Treffen mit Vorbesitzer

  • Ich schließe mich Marion, Quebec und Gudrun an.

    Der Pflegehund einer Bekannten wurde mit seinem Vorleben konfrontiert, als der Ex-Besitzer plötzlich vorm Tor stand und mal nach "seinem" Hund gucken wollte. Der Pflegehund rannte zum Tor, in einer Mischung aus Aufregung und Aggresion und steigerte sich richtig rein. Am Abend wurde er aus Verwirrung sogar kurz unsauber. Es dauerte mehrere Wochen bis der Stress abgebaut war.

    Unerheblich davon, warum oder wie man seinen Hund abgeben musste, solle man in der Folge größtmögliche Rücksicht auf das Tier nehmen. Dazu zählt für mich auch, dass man für den Hund die Vergangenheit ruhen lässt und ihn nicht mit seinem Vorleben konfrontiert. Alles Andere empfinde ich als relativ egoistisch.

    Was ich super nett finde, ist, wenn man dem Vorbesitzer ab und zu ein paar Photos und die ein oder andere Anekdote schreibt. Das empfinde ich als sehr nett und den einzigen Weg, wie nicht schon wieder der Hund für die Menschen herhalten muss.

  • Ich glaube auch, dass man dem Hund damit keinen Gefallen tut. Gleiches gilt z. B. auch dafür, wenn der Hund mal ein paar Tage in der Tierklinik bleiben muss. Besuche zwischendurch bringen ihn eher durcheinander, weil er ja nicht versteht, warum Herrchen und oder Frauchen anschließend wieder geht :sad2: .

  • Ich denke, für die Hunde ist es umso belastender/verwirrender, je besser die Beziehung zum Vorbesitzer war.

    Wenn jemand so verantwortungsvoll war, aus finanzieller Not heraus seinen Hund abzugeben, wird er auch im Sinne des Hundes auf solche Besuche verzichten.

    Man kann auch per Mail Kontakt halten, Bilder schicken, so dass der Vorbesitzer sehen kann, dass sein Hund wieder glücklich ist.

    LG, Chris

  • Zitat

    Ich denke, für die Hunde ist es umso belastender/verwirrender, je besser die Beziehung zum Vorbesitzer war.

    (...)

    LG, Chris

    Genauso sehe ich das auch - ich würde dann ein Treffen ablehnen. Wenn jedoch einige Monate oder Jahre ins Land gestrichen sind, der Hund Dich vollkommen als zentrale Bezugsperson sieht und weiß und spürt, wo sein Zuhause ist, dann finde ich, dass einem Treffen nichts im Wege steht. Die Frage ist nur, ob der Vorbesitzer Jahre später dann noch Interesse an regelmäßigen Treffen hat. Wäre ja wünschenswert... :gut:

  • Also ich glaube, ich würde dem Hund das nicht antun wollen, mich aber mit dem Vorbesitzer mal ohne Hund treffen und vielleicht etwas erzählen, Fotos zeigen etc. Ich hab seit einem halben Jahr eine Second-Hand-Hündin und ein Treffen mit dem Vorbesitzer ist leider nicht mehr möglich, da er wenige Wochen nachdem wir die Hündin übernommen haben, leider verstorben ist. Ich kenne also alles über sie nur aus dritter Hand, weiß nicht, was er mit ihr schon geübt hat, wie sie groß geworden ist usw. und so langsam finde ich das schon sehr schade.
    Und auch für den früheren Besitzer wäre es doch bestimmt beruhigend zu sehen, daß es dem Hund gut geht (Erzählungen und Fotos), aber ihm sollte auch daran gelegen sein, daß der Hund nicht wieder total durch den Wind ist, wenn er die alten Bezugspersonen wieder sieht und nicht mit ihnen gehen darf.

  • Entgegen der vorherrschenden Meinung hier, hätte ich - so ad hoc - kein Problem damit, dem Vorbesitzer ein Treffen zu ermöglichen.
    Bei den Fällen, die ich kenne, ist das ohne Komplikationen abgelaufen.

  • Meine Züchterhunde sehen alle mehr oder weniger regelmäßig ihre Züchter und auch ihre "erste Heimat", da kann ich sie einfach so aus dem Auto lassen, sie rasen sofort zur Tür/zum Tor und freuen sich unbändig. Allerdings möchte sie dann doch wieder mitgenommen werden.

    Mein Rüde sieht seinen Vorbesitzer jetzt ab und zu. Da sagt er kurz "Hallo" und macht dann weiter sein Ding.
    Bis wissen alle Hunde bei uns, wo sie hingehören und verlassen sich auch darauf.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Wir haben den Vorbesitzern jetzt eine Mail mit Fotos geschickt. Mal schauen, was zurückkommt.
    Mir tun die Vorbesitzer halt sehr leid. Sie haben - so wie ich es inzwischen mitbekommen habe - alles verloren :sad2: Nachdem sie das Haus verloren haben mussten sie in eine Wohnung ziehen, in der keine Hunde erlaubt sind. Sie hatten die Hunde eigentlich schon davor vermittelt - die Interessenten sprangen in letzter Sekunde ab und die Hunde mussten ins Tierheim.
    Einer ist zwischenzeitlich verstorben und die andere kam zu uns.

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