• auch beim pfoten putzen wär meine devise nicht dem hund das knurren zu verbieten, sondern das pfoten putzen anzugewöhnen. mit eine weile pfote nur mal eben kurz in die hand nehmen, später drüber streichen, eine weile einen lappen am hund vorbeitragen, mit lappen pfoten kurz berühren etc. alles was ruhig bleibt, belohnen, da reicht eine freundliche stimme, es kann ein leckerchen sein oder auch einfach dass es aufhört ...

    auch in dieser situation kann es dazu kommen, dass der hund später beißt, weil ihm das putzen so unangenehm ist, seine warnungen aber nicht gehört/übergangen/abtrainiert wurden. (ich kenne so einen kandidaten - aua)

  • huhu michael!

    du sag mal, wie ist das denn eigentlich mit eurem hund?
    ihr habt ihn noch nicht so lange und er knurrt in einigen situationen.
    ich habe mir jetzt nicht alle beiträge durchgelesen, deshalb frage ich mal aus dem bauch heraus: ward ihr mit eurem hund schon beim TA und habt ihn untersuchen lassen? wenn seine vorgeschichte schwammig sein sollte würde ich erst mal etwas gesundheitliches ausschliessen lassen durch den TA.
    evtl hat er schmerzen und möchte zB nicht berührt werden und zeigt euch das durch knurren an.

    da ihr euren hund noch nicht so lange habt, würde ich ihn noch viel zeit lassen, sich bei euch einzugewöhnen.
    ich bin ja selbst hundeneuling und kann euch keine kompetenten tips geben und nur sagen, wie ich es vielleicht machen würde.
    wenn ich solch einen ängstlichen hund hätte, würde ich ihn erst mal seine ruhe lassen und versuchen, ihn ab und zu ranzurufen, um ihn dann zu streicheln. nur ganz kurze einheiten, über den tag verteilt und dann mit dem handrücken, ganz sanft über seinen hinterleib fahren, evtl kann sich euer hund dann eher entspannen. manche hunde mögen es nicht, wenn man sie am vorderen teil des körpers streichelt, ängstliche hunde (die dazu sehr sensibel sind) ducken sich weg, wenn man von oben herab auf sie einstreicheln will. eine offene hand (die durchs fell krault/grabscht) erinnert den hund an den fang eines artgenossen, besser würde es sein, wenn ihr zum sanften streicheln (wie oben beschrieben) den handrücken benutzt.

    wenn man den ängstlichen hund zu sich ranruft, wäre es am besten, wenn man in die hocke geht, sich seitlich wegdreht und den kopf abwendet. es wirkt dann weniger bedrohlich auf den hund.
    euer hund muss erst vertrauen zu euch aufbauen, gebt ihn etwas mehr zeit und zeigt eurem hund, dass er sich auf euch verlassen kann.

    wenn euer hund unsicher auf andere hunde reagiert, dann lasst ihn erst mal an der leine und sucht euch eine umgebung, in der ihr nicht so vielen hunden auf einmal begegnet.

    auf euch kommt einiges an arbeit zu, aber ich denke, mit einem guten trainer an eurer seite oder einer kompetenten Hundeschule/Verein werdet ihr das hinbekommen.

    viel glück :smile:

  • Zitat

    das mit dem konochen war ja nur ein beispiel.
    es gibt mehrere situationen wo ein hund einen nicht anknurren sollte und man das, wenn er das tut, unterbinden sollte.
    und ich kenne viele tiertrainer die mir da zustimmen.

    ich wollte das ja auch nur schreiben, damit man weiß, das es nicht immer richtig ist gegen das knurren nix zu tun. zwinkern


    Darum geht's ja, es gibt einige merkwürdige Trainer. Ich glaube, man findet selbst bei den merkwürdigsten Methoden Zuspruch von Trainern, leider. Aber das nur nebenbei. Zuspruch von Trainern ist meiner Meinung nach nämlich einfach kein Indiz dafür, dass etwas richtig oder falsch ist :smile:

    Das Problem ist ja, wir wollen nicht das Knurren verbieten sondern die Abwehrhaltung bzw die Reaktion die wir nihct richtig finden.
    Knurren verbieten finde ich in jeder Situation falsch, da einfach die Kommunikation verboten wird. Wenn verbieten bzw vermeiden, dann das ganze Verhalten, aber das ist eben nicht immer so leicht und genau deswegen auch ziemlich risikoreich, wenn's der Hund falsch versteht. Ganz unabhängig davon, in welcher Situation der Hund knurrt.

