Hunde "vom alten Schlag"

  • Ein großer Teil der Rassehund-Probleme ließe sich immerhin über die Zuchtverbände lösen: mit einer Leistungsprüfung nach den Gesundheitschecks und vor dem OK für den Zuchteinsatz. Für JEDES eingetragene Zuchttier - Riesenhunde, Mops, Chi & Co eingeschlossen.


    Natürlich würde niemand daran denken, einen Basset gleich am Fahrrad Marathon laufen zu lassen, aber zumindest ein Minimum an Belastung samt tieräztlicher Auswertung der Ergebnisse würde immerhin gewährleisten, daß alles, was zu kraß von "form to function" abweicht, automatisch draußen wäre.


    Wird natürlich nie passieren, weil die Käufer die bedenklichsten Rassen genau so haben möchten, und so ein Aufwand beträfe ohnehin wieder nur die seriösen Züchter - und die prüfen ihre Hunde oft schon freiwillig, weil ihnen selbst an gesundem Nachwuchs liegt.


    Die Vermehrer dagegen wissen ja auch so vom Draufsehen, daß ihre Hunde alle fit sind, und die automatisch kerngesunden Mixe brauchen's ohnehin nicht...Ironie off.


    Aber die Käufer, die könnten dann schon ein bißchen schlauer sein - wenn sie nur wollten....


  • Wer sagt dir, daß das nicht schon gemacht wird :???:


    Zur Zuchttauglichkeit der Boxer gehört - 20 km Fahrrad laufen - außer den anderen Gesundheitsschecks.

  • Zitat

    "Fang doch an"? Es ist wirklich komisch, wie man hier teilweise angegangen wird, v.a. wenn man noch nicht die 1000 Beiträge verfasst hat.


    Ich möchte dir nichts böses unterstellen, aber ich bin politisch aktiv (Parteimitglied), und auch bezüglich dieser Thematik..


    Warum du dich „angegangen“ fühlst, verstehe ich nicht so wirklich? :???:
    Wenn du politisch aktiv bist und das auch noch mit einem Parteibuch in der Tasche,
    dann kannst du doch in deiner Partei mal den Vorschlag machen, dass hier in Berlin, auch mal so einen Hundepolitischer- Abend statt findet. :gut:



  • Ähm...Unter "Kindchenschema" verstehe ich keine Frühkastraten (Wie sollen die denn da rein passen nur weil sie event. eine andere Fellstrukur haben und sich "kindlicher" verhalten?), sondern Rassen, deren Schädelproportionen durch Selektion bei der Zucht entsprechend angepasst wurde wie z.B. beim Pekingesen, beim Super-Mini-Chihuahua und auch beim plattnasigen Mops (Ja, ich weiß, dass es auch andere Möpse gibt!). Die sind doch nur so gezüchtet worden, damit auch erwachsene Tiere den "Süß"-Faktor noch in gewissem Maße haben. Natürlich ist das immer eine Sache der Nachfrage von Käuferseite.


    Ich frage mich gerade woher du wissen willst, dass alle frühkastrierten Hunde nicht von seriösen Züchtern stammen können? Das ist schon eine interessante Behauptung. Wer lässt sich sowas als Käufer denn von vornherein vorschreiben? Wenn ich einen Hund mit 6 Monaten kastrieren will, dann tue ich das! Der Hund ist nämlich mein Eigentum - egal woher er stammt.
    (Nur um das gleich klarzustellen - ich halte nichts von Frühkastration, meine eigene Hündin ist unkastriert (da werden sich nun aber auch wieder welche finden, die das nicht verstehen können, da sie ein Mix ist :roll: ).)


    Zitat

    und sich dann über die deutschen Züchter auszulassen - ohne überhaupt in so einem Verein zu sein, geschweige denn Ahnung vom züchten und Zuchtvorraussetzungen zu haben - ist Bild Zeitungs Niveau.


