Hund verteidigt Couch!

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    Nein - natürlich ist vorwarnendes Knurren besser als gleich zuschnappen. Aber die grundsätzliche Einstellung des Hundes seinen oder fremden Menschen gegenüber sollte doch eigentlich so sein, dass, wenn er sich irgendwie gestört fühlt durch jemanden, er (der Hund) einfach .. weicht. (oder nicht weicht, und so tut, als würde er den Menschen nicht bemerken :D :pfeif: )(schlafend stellen funktioniert immer)
    http://comps.fotosearch.com/comp/BDX/BDX34…e_~bxp65731.jpg
    http://www.gnadenhof-berger.at/images/HundeCouch.jpg

    Was man sich erst einmal mit dem Hund erarbeiten muss... je nach Hund mal mehr, mal weniger.

    cazcarra

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    So sind die Sichtweisen einfach verschieden und dementsprechend auch die Ansätze. Mein Hund soll es z. B. nicht toll finden, wenn sich jemand auf MEIN Sofa setzt...es geht meinen Hund schlichtweg nichts an, wer dort oben sitzt.

    Ich meine, soll ich denn dem Hund mein gesamtes Mobiliar mit Leckerchen und Spielen schmackhaft machen?
    Hier geht es doch um was grundsätzliches und nicht um ein Sofa.
    Was der Hund meiner Meinung nach lernen sollte, ist, dass das ALLES MEINE ist. Da muss ich dann auch nichts mehr üben.
    Ich denke einfach, dass da schon etwas in der Beziehung nicht stimmen kann; das Alter des Hundes mal völlig vorgelassen. Denn auch in diesem Alter muss ein Hund so etwas schon können. Das ist das A und O, der Grundstein. Wenn ein Hund sich einbildet, dass meine Sachen ihm gehören, stimmt was Grundlegendes nicht.
    Das ist meine Meinung.

    Nicht jeder Hund ist gleich, nicht jeder Hund hat die gleiche Rasse, nicht jeder Hund hat die gleiche Vorgeschichte. Nicht jeder Hund testet alles.

    Beziehung und Binding wächst, in der Regel braucht das bis zu 2 Jahre. Wie also soll das alles bei einem 9 Monate alten Hund schon vorhanden sein? Auch ein Hund kommt in die Pupertät und in die Flegelphase. Warst du in dieser Zeit immer perfekt??? Hast du deine Eltern nie in Frage gestellt?

    Ich bin kein Pascha. Ixch bin auch kein Rudelführer. Ich sehe mich als Art Mutter für den Hund, als Respektsperson, ich muss leiten und führen, ich muss Regeln und Grenzen setzen. Aber ich habe keinen Hund mit dem will-to-please, ich habe einen selbständig, denkenden und arbeitenden Hund, der nur das tut, was er einsieht. Und solche Hunde testen und stellen in Frage. Solche Hunde sind nicht einfach, aber spannend. Es sind Charakterhunde. Und da reichts nicht zu glauben, man sei eine Respektsperson. Diesen Respekt muss man sich erst erarbeiten. Und ich erarbeite mir diesen Respekt lieber mit Futter, Spiel und einer klaren Ansage, auch ab und an mit einer Verwarnung.

    Und zum Dank bekomme ich eine Bindung und Beziehung zu meinem Hund, von der die meisten nur träumen können.

    Weißt du, du hast einen Labbi, wie alt ist er denn? Wie war er denn in der Pupertät? Und wie lernt er denn, dass ALLES DEINES ist. Na, wie machst du das?

  • Ich denke, so verschiedenen sind wir in unseren Denkweisen nicht. Auch ich erarbeite viel mit Leckerli und Clicker - Kunststückchen halt. Dazu gehört auch ein Sitz, Platz und so was halt.
    Und sicherlich sind Hunde verschieden und ja, mein Hund(e) haben mich auch schon in Frage gestellt. Kommandos, die widerwillig ausgeführt werden oder mit einem Blick, der besagt, na Trude...was soll denn der Scheiß jetzt ;)
    Das ist völlig okay, nicht schlimm, da geht die Welt nicht unter. Meistens ist es ja ganz witzig, auch weil ich jemand bin, der das akkurate Durchführen von Kommandos gar nicht als wichtig empfindet. Ich übe Kommandos mit ihm, weil das Clickern meinem Hund Spaß macht, aber ich rufe diese unterwegs nicht ab.
    Dieses Infrage stellen von Kommandos ist aber jedenfalls meines Erachtens etwas völlig anderes, als wenn der Hund MICH persönlich in Frage stellt, in dem er meint, dass MEINE Sachen ihm gehören. Wenn mein Hund so etwas mit mir tun würde, würde ich mir Gedanken um unsere Beziehung machen. Was da nicht stimmt. Und ich würde bestimmt nicht an dem Symptom arbeiten, sondern würde unser Zusammenleben von Grund auf analysieren und mich fragen, wieso der Hund dazu kommt, meine Gäste anzuknurren, wenn sie auf meinem Sofa sitzen.

