Die Harmonie mit dem Hund oder
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Das funktioniert aber nicht beim Hund.
Der Hund ist nicht aggressiv, weil er nicht optimal gehalten wird.
Der Hund beißt, weil seine Individualdistanz unterschritten wurde.LG
das SchnauzermädelGenau wie beim Menschen. Aber die Individualdistanz ist veränderbar, der Hund kann "cooler" werden, wenn er Ventile hat, im Gegensatz zur Anlage, dem Aggressionspotenzial, welches unveränderlich ist. Und im Übrigen glaube ich, dass viele Hunde aggressiv sind, weil sie falsch gehalten werden. Siehe z.B. gerade viele Kleinhunde, welche als Flexi-Schosshunde artfremd gehalten werden.
Nein, Tanja, man kann Phobien heilen und den Menschen desensibilisieren und das für immer. Die Empfindsamkeit solchen Situationen gegenüber wird für den Menschen dann auf ein erträgliches Mass gesenkt. Es ist nicht weg, aber erträglich, verhindert Panik und ist nicht einfach überlagert. Je öfter ein Mensch diese positive Erfahrung dann macht umso geringer wird seine Angst.
Und zu dem was Du dann geschrieben hast, es ist genau das, was ich auch geschrieben habe. Die Anlage ändert sich nicht, aus einem Wolf wird kein Schaf und umgekehrt.
TanNoz: ich hab keine Angst vor dem gefährlichen Raubtier Hund - ich selbst könnte mich wehren, was aber in meinem Leben gar keine Bedeutung oder Gewicht hat
. Aber es gehört einfach zu einer zivilisierten Gesellschaft, dass ein Hundehalter seinen Hund im Griff hat, knurren/beissen/schnappen/bellen inklusive. Wir HH sind nicht allein auf der Welt, mann!
@ Nindog: das was Du schreibst, halte ich für sehr wichtig.
LG Falbala
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Hallo,
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Stimmt, wir HH sind nicht allein auf der Welt.
Es ist aber keine Lösung, dem Hund seine Kommunikatiosmittel wie Bellen und Knurren zu nehmen und damit sämtliche Warnfunktionen zu deaktivieren.
UNd ehrlich: Mir ist ein Hund, der warnt tausendmal lieber als ein Hund, der gleich abschnappt oder beißt weil irgendeiner meinte, dies sei nicht Gesellschaftskonform oder ähnliches.
Birgit
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Zitat
TanNoz: ich hab keine Angst vor dem gefährlichen Raubtier Hund - ich selbst könnte mich wehren, was aber in meinem Leben gar keine Bedeutung oder Gewicht hat . Aber es gehört einfach zu einer zivilisierten Gesellschaft, dass ein Hundehalter seinen Hund im Griff hat, knurren/beissen/schnappen/bellen inklusive. Wir HH sind nicht allein auf der Welt, mann!
Es sollte heissen, wir Menschen sind nicht allein auf der Welt. Unsere Tiere sind eben keine Menschen und benehmen sich nicht immer wie es sich in einer zivilisierten (Menschen-)Gesellschaft gehört. Aber unnormal ist das deswegen noch lange nicht. Ich habe meinen Hund auch im Griff, wenn er bellt, knurrt oder schnappt. Warum sollte ich es ihm also verbieten? Und alles weitere zu unseren ach so zivilisierten Gesellschaft spare ich mir mal lieber.
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Diese Hunde tun aber nur das, was sie gelernt haben.
Die Individualdistanz ist nicht änderbar, sie schwankt allerdings je nach Motivation.
Ein Hund, der zu Fremden Abstand halten möchte wird das tun. Unterschreitet man diese Distanz dann wird er entweder flüchten oder drohen und evtl. angreifen.
Hier sieht man sehr schön, dass Wehren und Meiden sehr nah beieinander liegen.
Daher wird ein knurrender Hund eben auch nicht unbedingt sein Drohverhalten weiter steigen, er kann auch ins Meiden fallen.
Die meisten Aueinandersetzungen bei Hunden und anderen sozialen Lebewesen werden lange vor einem Angriff mit ernsthafter Beschädigungsabsicht entschieden, sonst wäre ein soziales Zusammenleben nämlich unmöglich und würde die Art ausrotten.
Der stärkere einer Auseinandersetzung hat recht gute Karten unverletzt aus der Geschichte zu kommen, der Unterlegene dagegen nicht. Also wird über eine extrem große Bandbreite von Ausdrucksverhalten "geklärt" wie stark der Gegner ist und wie weit er gehen würde. Und fast immer ist das Ganze dann schon geregelt, da hat es noch keine Ernsthafte Auseinandersetzung gegeben.
Es gibt eigentlich nur zwei Gelegenheiten, bei denen diese Regelmechanismen versagen: Ein eigentlich fluchtbereites Tier kann nicht flüchten, dann muss es kämpfen, es hat keine Wahl.
