Eskalation, 2 Rüden.

  • Hallo.... ich habe mich immer mal wieder gemeldet wegen "Kleinigkeiten", naja ich versuche die wohl doch nicht so kleinen "Kleinigkeiten" ins große Ganze zu fassen:

    Zu unserer Situation:
    Pacco, 18 Monate alt kam mit 2 Monaten zu uns. (Rüde)
    Pepper, 12 Monate alt kam mit 7,5 Monaten zu uns - bis dato nur im TH. (Rüde)


    Ich weiß selbst das wir nicht alles richtig machen, dennoch bemühen wir uns, und ich finde unsere Hunde einzeln für sich genommen sind "sehr gut" erzogen (Pacco), und "gut" erzogen Pepper. (An Pepper arbeiten wir noch).

    Nunja, beginnen wir von vorne:

    Als Pepper zu uns kam, war Pacco natürlich eifersüchtig, und ließ Pepper 3 Tage nicht aus dem Körbchen.
    Das legte sich und die beiden schienen wie ein Herz uns eine Seele.

    Pepper, damals noch recht schüchtern und unsicher, war komplett überfordert mit Paccos doch recht ruppiger Spielweise, die er aber immer an den Tag legt. Er ist laut und aufdringlich.
    Wir haben immer versucht das so gut wie möglich zu unterbinden.
    Dann ging die Entwicklung weiter, und Pepper konterte auch mal, gewöhnte sich an Paccos Spielweise, dennoch auf Dauer war ihm das auch zu viel, d.h. sie haben dann nur 5 min gespielt.

    Pacco machte in der Zeit eine recht rasante Phase durch, er drehte noch mal auf, fing an alles zu Kontrollieren wurde extremst prollig bei anderen Hunde etc.
    Unsere Trainerin meinte das käme dadurch das Pepper als so gar nicht potenter Rüde überhaupt kein Konter gäbe und Pacco sich in seinem Verhalten bestätigt fühlte und dadurch das ganze Theater anfing.
    Auch stürzte er sich bei gemeinsamen Spaziergängen an den an der Schlepp hängenden Pepper und "haute mal kurz ordentlich drauf". Wir haben Pacco auch kräftig angeschissen und trotzdem ging es weiter.
    Sie riet uns Pacco mal chem. Kastrieren zu lassen, um zu sehen wie viel von seinem Verhalten hormonel bedingt ist, und wie viel sich im Charakter bereits verfestigt habe.
    Pacco wurde daraufhin chem. Kastriert, und er wurde tatsächlich ruhiger, und führt sich jetzt mit Chip auf wie manch "normaler" Rüde.
    Die beiden Verstanden sich soweit so gut und alles in der Wohnung war recht harmonisch. Draußen wie eh und jeh.

    Pepper war zwischenzeitlich in seine verspätete Pubertät gekommen, und bis vor 2 Wochen trat es dann das erste mal auf, das er wiederholt austestete wie weit er mit "ich-höre-nicht-auf-Kommandos" gehen kann.
    Da wir das ganze schon durchhaben mit Pacco sind wir da recht gut gegen angegangen, haben eher unser "Regiment" noch verschärft.

    Nun fing es vor 5 Tagen an, Pepper gab ordentlich Konter, wollte das "zepter übernehmen".
    Pacco ordnet sich nur selten unter und so knallt es seit dem ab und zu extremst!!!
    Wir versuchen zu deeskalieren und entfernen uns meist, da wir merken, sobald wir hingehen knallts.... dennoch knallts oft genug! :(

    Das Problem ist, beides sind nicht gerade die sichersten Hunde, Pepper ist nach wie vor nicht 100% Sicher draußen, Pacco der das von klein auf kennt nutzt das aus und "haut drauf".
    Drinnen ist Pepper wieder sicher und in der Umgebung allgemein Souveräner als Pacco, der will's jedoch nur bedingt akzeptieren.

    So erklärt sich nun auch das Problem draußen, warum Pacco sich auf Pepper stürzt. Er nutzt die Außenwelt-Unsicherheit Peppers aus.

    Wir haben das beredet mit unserer Trainerin, dennoch würde ich das gerne hier noch mal anbringen.

    Es kam raus, das es überwiegend um Ressourcen geht... UNS!
    D.h. die kloppen sich meist um uns


    Irgendwo versteh ichs nicht. Pacco und Pepper sind für ihre lern-stände sehr weit und hören gut.
    Wenn wir einzeln unterwegs sind, hört Pacco sehr gut, er ist zu 99% von allem abrufbar. Er bleibt in unserer Nähe, schaut sich regelmäßig nach einem um.
    Wenn Pepper dabei ist, ebenso.
    Nur in der HuSchu happerts. Da gibt er seine Ehrenrunden zum besten. :???:

    Pepper hört alleine gut, ist wie gesagt an der Schlepp, bleibt in seinem Radius ist zu 95% abrufbar etc.
    In der HuSchu genauso.
    Wenn wir zusammen Spazieren gehen klappt alles genauso, nur hält er den Radius nicht ein. :/

    Wir versuchen nun noch strenger zu sein, aber langsam wird es echt zu viel.
    Früher durften sie herumliegen wo sie wollten solange sie nicht störten, nun sind sie zu 80% des Tages ins Körbchen verbannt. :sad2:

    Was müssen wir ändern? :hilfe:
    Wenn ihr noch fragen habt, fragt, ich versuche zu antworten!

  • Hallo,

    kannst du bitte noch mal in Kurzfassung schreiben, wer sich auf wen stürzt und in welchen Situationen sie sich ganz genau kloppen?

    Zitat

    Pepper als so gar nicht potenter Rüde

    Heißt das, er ist kastriert?

