Erziehung ohne Konditionierung
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Bevor ich jetzt einen anderen Thread zerschieße, frag ich in einem neuen.
Wie geht Lernen ohne Lernen?
Durch Erfahrung und Erfolg oder Mißerfolg.
Ein Hund lernt, dass eine Kröte eklig ist, wenn er sie mal anschnuffelt und probieren will. Dann lernt er, dass die Kröte eklig ist.
Ein Hund lernt durch andere Hunde, die ihm was vormachen. Z.Bsp. das Jagen. Ein Hund geht jagen und animiert einen weiteren zum Jagen. Schwups, er hat es gelernt.
Das ist Lernen ohne Lernen. So wie ich lerne, dass ein Messer schwarf ist, wenn ich mich schneide. Das nenne ich Lernen durch Erleben.
Alles andere ist lernen durch Regeln, Grenzen setzen....also auch durch Konditionierung. Aber wir sind schließlich auch konditioniert. Ist die Ampel Rot, halten wir in der Regel auch an, weil es sonst per Strafzettel teuer werden kann. Sicherlich fänden wir es toller, wenn es beim Anhalten ein Stück Schokolade geben würde.
Mein Hund ist auf Futter konditioniert und lernt somit, dass er, wenn er ein gewünschtes Verhalten zeigt, er eine Belohnung bekommt. Je öfter er die Belohnung für ein bestimmtes Verhalten bekommt, desto öfters wird er das Verhalten zeigen, um an seine Belohnung zu kommen. Irgendwann ist das Verhalten gefestigt, ich schleiche die Belohnung aus und mein Hund zeigt regelmäßig das erlernte Verhalten.
Man könnte auch sagen, mein Hund ist auf das Rascheln der Leckerlitüte konditioniert, denn hört er diese, steht er da. Genauso wie beim Klingen ein Hund an die Türe rennt, er ist auf das Klingeln konditioniert.
Oder wer mit dem Clicker arbeitet, da ist der Hun auf den Click konditioniert. So wie die Pawlowschen Hunde auf Reize konditioniert wwaren, um den Speichelfluß auszulösen.
Manche Hunde hören, wenn das Auto des GF vorfährt und sausen an die Türe, dann sind sie auf dieses Geräusch konditioniert.
Negativ gesehen kann ich auch einen Hund auf ein geräusch konditionieren, um ihm ein Tabu klar zu machen. Schütteln der Disc-Scheiben zum Beispiel.
Wenn nun jemand sagt, er erzieht ohne Konditionierung, dann denke ich, meint er ohne Futter und ohne Spiel als Belohnung.
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Durch Erfahrung und Erfolg oder Mißerfolg.
Ein Hund lernt, dass eine Kröte eklig ist, wenn er sie mal anschnuffelt und probieren will. Dann lernt er, dass die Kröte eklig ist.
Ein Hund lernt durch andere Hunde, die ihm was vormachen. Z.Bsp. das Jagen. Ein Hund geht jagen und animiert einen weiteren zum Jagen. Schwups, er hat es gelernt.
Das ist Lernen ohne Lernen. So wie ich lerne, dass ein Messer schwarf ist, wenn ich mich schneide. Das nenne ich Lernen durch Erleben.
Wieso ist das bei Dir und einem Messer lernen ohne Lernen und bei einem Hund, der durch schnuffeln an einer Kröte lernt, dass diese ekelig ist lernen?
Es ist beides Konditionirung - beides positive Bestrafung, genauer gesagt.
Wenn die "gut gemacht" ist, reicht ein einmaliges "Erlebnis".Leider sind die in der Hunderziehung üblichen Anwendungen das nur selten, denn sonst würde man nicht immer die Frage bekommen, wie lange man den Leckerchen benutzen muß, sondern auch wie oft man denn noch rucken, schütteln, "Nein" rufen oder mit Wasser sprühen muß
Den einzigen Unterschied, den ich beim Lernen Mensch/Hund sehe, ist, dass Menschen theoretisch "Theoretisches" Zeug - zB. durch Lesen etwas lernen können, ohne die Erfahrung selber gemacht zu haben. Aber selbst das geht nicht ohne Motivation - Spaß am Lernen.
und ich werde nicht Spaß an etwas entwickeln, das mit negativen erlebnissen Verknüpft ist.
Bei mir hat eine Stunde Matheunterricht bei Herrn Nero Neermann ausgreicht, um mir den Spaß daran für immer kaputt zu machen - OBWOHL ich heute bessere Lernthechiken kenne, hat der Profilneurotiker und Hobby-Sadist mir mit einem einzigen Erlebnis, das ich noch nicht mal selber hatte (er hat eine Mitschülerin vor versammelter Klasse übel für nichts uns wieder nichts übelst gefaltet) das Signal "vergiftet".Könnte ich das Gegenkonditionieren? Sicherlich. Würde ein Rest-Nero-Gift erhalten bleiben, jep, Hundertpro!!
