Hund knurrt mein Freund an, ist zu sehr auf mich fixiert

  • Mir kommt das so bekannt vor :) Zwar ohne Knurren aber das mit Hund-Freund Beziehung ist fast identisch bei uns gewesen. Wenn du willst darf sich deiner mal mit meinem unterhalten (der das im Übrigen alles hinbekommen hat, sowohl mit Hund als auch mit Enttäuschungen umzugehen).


    Wie die anderen bereits geschrieben haben, dein Hund hat eine Vorgeschichte auf die ihr beide eingehen müsst. Frauen sind einfach die lieblicheren Wesen in der Menschenwelt. Die hohe Stimme, die zierliche Statur. So etwas wirkt auf ängstliche Hunde, bei uns war es genau das selbe!


    Lasst eurem Hund einfach die Zeit sich selbst ein Bild zu machen. Dein Freund sollte aufjedenfall mit Leckerlis 24 Stunden am Tag gerüstet sein. Findet raus was eurer Hund liebt und dann soll sich dein Freund zusammenreißen und dem Hund eine Chance geben und mit ihr Arbeiten.


    Ich musste meinen Freund auch anfangs täglich aufbauen. Es war schwer aber es ging. Die Arbeit mit dem Hund hab ich trotzdem gemacht, ich hab ihr die Tricks beigebracht und meine kleinen Erfolge mit ihr..mein Freund war eben dann irgendwann soweit sich über lächerliche Dinge bei unserem Hund zu freuen. Und wenn sie nur mal ausversehn an der Tür vor Freude hochgesprungen ist weil sie meinte ich wärs.


    Er hat ihr SPielis gebastelt und ihre lieblings Leckerlis benutzt um ihr etwas nahe zu bringen. Es dauert aber es hat funktioniert. Es gab zwar nie die Bindung zwischen ihm und ihr, wie zwischen ihr und mir, aber irgendwann freut man sich an anderen Kleinigkeiten. An winzigen Fortschritten und diese musst du ihm dann vor Augen halten! Wirkt aufjedenfall!


    Gebt dem Tier eine Chance und bringt sie auf keinen Fall ins Tierheim zurück. Das wäre alles andere als fair oder nicht ? :/


    Edit: Hups bin wohl auf Seite 1 hängen geblieben und hab Seite 2 nicht gesehn...Entschuldigung also wenn alles wiederholung ist :* :hust:

  • Hey,


    schön zu hören das es wohl noch mehr so geht wie meinem Freund :smile: ich werde ihm davon berichten und hoffe ihn dadurch auch ein bisschen aufbauen zu können.


    sie mag am aller liebsten Käsehäppchen und klein geschnittene Würstchen... damit kann man sie ganz gut locken. Nachher gehts sowieso nochmal einkaufen und dann wird erstmal Vorrat gekauft :D


    aber nein, um gottes willen, ICH käme nie auf die idee den Hund ins Tierheim zu stecken, denn Tiere stehen bei mir fast schon über der Menschheit und ich vergleich meine Tiere immer als ob es meine Kinder wären und Kinder steckt man auch nicht ins Gefängnis oder ins Heim nur wegen Kleinigkeiten..
    da müsste einiges schlimmeres Vorfallen, was ich nicht hoffe ... nein nein, sowas denkt man nicht :roll:
    -------------
    Edit: du hast nichts wiederholt, ich hab mich darüber gefreut zu lesen, das es noch anderen so geht... alles in Ordnung =)

  • Ich denke es gibt noch viele mehr denen es so geht, vorallem bei Angsthunden und unseren männlichen Gefährten.


    Dann ist ja gut wenn Tierheim nicht mehr in Betracht kommt. Und mach deinem Freund ruhig weiter Mut, das wird aufjedenfall. Unsere war ganz schlimm bei sowas und als die beiden dann ihre Rituale zusammen hatten, ging das meisste von selbst...Käse war auch für unsere ihr lieblings Lecki..


    Aber ich glaub ich muss dazu sagen, es heisst ja derjenige auf den der Hund fixiert ist soll sich ganz raushalten, aber das hab ich nie geschafft, bis zum Schluss nicht und es hat sich trotzdem gelegt..

  • ja das glaube ich dir, das du das nie geschafft hast... ich bin noch iemlich am Üben :D es ist verdammt schwer eine so süße Maus nicht zu beachten wenn sie an einem vor Freude hochspringt aber man sie ignorieren soll in diesem Moment... dieser enttäuschende Blick zerreist mir fast mein Herz :shocked: ABER ich versuchs durchzuziehen, denn ich will das wir das schaffen *tschakaaaa* ;)

  • Zitat

    Hey Lisa,


    was war denn euer Erfolgsrezept? Habt ihr irgendwas anders gemacht wie wir es jetzt zB versuchen wollen? oder war auch einfach nur Zeit & Gedult & die Hundevesrorgung von deinem Freund aus, euer Erfolgsrezept??
    (...)