    Ich habe zwar geschrieben, dass ich kein besonders intensives Interesse an Rassehunden habe, aber das heisst nicht automatisch, dass ich keinerlei Ahnung davon habe. Mir ist bewusst, dass es Auflagen gibt, dass auf Erbkrankheiten getestet wird, dass Züchter bemüht sind, Schwachpunkte der jeweiligen Rasse in den Griff zu bekommen.
    Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass weiterhin röchelnde Möpse auf der Strasse anzutreffen sind und DSH im Entengang durch die Gegend wackeln (letztere haben dann durchaus gesunde Hüften).


    Bleiben wir beim DSH. Ich mag diese Hunde, aber nicht die Exemplare, die die Showzucht zum Teil hervorgebracht hat. Hier laufen zwei solche Rüden in der Nachbarschaft herum - massige, erstaunlich große und klotzköpfige Hunde mit einer merkwürdigen Rückenneigung und einem eigenartigen Watschelgang. Einer der beiden hat HD, der andere kann kaum vernünftig geradeaus laufen und hat eine Zuchtzulassung (Ja, ich weiß, dass da auch die körperliche Belastbarkeit geprüft wurde und die Hüften sind in Ordnung). Letzteres kann ich nicht nachvollziehen- ja, der Hund ist gesund, aber er läuft wie ein Krüppel! Wie kann das Zuchtziel sein?


    Und was ist mit den im Film erwähnten Ridgebacks? Der Ridge beruht auf einem genetischen Defekt, der offenbar sehr ernste Probleme nach sich ziehen kann. Warum wird dieses Risiko, dass sich ja nicht eliminieren lässt, überhaupt eingegangen? Nur weil unbedingt der (namensgebende) Ridge sein muss?


    Was ist mit den Cavalier King Charles Spaniels? Ich wage zu bezweifeln, dass die Schädel deutscher Zuchthunde so viel größer sind,um das Risiko einer Syringomyelie auszuschließen.
    Sieht so aus, als wäre der King Charles Spaniel in manchen Fällen zum Opfer des oben erwähnten Kindchenschemas geworden...


    Dass der Film nicht 1:1 auf dt. Verhältnisse zu übertagen ist, ist klar. Aber das schließt ja nicht aus, dass es auch hier Probleme gibt - wenn auch nicht in dem Ausmaß. (Danny, der Pekingese war übrigens 2003 "Best of Show")




    Zitat

    ist Bild Zeitungs Niveau.


    :roll:

  • Zitat


    Zu dem kastrieren;
    welcher normale Rassehundekäufer kauft sich für 1000 Euro und mehr, einen Welpen und läßt ihn dann früh kastrieren, hab ich noch nicht erlebt :headbash:


    Zu den DSH


    Nur weil d u einen solchen Züchter in der Nachbarschaft hast, schließt du auf alle SH Züchter, daß ist schon krass.
    Da ich auf viele Hundeplätze gehe, kenne ich auch die Züchter und Hunde. So Krüppel, wie du sie beschreibst sind mir noch nicht unter gekommen.

  • Ich kann nur von "meiner" Rasse reden, und die ist leider momentan auf keinem guten Weg.


    Der Golden Retriever (als auch der Labrador Retriever) sollte laut Rassestandart (egal ob Show oder Leistungslinie) seine Arbeit im Feld verrichten können.


    Da ist es aber echt tragisch, wenn die Hunde wegen zu kurzer Beine und zu hohem Gewicht (nicht ÜBERgewicht) nach knapp 100m schlapp machen und es nicht mehr zustande bringen, einen Dummy zu holen.


    Vor ein paar Wochen hatte ich das Vergnügen, mit einer sehr kompetenten Richterin diverser Jagdhunderassen ein sehr interessantes Gespräch zu führen. Was sie erzählt hat wie sich die Retriever entwickelt haben ist zum heulen. Wenn 90% der zur internationalen Körung angereisten Rüden wegen "Unförmigkeit" und fehlender Grundkondition ausscheiden ist das tragisch und keine gute Referenz für die Entwicklung der Zucht.


