma. Das meldest du deinem Chef. Reagiert er nicht, meldest du es so lange, bis er reagiert. Abweisen lassen würdest du dich dann auch nicht so einfach. Reagiert der Chef jedoch und sagt z.B., dass sie jetzt öfter kommt, weil sie die neue Chefsekretärin ist, dann ist die Sache erledigt und du gibst Ruhe.


  • Mein Problem dabei ist: da muss noch mehr hinter stecken als die bloße Wortwahl. Denn die versteht mein Hund schließlich nicht. Weißt Du, wie ich das meine?
    Das ist wohl auch der Grund warum "Ist gut" in anderen Situationen (da wird der Hund beispielsweise nach Hinten geschickt) bei uns eher klappt als Beim melden Zuhause.
    Und ohne dieses "Etwas" kann es für den Hund auch einfach eine Bestätigung sein, da er ja rein von der Wortwahl nicht unterscheiden kann zwischen "gut gemacht" und "ist gut".


    Ach, schweirig zu erklären was ich meine :lol:

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