• Als Intensivpflegekraft sehe ich die Frage nach dem Risikopatienten natürlich etwas anders als Bibi-asterix.

    Da gibt es nie Idealvoraussetzungen vor einer Op...

    Deshalb weiss ich aber auch, dass sich viele Vorerkrankungen und aktuellen Probleme direkt vor und während einer OP sehr gut regulieren lassen. In der Tiermedizin zwar auf einem anderen Level als in der Humanmedizin, aber das, was nicht-medizinisch vorbelastete Patienten als hohes Risiko einschätzen, ist oft das, was die wenigsten Probleme macht und umgekehrt, das wo der Patient sich gar keinen Kopf drum macht, ist das, wo der Arzt wesentlich mehr Bedenken hat...

    Ich würde momentan eher die grundsätzliche Frage, ob OP oder nicht in den Vordergrund stellen.
    Wenn Ihr Euch für die OP entscheidet - bleibt das bei jeder OP bestehende Risiko, dass entweder durch direkten Blick aufs Geschehen einen Befund offenbart wird, der die OP unmöglich oder zu riskant macht, oder dass es im Rahmen der OP zu Komplikationen kommt, die zum Tod des Patienten führen. Dieses Risiko besteht bei einem diagnostisch sonst nicht hundertprozentig zu klärendem Geschehen immer.
    Was die Auswirkungen einer größeren Bauch-OP auf den Hund angeht - im Vergleich mit dem Menschen haben Hunde ein etwas anderes Schmerzempfinden, so dass OPs beim Hund im Normalfall mit einer deutlich schnelleren Rekonvaleszenz verbunden sind, als beim Menschen.
    Vergleicht man z. B. die Kastration der Hündin mit ähnlichen OP´s bei der FRau, stellt man fest, dass die Hunde dramatisch unkomplizierter und wesentlich schneller wieder fit sind.

    Das soll heissen, dass die Frage "Was tu ich dem Hund mit so einer OP an?" nicht so gravierend ist, wie in der Humanmedizin.
    Eine gute Schmerztherapie postoperativ ist dabei natürlich Voraussetzung.

    Wenn Ihr Euch für die Option keine OP entscheidet, geht Ihr natürlich ein geringeres Risiko ein, dass Euer Hund als recht direkt scheinende Folge Eurer Entscheidung verstirbt.

    Aber so krass das jetzt klingen mag - die Zeit Eures Hundes ist auf jeden Fall nur noch begrenzt.

    Die Wahl, die Ihr habt, ist lediglich die, ob Ihr noch einen Versuch starten möchtet, die Lebenszeit Eurers Hundes mit einer kleinen Verbesserung der lageabhängigen Luftnot (die eine andere Art Luftnot ist, als die durch Wassereinlagerungen in der Lunge, die nämlich durchgehend da wäre) zu verlängern, mit dem Risiko, dass die OP nicht erfolgreich verläuft und Euer Hund intraop eingeschläfert werden muss oder ob Ihr das Krankheitsgeschehen hinnehmen wollt wie es nun mal ist und die Restzeit mit Eurem Hund ohne Zusatzrisiko verbringen wollt.

    Beide Optionen, die Ihr habt, sind von allen Seiten aus betrachtet absolut in Ordnung.

    Manchmal ist es gemeiner, wenn man eine Entscheidungsmöglichkeit hat, als ohne diese.

    So oder so ist das Urteil über Euren Hund bereits von anderer Stelle aus gefällt - Ihr habt lediglich noch Einfluss auf das Wann und Wie.

    Ich kann Euch nur raten - entscheidet Euch, egal wie. Dieses Zögern, eine Lösung finden, sie wieder verwerfen und der ständige Zweifel, die machen Euch nur fertig und kosten Kraft.

    Ich kenne diese Entscheidungs-Findungen nur allzu gut von Angehörigen unserer Menschen-Patienten, die aufgrund dessen, dass man im vorfeld die Folgen aus einer Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie einfach nicht voraussagen kann, auch nahezu daran verzweifeln.

    Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Euch einfach irgendwie entscheidet - und dann alle "wenn, aber, hätten wir, könnten wir" energisch zur Seite drängt.

    LG, Chris

  • Ist denn die Luftnot ( das Schnarchen ) eine normale Begleiterscheinung des Lymphdrüsenkrebses? Und, ist es nicht auch normal da er im oberen Schulter Bereich sowie im Hals einen kleinen und einen grösseren Knoten hat?

    Was ändert die OP daran?
    Wird mit der OP nicht nur das Risiko ausgeschlossen, das die Milz platzen könnte?

  • Weißt Du, geh doch mit eurem Hund zu einem anderen TA.
    Lasst einen Ultraschall machen, dass tut ihm ja nicht weh.
    Oder falls ihr Ultraschallbilder habt, dann zeigt dem anderen TA die.

