kein Geld an Ort und Stelle, Hilfe verweigert

  • Zitat

    Ich würde mich auch nicht davon abbringen lassen, deshalb würde ich auch nicht "nur" dort anrufen, sondern direkt mit meinem schwer kranken Hund dort auf der Matte stehen und Hilfe einfordern.

    Das hat meiner Meinung nach noch einmal eine ganz andere Gewichtung als lediglich ein Anruf, bei dem vielleicht eh viele Hundehalter "übertreiben" und noch dazu am anderen Ende der Leitung evtl. nur ne Empfangsdame sitzt, die bei weitem nicht so viel Ahnung hat wie ein Tierarzt, der meinen leidenden Hund sehen kann, wenn ich dort mit dem Hund erscheine.

    So sehe ich das auch, aber leider war der TS so ehrlich und hat gefragt, ob er das Ende des Monats bezahlen kann :sad2:

  • Hallo,

    ich verstehe das alles irgendwie nicht.

    Wenn es meinem Hund akut schlecht geht, fahre ich mit ihm zur Tierklinik und rufe nicht vorher an und teile ihnen mit, dass ich in diesem Augenblick zahlungsunfähig bin.
    Also packe ich meinen Hund ins Auto, stelle ihn in der TK vor.
    Bis jetzt, viell. liegt es an "meinen" Tierkliniken, hat mich noch nie jemand bei Ankunft nach meiner Zahlungsfähigkeit gefragt.
    Der Hund wurde behandelt, aus dem Notfall und aus Aufregung hatte ich EC-Karte und Geld zu Hause gelassen, zwei-vier Wochen später kam die Rechnung, die ich dann beglichen habe.
    Hätte ich es nicht können, hätte ich mir Geld geliehen oder um Ratenzahlung gebeten - was auch immer.

    Der Ausgang der Geschichte tut mir trotzdem sehr leid, keine Frage.

    Gruß
    Leo

  • Zitat

    ...
    Ich würde mich auch nicht davon abbringen lassen, deshalb würde ich auch nicht "nur" dort anrufen, sondern direkt mit meinem schwer kranken Hund dort auf der Matte stehen und Hilfe einfordern.
    ...

    Wenn Du nicht zahlen kannst, wirst Du dort abgewiesen. In Tierkliniken arbeiten angestellte Tierärzte, die Anweisung haben, keine Ratenzahler oder sonstwie klammen Tierbesitzer zu akzeptieren. Halten sie sich nicht dran, dann fliegen sie raus. So einfach.
    Es gibt auch keine gesetzliche Verpflichtung ein krankes Tier zu behandeln.
    In der Nacht sitzt da auch keine Empfangsdame, diese diensthabenden TA nehmen i.d.R. die Anrufe selbst entgegen.

  • Dann macht doch mal einige Nächte mit.

    Tiere kommen nebst Besitzern oft genug, eine ruhige Nacht ist selten.
    Ein echter Notfall aber auch. Nein, man sieht ewig hingeschleppte, schwerste Erkrankungen. Und jetzt, nachts im Notdienst, stehen da leute vor dir und erzählen dir, dass das jetzt akut aufgetreten ist und dem armen Tier geholfen werden muss, sofort. Geld habe man aber nicht dabei. EC-Karte oder Ausweis auch nicht. Und nu?

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    ...
    So sehe ich das auch, aber leider war der TS so ehrlich und hat gefragt, ob er das Ende des Monats bezahlen kann :sad2:

    Also ich musste in der Klinik vor der Behandlung ein Formular ausfüllen, wie ich bezahle. Bar oder mit EC-Karte. Hätte ich da Ratenzahlung oder Rechnung hingeschrieben, hätte ich wieder gehen müssen.

    Es ist wie es ist. VORHER abklären, wie man bei einem Notfall vorgeht. Von dieser Verpflichtung gegenüber seinem Tier kann einem nichts entbinden. Ich finde das, ehrlich gesagt, auch nicht zuviel verlangt. Und gerade im vorliegenden Fall war eine weitere Verschlechterung des schon lange schlechten Zustands des Hundes ja auch nicht wirklich überraschend. Ein Grund mehr, da schon vorher zu überlegen, was zu tun ist, wenn es nötig wird.

