Warum geht ihr auf Turniere/Prüfungen?

  • Zitat

    Warum gewöhnst du - na gut, du versuchst es etwas - deinen Hunden das Jagen ohne Kommando ab?



    Was hat der Hund davon?


    Der Hund hat davon, dass er nicht überfahren oder erschossen wird. :???:

  • Was hat der Hund davon Grundgehorsam zu erlernen?
    Was hat der Hund davon bei Menschen zu leben bzw von der Domestikation?
    Was hat der Hund von Training ohne Tunieren?
    Was hat der Hund von Training mit Tunieren?
    Was hat der Hund bla bla bla.


    Wenn man mit der Frage anfängt, wovon der Hund jetz wirklich was hat, wird das hier nieeee enden!

  • Einem HUnd das Jagen "abzugewöhnen" bewahrt ihn z.B. davor, von einem Auto überfahren oder von einem Jäger erschossen zu werden.


    Warum ich auf Turniere gehe? Weil das für mich zum Sport dazu gehört.
    Agility ist Teamsport. Ich führe also nicht nur meinen Hund vor, sondern uns beide. Ich habe Freude daran, wenn wir erfolgreich sind. Und Spaß habe ich sowieso, auch wenn wir uns blamieren (manchmal dann sogar noch mehr).
    Ich habe einen sehr arbeitsfreudigen, irgendwie auch "ehrgeizigen" Hund. Hätte ich das Gefühl, dass er keinen Spaß daran fände, würde ich es sofort bleiben lassen.
    Im übrigen spüre ich durchaus, dass auch mein Hund einen Unterschied zwischen Training und Turnier macht.

  • Da hast Du absolut Recht, Sasi!
    Im übrigen sind Hunde keine Wildtiere, bei denen man sich solche Fragen durchaus stellen sollte, bevor man sie domestiziert.

  • Zitat


    Ein Hund hat in meinen Augen nichts von Turnieren, wieso auch?
    Er läuft beim Agi eine Parcours, wie er es zu Hause auch tut.


    Also wenn ich mir meinen Hund so anschauen, wenn wir auf ein Turnier fahren, für sie ist es etwas komplett anderes, als zuhause. Vel ist eigentlich ein Langschläfer und Morgenmuffel, fahren wir auf Turniere ist sie spätestens bei der Ankunft dort (meist gegen 7 Uhr / 7:30 Uhr) putzmunter und kann es kaum erwarten, daß es los geht.


    Ich kenne auch keinen Hund, der den Parcours auf einem Turnier genauso läuft wie zu Hause, nicht umsonst heißt es "Trainings-Weltmeister gibt es viele!". Die Atmosphäre eines Turniers ist eine völlig andere, als auf dem heimischen HuPla, mehr Leute, mehr Hunde, ein anderer Platz, andere Geräte, ein Richter, also fremder Mensch, der im Parcours steht etc. Hunde sind nicht blöde und nehmen das alles wahr incl. der Aufgeregtheit ihrer HF.


    Ich denke, es gibt Hunde, die diese Atmosphäre genießen und gerne auf Turnieren laufen (meiner gehört definitiv dazu) und es gibt welche, die sich damit schwer tun und mit dem daraus entstehenden Druck nicht so recht umgehen können.



    zu 1. wir verbringen einen schönen Tag (mit Glück bei schönem Wetter), in Gesellschaft netter Leute, die dem gleichen Hobby wie wir verfallen sind. Wir haben auf Turnieren schon manche Freundschaft geschlossen und man lernt immer wieder nette Menschen und nette Hunde kennen und machen zwischen drin noch 2 Läufe Agility.


    zu 2. natürlich will man zeigen, was man kann. Agility ist ein Teamsport und wenn man fleißig 1-2 x die Woche trainiert ist es doch adäquat, daß man die Gelegnehit nutzt, zu zeigen, was man kann. Außerdem ist es, zumindest am Anfang eine Herausforderung den eigenen Schweinhund der Aufregung zu bekämpfen und trotz ihm einen schönen konzentrierten Lauf zu zeigen.