Oder, und da ist dann der Mensch schuld, ein Tier hat gelernt, dass es mit regellosem, aggressivem Verhalten Erfolg hat.
In beiden Fällen kommt man mit Knurren verbieten nicht weiter.
Und gerade letzteres Verhalten ist das, was man immer sieht. Der leinenpöbelnde Hund ist so ein Hund. Angriff ist die beste Verteidigung, das macht er nicht einfach so, das hat er gelernt.LG
das Schnauzermädel -
Ich glaube, Tannoz, über die "zivilisierte" Gesellschaft wie sie ist, sind wir uns einig
Aber deshalb muss ich mich nicht auch so benehmen.
ZitatDiese Hunde tun aber nur das, was sie gelernt haben.
Die Individualdistanz ist nicht änderbar, sie schwankt allerdings je nach Motivation.
Ein Hund, der zu Fremden Abstand halten möchte wird das tun. Unterschreitet man diese Distanz dann wird er entweder flüchten oder drohen und evtl. angreifen.
Hier sieht man sehr schön, dass Wehren und Meiden sehr nah beieinander liegen.
Daher wird ein knurrender Hund eben auch nicht unbedingt sein Drohverhalten weiter steigen, er kann auch ins Meiden fallen.
Die meisten Aueinandersetzungen bei Hunden und anderen sozialen Lebewesen werden lange vor einem Angriff mit ernsthafter Beschädigungsabsicht entschieden, sonst wäre ein soziales Zusammenleben nämlich unmöglich und würde die Art ausrotten.
Der stärkere einer Auseinandersetzung hat recht gute Karten unverletzt aus der Geschichte zu kommen, der Unterlegene dagegen nicht. Also wird über eine extrem große Bandbreite von Ausdrucksverhalten "geklärt" wie stark der Gegner ist und wie weit er gehen würde. Und fast immer ist das Ganze dann schon geregelt, da hat es noch keine Ernsthafte Auseinandersetzung gegeben.
Es gibt eigentlich nur zwei Gelegenheiten, bei denen diese Regelmechanismen versagen: Ein eigentlich fluchtbereites Tier kann nicht flüchten, dann muss es kämpfen, es hat keine Wahl.
Oder, und da ist dann der Mensch schuld, ein Tier hat gelernt, dass es mit regellosem, aggressivem Verhalten Erfolg hat.
In beiden Fällen kommt man mit Knurren verbieten nicht weiter.
Und gerade letzteres Verhalten ist das, was man immer sieht. Der leinenpöbelnde Hund ist so ein Hund. Angriff ist die beste Verteidigung, das macht er nicht einfach so, das hat er gelernt.LG
das SchnauzermädelDeine Erklärungen über die Hunde sind super - danke
Und immer wieder - es ist wie beim Menschen. Auch wir reagieren mit Flucht und wenn das nicht mehr geht, mit Angriff. Wenn gestört, haftet sich das Muster "Angriff" von Anfang an ein. Ebenso bei Ausweglosigkeit und Kampf. Das alles leuchtet mir auch deshalb so ein. Und natürlich "lernen" auch wir unsere Macken.
Glaubst Du echt nicht, dass die Individualdistanz dauerhaft zu ändern ist - zumindest in ihrer aggressiven Ausprägung? Kann ein Hund, mit genügend Ventilen als Ausgleich und viel Geduld, nicht dazu gebracht werden, "sanfter" zu reagieren, also z.B. nicht mehr knallhart zuzubeissen, sondern zu schnappen?
LG Falbala
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Ich kann in bestimmten Situationen eingreifen und ein "ertragen" der Unterschreitung einfordern. Ich kann es aber nicht ändern, so dass Hund immer und überall eine neue Distanz akzeptiert.
Nimm meinen Rüden, er mag keine fremden Menschen.
Ich kann jederzeit von im verlangen, dass er sich anfassen lässt, wenn die Manipulationen am Hund nicht zu schmerzhaft sind. Wenn ich das fordere, dann lässt er sich auch von Fremden streicheln.
Damit das geht und er alles nötige toleriert, hat er unheimlich gute Erfahrungen mit Menschen gemacht. Mehr schönfüttern geht nicht.
Trotzdem sieht man auch jetzt nach Jahren immer noch, dass seine Haut an der Stelle der ersten Berührung kurz zuckt, er wird steif und möchte eigentlich weg.
Er nimmt genauso oft oder selten, wie mans nimmt, von sich aus mit Fremden Kontakt auf wie vorher, wertvoller ist das für ihn nicht geworden.
