Hund knurrt mein Freund an, ist zu sehr auf mich fixiert

  • Hallo alle zusammen,


    VORGESCHICHTE: vor 3 Wochen haben wir uns eine suuuuper liebe spanische Mischlingshündig im Alter von 3 Jahren zu uns aus einem deutschem Tierheim geholt.
    Sie ist in allen punkten absolut perfekt. Sie läuft super an der Leine, sie hört und kommt wenn man sie ruft, sie hat an 2 Tagen schon perfekt "Sitz" & "Platz" gelernt gehabt, sie ist in der Wohnung eine unauffällige ruhige, liebe Hündin die super dankbar ist, das man sie gerettet hat. Das sieht man ihr einfach an ! Sie ist sehr schüchtern und ängstlich - was sich in den 3 Wochen aber schon super gelegt hat - außer zu fremden menschen.
    Nun hatte sie am anfang das Problem mit dem "anleinen" ich nehme mal an, das sie mit sowas sehr schlechte erfahrung gehabt hat.
    Mein Freund hatte schon nach der eingewöhnungszeit enorme probleme mit dem anleinen ( zu mir hatte sie sofort vertrauen und es war kein problem).In der zweiten woche ist es vorgekommen das sie sich beim gassigehen mit ihm erschreckt hat und ist abgehauen. Wir haben 4 std. nach ihr gesucht bis sie abends um 9 fix u fertig wieder hier im garten saß.


    seid dem hat sie panische angst vor meinem freund - sie verknüpft dieses schlimme Geschehen mitsicherheit mit ihm. Er ist schon immer mit Hunden groß geworden und liebt Tiere über alles und ist fix und fertig, das sie solch eine Angst vor ihm hat, obwohl er nie was getan hat.


    PROBLEME: ich lag jetzt eine woche im krankenhaus und mein freund musste gassi gehen, jedoch hat sie so angst vor ihm, das sie ihn anknurrt und sogar einmal ( am tag nachdem sie abgehauen war) sich volluriniert hat vor lauter angst.
    Er ignoriert sie schon zum größten teil, schaut sie nicht an, verlangt ihr nichts ab...


    das komische ist nur, wenn er morgens gassi geht ( ich hab krücken, ich darf noch nicht) dann liegt er im bett und sie kommt zu ihm, stupst ihn an um gestreichelt zu werden - was ihr auch sichtlich gefällt und dann steht er auf, zieht die jacke an und geht wieder ins schlafzimmer und schon hat sie angst, sie springt zu mir ins bett (obwohl sie weis das sie das nicht darf) und sucht knurrend neber mir schutz..oder will sie mich beschützen?


    was soll das denn? in dem einem moment möchte sie ihn noch schmusen, in dem anderem knurrt sie ihn an vor angst... wenn ich nicht da bin, muss sie sich dann wohl unter dem tisch verstecken.


    und das sonderbarste ist, sobald er sie dann an der leine hat und draußen ist, dann freut sie sich sichtlich, wackelt mit dem schwanz, hüpt an ihm hoch usw..


    ????????? kann mir jemand eine professionelle Erklärung auf diese komischen verhaltensweisen geben und mir ein paar tips geben was mein freund tun kann?


    zu mir ist sie der engel auf erden, sie läuft mir jeden zentimeter hinter her sobald ich aufstehe, sie möchte gestreichelt werden, hat freudige augen, wackelt mit dem schwanz, will ständig "meine" aufmerksamkeit... wenn es nach ihr ging, müsste ich 24std nur für sie da sein und für keinen anderen...


    ich bitte um professionellen rat, denn mein freund kommt auf dauer damit nicht klar und ins tierheim will ich sie auf gaarkeinen fall wieder zurück geben. dieser hund ist schon jetzt mein ein und alles :(


    liebe grüße, anne

  • 1. google mal nach "calm singnals" und körpersprache von Hunden. Zum einen wird Euch das helfen, Euren Hund zu "lesen", zum anderen könnt ihr dadurch vielleicht ableiten, wie ihr durch Eure Körpersprache auf Euren Hund wirkt.


    2. Die "morgen-szene" erscheint mir nicht so seltsam... Wenn Dein Freund noch im Bett liegt, wirkt er sehr wenig bedrohlich. Außerdem kann Eure Maus selbst entscheiden, wie sie sich ihm nähert.


    Wenn Er dann aber auf sie zugeht (womöglich noch in der selben Kleidung wie bei dem "schreck-vorfall") dann wirkt er sehr bedrohlich...


    3. Ich (an Deiner Stelle) würde sie so weit wie möglich ignorieren, alles Positive kommt vorübergehend nur von Deinem Freund.


    4. Du solltest sie in nächster zeit anleinen, parallel sollte Dein Freund das anleinen mit ihr in ganz kleinen Schritten üben. Dafür soll er sich hinhocken (evtl seitlich zum Hund) und sie zu sich locken. Dann schrittweise steigern und immer viel loben.