    Ich finde die Aussagen wirklich seltsam, ist nicht böse gemeint.

    Viel eher könnte ich mir vorstellen, dass er so wie Schimi Wasseransammlungen im Bauch hat und deshalb auch schnarcht, weil das Wasser drückt.

    Gruß
    Bibi

  • Ups, hat sich mit Chris überschritten.

    Ja, ich bin ein medizinischer Laie und kenne mich damit nicht so gut aus.

    Und jede OP birgt nun mal Risiken, da sollte man sich immer im Klaren drüber sein.
    Selbst junge Hunde sterben auf dem OP Tisch, aus welchen Gründen auch immer.
    Für mich steht immer im Vordergrund, lasse ich die OP wegen mir oder wegen dem Hund machen.
    Mein Hund lebt im hier und jetzt.
    Er weiß nicht, dass es die Möglichkeit der OP gibt.
    Er merkt nur, dass sein Körper durch den Krebs geschwächt ist.
    Das kompensiert er durch viel Schlaf und ist dann einigermaßen fit.

    Und man sollte nie vergessen, unsere Hunde verkraften den OP Schmerz vielleicht besser, aber viele Hunde zeigen auch keine Schmerzen, ich habe hier selbst so eine, die nur im wirklichen Notfall Schmerz zeigt.

    Lieben Gruß
    Bibi

  • Beim Lymphdrüsenkrebs entstehen viele Begleitprobleme dadurch, dass die einzelnen Lymphknoten, die es überall im Körper gibt anschwellen und auf Organe mechanischen Druck ausüben.
    Der wachsende Milztumor macht es ähnlich, der kann von innen auf die Bauchorgane drücken und einfach durch seine Raumforderung die normale Ausdehnung des Zwerchfelles beeinträchtigen.

    Das Schnarchen könnte ich mir am ehesten als einen Lymphknoten im Halsbereich vorstellen, der von aussen auf die Luftröhre drückt - das weiß aber Dein TA am genauesten.

    Durch die Herausnahme der tumorösen Milz mindert man zum einen das Risiko, dass die Milz platzt und der Hund rasch innerlich verblutet (ein Vorgang, den ich aus der Humanmedizin bei Verkehrsunfall-Patienten) als überraschend schmerzarm kenne und zum anderen all die Folgen, die die Raumforderung des Tumors mit sich bringt.

    Mir fällt gerade auf, dass ich sehr viel zum Thema OP schreibe....

    Das soll aber einfach nur eine sachliche Information für Euch sein. Kein in die OP-Ecke drängen.

    Wenn ich an Eurer Stelle wäre, würde ich mich mittlerweile gegen die OP entschieden haben und die letzte Zeit mit meinem Hund so intensiv wie möglich verbringen.
    Durchaus nach einer angemessenen Risiko-Nutzen-Abwägung.

    Für einen Hund ist eine kurze Zeit mehr nicht wichtig - diese Art des Denkens kommt beim Hund gar nicht vor. Das widerspricht nicht dem Lebenswillen an sich, sondern ist einfach eine Folge dessen, dass ein Hund nicht so komplex denkt, dass er "hätte, wäre, könnte" im Repertoire hat.

    Hör einfach auf Dein Bauchgefühl - denn das ist das, was Dein Hund Dir sagt.

    LG, Chris

  • Ihr lieben,

    wir fahren jetzt zu einem anderen TA und holen eine zweite Meinung / ultraschall....

    irgendwie haben wir festgestellt, das uns das verhalten des bisherigen TA aufstösst...

    z.b. läuft nicht rund, das der tierarzt vor einem monat meinte, der tumor sei zu klein zum platzen. Vor 14 tagen dann meinte er, er würde ihn wegoperieren damit die Luftnot weniger wird. Und das risiko eines platzens wäre auch gestiegen. Trotzdem gab er uns erst für heute den Termin.... gestern dann setzt er uns unter druck er MÜSSE jetzt operieren sonst würde es nicht mehr gehen.... ( warum gab er uns dann den termin so spät ? )... und weitere kleinigkeiten stören uns...

    wir fahren jetzt los

  • Hallo!

    Finde ich auch gut, daß ihr euch eine weitere Meinung einholt.
    Bei unserem Hund waren es damals die verdickten Lymphknoten, die für die Luftnot und das Schnarchen verantwortlich waren.

    Alles Gute
    Elke

  • Ach je, Mensch, wie ärgerlich!

    Habt ihr euch denn nun für die OP entschieden? Hört sich ja so an, wenn ihr gegangen seid, weil der Termin ja in einer Stunde ist.
    Mal ehrlich, ich würde mir nach wie vor eine zweite Meinung holen.
    Wenn du an einen guten Arzt geräts und der die Dringlichkeit der OP ebenso sieht, schiebt der dich sicher dazwischen.
    Man muß nicht überall so lange auf einen Termin warten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!