Stierkampf

  • Ob nicht jeder deutsche Mastbulle, der 20/22 Monate in einem Stall auf Spaltenboden in seinen eigenen Exkrementen steht, der kaum die Sonne sieht, nie auf einer Wiese steht, der mit Gras- und Maissilage gefüttert wird dieses Leben tauschen würde gegen einen spanischen Kampfstier...der im Herdenverband unter freiem Himmel aufwächst? Natürlich...der Tod ist barbarisch...aber das Leben vorher...das war wenigstens ein Leben!
    Und nur mal so nebenbei:
    Getötete Kampfstiere werden hinterher ALLE dem menschlichen Verzehr zugeführt...das Argument...Töten aus reiner Mordlust ist eigentlich gegenstandslos!

  • Zitat

    Ich finde es gehörig vermessen, Länder wegen ihrer Grausamkeit gegenüber Tieren als Urlaubsort zu boykottieren und zu behaupten, deshalb lieber im moralisch erhabenen, "anständigen" Deutschland zu bleiben. Massentierhaltung inklusive all ihrer negativen Auswirkungen (das sind weit mehr als "nur" leidende Tiere) halte ich für wesentlich schlimmer als Stierkämpfe. Hinter Massentierhaltung steckt eine Gedankenlosigkeit gegenüber Tieren und Umwelt, die sich gewaschen hat. Sie ist die Folge von Fressgier und Gewöhnung an Überfluss; vom Glauben, dass man einfach so alles haben kann, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Mehrheit der Menschen in diesem und anderen Industrieländern verschwendet nach wie vor keinen Gedanken an die Folgen, die ihre Lust auf Täglich-Fleisch hat. Oder sie verdrängt den Gedanken daran, weil die konsequente Folge eine Änderung der Gewohnheit und Einschränkung der Lustbefriedigung wäre. Das finde ich mindestens so pervers wie Stierkampf. Und die Blödsinnigkeit von Massentierhaltung im Vergleich zur Blödsinnigkeit des Stierkampfs mit dem Argument abzuschwächen, sie diene ja dem Nahrungserwerb, halte ich so gesehen auch nicht für sonderlich durchdacht.

    Wer sagt dir denn, daß ich Fleisch aus Masstierhaltung esse :???: oder einen täglichen Fleischkonsum habe ?

  • Zitat

    Ob nicht jeder deutsche Mastbulle, der 20/22 Monate in einem Stall auf Spaltenboden in seinen eigenen Exkrementen steht, der kaum die Sonne sieht, nie auf einer Wiese steht, der mit Gras- und Maissilage gefüttert wird dieses Leben tauschen würde gegen einen spanischen Kampfstier...der im Herdenverband unter freiem Himmel aufwächst? Natürlich...der Tod ist barbarisch...aber das Leben vorher...das war wenigstens ein Leben!
    Und nur mal so nebenbei:
    Getötete Kampfstiere werden hinterher ALLE dem menschlichen Verzehr zugeführt...das Argument...Töten aus reiner Mordlust ist eigentlich gegenstandslos!


    Oh neee....diese Argumentation ist in meinen Augen Wischerei!

    Masttierhaltung ist grausam und meiner Meinung nach nicht akzeptabel.....das gleiche gilt fuer den Stierkampf.

    Nur das bei der von Dir oben beschriebenen Masstierhaltung keine jodelnden Zuschauer im Stall sitzen die Spass und Freude am Leid des Mastbullen haben. Und das der Stierkampf als Volksbelustigung akzeptiert wird macht die Sache fuer mich ganz einfach pervers.

  • Ist Ansichtssache...gedankenlos das Rindersteak aus der Supermarkt-Tiefkühltruhe zu nehmen ist in meinen Augen nicht weniger pervers...

    Zu den johlenden Zuschauern...
    ...ist der Torero schlecht, wird durchaus dem Stier zugejubelt...

  • Zitat

    Ist Ansichtssache...gedankenlos das Rindersteak aus der Supermarkt-Tiefkühltruhe zu nehmen ist in meinen Augen nicht weniger pervers...

    Ich habe nichts anderes behauptet.

  • Zitat

    Zu den johlenden Zuschauern...
    ...ist der Torero schlecht, wird durchaus dem Stier zugejubelt...