  • es tut mir wirklich sehr leid um deinen hund.
    schlimm, wenn ihm nicht mehr geholfen werden konnte.
    aber die tierärzte müssen auch für ihren unterhalt sorgen und die ärzte in einer klinik kennen euch nicht und wissen gar nichts über eure zahlungsmoral.

    wer gibt ihnen die sicherheit, dass ihr dann auch zahlt?

    Zitat

    Tiere kommen nebst Besitzern oft genug, eine ruhige Nacht ist selten.
    Ein echter Notfall aber auch. Nein, man sieht ewig hingeschleppte, schwerste Erkrankungen. Und jetzt, nachts im Notdienst, stehen da leute vor dir und erzählen dir, dass das jetzt akut aufgetreten ist und dem armen Tier geholfen werden muss, sofort. Geld habe man aber nicht dabei. EC-Karte oder Ausweis auch nicht. Und nu?

    eben, was sollen denn die tä machen? wie sollen sie ihre angestellten (die wirklich einen hungerlohn bekommen) bezahlen?

    eine freundin, die in einer praxis arbeitet, erzählte mir gerade vor kurzem wieder einmal von einem fall: der hund hatte probleme beim wasserlassen, ging wohl schon zwei tage nicht mehr (ein rüde wohlgemerkt!!!).

    mittlerweile hatte er einen riesengroßen blasenstein (wer hier die hohen kosten und das große leid verursacht hat liegt ja wohl auf der hand) und musste operiert werden. sie machte mit ihrem chef ne nachtschicht, es musste ein zusätzlicher assistent herangezogen werden, sie operierten einige stunden. es waren, glaub ich, 800 euro kosten oder so. als die besis kamen, um ihren hund abzuholen hatten sie leider kein geld dabei...aber sagten, sie würde dann bezahlen. ist natürlich nicht passiert. und leider ist das in diesem bezirk an der tagesordnung. und am nächsten tag ging es wieder morgens in die praxis. völlig übermüdet, verärgert und entkräftet.

    ich finde es auch traurig, dass man gleich bezahlen sollte. ich denke eine anzahlung wäre eventuell auch erst einmal ausreichend. aber ganz ohne? wie soll das gehen?

    könntet ihr es euch leisten, nachtschichten einzulegen, den assistenten noch zu bezahlen ohne lohn? und das mehrmals im monat? und wenn es sich herumspricht, immer häufiger...??

    oder anders gefragt: würdet ihr einem völlig wildfremden menschen geld leihen, damit er seinen hund behandeln lässt? sagen wir mal 600 euro? ohne sicherheiten?
    wenn ja, dann dürft ihr euch hier wirklich über die tierärzte aufregen.
    wenn nicht, warum wollt ihr dem kranken tier nicht helfen? ihr als tierliebe menschen müsstet das geld doch für solch einen notfall übrig haben.

    ich hab schon von einigen hh über manche tierärzte gehört: "ey, wenn de zu dem da hin gehst und ein bisschen auf die tränendrüse drückst musste nicht gleich bezahlen, hat'n kumpel von mir auch gemacht. naja, wenn de dann gar nicht bezahlen kannst, gehste halt nicht mehr hin." oder: "naja, kann zur zeit nicht zu dem und dem arzt, da hab ich noch ne rechnung offen und der nervt dann wieder rum, wenn ich heute komm."

    so etwas spricht sich herum. und wie ihr wisst, werden gutmütige leute gerne ausgenutzt. so lange, bis sie ihre praxis schließen dürfen.

    und keinem tier mehr helfen können.

    ich denke, es ist wichtig, sich darüber im klaren zu sein, dass die haltung von tieren teuer werden kann und dementsprechend vor zu sorgen.

  • Manche von euch finden es also in Ordnung das ein Hund sich quält und STIRBT........damit ja dem "armen" Tierarzt kein Geld durch die Lappen geht??

    Damit den armen, vor dem Konkurs stehenden Tierkliniken ja nicht eine Rechnung unbeglichen bleibt darf der Hund sterben? Darf abgewiesen werden?

