Staubsauger-Hund bin am Verzweifeln!!

  • Zitat

    Ich bin 3,5 Jahre lang dran verzweifelt. Dann habe ich alles komplett neu aufgebaut und zwar dahingehend, dass Maja gefundene Dinge anzeigen soll und sich dann weiterschicken lässt. Daraus hat sich entwickelt, dass der Hund sich inzwischen einfach so dran vorbeischicken lässt. Heute geht sie mit mir über Volksfeste und Weihnachtsmärkte und lässt sich an Pommesschälchen und Würstchenresten vorbeischicken. Das Training im Grundaufbau hat ca. 6 Monate gedauert. Das relativ sichere Weiterschicken auf Entfernung weitere 6 Monate. Das Weiterschicken unter extrem großen Ablenkungen: Ebenfalls 6 Monate. Kostet insgesamt viel Zeit, viele Nerven, viele viele Leckerchen.


    Aber mir wars das wert.


    LG, Henrike


    Super so finde ich es auch am besten :gut:
    Leider haben wir das mit dem Vorstehen noch nicht so raus...
    Hast du da vll n tipp für mich?

  • Vielen Dank für eure Antworten.Ist wenigstens eine Beruhigung zu sehen,dass man das Problem nicht allein hat ;)
    Das mit der Wurfkette hatte ich auch schon probiert,das 1.und2.Mal hat er was fallengelassen,das 3.Mal Beute verschlungen und dann die Wurfkette aportiert :D
    Tausch hat er schon erfolgreich gemacht,dann aber manchmal das Verbotene geschnappt,nachdem er den Tauschköder bekommen hatte :zensur: War dann nicht schnell genug,das Weggenommene wegzustecken..
    Ich versuche jetzt nochmal den Tausch mit was extrem Leckerem,was er auch nur dann bekommt,wenn es um Tauschen geht,einen Versuch ist es wert.(Vorher hab ich Leckerlie genommen,die er sonst auch mal kriegt)Habt ihr da ne Idee,was man nehmen könnte?Wurststückchen?
    Hab nur Angst,dass er dann noch mehr saugt,so in der Art,hey toll,dann gibts Wurst :gott: dieser Hund würde ALLES tun für was essbares,das ist soooo schlimm echt!!
    Wobei,wenn er dann wirklich alles ausspuckt ist es ja gut..
    Da wo wir Gassi gehen waren bisher nie Probleme mit Gift,zum Glück.Auch Jahre davor noch nie,da hab ich Leute gefragt die schon Jahre vor mir da waren und Hunde haben.
    Aber man geht ja auch nicht immer an der gleichen Strecke Gassi, ich war mit Hundi auch im Urlaub im Ausland und da weiss man ja auch nix genaues..Den sicheren Gassiweg gibt es nun mal nicht..


    Sorry für den langen Text,aber das musste echt mal raus.Mein hund ist alles für mich und wenn der sich vergiften würde-will ich gar nicht drüber nachdenken :( :

  • Zitat

    Wenn er so drauf ist, dann könnte man auch extra Köder auslegen.
    Die dann mit Chili oder Tobasco verfeinern.
    Das schreckt viele Hunde für immer ab.


    Gruß
    Bibi


    Die Idee ist ja nicht schlecht, aber Gordy z.B. nimmt nicht jeden Hundehaufen. manchmal riecht er dran und geht weiter und den nächsten frisst er dann einfach so im Vorübergehen, da hast du keine Zeit zum eingreifen.
    Deshalb weiß ich nicht, was ich wann präparieren sollte.
    Im übrigen habe ich mal unsere Handfeger mit Tabasco präpariert, weil er die immer geklaut und dann den Stiel angefressen hat. Es hat ihm ausnehmend gut geschmeckt :hust:

  • Ich komm grad erst von meinem Termin, darum jetzt erst meine Antworten.