    Ich lese jetzt schon seit Tagen in diesem Forum und ich finde es klasse, dass die Leute sich Gedanken um ihre Hunde machen. Zeit wird es, dass man sich auch mit seinen Mitgeschöpfen auseinandersetzt. Das ist ein Hund nämlich für mich. Ein Mitgeschöpf, den ich entsprechend seinen Anlagen behandele. Der Hund gehört zur Familie, er wird geliebt - aber er ist kein Mensch, ich kein Hund. Deswegen bin ich weder seine Mama, noch eine Rudelführerin. Ich bin aber trotzdem die Führerin und zwar unseres Teams. Und ich führe immer und jederzeit, auch wenn der Hund seine Freiheiten hat. Die hat er deswegen, weil er sich an mir orientiert. Was ich hier zum Teil lese, an Ratschlägen, die sicherlich gut gemeint sind...ich finde sie zum Teil gefährlich. Lass den Hund knurren, er kommuniziert damit und so etwas. Ich weiß nicht, ich bekomm bei so etwas Bauchweh. Ganz doll.

    Es geht eigentlich immer NUR um Beziehung - um nichts anderes. Etwas, was man nicht mit Leckerchen erarbeiten kann. Wenn mein Hund weiß, dass alles mir gehört, geht er weder an den Müll, noch klaut er Essen vom Tisch. Ich weiß, da ist man selbst schuld - man hätte es ja wegstellen können - auch so ein verrückter Tip (in meinen Augen) ;)
    Es wird dann an Symptomen gedoktert, ohne zu erkennen, dass es weder um das Sofa, noch um den Müll, noch um das Essen auf dem Tisch geht - sondern darum, dass sich der Hund etwas heraus nimmt, was ihm nicht zusteht. Selbständigkeit des Hundes hin oder her. Das ist ein NoGo.
    Wie ich das erarbeitet habe? Ja, da es um Beziehung geht, kann man das schlecht erklären - wie hast Du Deinen Mann in Dich verliebt gemacht? In dem Du bist, wie Du bist...wie soll man so etwas erklären? ;)
    Ich habe von Welpenalter an mit ganz klaren Regeln und Begrenzungen gearbeitet. Was ich immer abgelehnt habe dabei, ist Starkzwang. Es geht nämlich auch anders. Aber wenn ich z. B. hier lese, dass man den Hund ignorieren soll oder aus dem Raum aussperren - ich weiß nicht, das ist für mich z. B. Starkzwang in Reinkultur. Den Hund aus der Gesellschaft ausstoßen. Was schlimmeres gibt es nicht. Das fiel mir nur gerade ein, weil ich das hier im Thread auch gelesen hatte...naja.
    Der Hund weiß jedenfalls, wo sein Platz ist - in unserem Team, in unserer Familie. Und wenn das geklärt ist, kommt man fast ohne Befehle aus. Das ist einfach so. Ich muss auf dem Spaziergang den Hund nicht Absitzen lassen, wenn ein anderer Hund kommt, weil es meinen Hund nicht interessiert, ob da ein anderer Hund ist oder nicht. Das ist wieder der entscheidende Punkt. Auch hier wird wieder an Symptomen gearbeitet, anstatt dem Grund nachzugehen.
    Und selbstverständlich hat man es schwieriger, je nach Charakter / Rasse / Vorgeschichte / Tierheimhund. Um so mehr Arbeit hat man, das ist doch völlig klar. Das muss man nicht extra hervorheben. Das ist einfach so. Dementsprechend reagiert man auch anders - hund/typgerecht.

    Wir haben jedenfalls eine super schöne, entspannte Beziehung. Wir sind ein gutes Team. Sicherlich haben auch wir unsere Baustellen, wer hat die nicht - aber diese rütteln nicht an der Grundordnung und stellen mich in meiner Position nicht infrage. Das ist ein gravierender Unterschied.

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    Dieses Infrage stellen von Kommandos ist aber jedenfalls meines Erachtens etwas völlig anderes, als wenn der Hund MICH persönlich in Frage stellt, in dem er meint, dass MEINE Sachen ihm gehören. Wenn mein Hund so etwas mit mir tun würde, würde ich mir Gedanken um unsere Beziehung machen. Was da nicht stimmt. Und ich würde bestimmt nicht an dem Symptom arbeiten, sondern würde unser Zusammenleben von Grund auf analysieren und mich fragen, wieso der Hund dazu kommt, meine Gäste anzuknurren, wenn sie auf meinem Sofa sitzen.

    Es geht eigentlich immer NUR um Beziehung - um nichts anderes. Etwas, was man nicht mit Leckerchen erarbeiten kann. Wenn mein Hund weiß, dass alles mir gehört, geht er weder an den Müll, noch klaut er Essen vom Tisch. Ich weiß, da ist man selbst schuld - man hätte es ja wegstellen können - auch so ein verrückter Tip (in meinen Augen) ;)
    Es wird dann an Symptomen gedoktert, ohne zu erkennen, dass es weder um das Sofa, noch um den Müll, noch um das Essen auf dem Tisch geht - sondern darum, dass sich der Hund etwas heraus nimmt, was ihm nicht zusteht. Selbständigkeit des Hundes hin oder her. Das ist ein NoGo.

