Wollen Hunde wirklich ausgelastet werden?!

  • Hallo Foris,

    seit einigen Tagen frage ich mich, ob wir bzw ich damit richtig liege, dass mein Hund unbedingt durch zusätzliche Dinge außer Schnupperspaziergänge ausgelastet werden möchte. Denn ich habe immer weniger das Gefühl, dass er ausgelastet werden will, eher, dass er es als notwendiges Übel annimmt.

    Einige Beispiele:

    - als erste "Auslastung" habe ich THS ausprobiert...wir waren gut 6x im Training, mein Hund fand es, gelinde gesagt, von Anfang an sch**** sowas "Sinnloses" zu tun. Ich wollte es trotzdem versuchen, ob er Spaß bekommt, doch wir "flogen" quasi aus der Gruppe, da die Trainerin meinte, es sei ganz offensichtlich das Falsche für uns :hust:

    - habe dann, vor gut 10 Monaten, angefangen mit Mantrailing. Anfangs war mein Hund Feuer und Flamme, trailte gerne, lernte super schnell (nach nur 2x Training trailt er problemlos 1500m über Asphalt) und wir bauten in gerechtem Tempo neue Elemente ein (mit der Gruppe)...doch während unsere Gruppe weiterhin Spaß dran hat, findet mein Hund, der es anfangs kaum erwarten konnte dass wir endlich losgehen, es auch doof und anstatt zu trailen geht er oft Wildspuren nach, ist unkonzentriert und lustlos

    - seit 7 Monaten mache ich Dummyarbeit...das Gleiche wie beim Trailen, anfangs super begeistert, inzwischen findet er es langweilig. Heute morgen haben wir die Markierung wiederholt, ja glaubste mein Hund, der das seit Monaten kann, macht irgendwie mit?! Ach nee, da ist ja ne Taube, man ist die interessant, der Dummy?! Nee, den kenn ich schon zu lange. Was neues, bitte!

    - UO mache ich eigentlich täglich, immer was anderes, baue monatlich 1-2x neue Sachen auf...ist inzwischen auch langweilig, die neuste Masche: aus der Ablage beim HIER nicht kommen, sondern in die andere Richtung schauen, tun, als wäre man taub und dann irgendwann, so nach 30-60 s endlich mal loslaufen, seeeehr langsam und gelangweiligt vorsitzen *gähn*

    Dagegen hat er an Schnuppern, Pieseln, Kaninchen anstarren und Tauben erschrecken schon immer Spaß, auch jeden Tag 3 Stunden lang. Fände es mein Hund vielleicht besser, nur spazieren zu gehen?! Klar, UO ist notwendig, aber der Rest?! Mache ich das, weil es MIR gefällt oder tu ich damit wirklich meinem Hund einen Gefallen?! Das frage ich mich.

  • Na das kommt doch auf den Hund an, oder?

    Mein Rüde würde mit 3 Runden um den Block am Tag, 2-3 mal in der Woche ein Spaziergang mit Freilauf, Haus verteidigen, Zyklus der Damen der Umgebung überwachen und andere Rüden verprügeln völlig zufrieden sein.

    Meine Hündin dagegen würde abdrehen. Die braucht Bewegung und Aufgaben, die man idealerweise mit ihr zusammen durchsteht. Sonst fängt sie so dem dritten Tag an wegen jedem Mist zu bellen, sich den Bart zu schubbern und knabbert an ihren Krallen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • :D Gut meiner ist mehr ein schöner als ein sportlicher Riese, während die Hündin eine reine Leistungszucht ist, aber ich kenne ihn seit er 2 Jahre alt war (jetzt ist er 6) und er war schon immer eine Schlaftablette.
    Er hat wirklich gute Arbeitseigenschaften und auch alle Prüfungen, die eine Sporthund so braucht, aber frag jetzt bitte nicht, was ich alles tun musste, damit er motiviert blieb.
    Es war ähnlich wie bei deinem: "Oh, wir machen was, toll!" Dann kam entweder "Müssen wir das so lange machen????" oder "Das schon wieder???" :hust:
    Ich musste mich wirklich zusammen nehmen, damit ich nicht mit dem Kopf vor die Wand renne. Und ich habe echt wer weiß was ausprobiert, damit er das doch bitte, bitte toll findet.
    Mittlerweile geht das, aber von unseren 4 gemeinsamen Jahren habe ich mindestens 2 Jahre "unseren Weg" gesucht. Zig mal bekam ich zu hören, der braucht Zwang, sonst kannst du das vergessen, der will nicht.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich denke, dass man abgesehen von der Rasse auch immer das Individuum an sich im Blick haben sollte.
    Ich selber finde Hundesport toll, aber meine Hündin ist einfach ein verkorkster Hund aus Ungarn - da gibt es für mich ganz andere Prioritäten im Umgang mit ihr.
    Obwohl sie wohl ein Hütehund ist, reichen ihr 2-3 Stunden Spaziergang und ein bisschen den Futterdummy suchen am Tag vollkommen.
    Auch wenn ich mal krank bin geht es ein paar Tage mit 30 Minuten um den Block laufen gut, was ich versuche zu vermeiden.

    Jeder Hund ist ein Individuum und hat seine eigenen Vorlieben - so manch einer liegt eben lieber auf der faulen Haut und läuft nur gemütlich neben Herrchen her, was ja auch vollkommen in Ordnung ist. Da muss man halt das Maß für den eigenen Hund finden und respektieren!

  • Zitat

    Und, wie hast du ihn motiviert? Das würde mich dann doch mal interessieren ;) .

    Das interessiert mich allerdings auch sehr *einklink* Ich habe mit Bobby nämlich das gleiche "Problem" wie Du, Mikah, mit Deinem Hund. Bobby interessiert sich über die Maßen für Fressen, mit ein bisschen Übung würde er vermutlich sogar Kopfstand machen für ein Leckerli. Ich finde es aber blöde, das noch zu verstärken, und eine andere Art von Motivation kommt bei diesem Hund einfach nicht an.

    gepannt
    Wauzihund
    (die schon so einiges versucht hat)

  • Ich mache ja einen anderen Sport, da hat frau es leichter. ;)

    Irgendwie habe ich es geschafft, dass er mittlerweile gemeinsame Beschäftigung, die nicht Schmusen heißt, toll findet. Wie das nun funktioniert hat, das weiß ich nicht. Irgendwann fluppte es. Ich denke, es fing an zu klappen, als ich völlig locker wurde und mir gesagt habe "Ok, der mag das nicht, also machen wir nur so locker vor uns hin, weil er ja eh dabei ist".
    Und dann eben die Geheimwaffe Katzenfutter. Nach der Unterordnung und am Ende der Fährte gibt es ein Schälchen Katzenfutter. Ich nehme keine Leckerchen für die Unterordnung mit, es gibt den Jackpot am Ende.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Lilly ist auch so. Die ist glücklich wenn ich nicht sonen Blödsinn von ihr verlange. Tricks einüben mag sie, das machen wir immer mal und eben UO was ja auch nicht anderes wie tricks sind. Ansonsten darf sie einfach nur schnüffeln und hinterherlaufen und ab und an spielt sie dann mal mit anderen Hunden.

  • Zitat

    Wollen Hunde wirklich ausgelastet werden?!

    ich mag den Titel

    aber ganz ehrlich, die Frage hat mir mein Hund noch nicht beantwortet, der spricht nicht mit mir :???:


    ich denke, wenn Hund und Halter an etwas Spaß haben, was nicht auf die Gesundheit des Hundes geht, gibts doch keine Probleme dabei

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