    Zuallererst: Ich arbeite mit dem Clicker. Das hat mehrere Gründe. Einerseits lernt Maja sehr gern mit dem Clicker, weil der halt immer einen Keks gibt, mein verbales Lob ja nicht immer. Andererseits habe ich mich an eine Erklärung hier erinnert (ich glaube, von Shoppy), dass das Clickergeräusch anders im Hirn verarbeitet wird als z.B. die Stimme und den Hund somit eher erreicht wenn er grad mit den Gedanken völlig woanders ist (nämlich bei dem, was er da Leckeres gefunden hat...)


    Der Aufbau war etwas "unorthodox". In der Anfangszeit habe ich nämlich geclickt, wenn Maja gerade mit der Nase auf dem Weg zu dem war, was sie fressen wollte, aber nicht sollte. Das hat bei ihr für einige Verwirrung gesorgt. Dass ich sie davon abhalten wollte, Dinge zu fressen, kannte sie und konnte es wunderbar überhören. Dass es dafür neuerdings eine Bestätigung gab, war neu. Diesen kurzen Moment habe ich genutzt, ihr den Keks zu geben und hatte damit den ersten Teilerfolg: Der Hund war gedanklich nicht mehr in völlig anderen Sphären, sondern wieder bei mir, zumindest halb. Daraufhin habe ich sie vor dem Gefundenen absitzen lassen. Das gab den nächsten Keks. Dann sollte sie einmal Blickkontakt mit mir aufnehmen, wieder Keks. Und dann sollte sie mit mir gemeinsam daran vorbeigehen, das "Weiter"-Kommando kannte sie schon aus anderen LEbenslagen.


    Diesen Ablauf haben wir bis zum Umfallen trainiert. Hier im Haus, im Hof, im Garten, auf der Terrasse, im Keller, überall... Und sehr schnell zeigte sich, dass Maja, wenn sie etwas fand, nicht mehr sofort losstürzte, sondern langsamer wurde. Sie hätte es noch immer gefressen, keine Frage, aber sie wurde verhaltener, weil sie auf ihren ersten Click wartete. In der ersten Zeit bin ich NIE ohne Kekse und ohne Clicker aus dem Haus. Auf den Spaziergänge hatte ich den Clicker immer im Anschlag, um rechtzeitig reagieren zu können.
    Natürlich gab es die Momente, in denen sie doch was aufnehmen wollte. Das hab ich ihr dann wieder weggenommen und sie hatte erneut die Chance. Wer anzeigt, kriegt Kekse. Wer nicht anzeigt, kriegt nix.


    Irgendwann hat sie sich dann von sich aus hingesetzt. Aber oftmals nur, wenn es die Lebensmittel waren, die ich selbst hingelegt hatte. Dennoch konnte ich den ersten Click, den es fürs Sich-Nähern gab, langsam abbauen, nämlich dann, wenn sie sich von sich aus setzte. Auch den Blickkontaktsclick habe ich Stück für Stück weggelassen. Sie nimmt immernoch Blickkontakt auf, danach kommt dann mein "Weiter".


    Irgendwann merkte ich, dass oftmals ein alleiniges "Weiter" reicht, ohne Anzeige. Ansonsten habe ich für die Anzeige ein Kommando eingeführt. Wenn ich selbst sehe, wo etwas liegt, lasse ich anzeigen. Sehe ich nicht, wo etwas liegt (roter Frolic-Ring auf rotem Laub kommt nicht gut, wenn man schnell reagieren will), schicke ich sie ohne Anzeige weiter.
    Das heißt, dass ich nie unaufmerksam mit ihr gehen kann, denn kommt keine Ansprache meinerseits, würde sie es auch immernoch aufnehmen. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass sie sich von alleine hinsetzt und anzeigt. Aber so wie es jetzt ist, reicht es mir.


    Generell denke ich, dass unser Training aus verschiedenen Gründen erfolgreich war. Einerseits natürlich, weil sie gelernt hat, dass Anzeigen bzw. Weitergehen viel toller und erfolgreicher ist, als einfach fressen. Andererseits ist mein Eindruck, dass dieser Trainingsaufbau extrem viel an Impulskontrolle gebracht hat. Impulskontrolle kann ja vieles heißen, aber speziell aufs Fressen bezogen. Vorher war der Fressreiz größer als alles andere. Maja hat aber gelernt, sich auch angesichts von Essbarem zurückzunehmen, sich nicht sofort draufzustürzen, abzuwarten. Sie hat sich selbst besser unter Kontrolle. Und das ist in meinen Augen einfach entscheidend.