    zu 3. natürlich will man sich auch gerne mit anderen Teams messen, möchte gerne sehen, wo man steht und ob das, was man im Training erarbeitet hat, auch unter dem Druck der Turnieratmosphäre abgerufen werden kann. Konkurrenz ist relativ. Wir hatten schon viel Spaß mit unseren "Konkurrenten", zumal man gerade in unserer Größenklasse bei den Turnieren oft auf die gleichen Teams triftt. Da wird aus Konkurrenz schnell Freundschaft und wenn's bei einem selbst mal nicht klappt, dann freut man sich einfach mit der Konkurrenz mit.


    zu 4. siehe 3


    zu 5. Klar freuen man uns über einen Pokal, über eine gute Platzierung, über einen Platz unter den ersten 3.


    Grundsätzlich aber lernt man auch Bescheidenheit, nämlich dann, wenn man durch eigene Dusseligkeit ein Dis kassiert (so wie ich vor 2 Wochen, als ich meinen Hund cool über den falschen Schlußsprung geschickt habe und es erst gemerkt habe, als der Richter uns abgepfifffen hat), man lernt damit umzugehen und über die eigene Blödheit auch mal zu schmunzeln und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Man lernt auch mal ein paar Neckereien der Vereinskollegen auszuhalten und mitzulachen.


    Es ist aber auch ein schönes Gefühl, wenn man dann die Woche drauf, diesen Fauxpax wieder ausbügelt, einen schönen Nuller-Lauf hinlegt und endlich die 3. Quali und den Aufstieg in die A3 in der Tasche hat.


    Und ich denke, das gilt analog auch für anderen Hundesportarten.

  • Ich kann nicht für die Hunde sprechen, (würde aber mit einem Retriever def. auf Dummyprüfungen arbeiten) war aber im Reitsport aktiv - und habe sogar mein 2. Pferd genau aus diesem Grund ausgesucht. Ich finde es gut eine objektive Meinung zu einem Trainingsstand zu bekommen. Ich arbeite gerne auf ein Ziel hin und finde es einfacher wenn es ein "Feststehendes" und nicht nur ein selbst gestecktes ist. Ja ich mag den Konkurrenzkampf und ich gewinne auch gerne :D und bin trotzdem ein guter Verlierer. Ich sehe da rein gar nix schlimmes drin. Jeder Wettkampf lebt davon und ich habe mir nunmal einen Teamsport ausgesucht wo der Partner kein Mensch ist. Und es gibt immer zwei Seiten der Medallie. Klar ist das irgendwie egostisch, aber das ist Tierhaltung im allgemeinen.


    Mit meinen Hunden trainiere ich viel in der Gruppe. Auch da geht es um Austausch, sich gemeinsam über erreichte Trainingsziele freuen, vergleichen, gemeinsam Spaß haben usw. Bei Turnieren ist das halt im etwas größeren Rahmen.

  • Zitat

    Daniela: "Das war kein Dis, das war eine Variation!" :/


    Oh ja, aber eine sehr eigene Variation. Ich könnte mich immer noch beeumeln, wenn ich mein völlig perplexes Gesicht auf dem Video sehe, als mir auf gegangen ist, was ich da veranstaltet habe. Ich freue mich schon auf das nächste Turnier bei dem Richter, wenn wir dann in der A3 am Start stehen. Ich glaube, der Arme hat schon jegliche Hoffnung aufgegeben. :lol: :lol:

  • Zitat

    Ich denke, es gibt Hunde, die diese Atmosphäre genießen und gerne auf Turnieren laufen (meiner gehört definitiv dazu)


    Fluffy gehörte auch zu den Hunden, die es genossen haben. Wenn er es richtig
    auskosten wollte, ist er auch gerne mal oben auf der Wand oder auch auf dem
    Laufsteg stehen geblieben und hat sich umgeschaut, ob er auch ja von allen
    gesehen wird. Oder er hat sich auch mal den Hut von Inge Kurz, der Richterin angeschaut.
    Hat zwar immer Zeit gekostet, war aber immer eine tolle Einlage
    für die Galerie.

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