    Ich stelle fest dass das Mitleid mit den Tierärzten und ihrem Konto sehr groß ist.
    Wie groß ist das Mitleid mit einem STERBENDEN HUND?? Wird nur so nebenbei kurz abgehandelt, und manche erkennen hier keinerlei Schuld der Tierklinik.
    Wichtig ist das Geld der Tierklinik, deren Ärzte immer für einen Hungerlohn arbeiten. Besonders die Besitzer der Klinik. Sind im allgemeinen arme Schweine. :hust:

    Einen Hund sterben zu lassen obwohl man tierärztliche Hilfe leisten kann erfüllt FÜR MICH den Tatbestand der Tierquälerei.

    Birgit
    die gute Tierärzte kennt die nicht nur "marktwirtschaftlich" denken und trotzdem Mercedes fahren

  • schnauzermädel, du hast es auf den Punkt gebracht.
    Ich habe etliche TÄ in meinem näheren Bekanntenkreis
    und was ich von denen so höre, was die Zahlungsmoral anbelangt,
    geht auf keine Kuhhaut. Leider werden es auch immer mehr Menschen,
    die sich eine Behandlung ihrer Tiere einfach nicht mehr leisten können.
    Nur ein Fall von vielen, die sich so und in ähnlicher Art, Tag für Tag in einer Praxis,
    abspielen.
    Die Praxis in der meine Freundin arbeitet, ist eine recht große Praxis, mit bis zu 5 TÄ,
    10-15 TA-Helfern. Sie haben einen 24 Stunden Dienst und das an allen Tagen.
    Samstag gegen 20:00Uhr kommt ein Anruf, es wird als ERSTES gefragt, behandeln
    sie auch auf Rechnung oder Ratenzahlung. Die Helferin fragt, ist ihr Tier schon Patient bei uns. Das wird verneint und dann kommt der Satz, aber mein Tier ist sicher ein Notfall. Die Helferin erklärt dem Anrufer, dass sie auf Rechnung nur Patienten behandeln, wenn die Tierhalter schon bekannt sind, es besteht aber die Möglichkeit einer Ratenzahlung, aber es müsste eine Anzahlung erfolgen. Patientenbesitzer erwidert, dass sei kein Problem, wie hoch ist denn die Anzahlung, Helferin antwortet, dass könne sie so nicht sagen, da sie ja nicht wissen kann, was mit dem Tier los ist und was im Endeffekt die gesamte Behandlung kosten wird. Vom Tierhalter wurde, bis auf den Satz, mein Tier ist ein Notfall, noch keine Aussage über den Zustand des Tieres gesagt. Die Helferin fragt dann von sich aus, was für Beschwerden das Tier hat. Ihr wird dann erzählt, dass es sich um einen 8 Wochen alten Hundewelpen handelt, der schon seid einer Woche, Durchfall hat, nicht richtig trinkt und frisst.
    Dem geneigten Leser noch mal ins Gedächtnis gerufen, es ist Samstag 20:00 Uhr.
    Die Helferin bittet den Welpenbesitzer sofort zukommen, da es sein kann, dass Lebensgefahr für den Welpen besteht. Etwas später, stehen dann zwei Menschen mit einem völlig ausgetrockneten, apathischen, verflohten und stinkenden Welpen auf der Matte. Welpi wird sofort an den Tropf gelegt, so gut es geht, mit dem Flohkamm und Spray behandelt. Welpi hat einen mächtig „aufgeblähten“ Bauch, der auf eine Verwurmung bis Unterkante Oberlippe hin weist, was sich dann auch umgehend bestätigt, weil Welpi sich vorne und hinten der Würmer entledigte.
    Den Besitzern wird gesagt, dass Welpi auf Station bleiben muss, um ihn in den nächste Stunden, unter Kontrolle zuhaben. Es kommt keine Frage, welche Chancen der Welpe zum Überleben hat, sondern wieder nur die Frage, was das denn alles kosten würde. Die TÄ nannte dann eine ca. Summe von 800,-€, erklärte, dass die auch auf Raten gezahlt werden können, sie aber darum bitte, eine Anzahlung von
    200,-€ zumachen. Soviel Geld hatten die Leute nicht dabei, sie haben auch noch eine Begründung dafür abgegeben und versprochen, dass Geld am nächsten Tag in die Praxis zubringen. Am nächste Tag, standen sie mit 100,-€ in der Praxis und wollten den Welpen abholen. Die Herausgabe wurde nicht nur aus gesundheitlichen Gesichtspunkten verweigert, sondern den Leuten wurde gesagt, dass eine Herausgabe erst erfolgt, wenn die Rechnung bezahlt sei. Dann kam die Ansage der Besitzer, für das Geld können sie sich ja einen Rassehund kaufen und sie wissen nicht, wie sie das Geld aufbringen sollen und würden dann doch dafür sein, den Welpen einzuschläfern. Sie waren der Meinung, dass sie dann die Rechnung nicht mehr bezahlen müssten. Die TÄ erklärte, dass sie das auf gar keinen Fall machen würde, da der Welpe bei richtiger Behandlung, ein langes Hundeleben vor sich hat.
    Die Welpenbesitzer sagten dann, dass sie den Welpen dann eben nicht abholen würden und ihnen egal ist, was mit ihm passiert. Die TÄ hat sich dann eine Verzichtserklärung, auf den Welpen, unterschreiben lassen, was die Leute auch sofort gemacht haben. Welpi wurde gesundgepflegt und weitervermittelt, er ist ein klasse Hund geworden. Wie ich schon geschrieben habe, dass ist EIN FALL von EINEM TAG und leider nicht der EINZIGE, in einer Woche/Monat. „Finanzieller Verlust“, der Praxis für diesen einen Fall, ca. 800,-€. Wer kann sich auf Dauer, solche
    Finanziellen Einbussen leisten? Darum wundert mich nicht, dass immer mehr TÄ und TK, immer erst „Bares“ sehen wollen. Auch TÄ können den Patientenbesitzern immer nur VOR den Kopf schauen.