    Hi =)


    ein richtiges "Erfolgsrezept" hatten wir nicht. Zumindest nicht so, dass ich mich an etwas spezifisches Erinnern kann, keine Wunderwaffe...
    Aber ich kann für dich zusammenfassen wie unser Leben aussah, inkl. der Veränderungen die stattfanden. (seeehr lang)


    Erstmal die Fakten:
    Alfons kommt aus dem Tierheim in Frankfurt, ursprünglich aber Rumänien. Er ist 2007 geboren und ist ein unkastrierter Ridgeback-Mix-Rüde.
    Anfang Februar 2008 fingen wir an ihn (damals noch Gonzo) im TH zu besuchen. Da ich bereits vorgewarnt wurde, es sei kein einfacher Hund, und nur in erfahrene Hände abzugeben, setzte ich mich erstmal geschlagene 2 Stunden vor den Zwinger, drehte ihm den Rücken zu und ignorierte ihn. Kannst dir ja vorstellen wie furchtbar interessant ich dann plötzlich für ihn war ;) .
    Mit der Pflegerin durften wir dann auch kurz in den Zwinger rein. Sie sagte erstmal nix über ihn, nur dass es seien kann, dass er uns anspringt und in den Ärmel schnappt. Wir machten das Törchen auf, und Alfons sprang wie ein Känguru an uns rum, bellte, machte Sätze nach vorne und nach hinten, und zog irgendwann an unseren Ärmeln. Ich sah in ihm einen komplett gestressten Hund, der verschiedene Dinge will und garnicht weiss wo ihm der Kopf steht. Kitschig gesagt, wollte er nichts anderes als geliebt zu werden, eine Aufgabe zu bekommen, und ein friedlicher netter Hund zu sein. Er hatte nix was er wollte, er war verstört und hat Terz gemacht.
    Hmpf. Mein Freund also schonmal so: :shocked:
    Ich: "Na-ah!" zum Hund. "setz dich mal hin, und mach dich locker". Setzt der Hund sich doch tatsächlich hin und ist brav und kommt runter. Mein Freund bewegt sich. Das gleiche Spiel mit Bellen und Springen wieder von Vorne. Eindeutig: Gonzos Nerven liegen blank!


    Trotz Diagnose Dachschaden -oder gerade deshalb- verliebte ich mich nach 10 Besuchen endgültig in ihn. Mein Freund fand das zu dem Zeitpunkt noch gut.... die Pflegerin war glaube ich aufrichtig begeistert, das ich das neue Frauchen werde, trotz jungem Alters. wenns klickt, dann klickts eben!
    Leider war ich die einzige die das so sah... und die einzige die von Alfons (neuer Name, neues Glück!) akzeptiert wurde. Er vertraute niemandem. Nicht einmal Kastanien, Schnecken, Plastikbechern, Treppen, Bäumen, Mülltonnen....
    Außerdem war die Klingel oder generell das Thema Besuch, wie zB die Post etc. der reinste Horror und er wurde von anderen Hunden nicht gerade nett behandelt, was vermutlich an dem Hormon-Chip lag, der vom Tierheim gesetzt wurde, da sie ihn nicht endgültig kastrieren wollten, aufgrund seiner Psyche.


    Nach nur 2 Tagen hassten alle Alfons, und Alfons hasste auch alle anderen.
    Mein Vater wie auch mein Freund wollten lieber, dass ich ihn wieder abgebe, es würde doch keinen Sinn machen. Keiner wollte ihn für das sehen was er ist... im Endeffekt einfach total verstört und liebesbedürftig. Leider ohne Selbstvertrauen, was durch Aggressionen überdeckt werden musste.
    Er urinierte häufig kleine Mengen, zeigte 24 Stunden am Tag Beschwichtigungszeichen, und bellte sich in Trance. Nur wenn er mit mir alleine war nicht...


