• :/
    liebe Freunde... ich war meinen zukünftigen in Berlin besuchen, wie ich schon in meinem letzten Beitrag "Soll ich oder soll ich nicht" beschrieben hatte, und war leicht schockiert. Erstmal von Bagirasr Geschichte: Der Hund wurde geschlagen als Welpe und extrem schlecht gehalten, nie erzogen usw. !
    Bei unserer Ankunft erschien er mir sehr dünn und völlig überdreht, was eventuell daran lag, dass er eine kleine drei Zimmer Wohnung mit drei Mietparteien, darunter zwei kleine Kinder, sowie zwei Welpen, einem Aussi und nem kleinen Hund sowie zwei Katzen teilen musste.
    Er sprang ständig an uns hoch und war kaum zu bändigen. Zwar war er wirklich freundlich, aber er hört auf kein Kommando, ignoriert einfach alles.

    Und beim Spaziergang dachten wir, wir wären mit einem Schlittenhund unterwegs. Er erschien völlig unterfordert, nervös und unausgelastet, hat wie wahnsinnig gezogen und ließ sich einfach nicht beruhigen. Die junge Frau versucht wirklich ihr Bestes mit den Hunden, aber trotzdem war das ein krasses Bild. Kein Wunder, dass es Probleme mit der Vermietung gab.

    So, nun ist mein Freund echt alles andere als begeistert und meint, dass er sich nicht sicher ist, ob er mich bei so einem extrem nervösen Hund unterstützen kann und will.

    Verdammt, dass das so schwierig sein muss, ich meine klar, man kann letztendlich mit konsequenter Erziehung alles erreichen kann, aber allein auf verlorenem Posten und ohne Unterstützung kann ich das ganze knicken richtig, oder was sagt ihr?

    mit verzweifelten Grüßen

    Frida

  • Naja, letztlich würde ich auf mein Bauchgefühl hören, aber bei unserer Hündin war es so, daß sie wegen Krankheit des Besitzers in einer Tierpension untergebracht war und dort alle 2 Tage mal ein Stündchen von einer Bekannten rausgeholt wurde. Ich hab mich dann gefragt, ob der Hund mit uns spazieren geht oder wir mit dem Hund, aber nach 2 Tagen bei uns hatte sich das ziemlich beruhigt, da zog sie dann nur noch selten und ich denke, daß viele Hunde Probleme mit der Leinenführigkeit haben, daran muss man meistens noch arbeiten.

    Jetzt war natürlich viel Trubel in der Wohnung, ihr seid neu gewesen etc.
    Habt Ihr denn Hundeerfahrung oder habt ihr vor, mit dem Hund eine Hundeschule zu besuchen oder einen Trainer zu suchen? Bei unserer Hündin war es so, daß sie anfangs eigentlich nur "Sitz" konnte, als sie bei uns rein kam, sprang sie mal als erstes komplett über die Couch, also über die Rückenlehne, dann auf die Sitzfläche und wieder runter.

    Sie ist jetzt ein halbes Jahr hier und wir besuchen eine Hundeschule, die aber meistens ausfällt :D , und es ist kaum zu glauben, daß es noch der gleiche Hund ist. Was bei uns wirklich wichtig war, ist die Konsequenz, aber nach 3 Wochen, die wir Urlaub hatten, war der Hund schon deutlich ruhiger und wußte dann auch langsam, wo ihre Grenzen sind.

    Ich denke, wenn der Hund erstmal einen ruhigeren Tagesablauf hat und evtl. etwas mehr Bewegung, ist es gut möglich, daß er sich komplett verändert. Wenn Dein Freund aber total dagegen wäre und dem Hund und Euch diese Chance nicht gibt, würde ich mir das wohl nochmal gründlich überlegen, denn alleine ist das wirklich schwierig. Andererseits wird fast jeder Hund seine Macken haben und erstmal bei Euch ankommen müssen und während man beim Welpen z.B. mehr mit Sauberkeitserziehung zu tun hat, kann ein älterer Hund das vielleicht schon, hat dafür aber andere Baustellen, um die man sich kümmern muss.

  • :winken:

    Hallo Frida!


    Als ich Emmy, damals 2 jährig, übernommen habe, zeigte sie ähnliches Verhalten. ;)

    Sie hatte keine Erziehung, wurde ständig vom Kind genervt, und ja gequält, und war völlig überdreht.

    Das einzige was sie gelernt hatte war 14 Stunden tgl. alleine bleiben. :/


    Mit viel Liebe und Konsequenz habe ich es geschafft aus ihr einen Hund zu machen, der erzogen ist, anständig an der Leine läuft, meistens aber ohne Leine unterwegs ist und ausgeglichen ist.

    Auch Kinder mag sie wieder.

    Höre auf dein Bauchgefühl. ;)

    Wenn ihr das Gefühl habt ihr schafft das, könnt ihr dem Spund ja eine Chance geben.
    Aber es wird dauern bis der Hund aus dem "gröbsten" raus ist.