    Zitat

    Wir versuchen zu deeskalieren und entfernen uns meist, da wir merken, sobald wir hingehen knallts....

    Beschreibe das bitte genauer.
    Verstehe ich es richtig, dass ihr euch bei einer Eskalation der Hunde vom Geschehen entfernt, um zu deeskalieren?
    Oder entfernt ihr auch von den Hunden, um eine evt. Eskalation zu vermeiden?

    Zitat

    Es kam raus, das es überwiegend um Ressourcen geht... UNS!
    D.h. die kloppen sich meist um uns

    "Meistens" bedeutet nicht immer, wann sonst noch?
    Wenn es um euch geht würde ich folgendermaßen vorgehen:

    Weitestgehend würde ich die Aufmerksamkeit gegenüber beiden Hunden nun etwas zurückschrauben.
    Möchte einer von euch irgendetwas von den Hunden, sei es nun Aufmerksamkeit oder Streicheleinheiten geben, Leckerlies verabreichen, spielen, Kommandos üben oder Sonstiges, schickt ihr den übrigen Rüden auf seinen Platz.
    Bleibt er da nicht, weil das Kommando nicht gefestigt ist, wird er notfalls angebunden.
    Kein zweiter Hund hat hinzuzukommen, wenn einer "versorgt" wird.
    Ressourcen (sämtliches Spielzeug, Futter und Leckereien) stehen nicht mehr zur freien Verfügung.
    Teilt ihr den Hunden etwas zu, bestimmt ihr den Platz, wer, wo frisst.
    Keiner steht auf und versucht, dem anderen etwas streitig zu machen.
    Stellt euch dazwischen und bewacht sie mit Argusaugen.

    Gruß
    Leo

  • Ich würde Euch empfehlen die Hunde genauestens beobachten zu lernen, damit Ihr VOR einer Klopperei schon die Anzeichen seht, dass sich etwas anbahnt und dann einschreiten könnt, nicht erst wenn es zu spät ist.
    Lg
    Finnrotti


  • Vermehrt bekomme ich nun zu hören:
    "Wenn zwei Rüden sich länger in der Haaren haben, muss über kurz oder lang einer weg."

    Es soll keiner weg....
    :( :(

  • Zitat

    Ich würde Euch empfehlen die Hunde genauestens beobachten zu lernen, damit Ihr VOR einer Klopperei schon die Anzeichen seht, dass sich etwas anbahnt und dann einschreiten könnt, nicht erst wenn es zu spät ist.
    Lg
    Finnrotti

    Versuchen wir ja, aber wenn wir dann hingehen gehts ja meist los

    und meine Trainerin meinte "irgendwann müssen sie es ja mal ausdiskutieren" ...

  • Zitat

    und meine Trainerin meinte "irgendwann müssen sie es ja mal ausdiskutieren" ...

    Sorry, das halte ich für Quatsch.

    Ich halte auch zwei unkastrierte Rüden, niemals lasse ich sie etwas ausdiskutieren, jeder Ansatz einer Klopperei wird unterbunden.
    Ich splitte vorher, mit der Zeit lernst du die Hunde lesen und Eskalationspunkte einzuschätzen.
    Nehmt euch als Ressource zurück.
    Warum liegen sie nun zu 80% im Körbchen?
    Das kann nicht die Dauerlösung sein.
    Ich glaube, ihr müsst da mehr regeln und zwar schon vorher und deren ganzes Leben.
    Ansonsten sucht euch mal einen guten Trainer, der sich das bei euch zu Hause und unterwegs mal ansieht.
    Aber bitte die Hunde niemals ausdiskutieren lassen, das kann einen lebenslangen Hass verursachen und das sollte eben kein Rat eines Trainers sein.
    Euch muss jemand erklären und zeigen, wie ihr das Zusammenleben zwischen den Rüden regelt - ihr stellt die Regeln auf, nicht die Hunde.

    Gruß
    Leo

  • Hört sich für mich so an, als ob Pepper ein ordentliches Problem damit hätte Frust zu ertragen und ihn nicht in Form von Angriffe auf den Zweithund auszuleben.

    Ich hatte mal einen Pflegehund, der hat das auch so gemacht.

    Ganz ehrlich: Ich denke Ihr habt da die falsche Hundekonstellation. Die sind vom Alter her zu dicht zusammen und anscheinend vom Verhalten her beide genauso "unsouverän". Dann noch die fehlende Selbstbeherrschung von dem Größeren und Eure Unfähgkeit eingreifen zu können, ohne dass dieser es auslebt am Jüngeren.

    Ich würde über die Abgabe einer der beiden nachdenken...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Hört sich für mich so an, als ob Pepper ein ordentliches Problem damit hätte Frust zu ertragen und ihn nicht in Form von Angriffe auf den Zweithund auszuleben.

    Jepp, klingt für mich auch nach Blitzableiter.
    Um ganz ehrlich zusein ohne einen guten Trainer und sehr viel Geduld wird das nichts mehr.
    Bis ein Trainer da war würde ich dringend versuchen weitere Kloppereien zuverhindern, da sich sonst der Konflikt verstärkt und sich das Kloppen als Frustventil etabliert
    Es geht um 2 Dinge:
    1. klären dass Schlägerreien keine Option sind OHNE das ohnehin angegriffene Selbstbewusstsein beider noch weiter zu drücken.
    2. die Frustrationstolleranz beider Hunde deutlich anzuheben

  • Geht der Blitzableiter nicht in beide Richtungen? (wäre ja nun auch nicht besser, aber als Frage)


    Wir sind doch gewillt daran zu Arbeiten, einfach so das Handtuch werfen wollen wir auch nicht! :(

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