Warum dürfen solche Leute Kinder unterrichten? Keine Ahnung...
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Musste ich jetzt wirklich wissen was Konditionierung heißt? Nein. Ich habe hier nur schon vorsortiert, weil es in Berlin einfach massig Hundeschulen gibt. Würde ich aufm Land leben, mit max. 10 Hundeschulen drumherum, würde ich alle anschauen und dann entscheiden, was MIR am besten zusagt mit Methoden, mit denen ich mich identifizieren kann.Ja, aber warum tausend mal? Wir hatten schon einige Threads darüber. Ich hatte sogar vor ewiger Zeit selbst mal einen eröffnet, in dem es dann auch hoch her ging, weil ich damals das erste Mal von den "Kommunuizierern" gehört habe, die einfach ihrem Hund sagen, er darf jetzt nicht jagen und er tut es dann nicht. Das war für mich damals sehr verwunderlich und deshalb hatte ich einen Thread gestartet. Das dieser dann in Wortklauberei endete ... naja ist wohl so.
ich finde die Frage uninteressant und es sollte so lange solche Threads geben, bis Leute verstanden haben, was sie tun
es gibt halt viele, die meinen, die Konditionieren nicht...
aber es ist egal ob nen nun Kommandos nehme oder ala Anita Balser mich an hündischem Verhalten versuche
der Hund wird auf mein Tun konditioniert in dem er lernt, was ich von ihm möchte und ich finde es wichtig, dass einem das bewusst ist
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Es wird aber immer Leute geben die auch durch solche Threads unbelehrbar bleiben ...
aber mei ... ich klinke mich hier aus, ich lebe mit meinen Hunden, anstatt ständig drüber nachzudenken was ich gerade tue. Ich tue es einfach.
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Das ist doch auch ganz in Orndung, solange dann dabei rauskommt, was man sich vorstellt.
Man muß aber verstehen, was man tun muß und warum, wenn was nicht so ist, wie es sein sollte.
Womit man weider genau in einem Forum und den typischen "mein Hund macht X wie kann ich das abstellen!"-Fragen.
Wie kann man da "Tips" geben, wenn man nicht weiß, warum und wie genau diese Tips funktionieren? -
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Das ist doch auch ganz in Orndung, solange dann dabei rauskommt, was man sich vorstellt.
Nujaichweißnicht..
Also wenn eine Hundeschule sowas von sich gibt - also vonwegen "Kommunizieren statt Konditionieren", dann muss ich mich doch fragen, wissen die es wirklich nicht besser, dann fehlt ihnen eigentlich die Kompetenz, fremde Hunde auszubilden... oder aber sie wissen ganz genau, dass sie genauso konditionieren wie alle andren Hundeausbildenden auch, verschleiern das aber bewusst, um eine bestimmte Klientel anzulocken und - zudem - einen Wettbewerbsvorteil gegenüber andren Hundeschulen zu fingieren.
Ziehen also, auf gut Deutsch, ihre Kunden übern Tisch.
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Fussel, GANZ GENAU.
Egal aus welchem Grund sie so argumentieren, sie sind nicht empfehlenswert.
Meine von Dir zitierte Bemerkung bezog sich auf den letzten Satz von Esi.
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Wieso ist das bei Dir und einem Messer lernen ohne Lernen und bei einem Hund, der durch schnuffeln an einer Kröte lernt, dass diese ekelig ist lernen?
Es ist beides Konditionirung - beides positive Bestrafung, genauer gesagt.
Wenn die "gut gemacht" ist, reicht ein einmaliges "Erlebnis".Leider sind die in der Hunderziehung üblichen Anwendungen das nur selten, denn sonst würde man nicht immer die Frage bekommen, wie lange man den Leckerchen benutzen muß, sondern auch wie oft man denn noch rucken, schütteln, "Nein" rufen oder mit Wasser sprühen muß
Ich denke, ich sehe es ein bisschen anders. Erst wenn ich die Erfahrung selber mache, lerne ich durch Erleben und Erfahrung. Genauso gut kann mir jemand sagen, dass ein Messer scharf ist. Und ein Hund erlebt, dass eine Kröte eklig ist. Ich könnte es ihm auch durch etwas verbieten, überhaupt hinzugehen, weil ich weiß, dass sie für den Hund eklig sein wird. Es ist aber ein Unterschied, ob ich es dem Hund verbiete oder der Hund durch Erfahrung lernt. Wenn ich es ihm immer z.Bsp. durch Wasser oder ein Nein verbiete hinzugehen, dann lernt er durch Konditionierung durch mich, nicht durch sein eigenes Erleben und durch seine eigenen Erfahrungen. Sein eigenes Erleben ist keine Konditionierung.