    Meine erste Baustelle war mein Freund: Ihn dazu zu bringen, sich emotional zu öffnen, und Dinge auf sich zukommen zu lassen, grenzte an das Unmögliche... aber siehe da... Er gab ihm eine Chance.


    die zweite Baustelle war, Alfons zur Ruhe zu bringen. Garnicht so einfach, denn wirkliches Vertrauen in den Mensch hat er ja nicht. Hier waren klare Ansagen, und ignorieren meinerseits -was damals die Hölle auf Erden für ihn war-, sowie immer ein Notfall Topfdeckel das "Rezept". FALLS er nach Vorne gehen sollte, war immer ein Erschreck-Topfdeckel dabei, und so bescheuert wie es klingt, so hat sich mein Freund wenigstens sicher gefühlt, und durch die Sicherheit kam Alfons wieder weiter.


    Die Panik vor Gegenständen oder Menschen vom Hundi bekommen wir mit Kommandos und Tricks ganz gut in den Griff. zB die Türklingel wurde immer gedrückt als wir vom Gassi zurückkamen, und er sowieso Sitz machen musste, während ich meinen Schlüssel rauskramte oder auf den Buzzer wartete.
    Leckerli zeigen->Klinge drückenl->Leckerli->Sitz->Leckerli und ganz riesig loben.
    Später dann nur noch Klingel drücken->Sitz-> "suuuuuper!!"


    "Geh mal gucken" oder "ja auf, guck mal wer da ist" heissen "der tut dir nix, ich wette der hat sogar was zu essen".
    Das habe ich natürlich anfangs nur mit Menschen gemacht, von denen ich wusste, dass sie ihn nicht anfassen, sondern ihn einfach Kontakt suchen lassen. Auch bei Gegenständen hat es ähnlich funktioniert. zB die Angst vor Mülltonnen wurde durch Leckerlisuche unter dem Mülltonnenboden vernichtet. Das Geräusch zweier aneinanderstoßender Eierbecher aus Metall wurde mit "klingel!" betitelt, und er musste die Eierbecher gegeneinanderschubsen um ein Leckerli zu bekommen, bzw Leckerlis draus futtern, während die Becher gegeneinanderscheppern durch das Schlabbern.


    Also... kurz gesagt: ALLES (auch mein Freund) wurde mit viel "das ist sooo toll und suuuupiiiii" angekündigt, und dann hab ich einfach mit den Sachen agiert, als ob es das verständlichste der Welt wäre.


    Beim Gassi gehen habe ich immerwieder meinem Freund die Leine in die Hand gegeben, Alfons bekam Lob und Leckerlis, und mit "bleib" musste er bei meinem Freund bleiben, obwohl ich etwas wegging. Anfangs rastete er da komplett aus und machte sich ins Hemd, aber er lernte:
    Wenn ich ruhig bleib, kommt Frauchen zurück, und hat sogar noch ein Leckerchen dabei!


    Bei uns gab es auch von Anfang an nur Handfütterung, die dann eben auch mein Freund übernahm, immer ein Trick oder "hier" und dann 3-5 Futterstückchen. Tag für Tag.


    Ich bin, wenn Alfons zu mir kam zum Streicheln auch immer nur ganz zurückhaltend gewesen, kam er hingegen zu meinem Freund, hat er natürlich Streicheleinheiten kassieren können.


    Desweiteren haben ihm, gegen die allgemeinen Ängste und Unsicherheiten die "erlaubten Sünden" geholfen.
    Er knurrte immer, wenn er draußen etwas hörte. Er durfte dann einfach mit auf das Kuschel-Sofa, auf dem er weiss, dass da nich gemosert wird. Nur Hippie-Time und ganz viel Liebe ;)
    Sarauf haben wir mit ihm plakativ ruhig und gelassen mit ihm gekuschelt, und sobald er wegen einem Geräusch gemosert hat, haben wir nur müde "Nönö!" gesagt und ich hab ihn immer etwas angestubbst.. so wie zwei putzende Hunde oder Katzen unter sich. Einfühlsam aber bestimmt, und dann habe ich ihn weitergestreichelt.


    Bei solchen Sachen hat mein Freund NIE mitgestreichelt! Er hat sich nur dazu gelegt, und Alfons die Chance gelassen, selbst anzukommen. Diese Chance wurde auch schnell mal genutzt, wenn auch immer nur für kurze Zeit. Wenn Alfie merkt, dass er sich zu sehr gehen lässt, spannt er sich plötzlich wieder an und hat muss Abstand halten.
    Manchmal läuft er auch immer noch den ganzen Tag mit eingezogenem Schwanz rum, bellt panisch rum wenns klingelt oder ähnliches... aber deshalb lieben wir ihn ja auch!


    Die Beziehung zwischen Alfons und Samuel ist stetig gewachsen und mittlerweile bin ich manchmal sogar neidisch auf die "Männerfreundschaft".


