Border-Collie+Labrador=gute Mischung, wer kennt sich aus???

  • Liebe Hundefreunde,
    ich komme "meinem" Hund langsam näher u. habe eine wunderschöne Border-Labrador-Hündin (10 Monate) von einer Familie mit zu wenig Zeit angeboten bekommen. Sie sieht aus wie ein schmaler, wunderschöner Labrador. Wohl sehr fröhlich u. lieb, allerdings scheint sie noch rel. unerzogen zu sein (läuft wohl manchmal weg, kann nur Sitz u. an der Leine laufen -oder ist das o.k. für das Alter??). Ich wüßte gerne was ich bei dieser Kombi beachten/ wissen sollte; bin über die typ. Wesenserkmale dieser beiden Rassen einigermaßen informiert aber wie siehts praktisch aus?. Insbesondere gibt es Krankheiten die vielleicht stark vertreten sind? Hat jemand eine derartige Mischung, wenn ja, was konnten Eure Hunde in dem Alter? Ist es realistisch, dass ich eine jungen eher unerzogenen derartigen Mix innerhalb von 2-3 Monaten soweit habe, dass ich ihn für 5 Std. pro Tag ins Büro mitnehme u. er dort Ruhe gibt??
    ich bedanke mich schon vorab ganz herzlich und warteauf viele Rückmeldungen!
    Liebe Grüße Anngy

  • Hallo,


    zunächst einmal die Frage: Was hast du denn vor, wie du den Hund auslasten willst? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten kennst du, welche kannst du dir vorstellen? Wie viel Zeit hast du für den Hund?


    Ein Border-Labby-Mix ist in jedem Fall ein Tier, das stark beschäftigt und gefordert werden will und das muss dir bei der Anschaffung klar sein.


    Was verstehst du unter "Ruhe geben" im Büro?


    LG
    Shalea

  • Ich nehme an, du arbeitest Teilzeit und möchtest den Hund dann die Zeit mit ins Büro nehmen (5 Stunden). Hast du denn in den 5 Stunden mal Zeit, mit dem Hund rauszugehen? Ich glaube 5 Stunden in einem Körbchen liegen und nichts tun ist für eine derartige Mischung unrealistisch. Einen Versuch wärs allerdings wert, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase. Nachmittags müsstest du dich natürlich trotzdem noch intensiv mit dem Hund beschäftigen.

  • Zitat

    Ich wüßte gerne was ich bei dieser Kombi beachten/ wissen sollte; bin über die typ.


    Ich denke, das kann man so pauschal nicht sagen.
    Die Zwei Typen sind ja doch relativ unterschiedlich, da kommt es doch sehr darauf an, ob mehr Border oder Labrador in der Mischung steckt. Deshalb würde ich Dir einfach raten, erlen den Hund kennen und gucke kritisch, ob der Charakter zu Dir bzw Deinem Tagesplan passen würde.
    Aber egal was mehr rauskommt, Retriever oder Border denke ich, sollte er auf jeden Fall gefordert werden! Und ich denke mit Nasenarbeit machst Du bei der Mischung nichts falsch, selbst wenn es 99% Border sein sollte, umso schöner dann für den Labradoranteil ;)


    Zitat

    Ich glaube 5 Stunden in einem Körbchen liegen und nichts tun ist für eine derartige Mischung unrealistisch.


    Ist alles Erziehungssache :D


    Ich hab den Fehler gemacht und hab's versäumt meiner richtige Ruhe beizubringen das erste Jahr lang. Hab dann auch ca ein viertel Jahr dafür gebraucht, bis sich das deutlich geändert hat.


    Was er an Kommandos kann, finde ich gar nicht so wichtig, sondern eher wie er erzogen ist wie zum Beispiel ruhig bleiben etc. Woebi wichtig wäre natürlich noch das Verhalten draußen, so dass Du ihn auch frei laufen lassne kannst. Aber vieles in dem Alter muss man ja eh noch mal wiederholen :hust: Sinnvoll wäre in dem Fall dann zuverlässiges Herankommen und Bleiben - mehr brauchst Du im Alltag ja eigentlich nicht :smile:

  • Als wir Lucky bekamen, war er am zweiten Tag mal mit im Laden, weil ich wissen wollte, wie er damit zurechtkommen würde.
    Er hat bei jedem Klingeln gebellt, war unruhig ohne Ende und ich befürchtete schon das Schlimmste.
    Nach einem weiteren Monat musste er dann zum ersten Mal wirklich mit und siehe da: Er hat kein einziges Mal mehr angeschlagen, als die Ladenglocke ging und nach 4 Monaten liegt er mittlerweile sehr entspannt auf einem der Teppiche (vorzugsweise mittem im Weg ;) ) und lässt sich auch von vielen Kunden und Maschinenlärm nicht stören.
    Also ich wäre da generell erstmal zuversichtlich :gut:


    Und Lucky ist ein Schäfer-Mix, also auch kein ruhiger Hund, sondern der hat ordentlich Pfeffer im Hintern. Trotzdem weiß er sich auf der Arbeit zu benehmen, also sollte das auch mit einem Border gehen.