Konditionierung ist für mich, wenn ich durch einen Schnitt durch ein Messer kein Messer mehr anrühren würde, weil ich mir weh tun kann. Ich tue es aber doch und passe auf, dass ich mich nicht schneide. Das ist der feine Unterschied. Oder aber, wenn mir immer jemand einen Schnitt mit einem Messer bei einer bestimmten Handlung zufügen würde, damit ich es lasse, dann bin ich auf die Messerschnitte konditioniert. Ich meide dann das Verhalten, um nicht geschnitten zu werden.
Oder aber, ich habe mich mal geschnitten und will kein Messer mehr anrühren. Um die Angst zu verlieren, winkt als Belohnung ein Eisbecher. Ok, der Eisbecher lockt, ich nehme das Messer. Ich nehme aber immer nur das Messer, wenn der Eisbecher lockt. Sonst nicht, ich werde also auf den Eisbecher konditioniert, um das Messer anzufassen.
Und der Hund lernt nicht durch irgendetwas anderes die Kröte zu meiden, sondern lernt einfach, dass Kröten eklig sind und stinken. Wenn ich nun die Kröte als Strafe benutzen würde, wenn Hund etwas Bestimmtes anstellt, dann würde ich die Kröte als Konditionierungsmittel als Strafmittel nutzen, um ein anders Verhalten zu erreichen.
Das ist was Konditionierung ausmacht.
Das was du meinst, ist lernen mit Meideverhalten, nicht Konditionierung. So besteht zum Beispiel, dass uns der Hund konditioniert. Z.Bsp. als Leckerchenautomaten. Er tut nur etwas, wenn eine Belohnung winkt.
Hier eine Deffinition aus dem Lexikon: "Konditionieren heißt durch planmäßige Manipulation von Umweltbedingungen bestimmte Lerneffekte zu erzeugen. Der Ausdruck wird in der Regel nur im Hinblick auf das Lernen im Tierlaboratorium verwendet." (Horney, Ruppert, Schultze, 1970, S. 88)
Beachte das Wort planmäßig Manipulation. Ein zufälliges Riechen an der Kröte oder schneiden mit dem Messer ist damit nicht gemeint. Würde ich aber mit einem Leckerchen erreichen, dass der Hud die Kröte toll findet, dann wurde der Hund mit dem Leckerchen auf die Kröte konditioniert. Nichts anders macht man mit Hunden zur Rauschgift- oder Drogensuche. Per Click und Futter wird der Hund auf Drogen konditioniert. Würde er rein zufällig an den Drogen riechen, würde er vermutlich gar nichts dabei lernen, außer, dass es eben so riecht. Ob der Geruch dem Hund dann gefällen würde oder nicht, kann ich nicht sagen.
Im Gegensatz zu allem steht die Erziehung, setzen von Grenzen und Regeln und die Kommunikation mit dem Hund. Nur wenn ich Grenzen und Regeln setze, den Hund mit Hilfe von Konditionierung Kommandos und Verhaltensweisen beibringe, kann ich durch Kommunikation, dem Hund mitteilen, was ich von ihm will oder auch nicht will. Wie die Kommunikation dann aussieht, ob ich Wörter oder Körpersprache nutze, das ist dann meine Sache.
Und wenn eine Hundeschule nur durch Kommunikation anstatt durch Konditionierung etwas beibringen will, dann frag ich mich, wie das funktionieren soll. Denn nur durch Lebenserfahrung kann weder der Mensch noch der Hund alles lernen.
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Hier eine Deffinition aus dem Lexikon: "Konditionieren heißt durch planmäßige Manipulation von Umweltbedingungen bestimmte Lerneffekte zu erzeugen. Der Ausdruck wird in der Regel nur im Hinblick auf das Lernen im Tierlaboratorium verwendet." (Horney, Ruppert, Schultze, 1970, S. 88)Beachte das Wort planmäßig Manipulation. Ein zufälliges Riechen an der Kröte oder schneiden mit dem Messer ist damit nicht gemeint.
Die Definition ist aus dem Jahr 1970....Konditionieren ist das Erlernen einer bestimmten Reiz-Reaktions-Verbindung: Auf einen bestimmten Reiz (Stimulus) erfolgt eine entsprechende Reaktion (Response). Kröte (Stimulus) - im Maul ganz eklig (Response). Hat der Hund durch Erfahrung diese Verbindung gemacht, wird er die Kröte künftig meiden: er wurde erfolgreich darauf konditioniert, die Kröte in Ruhe zu lassen.
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