    5. Diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr, im Zweifel zieht lieber einen guten Trainer hinzu, denn knurren ist immer die letzte Stufe vorm zubeißen und Ratschläge ohne den Hund gesehen zu haben, sind immer eine kritische Sache... (Allerdings freue ich mich zu lesen, dass sie knurrt, es gibt genug arme Hunde, die nicht knurren dürfen und deshalb ohne Vorwarnung zubeißen)


    Berichte doch bitte mal, wie es weitergeht

  • Danke Trillian,


    ja das probieren wir, bzw. animier ich meinen Freund ständig aufs neue, das er es so macht... denn so langsam vergeht die Lust (verständlicherweise) wenn man jeden tag mitansehen muss:
    *ich komme heim --> hund kriegt sich vor Freude garnicht mehr ein
    *mein Freund kommt heim --> Hund versteckt sich ängstlich unterm Tisch ohne ihn gesehen zu haben
    Ich kann mir schon vorstellen, das dass ziemlich frustrierend sein muss.


    Heute morgen habe ich sie angeleint und ihm dann die leine gegeben, da hat sie schonmal zumindest nicht geknurrt :)


    Gestern hab ich ihm 10 Seiten der häufigsten Beschwichtigungssignale ausgedruckt weil er sowas noch nicht kannte und da waren auch Hilfen dabei wie man selbst Beschwichtigungssignale anwendet beim Hund und das hat gestern Abend eigent. schon recht gut funktioniert.



    Mein Freund ist halt zu 100% der Überzeugung das der Hund ihn nicht akzeptiert und ihn am liebsten garnicht in der Wohnung haben möchte :( :
    gibts denn sowas? hat das schonmal jemand erlebt?


    schönen montag noch, lg

  • Euer Hund ist ERST drei Wochen bei euch, kommt aus einem TH und zuvor aus dem Ausland. hat außerdem in den drei Wochen eine traumatische Erfahrung gemacht.


    Was erwartest du von dem Hund, was dein Freund?

  • Zitat


    Gestern hab ich ihm 10 Seiten der häufigsten Beschwichtigungssignale ausgedruckt weil er sowas noch nicht kannte und da waren auch Hilfen dabei wie man selbst Beschwichtigungssignale anwendet beim Hund und das hat gestern Abend eigent. schon recht gut funktioniert.


    :gut: :gut:


    Mein Freund ist halt zu 100% der Überzeugung das der Hund ihn nicht akzeptiert und ihn am liebsten garnicht in der Wohnung haben möchte :( :


    Ich finde es viel viel viel zu früh, um solche Überlegungen zu starten.


    Ein Hund aus dem Ausland muss erstmal ankommen, ihr endgültiges Verhalten werdet ihr erst in einigen Monaten erkennen, denn jetzt ist alles neu, aufregend und auch unter Umständen stressig für sie.


    Das Problem mit dem Knurren, da hat Dein Freund ja schon über die Beschwichtigungssignale gelesen.
    Hund nicht von oben herab anfassen, nicht drüberbeugen, neben sie stellen und nicht am Kopf anfassen.
    Achtet viel auf ihre Ohren, Augen, Anspannung des Körpers.


    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    .
    Mein Freund hatte schon nach der eingewöhnungszeit enorme probleme mit dem anleinen


    Hallo,


    das Anleinen sollte dein Freund mal von der Seite versuchen, ohne die Hündin anzusehen, evt. mit Futtergabe kombinieren.




    Zitat

    Er ignoriert sie schon zum größten teil, schaut sie nicht an, verlangt ihr nichts ab...


    Das ist schon mal gut - er sollte mal versuchen, mit hoher und freundlicher Stimme zu sprechen, meist reagieren Hunde besser darauf.


    Zitat

    schon hat sie angst, sie springt zu mir ins bett (obwohl sie weis das sie das nicht darf) und sucht knurrend neber mir schutz..oder will sie mich beschützen?


    Ggf. bestätigst du ihr Verhalten, hast du schon mal versucht, einfach aufzustehen und wegzugehen?






    Zitat

    sie läuft mir jeden zentimeter hinter her sobald ich aufstehe, sie möchte gestreichelt werden, hat freudige augen, wackelt mit dem schwanz, will ständig "meine" aufmerksamkeit... wenn es nach ihr ging, müsste ich 24std nur für sie da sein und für keinen anderen...


    Genau das solltest du nicht zulassen, sie fixiert sich auf dich, es besteht die Möglichkeit, dass sie dich als Ressource ansieht oder dass sie niemand anderen neben dir akzeptiert.


    Zitat

    ich bitte um professionellen rat


    Ich würde mal einen guten Hundetrainer nach Hause kommen lassen.


    Gruß
    Leo

  • Ich selber erwarte garnichts von dem Hund, aber für meinen Freund ist es schwer, er verliert das Auge für die kleinen Dinge, für die kleinen schönen Momente wenn sie zB aufs Sofa springt und sich von ihm streicheln lassen möchte, oder wenn ich vom Sofa aufstehe und sie bei ihm liegen bleibt ( was sie nie macht, da sie mir immer u überall hinterher geht)


    Wahrscheinlich kling ich so verzweifelt, weil das Problem ist, meinen Freund jeden Tag neu aufzubauen, dass das schon noch wird und das dass Zeit braucht usw.