Und er hält genau auf die gleiche Art Abstand von Fremden wie vorher auch.Das ist einfach der Hund wie er ist. Er hat keine Angst vor fremden Menschen, er möchte fremde Menschen auch nicht bedrohen, er möchte seine Ruhe. Diese Grundhaltung wird man nicht ändern, er war bereits als Welpe Fremden gegenüber desinteressiert und ging ihnen aus dem Weg. Er begrüßt auch keinen Besuch oder möchte Leute, mit denen man sich draußen unterhält, begutachten.
LG
das Schnauzermädel -
Ok, und Du hast also die Individualdistanz Deines Hundes verändert, wenn auch nicht verringert, desensibilisiert, dadurch dass Du ihm die andere Hand schöngefüttert hast etc., zumindest für bestimmte Momente. Das habe ich gemeint. Dass aus ihm nun kein everybodies darling wird, ist klar und sei ihm gegönnt.
Könntest du ihn soweit bringen, dass er nicht mehr beisst, sondern schnappt?
LG Falbala
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Keine Ahnung, es gibt Experimente, die mache ich nicht.
Uns beißt er nicht mehr, das ist komplett weg, denke ich.
Wir werden durchaus mal angeknurrt, wenn es zu unangenehm wird, wird geschnappt und wenn ich dann nicht aufgebe, dann fügt er sich in sein Schicksal.
Als mein Sohni ihm versehentlich mal sehr, sehr weh getan hat, hat er zwar den ganzen Arm des Kindes im Maul gehabt, aber er hat keinerlei Verletzung verursacht.
Das reicht mir vollkommen. Fremde da jetzt zu gefährden, dass man mal schaut, wie weit Hund geht, wenn er angefasst wird und ich es eben nicht fordere, das finde ich zu gefährlich. Mein Ausbildungswart im Verein nimmt den Hund gerne mal mit um mir Schwachstellen in unserer Arbeit zu zeigen, Das machen wir immer ohne Leine, ich gebe sichtbar für den Hund Leckerchen an den Mann weiter und dann geht Hund auch mit und arbeitet mit. Sind die Leckerchen alle oder wird sich nur noch unterhalten geht er wieder zu mir. Wir arbeiten jetzt seit 4 Jahren zusammen, aber anfassen lassen möchte sich der Hund freiwillig immer noch nicht, dabei macht er da hochmotiviert mit, weil es viel mehr und in kürzeren Absänden etwas zum Abstauben gibt als bei mir.
Wobei ich das eben wirklich für sein Grundwesen halte. Auch bei Hunden legt er Wert auf Abstand. Meine beiden Hündinnen legen sich nie zu ihm, die große versucht es gar nicht und die kleine dreht spätestens einen Meter vorher ab, weil er knurrt. Dabei liegt er gern und viel mit den Damen auf einem Haufen, aber dann legt er sich dazu.LG
das Schnauzermädel -
Also, meine Hündin darf andere Hunde zurechtweisen, wenn sie nerven. Aber nicht pöbeln. Das ist ein feiner Unterschied, der viele nicht erkennen. Meine probiert da gerade etwas aus. Kommt uns ein unsicherer Hund in der Nähe unserer Wohnung entgegen, schießt sie auf den zu und pöbelt den kurz an um dann kurz darauf wieder "nett" zu sein. Geht gar nicht :aufsmaul:
Auch meinte sie mal für ne Zeit auf einmal auf kläffenden Hunde am Gartenzaun zu reagieren, in dem sie auch hinschießt und mitmacht.
Das unterbinde ich . Benehmen muss sie sich. Ich renne ja auch nicht durch die Gegend und blöke die Leute an oder trete fremden vors Schienbein, nur weil mir danach ist.
Am Gartenzaun darf sie auch sitzen und aufpassen, auch mal knurren, wenn sie meint. Aber es wird nicht jeder Passant verbellt.Wenn ein Hund vermehrt schnappt oder knurrt, hat es ernstzunehmende Gründe, da würde ich eher denen auf den Grund gehen als das Knurren oder Schnappen ansich zu unterbinden.
Ein souveräner Hund bellt kaum ,knurrt nur selten und schnappt sogut wie nie. Warum auch? Meist ist es Unsicherheit. -
Zitat
Ich glaube, Tannoz, über die "zivilisierte" Gesellschaft wie sie ist, sind wir uns einig
Aber deshalb muss ich mich nicht auch so benehmen.
Nein das tue ich natürlich auch nicht. Aber wir Menschen heben uns immer so vor, und sind eigentlich die größten A... . Meinem Hund gestehe ich eben sein arttypisches Verhalten zu. Ich verbiete nichts, ich händele es. Ich hab auch keinen Hund der ständig bellt oder knurrt, und geschnappt hat sie bisher nur nach aufdringlichen Rüden, aber ich mag nicht von ihr auf alle schliessen, eben weil es unterschiedliche Rassen oder Charaktere gibt.
- Vor einem Moment
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