    Im Großen und Ganzen unterscheiden wir uns sicherlich nicht. Nur, ist es ein Unterschied, ob mein Hund mich in Frage stellt oder an einem nicht zum Haushalt gehörenden Kind seine Grenzen testet. Hat der Hund auf das Kind reagiert oder hat er das Sofa verteidigt? Oder beides? Natürlich hat der Hund das Sofa nicht zu verteidigen. Und ja, es ist meins. Aber der Hund wird u.U. trotzdem testen, wie weit er gehen kann. Und ein Kind mal zum Testen nehmen ist weitaus einfacher als einen Erwachsenen. Und evtl. weiß Hund, dass es dein Sofa ist, und gerade deswegen verteidigt er es vor anderen.

    Und was das Fressen von Dingen angeht, so weiß mein Hund, was mir gehört. Dennoch, wenn etwas rumliegt und ich bin nicht da, denkt ein Hund eben nicht mehr so wie wir. Dann sagt er sich nämlich, Frauchen ist weg, die brauchts nicht mehr, also kann ich mir es nehmen. Ein Hund kennt da kein schlechtes Gewissen oder so. Da hilft nur besser aufpassen oder alles wegstellen. Natürlich gibt es Hunde, die es dann immernoch nicht anrühren.

    Und was die Mama angeht, ich werde nie die Mama des Hudnes sein, aber genauso, wie ich meine Kinder erziehe und führe, so ähnlich betrachte ich mich in der Beziehung meines Hundes. Was das Führen eines Teams angeht, so sollte man nicht zu streng sein, denn sonst könntest du keinen Hund als Arbeitshund einsetzen. Nicht als Blindenführhund, nicht als Schäferhund, nicht als Herdenschutzhund, nicht als Lawinensuchhund und nicht als Rettungshund. Wenn der Mensch immer den Hund führen müsste, dürfte kein Hund einen Job erledigen.

    Selbst bei den Wölfen übernehmen oft die Jüngeren die Führung, zum Beispiel, wenn der Schnee hoch, ist bahnen sie den Weg um den Alpha zu schonen, außerdem wechseln sie sich ab.

    Und was das Knurren des Hundes angeht, ja, lass ihn knurren, er kommuniziert damit. Denn wenn wir das Knurren nicht beachten und uns überlegen, warum er knurrt, kann er diese Stufe überspringen und ab morgen ohne Vorwarnung zubeißen. Und wenn mein Sohn meinen Hund richtig ärgert, dann darf mein Hund knurren. Ich knurre auch, wenn mir was zuviel wird.

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    Eine positive Bestätigung wäre es gewesen,hätte der Hund unmittelbar nach dem Knurren ein Leckerlie bekommen!Dies ist nicht der Fall-darum LESEN dann POSTEN!!

    Du weisst offensichtlich nicht, was alles für den Hund positive Bestätigung sein kann, wenn Du meinst, dass nur Leckerlies positive Bestätigung sind.
    Aufmerksamkeit im Sinne von Rufen/Ansprechen kann sehr wohl auch positive Bestätigung sein. Nur nehmen wir Menschen das häufig nicht wahr.

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    Setzt sich jetzt das Kind auf das Sofa und füttert dabei den Hund und der Hund ist dabei freudig, lernt der Hund, dass immer wenn das Kind auf dem Sofa sitzt es was zum Fressen gibt. Es ist also toll für den Hund, wenn dieses Kind aufs Sofa sitzt. Denn immer dann gibts was. Das geht natürlich nur, wenn der Hund dabei freudig ist und nicht das Sofa verteidigt.

    Was nicht heisst, dass Hund nicht doch irgendwann beschliesst, zu verteidigen.

    Ganz so eindimensional sind Hunde dann doch nicht. Andernfalls wären sie Aibos

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    Was nicht heisst, dass Hund nicht doch irgendwann beschliesst, zu verteidigen.

    Ganz so eindimensional sind Hunde dann doch nicht. Andernfalls wären sie Aibos

    Und du weisst anscheinend nicht,dass hunde immer situationsbedingt handeln und nicht irgendwas "beschliessen" :headbash:

  • Ich glaube wenn Hunde auch nur halb so viele tiefsinnige Gedanken, philosophische ansätze und ethische Überlegungen anstellen würden wir ihnen manchmal unterstellt wird, dann hätten wir all die Probleme nicht mehr, diese uns körperlich doch meist ebenbürtigen bis überlegenen Raubtiere hätten uns schon längst aus dem Weg geräumt. :hust:

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    Ich glaube wenn Hunde auch nur halb so viele tiefsinnige Gedanken, philosophische ansätze und ethische Überlegungen anstellen würden wir ihnen manchmal unterstellt wird, dann hätten wir all die Probleme nicht mehr, diese uns körperlich doch meist ebenbürtigen bis überlegenen Raubtiere hätten uns schon längst aus dem Weg geräumt. :hust:

    Mit dem guten Gewissen, dass sie der Welt einen Gefallen tun...

    LG
    cazcarra

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