    Ich hab für heute Abend unsere Nachbarin ( Hundepsychologin & Hundetrainerin) zu uns rüber bestellt, damit sie ihm so wie ich, bzw so wie ihr :gut: ein paar Dinge erklärt...
    Ich hoffe es kommt bei ihm an, es ist ja immer etwas anderes wenn ausenstehende und professionelle Menschen zu einem reden, wie die eigene doofe Partnerin :headbash: :D

  • Zitat

    das Anleinen sollte dein Freund mal von der Seite versuchen, ohne die Hündin anzusehen, evt. mit Futtergabe kombinieren.


    das macht er - doch wenn sie unter stress steht, nimmt sie keinerlei leckerlie


    Zitat

    Das ist schon mal gut - er sollte mal versuchen, mit hoher und freundlicher Stimme zu sprechen, meist reagieren Hunde besser darauf.


    Das macht er schon von anfang an, er wurde schon von Besuchern gefragt was das ganze mit der hohen stimme soll :)


    Zitat


    Ggf. bestätigst du ihr Verhalten, hast du schon mal versucht, einfach aufzustehen und wegzugehen?


    Dadurch das ich Gips am Bein habe, hab ichs noch nicht versucht weil das austeigen nicht ganz so schnell geht, aber das ist eine sehr gute Idee, beim nächsten mal werd ichs mal so machen!


    Zitat

    Genau das solltest du nicht zulassen, sie fixiert sich auf dich, es besteht die Möglichkeit, dass sie dich als Ressource ansieht oder dass sie niemand anderen neben dir akzeptiert.


    ja ich weis, ich versuch mir tägl. vorzunehmen sie den ganzen tag so gut wie zu ignorieren wenn sie mir hinterherläuft, aber manchmal ist das garnicht so einfach =)
    ich geh dann ganz oft zu den katzen ( wir haben 3 - das hat von anfang an besser funktioniert wie mit den zweibeinern) und streichel eine der katzen und dann ist sie beleidigt und läuft weg...
    das ist im moment meine einzigste methode - die katzen =)

  • Hallo,
    erklär bitte Deinem Freund, dass viele dieser Auslandshunde eine Vorgeschichte haben, in denen der Umgang mit Menschen keine besonders gute Rolle gespielt hat.


    Leider ist es so, dass solche Hunde anfangs besonders unsicher im Umgang mit Männern sind, erstens aus den Erfahrungen der Vergangenheit heraus und zweitens, weil Männer von Natur aus häufiger eine "imposantere" Statur, ein anderes Auftreten und eine tiefere Stimme als Mädels haben - das ist für viele Hunde schon ein erhebliches Problem.


    Durch die Beschäftigung mit der Körpersprache des Hundes habt Ihr schon mal einen guten Schritt gemacht - es ist wichtig für Euch, erkennen zu können, ob der Hund gerade aus Unsicherheit reagiert, wie er reagiert - da kann das abstandswahrende Knurren z. B. dazugehören, oder ob der Hund versucht, seine Ressourcen - Dich z. B. - abzustecken und nach aussen abzugrenzen.


    Um das beurteilen zu können, würde ich Euch empfehlen, dass Euch mal ein Hundetrainer zuhause besucht und einfach mal guckt und erklärt, was
    Euer Hund für Signale aussendet. Deshalb ist die Nachbarin eine sehr gute Idee....


    Dein Freund muss sich leider für eine gute "Beziehung" mit Eurem Hund ein wenig mehr ins Zeug legen, als Du bisher, aber das liegt nicht an ihm, sondern das liegt an der Kombination aus Vorgeschichte und den Vorgaben, die Männer oft so mitbringen...Und wie im wirklichen Leben auch, sind die Beziehungen, die anfangs mehr Einsatz erfordern, dafür hinterher die besseren, als wenn einem alles in den Schoß fällt...


    Wenn Du schreibst "nach der Eingewöhnungszeit" muss ich ein wenig schmunzeln - Eure Hündin ist nach drei Wochen noch lange nicht wirklich angekommen... das dauert noch - bei manchen Hunden bis zu einem Jahr.


    Du kannst am meisten dazu beitragen, indem Du Deinen Freund in den Momenten, in dem die Hündin vor ihm noch unsicher reagiert, unterstützt und Dich ansonsten sehr der Hündin gegenüber zurückhälst.


    Dein Freund muss lediglich erkennen, dass ER selbst nicht das Problem für die Hündin ist, sondern ihre vermutete Unsicherheit im Umgang mit Männern durch ihre Vergangenheit bedingt ist...ruhiges, liebevolles aber konsequentes Verständnis werden ihn irgendwann ans Ziel bringen...


    Mit Zeit und Geduld können die Beiden durchaus ein Dream-Team werden.


    Halt uns mal auf dem Laufenden, was die Trainerin sagt.


    LG, Chris

  • hi,
    habt ihr es mal generell über´s futter versucht? trockenfutter nur aus der hand von deinem freund. hat bei unserem "angsthasen" zum beziehungsaufbau recht gut und schnell geklappt...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!