    Joggen oder kleine Sprints haben Alfie auch etwas auftauen lassen. Seine "Durchdreh-5-Minuten" entdeckte er dadurch, und fands am Anfang befremdlich, am Ende aber super, wenn mein Freund mit der Schlepp mal etwas vorgejoggt ist, und ihn aufmunterte mitzukommen. Wenn das nicht klappte bin ich einfach meinem Freund hinterhergejoggt und hab mich ganz übertrieben darüber gefreut und Party gemacht.


    Zum Affen machen ist die beste Medizin!




    PS: noch ein Tip wegen dem Anleinen.. ich würde einfach mal ein Geschirr nehmen, das bequem sitzt, und das schon vorher in der Wohnung dranlassen. Mal zum Füttern anleinen etc.
    Bei einem Geschirr fummelt man nicht so am Hals rum.. Oder ein Halsband an dem eine große Schlaufe ist, damit man auch mit Individualdistanz die Leine dranmachen kann.

  • Hey,


    deine Geschichte ist ziemlich interessant... wie du dich gegen alle Meinungen durchgesetzt hast und an deinen Hund geglaubt hast, find ich echt klasse :gut: viele andere hätten ihn evtl. schon sehr früh aufgegeben oder den hund nicht verstanden und ihn zurück ins tierheim gebracht :gut:


    das du alles ( auch dein freund) mit übertriebener Freude angekündigt hast, find ich ne gute idee... da merkt der hund "frauchen freut sich" also kanns ja nichts schlimmes sein ( in meinem fall mein freund) :lol: ich werds mal ausprobieren... zumal das bei ihr echt schwer ist, sobald sie sein Auto vor der tür parken hört, versteckt sie sich schon unterm tisch und da ist ihr dann auch egal ob ich den raum verlasse (da sie ja sonst immer hinterher läuft)
    aber probieren kann ichs ja mal.


    die ganzen letzten tage hat sie sich bei der Handfütterung von meinem Freund immer tiiiiiiierisch darüber gefreut und hat dann auch immer schön sitz gemacht wenn er das kommando gab - dann gabs wieder futter usw usw usw...


    heute morgen voll der rückschlag :hilfe: und ich weis einfach nicht warum.... sie wollte nicht mal was von ihm zu fressen nehmen aus der hand. Er hat sich ganz entspannt auf den boden gesetzt, füße ausgestreckt und wie immer die futterdose in der hand und sie hatte angst... 2-3mal hat sie sich zu ihm hingestreckt und sich gaaaaanz lang gemacht damit sie schnell aus der hand was bekommt und dann ist sie ins wohnzimmer zu mir gerannt :( :
    bin dann wieder mit ihr zusammen in die küche und mit meiner anwesenheit hat sie es dann doch noch geschafft mit lang gestrecktem körper alles aus seiner hand zu ergattern...


    es war die tage nichts passiert, es lief alles so wie sonst und von heute auf morgen dann so eine sinneswandlung...
    naja bei so einem hund wird es sicherlich noch mehr rückschritte geben, damit müssen wir rechnen.
    wenn man doch nur verstehen könnte warum... ?

  • hallo,


    hätte auch noch eine idee wegen anleinen. benutzt ihr ein halsband oder geschirr? vllt wäre ein geschirr besser, weil man da ja nicht sodirekt an den hals fassen muss? vllt stört das deinen hund?


    lg

  • hey,


    ja ein geschirr haben wir, das WÄRE auch die bessere lösung wenn man es ihr nicht immer über den kopf ziehen müsste... das ist ja das selbe rumgefummel am Kopf/Hals als wenn man sie einfach nur schnell anleint an dem halsband.


    das geschirr will sie in der wohnung aushaben, deswegen müsste man ihr das 3x tägl über den kopf streichen und das ist ihr noch um einiges unangenhemer wie das anleinen mit halsband...


    ich könnte nur versuchen ihr beizubringen das sie das geschirr auch in der wohnung tragen soll, aber ich weis nicht ob das für sie zu stressig ist ?!


    wie macht ihr das denn alle mit euren hunden? lasst ihr das geschirr an ?

  • Wie ziehst Du ihr das Geschirr denn an?


    Einfach rüber übern Kopp oder boah toll, Dein Geschirr, mensch Du bist ne schicke Maus, Lecker rein.
    Und vorher würde ich das Geschirr absolut toll darstellen.
    Geschirr um den Futternapf drapieren. Futter ins Geschirr reinlegen. Geschirr mit Leberwurst bestreichen, beim über den Kopf legen, vorne ein Lecker rein.
    Geschirr ist suuuuuuuuuuuper schick.


    Gruß
    Bianca

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