  • Sowohl Labrador Retriever-Mischlinge, als auch Border Collie-Mischlinge neigen (warum auch immer) dazu als Mischlinge häufig sehr aufgedrehte Hunde zu ergeben.


    Wenn Du einen ruhigen Beleiter möchtest, der ab und zu mal was sportliches machen soll, dann ist das die falsche Mischung. Du wirst Dich zeitlebens damit beschäftigen müssen den Hund vor seinem eigenen Aktionismus zu schützen.


    Jagdtrieb: In der Regel sind diese Hunde massive Sichtjäger. Oft zeigt sich diese Passion auch darin, dass sie sehr leicht zu Balljunkies zu machen sind und sich dadurch das ganze Problem noch massiver verschlimmert.
    Ganz positiv wäre hierbei, dass beide Rassen in dieser Hinsicht recht führig sind. Negativ ist allerdings, dass Du kaum eine passende Auslastung finden wirst. Dummytraining wäre zwar für den Labrador Retriever sehr passend, es könnte aber sein, dass der Border Collie-Anteil dazu führt, dass der Hund dabei total überdreht.


    Verhalten gegenüber Menschen: Hier dürfte es in eine Richtung gehen, weil beide Rassen kein Terretorialverhalten mitbringen und anderen Menschen gegenüber freundlich gesinnt sind.


    Verhalten gegenüber Hunden: Tja, auch ein schwieriges Kapitel, weil der Labrador Retriever ein distanzloser Grobmotoriker ist in der Kommunikation mit Hunden und der Border Collie ein kleinkarierter Korinthenkacker... Wenn Du Pech hast, schwankt er immerzu hin und her und wird für andere Hunde unberechenbar. Nicht selten endet das in Aggressionsproblemen gegenüber Artgenossen.


    Gesundheit: Da beide Rassen genetisch zu Augenkrankheiten neigen, ist das Risiko sehr hoch. Kommt natürlich auch drauf an, ob man bei den Eltern mal irgendwas untersucht hat und das Risiko abschätzbar ist.
    HD und ED kommt hauptsächlich von der Labrador Retriever-Seite. Beim Border Collie gibt es da eigentlich keine nennenswerten Probleme.
    Epilepsie ist allerdings bei beiden Rassen auch ein großes Thema.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Negativ ist allerdings, dass Du kaum eine passende Auslastung finden wirst.


    Ich habe jetzt mehrere Aussagen von Rettungshundlern gehört, die auf genau diese Mischlinge schwören!

  • Zitat

    Sowohl Labrador Retriever-Mischlinge, als auch Border Collie-Mischlinge neigen (warum auch immer) dazu als Mischlinge häufig sehr aufgedrehte Hunde zu ergeben.


    Das musste ich bei meiner Collie-Labrador Mix Hündin auch feststellen. Bei ihr kommt sehr stark der Labrador durch.


    Zitat

    Jagdtrieb: In der Regel sind diese Hunde massive Sichtjäger. Oft zeigt sich diese Passion auch darin, dass sie sehr leicht zu Balljunkies zu machen sind und sich dadurch das ganze Problem noch massiver verschlimmert.


    Auch das unterschreib ich, aus eigener Erfahrung, voll und ganz.

  • Zitat

    Ich habe jetzt mehrere Aussagen von Rettungshundlern gehört, die auf genau diese Mischlinge schwören!


    Klar, weil sie total beutegeil sind und arbeiten bis sie tot umfallen.


    Stellt sich nur die Frage, ob man sowas auch im Alltag haben möchte ;)


    Ich persönlich stehe ja eher auf in sich ruhende Hunde...


    Viele Grüße
    Corinna


  • :lol: Sagt die BC-Halterin schlechthin.... ;)


    Klar, es sind absolute Powerhunde...dass sie als Couchpotatoe ungeeignet sind, liegt ja quasi schon auf der Hand, weder die eine noch die andere Rasse bringt ja diese Eigenschaft mit.

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