  • Zitat

    Manche von euch finden es also in Ordnung das ein Hund sich quält und STIRBT........damit ja dem "armen" Tierarzt kein Geld durch die Lappen geht??

    Damit den armen, vor dem Konkurs stehenden Tierkliniken ja nicht eine Rechnung unbeglichen bleibt darf der Hund sterben? Darf abgewiesen werden?

    Ich stelle fest dass das Mitleid mit den Tierärzten und ihrem Konto sehr groß ist.
    Wie groß ist das Mitleid mit einem STERBENDEN HUND??

    natürlich haben wir alle mitleid mit sterbenden kranken hunden, denen die hilfe verweigert wird. es ist furchtbar, dass manche hh eben nicht darauf achten, ihren hund ausreichend finanziell zu versorgen.

    das problem ist in der tat, dass es eben nicht nur ein hund/eine katze ist, bei denen die besis nicht zahlen können oder wollen.
    sondern etliche...mal ganz sachlich gefragt: wie willst du das bezahlen? wie soll das funktionieren?
    wieso siehst du die gesundheitliche verantwortung hauptsächlich bei der tk, nicht beim besitzer, der ja eigentlich für das wohl seines tieres verantwortlich ist?

    noch einmal hier an dieser stelle die frage:

    würdest du selbst einem wildfremden menschen 600 euro in die hand drücken, damit er seinen hund behandeln lassen kann?
    hast du sowas schon einmal gemacht?

    Zitat

    Einen Hund sterben zu lassen obwohl man tierärztliche Hilfe leisten kann erfüllt FÜR MICH den Tatbestand der Tierquälerei.

    für mich erfüllt das ebenfalls diesen tatbestand. jedoch ist hier in allererster linie der halter bzw. das familieäre umfeld des halters gefragt. als tierarzt kann ich nicht jedes tier kostenlos behanden. nicht mal jedes zehnte. das geht einfach nicht.

    Zitat

    Birgit
    die gute Tierärzte kennt die nicht nur "marktwirtschaftlich" denken und trotzdem Mercedes fahren

    und ich kenne einige ärzte, die jedes wildtier kostenslos behandeln lassen, vergünstigungen für stammkunden machen und auch ratenzahlungen gegenüber stammkunden anbieten. aber fremden gegenüber können sie das nicht leisten. weils ie nicht wissne, ob sie ihr geld wieder bekommen.

    und diese tä fahren keinen mercedes. und die ta-heflferin, die ich kenne verdient nicht mal einen tausender im monat.

  • Tut mir leid, auch wenn ihr nicht meiner Meinung seid, wenn ich nur im Geschäftsinteresse handeln will, darf ich kein Arzt werden, dann muß ich als Manager in eine große Firma gehen, dort kann ich agieren, wie es in einer Ellbogengesellschaft üblich ist.

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