    Da hat er aber dann was von :hust:

  • Hallo,

    ...unsere tägliche Fehlernährung basiert zum größten Teil auf -gewolltes-
    Fehlwissen.
    Wie sehr der Verbraucher getäuscht wird, ist klar erkennbar.
    Man muss einfach nur Werbung schauen.

    Viele Produkte würden nicht gekauft werden, wenn die Bevölkerung
    aufgeklärt würde, wie produziert wird.
    Aber die Industrie weiss dies zu verhindern.
    Das ist nicht gutzuheissen, aber Usus.

    Jeder, der sich informiert hat es aber in der Hand zu entscheiden, was
    er sich und seiner Umwelt durch die Wahl seiner Produkte antut. Und die
    Zahl derer, die das tun steigt.

    Dass das allgemeine Verständnis von Natur, Tierhaltung und Produktion
    von Nahrungsmitteln den Leuten schon von Kindesbeinen an falsch
    suggeriert wird ist eben so traurig wie allgegenwärtig. Ja, es gab in der
    Tat Stadtkinder, die beim Anblick einer echten Kuh in bittere Tränen aus-
    gebrochen sind. Aus Enttäuschung, weil das Tier nicht lila war.

    Nicht gutzuheissen, aber ein gesellschaftliches Problem, mit dem wir
    fertig werden müssen und auch die Chance dazu haben.

    Und trotzdem ist die Anwedung sinnloser, unnötiger Gewalt an Tieren,
    aus Belustigung, Folklore oder Tradition nicht dadurch entschuldbar, dass
    wir über Generationen falsches Essverhalten und ein falsches Verständnis
    zum Produkt vorgegeben und vorgelebt bekommen haben.

    Und wer sich dazu entschliesst, Länder wie Spanien, Griechenland, Japan
    oder China für sich zu boykotttieren, ist weder vermessen noch bedarf
    es einer Rechtfertigung.
    Ich halte es eher für vermessen, das eine mit dem anderen zu vergleichen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Zitat

    Ist Ansichtssache...gedankenlos das Rindersteak aus der Supermarkt-Tiefkühltruhe zu nehmen ist in meinen Augen nicht weniger pervers...

    Wer macht das?, Du? Gehörst Du auch zu den Zuschauern beim Stierkampf, oder warum verteidigst du ihn?

    Um das mal klarzustellen, auch wenn ich mich hier für mein Verhalten bzw. meine Meinung nicht rechtfertigen muß. Ich kaufe seit mintestens 30 Jahren nur Eier von nachweisbar freilaufenden Hühnern, habe mich ca. zehn Jahre lang vegetarisch ernährt und seit ca. 20 Jahren esse ich max. 2-3 mal im Monat Fleisch von Tieren, die nicht in Massenhaltung gelebt haben. (Gibt´s bei mir beim Bauern um die Ecke). Im Gegensatz zu den Stieren in der Arena schreit mich dieses Fleisch nicht vom Teller an.
    Mehr kann ich nicht gegen die Massentierhaltung und deren Transporte tun. Und da werde ich doch wohl das Recht haben, Länder als Urlaubsziele wegen mangelndem Tierschutz und deren Auswirkungen boykottieren zu dürfen ohne als vermessen zu gelten.

  • Ich habe einige Zeit damit vergeudet Leuten zu erzählen und zu zeigen wo das Hacksteak auf dem Brötchen herkommt. Dann wurde zwei Tage Eier in Senfsoße gegessen dann ging das Trauerspiel von vorne los.
    Verdrängung nennt man das wohl.
    Die meisten wissen heute ganz genau was für ein Elend hinter der Fleischindustrie steht.
    Auch wenn ich diese Länder nicht mehr besuche, ändert es nichts an der Einstellung zum Tier. Die kann ich nicht erzwingen.
    Was bringt es mir wenn vor den Augen der Touris das Tier anständig behandelt wird, in jedem Hinterhof aber ein Hund an der Kette verhungert?
    Ich finde Sleipnirs Posting schlüssig. Vielleicht sollten die Leute hier mal bei sich selbst anfangen, und im eigenen Land für bessere Verhältnisse sorgen.

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