    Bei Emmy brauchte ich fast 6 Monate und davon war die Erziehung das einfachste.

  • Als wir unseren Hund damals mit einem Jahr zum ersten Mal besucht haben, war´s ähnlich. Total durchgedrehter Hund, siebenköpfige Familie, kaum Geld, schon garnicht für Impfungen und keine Zeit für Hundeerziehung. Nun ja, die Dame vom Veterinäramt war auch gerade da, ich will nicht alles aufzählen. Aber ich war verliebt. Das erste halbe Jahr war echt hart, hat mich einen Haufen Nerven, Schweiß und Tränen gekostet, aber ich habe gewussst: Das ist mein Hund! Lass Dein Herz entscheiden!

  • Hi,

    Du schreibst ja selbst das der Hund zur Zeit total unterfordert ist.

    Wie soll er sich denn da anders verhalten? Die Frage ist doch was Du
    bereit bist zu investieren.

    Ich denke das Du mit der richtigen Auslastung diesen Hund gut in den
    Griff bekommen kannst. Und Möglichkeiten gibt es da ja nun wirklich
    genug.

    Ich mache z.B. Mantrailing, gehe in den Hundeverein und beschäftige
    meinen Hund bei jedem Gassigang z.b mit Suchspielen aber auch einfach
    mal nur mit rumtoben.

    Kannst Du das? Wenn ja ist der Hund richtig für Dich. Dann bekommst Du
    den tollsten Hund der Welt. Und was Deinen Freund betrifft: Mein Mann
    geht auch "nur" mit dem Hund Gassi. Erziehung & Co sind auch nicht so
    seine Sache. Trotzdem pariert Dylan bei ihm manchmal besser als bei mir.

    Dylan ist auch ein durchgeknallter Wirbelwind mit den gleichen Symptomen wie von Dir beschrieben. Aber durch ausreichend Auslastung
    kommt er gar nicht auf die Idee Blödsinn zu machen.

    Gruß
    Andrea

  • Danke, dass ihr mir so viel Mut zusprecht.
    Eigentlich bin ich doch sicher, dass ich dazu in der Lage bin. Klar wird das viel Kraft kosten, aber zwei Monate hab ich erstmal Zeit, intensiv mit ihm zu trainieren.
    Man lässt sich eben so leicht verunsichern und so ein Hund hält nun meiner Meinung nach auch "länger" als jeder Freund :hust: . Ich würde das schon gern durchziehen und sehen, was wirklich für ein Seelchen hinter diesem Energieballen steckt...

    Ich denke, ich rede noch einmal mit ihm. Er meinte er übernimmt ihn, wenn ich mal nicht da bin, aber mehr auch nicht...

  • Hey, das hört sich doch gut an.

    Was Das verunsichert sein betrifft, frag mich mal ;)

    Ich habe einen Weimaraner was denkst Du was ich alles zu hören bekommen habe. Das Meiste stimmt aber ich war so kirre gemacht
    worden das vieles falsch gelaufen ist am Anfang. Ich dachte immer der
    Hund muß dauerbespaßt werden. GROßER FEHLER !!!

    Als kleiner Tip: auslasten aber auch Ruhe reinbringen. Ruhe kann genauso
    wichtig sein. Dann klappt das auch.

    Du machst schon alles richtig.

    Gruß
    Andrea

  • Schade das dein Freund nicht voll und ganz auf deiner Seite ist, da hab ich ja nen richtigen Schatz gefunden. Meiner hilft sogar mit meinen Jack wieder Stubenrein zu kriegen. Wer bei uns mitten in der Nacht wach wird geht mit ihm raus. Hat sogar vor dem einzug von Jack 3 Hundebücher durchgelesen, damit er alles richtig macht :D .

    Aber du hast recht, ein Hund bleibt und ist immer auf dich angewiesen. Ein erwachsener Mann kommt auch allein klar und ist manchmal auch Austauschbar :hust: .

    Oft schweißt intensives Training einen mit dem Hund auch richtig zusammen. Also keine Angst davor, wenn der Hund einige Baustellen mitbringt.

    Hab auch einige Zeit mal in einem Tierheim gearbeitet und kann dir nur sagen, das Hunde die viel Trubel um sich rum haben, keine feste Rudelstruktur ect. sich meist ganz anders Verhalten wie dann später mit ihrer Bezugsperson.
    Mein Jack ist im Zwinger auch hochgesprungen, hat gebellt wie ein Weltmeister, hat gezogen und kein stück gehört. Nach 2 Tagen in der Wohnung bei mir, war er wie ausgewechselt. Bellt garnicht, hat jetzt ein Geschirr um und zieht auch nicht mehr an der Leine und ist Aufmerksamer geworden.

    Hör einfach auf dein Bauchgefühl ;) .

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