Hund schlagen oder treten...

  • Zu meiner Scham muß ich gestehen, das ich unseren Spike einmal gehaun habe.
    Er hat, als wir ihn die erste Woche hatten, meine Tochter angeknurrt, und sprang an ihr hoch, und wollte nach der Nase schnappen. Da habe ich ihn angeschrien, und als er nicht reagierte, und wieder schnappen wollte habe ich ihm aus Reflex eins auf die Nase gegeben.
    Hinterher hat mir das sehr leid getan, und geschämt habe ich mich auch dafür, aber es war eine Handlung im Affekt, und ich hatte einfach Angst um meine Tochter.


    Seit dem war so ein Verhalten zum Glück nicht mehr zu sehen.

  • Wenn es um die Kinder geht, ist es klar .. Er hatte mal den Bub von unseren Nachbarn angeknurrt und als er nicht aufhörte und immer aggresiver wurde hab ich ihn auch einen Klaps auf seinen Hinterteil gegeben, aber ich glaub er hats nicht mal gespürt..

  • Zitat

    @Schlaubi: Ich meine jetzt nicht die Situation "Hund hat sich an einem anderen Wesen (Mensch oder Tier) festgebissen." Es gibt ja auch noch andere Situationen, die ich auch schon erlebt habe, wie "Hund startet auf der Haupstraße plötzlich durch, weil er auf der anderen Straßenseite eine Katze entdeckt hat, und rennt dabei -trotz Leine- schien in ein Auto, weil er mich auf die Straße mitzieht".
    Das sind so Schreckmomente, in denen ich meinen Hund durchaus mal "anremple" (nicht gewaltsam!) und ihr sage "Du dumme Nuss, du hättest dabei sterben können".


    Ach so, ok.


    In solchen Situationen einen Hund zu schlagen, wäre für mich selbst ein Armutszeugnis. Anpflaumen oder ihn leicht anrempeln ... das ja ... aber schlagen oder treten? Das müsste ich dann eher mich selbst ;-)

  • Darüber hab ich mich neulich erst unterhalten.


    Hab meine große Hündin- so gesehen- sicher schon ein paar mal in ihrem Leben geschlagen, eben aus Reflex.


    Vor vielen, vielen Jahren, als sie aus nem Hauseingang raus und munter auf die vielbefahrene Straße getappt ist (wobei ich in ihrer Erziehung peinlichst darauf geachtet hatte, den Bordstein als ultimatives Stoppschild zu etablieren). Da bin ich halt 2,3 Meter hinter ihr hergeflitzt und als sie dann den Bürgersteig lustig trabend verließ hab ich sie noch "erwischt" und ihr eins übergebraten.
    Das war ein großer Schreck-Moment.. für uns beide!!


    und dann mehrfach, weil sie einfach soooo verfressen ist und Dinge von der Straße/dem Boden aufgenommen hat, die sie gierig runterschlingen wollte... da hat auch ein energisches "Pfui!" nichts mehr genützt.
    Da hatte ich ebenfalls Angst um meinen Hund und hab im Affekt gehandelt, hat ja auch genützt, sie hat dann abgelassen.


    Mein schlechtes Gewissen hält sich auch echt in Grenzen.


    Bewusst geschlagen als "Strafmaßnahme" hab ich noch nie,
    würde mir nicht einfallen.

  • Zitat

    Ich frag mich wie ein normaler Klaps einen Hund, der in Beschädigungsabsicht zubeisst, von dem Gebissenen wegholen soll :roll:


    Könnte ich noch denken, würde ich nicht treten/schlagen, weil das meist anstachelt und wegziehen (wenn er sich verbissen hat) würde ich auch nicht, weil die Wunden dann ggf. noch schlimmer werden.... Allerdings bezweifle ich, dass ich noch großartig denken kann, wenn mein Hund einem Kind im Gesicht o.ä. hängt


    Ja! Da bin ich ganz Murmelchens Meinung!
    Sicherlich ist es abhängig davon, wie reflexartig eine Person reagiert, ob unabsichtlich oder nicht, aber man sollte doch wenigstens versuchen, einen klaren Kopf zu behalten!
    Ich kann nur aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es zu nichts führt!
    Mein Wuff wurde von einem Labi angefallen, der sich dann an seinem Hals festgebissen hatte. Die HH des Labis haben mit der Leine auf ihren Hund geschlagen und liesen sich leider nicht überzeugen, das sein zu lassen, was dazu führte, dass er noch aggresiver wurde und erst nach etwa einer Minute losgelassen hatte!