    Von Tauschgeschäften mit dem Hund, wenn er scon etwas im Maul hat, halte ich gar nichts. Zumindest würde das bei Maja kein Stück klappen. Für MAdame wäre das lediglich die Aufforderung, in Zukunft erst recht alles ins Maul zu nehmen, auf dass wir dann tauschen. Muss ich nicht haben. Ich setze vorher an, der Hund soll nicht lernen, dass ers ins MAul nehmen muss, damit ichs ihm wieder abnehme, sondern dass ers NICHT ins Maul nehmen darf, damit es die tolle Belohnung gibt.


    LG, Henrike

  • Kennt sie Nein?
    Kannst du einen Teller mit leckeren Speisen unbeaufsichtigt stehen lassen ohne dass sie klaut?


    Wenn nicht, dann bringe ihr das bei. Nimm einen Teller mit Wurst- und Käsebrot, lege noch ein paar Würstchen drauf und stelle den auf den Fußboden. Lege dich daneben. Wenn Maja jetzt kommt, sagst du ihr "Nein, Meins!" und schiebst sie mit dem Unterarm weg. Das wiederholst du so lange bis du mit Luna neben dir in Ruhe essen kannst.


    Das wird sie sehr schnell begreifen. In der nächsten Stufe führst du sie in Versuchung zu klauen, wenn du es nicht siehst. Du siehst es aber (z.B. Webcam), bist sofort da und nimmst ihr die Beute weg. Sie darf auf keinen Fall erfolg haben! So 3 - 4 Wiederholungen und Frau Maja sollte es begriffen haben, dass Essen ohne deine Erlaubnis nicht funktioniert.


    Draußen sollte dann auch im Falle eines Falles ein Nein reichen.


  • Frau Maja hat es längst begriffen. Auf die von mir beschriebene Art und Weise.


    So wie du es beschreibst, haben wir es jahrelang nicht geschafft. 3-4 Wiederholungen? Mehr als hundert Wiederholungen... Der Hund ging nicht an Dinge, wenn sie wusste, dass ich weiß, dass da was liegt. Sie ging nur dran, wenn ich weit genug entfernt war oder wenn ich selbst nicht wusste, dass irgendwo etwas ist, so dass ich sie auch nicht hätte abhalten können.


    Bei einem fresssüchtigen Labrador, sind 3-4 Wiederholungen, dass er ohne Erlaubnis nichts fressen darf, nichts, gar nichts ;)


    LG, Henrike

  • Jeder Hund ist halt anders. Der individuelle Zugang, die Frage, wie sage ich es diesem Hund, ist halt das A und O. Aber auch wann sage ich es ihm.


    Ich mache so viel wie möglich so früh wie möglich. Das geht leichter und erspart Mensch und Hund später eine Menge Ärger. Dennoch können sich immer mal wieder unvorhergesehene Dinge entwickeln. Ist doch normal. Nur, dann ist man halt wieder beim ersten Absatz :D . Ist eben machmal wie beim Monopoli - Gehe zurück auf Los und kassiere keine 4.000 Geld :lol: .

  • habe im moment genau dasselbe "problem", dass er alles was er findet oder fast alles frisst. Dachte zuerst es könnte sein, dass er ev vom Futter nicht satt wird. Fehlanzeige. Mangel? Fehlanzeige. Dann meinte ein Bekannter von mir er sei "Unterfordert" und tue dies aus "Langeweile"...
    Wir üben Fuss, Sitz, Platz usw, geschwindigkeits und Richtungswechsel. Hat bis jetzt kaum funktioniert. Er schaut zwar extrem viel zu mir. Dennoch erwischt er ab und zu was... :???:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!