    Zum Glück gibt es noch ein paar Richter, welche diese Missstände sehen und dagegen angehen wollen, denen nicht ihr Ruf sondern das Wohl der Rasse am Herzen liegt.


    Ich denke eine Rasse zu erhalten und zu fördern ist nicht einfach, es braucht viel Erfahrung, viel Wissen und manchmal Mut offen zu sagen was Sache ist.

  • Zitat

    Apropos Inzucht...Genau die hat einer Rasse, die aktuell diskutiert wird, fast das Genick gebrochen. Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever steht wegen genetischer Probleme kurz vor dem Aus (Rettung soll durch rassefremde Einkreuzung angestrebt werden).



    Das stimmt so nicht !!! Bitte bitte informiert euch doch korrekt und bei den richtigen Stellen :roll:



    Der Toller steht NICHT vor dem aus! Er hat einen engen Genpool, Ja, aber er kämpft nicht mit mehr Problemen als andere Rassen.


    Der Toller ist ein gesunder, anspruchsvoller, wesensstarker Hund genau wie andere auch!


    Fremdeinkreuzung müsste vom Mutterland Kanada genehmigt werden, und ja, ein Antrag liegt beim VDH vor, aber bis sowas genehmigt wird fliesst noch sehr viel Wasser in Meer... Fremdeinkreuzung kann mehr Probleme schaffen als lösen.

  • Ich verstehe schon, dass sich einige Leute hier aufregen, inkl. mir. Ich behaupte nicht, dass im VDH alles glatt läuft und da jeder Züchter das Non-Plus-Ultra ist. Bei einigen Rassen muss auch ein Umdenken stattfinden und ich begrüße auch Leistungsprüfungen neben den Schönheitsschauen. Sehr erstaunt war ich übrigens, als ich gestern von einer Colliezüchterin gelesen habe, dass man diese Hunde nicht auf eine Arbeitseigenschaft selektieren könne. Aber gut, es war ein älterer Beitrag.


    So nun das ABER: Ich bin stehts dafür, wenn es darum geht Tierleid zu vermeiden oder zu verhindern, aber wo entsteht denn das größte Tierleid? Wäre es nicht sinnvoller, mal da anzusetzen? Bei den geldgierigen Vermehrern, bei den geizigen Käufern? Wie viele Menschen schimpfen immer auf die bösen Züchter, ohne auch nur mal ansatzweise geschaut zu haben, was im VDH alles erfüllt werden muss. Da wird nach mehr Regelungen und Kontrollen geschrien, ohne zu wissen, welche es schon gibt. Und ganz vergessen wird dabei, dass man nur die 'guten' kontrollieren kann, die sich eh schon an ein Mindestmaß an Regelungen halten. Die netten 'Hobbyzüchter' mit nur einem mal Welpen und die Vermehrer vergisst man da ganz schnell wieder, weil das ist ja nicht so einfach dort mit den Kontrollen. Irgendwie werden auch an seriöse Züchter immer Anforderungen gestellt, die für die Ach-ich will-einmal-Welpen-Leute nicht verlangt werden. Die ziehen ja die Hunde immer liebevoll in der 2-Zimmer Wohnung auf. Also stürzt man sich auf das, was einfach und schnell greifbar ist: Vereinszüchter. Das ist übrigens auch das was der Dortmunder Appell macht. Und wer da wirklich Interesse hat, schaut sich auch mal an, welche Leute und Firmen dahinter stehen, und welche Absichten die verfolgen. Manch einem wird vielleicht ein Licht aufgehen.



  • Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, das steht quasi genau so auf der Seite des entsprechenden Clubs: :roll:


    http://www.tollerverein.de/index.php?article_id=217&clang=0


    Und es finden sich, wenn man nach Züchtern schaut, einige, die vorläufig ihre Zucht eingestellt haben, weil ihnen das Risiko zu groß ist, im Moment weiter zu züchten.

  • der entsprechende "Club" ist eine Abspaltung, welche sich jetzt selbständig macht und mit seinen "Ideen" nicht auf grosse Gegenliebe stösst. Nicht alles was sich Club nennt, glänzt...

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