    Für mich klingt es so, als sei der Hund ziemlich verunsichert. Ob jetzt vielleicht durch Eure Reaktionen darauf oder aber durch seine Vorgeschichte. Er möchte etwas nicht, zeigt Euch, dass ihm Unwohl ist und wird am Ende dafür gemaßregelt. Für den Hund nicht toll.
    Auch sein Verhalten gegenüber anderen Hunden würde ich eher als unsicher interretieren.
    Was ihr machen solltet wäre erstens, einen guten Trainer bzw Hundeschule die sich vor allem mit der hündisschen Kommunikation auskennt aufsuchen und evtl. das ein oder andere Buch zum Thema Körpersprache beim Hund zu besorgen. Allerdings hab ich da jetzt keinen Buchtipp für :ops: außer Calming Signals.

    Wünsche Euch viel Erfolg :gut:

  • Byron: Ich habe generell nichts gegen den Einsatz von Strafen.
    Ich bin selbst kein Wattebäuschchenwerfer.
    Es muß dann aber maßvoll und punktgenau erfolgen. Aber leider beobachte ich immer wieder, wie schon vorher angemerkt, dass genau das nicht passiert. Die meisten Leute betrafen nach meiner Beobachtung zu spät, zu nachtragend, oder an der Sitaution gemessen zu heftig.
    Speziell in dem eingangs erwähnten Zusammenhang finde ich eine Strafe schlichtweg nicht angebracht, weil auch schon so das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund nicht besonders gut ist.
    Und ich bleibe dabei: Warum unbedingt eine Strafe anwenden, wenn es auch ohne geht?

    Jacky Russel: Auch in dem Beispiel mit der Pfote würde ich dem Hund lieber Vertrauen in meine Person vermitteln, und ihn langsam an die Pfotenpflege gewöhnen, als in auch noch in seiner Ansicht zu bestätigen, dass es Stress gibt, wenn ich seine Pfote in die Hand nehme.
    Hunde kurren in den seltensten Fällen aus Dreistheit - meist sind sie unsicher oder ängstlich. Dann allerdings würde ich ebenfalls nicht das Knurren in dieser Situation unterbinden (was eventuell gefährlich für mich sein kann) sondern an Unterordnung im Alltag arbeiten um die Rangfolge zu klären und dem Hund zuvermitteln, dass er keine Führungsrolle zu übernehmen braucht - und das mit vorgelebter Souveränität, klaren Regeln und Ritualen, und nicht mit extrem häufiger Maßregelung - denn bei einem solchen Fall liegt der Hund meist ganz wo anders und vor allem viel tiefer vergraben ;)
    Aber jeder wie er mag - solange der Hund nicht leidet.

  • Also ich habe den Eindruck das der Hund unsicher ist und nicht weiß wie er sich verhalten soll. Das ducken und auf den Boden schauen spricht doch eher da für. Am Nacken packen, weil ein Hund knurrt? Wer das vorschlägt sollte selber mal am Nacken geschüttelt werden. Wie die meisten schon hier geschrieben haben, solltest du dir eine andere Hundeschule suchen, wo man den Hund ein wenig beobachtet, was den Hund verunsichert, und dann auf den Hund eingegangen wird. Die meisten Hunde knurren nicht weil sie aggressiv sind, sondern weil sie unsicher sind. Euer Hund ist noch jung, und man kann mit den Hund noch sehr gut arbeiten, nutzt das aus.

  • Zitat

    Man das knurren allerdings schon vorahnen, denn er zieht den Schwanz ein und dückt seinen Kopf in richtung Boden, wenn sich meine Freundin ihm nähert und er es offensichtlich nicht will. Wenn sie dann ca. 5 sec. lang streichelt, fängt er an zu knurren.

    er sagt einfach in der Situation, dass er jetzt nicht angefasst werden möchte. Tut ihm (und euch) den Gefallen und achtet ihn so, dass ihr auf ihn hört und ihn dann in Ruhe lasst

  • Zitat


    wenn man den hund nicht zeigt das es falsch ist und das es nicht geduldet wird, kann es nicht wissen das er das nicht darf.

    Warum wird es nicht geduldet und warum darf er es nicht? Also meine Hündin hat mich jetzt noch nie angeknurrt, aber ich wäre sehr dankbar, wenn sie es tun würde, wenn ihr mal etwas wirklich nicht passt.
    Wie sonst soll ich denn mein Verhalten gegenüber dem Hund einschätzen, wenn der Hund sich nicht ausdrücken darf?

    Genauso, wie ich weiter mit ihr schmuse(vorausgesetzt ich will das), wenn sie sich an mich drückt, genauso würde ich auch respektieren, wenn sie knurren würde und bevor ich den Hund in der Situation dann bestrafe, muss ich doch eher mein eigenes Verhalten reflektieren. Ich denke, auch ein Hund, der mal knurrt, kann durchaus seine Bezugsperson trotzdem als Chef respektieren und wirklich durch sein Knurren nur zeigen: Das, was Du da gerade tust, mag ich nicht!

