Wenn Auslands-TS-Hunde plötzlich unerwünscht sind...

  • Zitat

    Alles ist gut Bianca ;) Ich wollte damit nur sagen, dass es aus verschiedensten Gründen nicht jedem möglich ist, jeder Art von Hund ein Zuhause zu geben. Warum auch immer. Und jeder möchte doch irgendwo zumindest ansatzweise einen Hund der zu ihm passt.

    Danke =)

    Und das Fettmarkierte kann ich nur unterstreichen!!! :gut:

    Wobei Dusty damals ein Rotti werden sollte :lol:

    Gruß
    Bianca

  • Kann es sein, dass ganz viele nur mit dem Elend umgehen könne, wenn es weit weg ist?

    Ich frage mal die Ruhrgebietler, hier im Ruhrgebiet haben wir ja eine Orga für Auslandshunde neben der anderen, findet ihr die typischen THs im Pott ansatzweise hundegerecht?
    In vielen dieser Heime werden nicht einmal die Forderungen der Tierschutz-Hundeverordnung eingehalten, weil es nicht geht, das Geld fehlt.
    Genügend Gassigänger nehmen im Winter alte Schützlinge wenigstens nachts zu sich, damit die Hunde nicht frieren müssen und riskieren Stress mit ihrem Vermieter.
    Und ja, da sitzen viele Sokas, aber da sitzen auch Welpen, Kleinhunde und bei weitem nicht nur Problemfälle.
    Das ist aber kein Aussuchen per Katalog und Wissen um Elend, das weit entfernt ist, da muss man dann schon hin und mitten ins Elend rein.

    Ist das heute vielleicht das Hauptproblem?
    Ich möchte gutes tun, aber ich möchte nachts schlafen können und nicht diese Bilder im Kopf haben?

    LG
    das Schnauzermädel,
    das nicht findet, dass es den deutschen Hunden so viel besser ergeht.

  • Es ist erstaunlich, dass Ihr so genau trennt zwischen Auslands-TS und deutschen Tierheimen. Es gibt nicht wenige deutsche Tierheime, die mit dem Ausland zusammenarbeiten und von dort Tiere aufnehmen. Damit ist die Zeit der eindeutigen Teilung Schnee von gestern.

    Wenn ich also beim deutschen TH die Anforderungen nicht erfordern kann, weil ich z.B. arbeite oder keinen Garten habe, deshalb einen Hund von einer Auslandsorga nehme, kann die Herkunft exakt die gleiche sein, wie beim nicht vermittelten Hund, der immer noch im TH sitzt. Wo genau ist da der Unterschied? Ich hab einem "Ausländer" ein Zuhause gegeben. So oder so.

    Zur Verträglichkeit: ich glaube schon, dass bei Auslandshunden, die in einem Alter nach der Prägungsphase vermittelt werden, die gute Sozialisierung ein positiver Punkt ist.

    Bleibt den Hunden ja nix anderes übrig, denn Auslandstierschutz bedeutet eben oft Rudelhaltung. Auf der anderen Seite haben Auslandshunde oft andere Baustellen. Genau dieses Rudel bietet eine Sicherheit, die sie plötzlich verlieren. Dadurch werden sie oft unsicher oder ängstlich.

  • Zitat

    Schade, dass die Diskussion wieder so auf die persönliche Ebene abdriftet.
    Kann man das Thema denn nicht einfach etwas weniger emotional angehen?

    Guter Ansatzpunkt :smile:
    Zum Thema Kritik und Vorurteile habe ich einen Link:

    http://www.ig-auslandstierschutz.de/Kritik-Vorurteile

    Auslandtierschutz ist ein komplexes Thema und man sollte es vermeiden, im gängigen Mainstream mitzuschwimmen. Eine gute Information über das, was wirklich im Tierschutz abläuft, wäre mit Sicherheit sinnvoller, als immer gleich loszupoltern ;)

    LG

  • Zitat

    ...
    Bleibt den Hunden ja nix anderes übrig, denn Auslandstierschutz bedeutet eben oft Rudelhaltung. Auf der anderen Seite haben Auslandshunde oft andere Baustellen. Genau dieses Rudel bietet eine Sicherheit, die sie plötzlich verlieren. Dadurch werden sie oft unsicher oder ängstlich.

    Hast Du meine Links mal angeguckt? Genauso ist es nämlich nicht. Ein Rudel ist was gewachsenes und genau das ist diese Gruppen-Haltung nicht. Allenfalls handelt es sich um Meuten, ständig Zu-und Abgänge. Wie viele Hunde das verkraften kannst Du Dir wahrscheinlich vorstellen. Vielleicht auch wie viele eben nicht. Und was aus diesen Hunden wird.

  • Zitat


    Was das angebliche Aussetzen von Tierschutzhunden in D betrifft - die Hunde vom Auslandstierschutz sind ALLE - im Gegensatz zu vielen deutschen Hunden - gechipt und registriert. Von daher wäre ein Adoptant ziemlich blöde, wenn er seinen Hund an der Autobahn rennen lassen würde.