  • Zitat

    Zu meiner Scham muß ich gestehen, das ich unseren Spike einmal gehaun habe.
    Er hat, als wir ihn die erste Woche hatten, meine Tochter angeknurrt, und sprang an ihr hoch, und wollte nach der Nase schnappen. Da habe ich ihn angeschrien, und als er nicht reagierte, und wieder schnappen wollte habe ich ihm aus Reflex eins auf die Nase gegeben.
    Hinterher hat mir das sehr leid getan, und geschämt habe ich mich auch dafür, aber es war eine Handlung im Affekt, und ich hatte einfach Angst um meine Tochter.


    Seit dem war so ein Verhalten zum Glück nicht mehr zu sehen.


    Doch. Wenn ich das so lese... ich hätte aus Reflex auch was auf die Nase gegeben. Ohne zu überlegen.


    Also streichen wir das vom Anfang, ich würd in solchen Situationen auch handgreiflich werden.

  • Zitat

    Ich frag mich wie ein normaler Klaps einen Hund, der in Beschädigungsabsicht zubeisst, von dem Gebissenen wegholen soll :roll:


    Könnte ich noch denken, würde ich nicht treten/schlagen, weil das meist anstachelt und wegziehen (wenn er sich verbissen hat) würde ich auch nicht, weil die Wunden dann ggf. noch schlimmer werden.... Allerdings bezweifle ich, dass ich noch großartig denken kann, wenn mein Hund einem Kind im Gesicht o.ä. hängt


    Genau das ist es eben, ich glaub die wenigsten haben dann noch so nen coolen Kopf

  • Ich denke, man kann so eine Sache nicht planen.
    Wenn mein Hund einem anderen Lebewesen Schaden zufügen will, dann reagiert man automatisch.
    Wie das aussieht, ob man richtig oder falsch reagiert, ist in dem Moment einfach nicht planbar.
    Einen Hund wegzerren könnte zu größeren Verletzungen führen, einen Hund zu schlagen oder zu treten ebenfalls.
    Es kann halt auch sein, dass der Hund sofort ablässt, wenn er eine geschwalbt kriegt, genauso kann es sein, dass es ihn noch mehr aufstachelt.
    So eine Situation ist einfach nicht planbar.


    Gruß
    Bibi

  • Du hast in solch einer Situation einfach keine klaren Kopf mehr. Ich weiß noch, vor unserem Haus wurde eine Frau von ihrem Bernersennenrüden angegangen (hinterher kam raus, er hatte nen Hirntumor, musste deswegen eingeschläfert werden).


    Ich habs Fenster aufgerissen, gebrüllt wie blöd und hab mir geschnappt, was ich konnte und nach dem Hund geworfen. Töpfe, Blumenvasen, ein Radio. Hinterher sah es vor unserem Haus aus, als hätte es nen Ehestreit gegeben. So hatte die Frau erstmal Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Mir war in dem Moment auch egal, ob ich dem Hund irgendwie weh tue oder aus welchem Grund er zugebissen hatte - einfach nur die Frau aus der Situation raus, das war alles. GsD war der Hund auch so perplex, dass er losgelassen hat.


    will damit nur sagen, wenn sowas passiert, hast du meist keine zeit mehr nach zudenken, wie handle ich jetzt richtig - tu tust einfach irgendwas.

  • Zitat

    Ich denke, man kann so eine Sache nicht planen.
    Wenn mein Hund einem anderen Lebewesen Schaden zufügen will, dann reagiert man automatisch.
    Wie das aussieht, ob man richtig oder falsch reagiert, ist in dem Moment einfach nicht planbar.
    Einen Hund wegzerren könnte zu größeren Verletzungen führen, einen Hund zu schlagen oder zu treten ebenfalls.


    Genau dieser Tatsache wegen habe ich nichts gegen den anderen Hund unternommen, obwohl ich mit ansehen musste, wie er meinem Hund Schaden zugefügt hat! Wenn man sich dessen bewusst ist, handelt man sicherlich überlegter und versucht sich zu beherrschen.
    Und ansonsten gibt es einfach auch keinen Grund, ein Tier anzugehen! Mit bewahrter Ruhe und Bestimmtheit kann man aber mit Sicherheit was erreichen.

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