  • Zitat

    Warum wird es nicht geduldet und warum darf er es nicht? Also meine Hündin hat mich jetzt noch nie angeknurrt, aber ich wäre sehr dankbar, wenn sie es tun würde, wenn ihr mal etwas wirklich nicht passt.
    Wie sonst soll ich denn mein Verhalten gegenüber dem Hund einschätzen, wenn der Hund sich nicht ausdrücken darf?

    Genauso, wie ich weiter mit ihr schmuse(vorausgesetzt ich will das), wenn sie sich an mich drückt, genauso würde ich auch respektieren, wenn sie knurren würde und bevor ich den Hund in der Situation dann bestrafe, muss ich doch eher mein eigenes Verhalten reflektieren. Ich denke, auch ein Hund, der mal knurrt, kann durchaus seine Bezugsperson trotzdem als Chef respektieren und wirklich durch sein Knurren nur zeigen: Das, was Du da gerade tust, mag ich nicht!


    Wobei ich finde, wenn mich ein (eigentlich vertrauter) Hund anknurrt, dann habe ich schon im Vorfeld nicht genau genug auf seine Sigale geachtet.
    Vor dem Knurren kommen nämlich normalerweise noch einige andere "stille" Hinweise auf das Unwohlsein des Hundes - bsplsw. abgewendeter Blick oder aber Drohfixieren (wobei Letzteres deutliche agressive Tendenzen anzeigen würde und die Bereitschaft des Hundes seinen Standpunkt auch körperlich durchzusetzen), geduckte Körperhaltung, Schmatzen, Züngeln, eingeklemmte Rute, Ausweichen etc.

  • Hallo Zusammen,

    nur mal ein schnelles Update zu dem Ursprung dieses Thread's!

    Wir waren heute bei einer echt tollen hundetrainerin und haben uns sehr wertvolle Tipps abholen können, die uns beide sehr viel Sicherheit und Motivation gegeben haben.
    Es sind eigentlich fast alle Tipps bereits in der ein oder anderen Antwort gekommen, was meines erachtens für die hohe Qualität dieses Forum's spricht.
    Und das waren sie:
    1.) Zeit geben, zeit geben, zeit geben und völlig gewaltfrei bleiben, was uns eigentlich schon vor heute klar gewesen ist.
    2.) Beim herrufen grade stehen bleiben, sich seitlich wegdrehen und direkten Blickkontakt bzw. extremes fixieren auf den hund vermeiden.
    3.) Beim streicheln nicht über den Kopf des Hundes streicheln, sondern eher an der Wange bzw. unterm Ohr sanft kraulen.
    Grund dafür ist wahrscheinlich körperliche Züchtigung in seiner Kindheit/Jugend" bei den Vorbesitzern, jedoch werden wir das lt. Trainerin mit diesen Übungen sicher in den Griff bekommen und ihm wieder volles Vertarauen zu den Menschen (und vor allem zu uns) geben können!

    Im Bezug auf sein Verhalten gegenüber andere Hunde:
    Sie konnte keine aggresive Neigung unseres Hundes feststellen. Das schöne war, dass zufällig ein Hund vorbeigekommen ist, den Samy nicht zu leiden scheinte. Nach kurzer Abstimmung mit den ebenfalls sehr erfahrenen Hundebesitzern durften wir den "Versuch" wagen, die beiden ohne Leine zuasammen zu lassen.
    Nach ca. 5-10 Sekunden heftigen Gebells war schlagartig Ruhe und das Ganze Spektakel wieder vorbei.
    Der Grund dafür war Samy's jugendliches Macho-Gehabe, denn direkt nach dem Gebell war flirten am Programm xD

    MfG, Michael

  • Das freut mich total, Michael!

    Auch das mit den anderen Hunden. Ich kenn die Situation selbst, und weiss, dass man das garnicht richtig einschätzen kann, wenn man es nicht einfach mal ausprobiert, aber man will ja auch nix riskieren, und so entsteht ein Teufelskreis. Toll, dass ihr diesen brechen konntet!
    Ihr seid ganz sicher auf dem richtigen Wege, und wenn euer Jungspund-Flirt-Bell-Macho erstmal anfängt aufzublühen, zu spielen und euch irgendwann so sehr vertraut, dass er sich richtig gehen lässt.... ich verspreche euch, ihr bekommt vor Freude Pipi in den Augen!

    Weiterhin viel Erfolg wünsche ich!

    Lisa und Alfons

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