    Vllt auf'm Papier, aber net im echten Leben. Ich nehm "Nico" als Bsp. Nen netter Grieche der ca. 1-2 Jahre alt ist, nicht jagen geht, unproblematisch mit allen Hunden ist und zudem kastriert.
    Nico war laut mehreren TÄ ca. 4-5 J. alt (was die neue Besi net abgeschreckt hätte, sie hätt ihn trotzdem genommen), Vollblutjäger, hat Probleme mit sämlichen Rüden und dominanten Hündinnen und hat nur innenliegende Hoden. Ergo: keine Kastration. Gechippt war er, hatte aber ne andre Nummer als die, die im Pass vermerkt war. Auch die Herkunft im Pass stimmt net mit dem Hund überein.
    Gekostet hat Nico 35o,-. Nachdem Nico abgeliefert wurde hat man noch ein paar Wochen Kontakt gehalten, Besi hinterfragte die Angaben der Orga, erntete dann Hohn und Beleidigungen.. seitdem ist die Orga "verschwunden".
    Kein Hörensagen sondern der Hund ner sehr sehr guten Bekannten.
    Sowas find ich schade und lässt mein Bild net positiver werden.

    Vorher hat jemand Vermehrer mit Züchtern in einen Topf geworfen. Wenn gegen Vermehrer (welchen auch immer) gewettert wird ist es net schlimm, wenn man aber 90% der Orgas zusammenfasst und Bedenken äussert wird gleich verallgemeinert. Ist auch net die feine englische Art.

    Auslandshunde sind glaub ich auch so "In" weil man eben kaum bis wenig Kontrollen hat. Man sieht den Hund im Netz, schreibt an, kriegt nen Vertrag, ne Vorkontrolle und hat kurze Zeit später seinen Hund daheim.
    Majasumm (?) wollte doch neulich auch ihren Ausländer aufnehmen - ist sicher auch nen schlechtes Bsp für ne Orga wenn schon Bedenken und Nachfragen forsch und unhöflich beantwortet werden.

    Meiner Meinung (!!!) nach sollte man erst vor der eigenen Tür kehren. Ausland aufklären statt zu importieren aber vorallem auch deutsche TH aufklären, mehr Mitarbeiter stellen, auch den Deutschen klar machen, dass die Ansprüche und Forderungen der Willkür entsprechen und surreal sind. Dann würde man es den Leuten auch leichter machen hier im eigenen Land den passenden Hund zu finden (weil es net sein kann, dass es in ganz D nur unpassende Hunde gibt und die ganzen Hundelosen das Ausland abgrasen müssen und die deutschen Hunde hier bis ans Lebensende im Zwinger versauern..).
    Und ja, wenn das als Ausländerhass aufgefasst wird, dann bitte, tut das. Aber im eigenen Land gibt es genügend Elend das erst beseitigt werden sollte.

  • Zitat

    Kann es sein, dass ganz viele nur mit dem Elend umgehen könne, wenn es weit weg ist?


    Das ist aber kein Aussuchen per Katalog und Wissen um Elend, das weit entfernt ist, da muss man dann schon hin und mitten ins Elend rein.

    Ist das heute vielleicht das Hauptproblem?
    Ich möchte gutes tun, aber ich möchte nachts schlafen können und nicht diese Bilder im Kopf haben?

    LG
    das Schnauzermädel,
    das nicht findet, dass es den deutschen Hunden so viel besser ergeht.

    Glaube ich nicht, aber muss ich mich dafür entschuldigen, dass bei uns in der Nähe die Tierheime schön sind und ich in Bayern wohne??

    ganz ehrlich, ich hab unsere Hündin gesucht über Tiervermittlung, hab aus dem Tierschutz eingegeben, die Größe, eine Hündin und die Postleitzahl. Ich hab erst Bilder geguckt, weil ich ein Bild von meinem Traumhund hatte und dann hab ich SIE gesehen. Wir sind 300km gefahren um sie anzuschauen, drei Hunde waren freundlich, aufdringlich. Sie nicht, sie wollte von uns gar nichts wissen, hat sich vor Angst unterm Busch verkrochen.

    Sie ist ein Hund. Wie Hunde eben sind, ehrlich. Sie hat das Herz meiner Familie im Sturm erobert. Sie muss nicht dankbar sein.

    Sie gibt auf ihre Hundeart einfach das zurück was sie bekommt und das reicht für uns alle.

    Und ja, ich war so egoistisch, dass mir mein Hund auch gefallen soll. Wäre das beim VDH-Züchter anders gewesen? Ist das ein Grund zum Verurteilen?

  • Ich muss mich auch noch mal einmischen, nachdem einigen Usern meine Aussagen wie "der ist dankbar" völlig auf den Senkel ging. Ich habe mir das auch noch mal überlegt und mich gefragt, was es denn nun für ein Gefühl ist? Ich merke, dass er unheimlich zufrieden ist. Ist das ok? :roll:

    Und ebenfalls ja, wir kamen wirklich wie die Jungfrau zum Kinde zu diesem Hund. Mein Freund war nur auf der Arbeit :hust:

    Und ich bestreite auch nicht, dass wir evtl Glück gehabt haben, aber ich bestreite echt energisch, dass mein Hund hier jetzt angst hat und sich wieder auf die Strasse wünscht oder so einen Mist! Jeder der das ungewöhnlich zufriedene Tier mal live erleben möchte, weil es ja kaum vorstellbar ist, ist hiermit herzlich eingeladen :D

    Diesen speziellen Hund würde ich jederzeit wieder nehmen, aber ich würde nicht extra im Ausland einen suchen! NUR mit dem Elend vorm gesicht ist es schwierig und dann ist es egal wie groß der mal wird :schockiert: oder was für Steine im Weg liegen dem Hund zu helfen. Und das quitierte er eben mit einem großen Vertrauen, das schon richtig unheimlich ist. Vielleicht hört sich das besser an als "dankbar" ;)

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