Hund-Katze-Maus

  • Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet es aber nicht Grazie, Liebreiz, usw. Ein normaler Leser würde diese Begriffe sicher nicht als erste mit dem Wort Gnade in Verbindung bringen.

    Es geht nicht um den "normalen Sprachgebrauch", sondern es geht um die Wortherkunft. Warum Gnadenhöfe so heißen... nicht, weil man Gott spielt, sondern weil man dem Tier wohlgefällig ist.


    Ich weiß ja, dass viele Worte benutzen, deren Bedeutung sie nicht kennen. Aber aufgrunddessen eine Anmaßung zu unterstellen, ist einfach nicht zielführend.


    Die Alternative wäre gewesen, das Tier in der Wildnis auszusetzen. Das ist sicherlich keine Gnade.

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    • Es ist keine Unterstellung, dass das Wort Gnade bedeutet, was ich bereits sagte. Selbst wenn es daneben noch eine weitere Bedeutung geben sollte, so wäre die doch ziemlich ungebräuchlich und würde nichts an der quasi religiös besetzten Bedeutung des Sündenerlasses ändern.
      Maßgeblich ist ja nicht nur, was man ursprünglich mal alles so gemeint haben könnte mit dem Wort, sondern vor allem auch wie es der durchschnittliche Leser versteht.

    • Da schalte ich mich mal als "durchschnittlicher Leser" ein:
      Im Leben komme ich bei dem Wort "Gnadenhof" nicht auf die Idee, dass die Tiere dort Schuld auf sich geladen haben ;)

    • Ich bin mir sicher, dass die Menschen damals mit Gnadenbrot was anderes assoziierten. Dann wurde es ein Begriff. Du gehst quasi noch einen Umweg drüber. Du gehst nicht zur ursprünglichen Bedeutung, lässt auch andere Bedeutungen nicht zu, sondern interpretierst den Begriff Gnadenbrot und damit Gnadenhof völlig neu anhand deiner Werte...

    • Dann geh doch mal auf die Straße und frage die Leute, was sie mit Gnade so alles verbinden. Da bin ich gespannt, wieviele die Begriffe Grazie und Liebreiz nennen würden. :D

    • Ich bin mir sicher, dass die Menschen damals mit Gnadenbrot was anderes assoziierten.

      Ja, das ist das Brot, das jemand bekommt, der nichts taugt (also irgendwie schlecht/nutzlos ist) und der damit ein unverdientes Geschenk erhält.
      Was soll es denn deiner Meinung nach sein?


      Stell dir mal vor, man würde ein Altenheim als Gnadenhof bezeichnen. Immernoch ok?

    • Nein, Tiere, die in der Jugend und Vitalität Leistung erbracht haben, wurden zum Dank nicht geschlachtet und noch bis zum Lebensende "einfach so" unterhalten. Das war das "Gnadenbrot". Tiere, die mehr gekostet haben, als sie Nutzen erbracht haben, wurden früher verkauft oder geschlachtet.

    • Lustig, dass die da einfach in die Wand bohren, statt vorher ein Leitungssuchgerät einzusetzen. Wie will man sicher sein, keine Leitung anzubohren?




      Die Hängematten würde mein Kater gruselig finden. Auch Regale interessieren ihn nicht. Ich bin schon froh, wenn er auf den Schreibtisch springt, um mir Gesellschaft zu leisten. :D

      ich finds viel lustiger dass die Eichhorn mit OFFENEN Haaren über die BOHRMASCHINE gebäugt arbeitet.


      Frei nach dem Ärztesong: "du kannst gehen, aber deine Kopfhaut bleibt hier".

    • Ja, das ist das Brot, das jemand bekommt, der nichts taugt (also irgendwie schlecht/nutzlos ist) und der damit ein unverdientes Geschenk erhält.Was soll es denn deiner Meinung nach sein?


      Stell dir mal vor, man würde ein Altenheim als Gnadenhof bezeichnen. Immernoch ok?

      Find die Diskussion gerade irgendwie lustig, deshalb klinke ich mich mal ein.


      Ich denke schon, dass damals etwas anderes damit assoziiert wurde. Das Geben (bzw. eher das Angewisensein auf die Gabe und die damit verbundene Stigmatisierung) ist meiner Meinung nach definitiv kulturell bedingt. Wenn man sich bspw. andere Kulturen anschaut, die Mönche in hinduistischen Gebieten zum Beispiel, dann ist die Gabe, das "Gnadenbrot" also, kein Mitleid, das einen irgendwie narzisstisch über die Konstituierung eines "ganz anderen" Armen aufwertet. Sondern die Gabe ist einfach etwas selbstverständliches, mit dem man höchstens sein Karma verbessert, aber sich nicht irgenwie über andere erhebt. Ich glaube, diese "moderne", westliche Assoziation der Gabe mit dem "nichts taugen" entspringt der kapitalistischen Gesellschaftslogik: Eigenverantwortung, Leistungsdenken, Individualisierung usw. Diese Logik ist eine relativ neue, die erst mit der Industrialisierung langsam aufkam und sich in den letzten Jahrzehnten definitiv potenziert hat. Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube, eigentlich und im ursprünglichen Sinne meint Gnade etwas Positives (etwas, das wir uns heute vielleicht nur schwer vorstellen können?).

    • Nein, Tiere, die in der Jugend und Vitalität Leistung erbracht haben, wurden zum Dank nicht geschlachtet und noch bis zum Lebensende "einfach so" unterhalten. Das war das "Gnadenbrot".

      Das ist doch aber nicht passend. Sonst wäre "Rente" auch ein "Gnadenbrot".

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