Habt ihr auch Angst ,dass eurem Hund etwas passieren könnte?

  • Ich versuche, vernünftig zu sein, erkenne mich aber in vielen der geschilderten Gedanken wieder.
    Weil ich für die Sicherheit tue, was in meiner Macht steht, habe ich keine (oder nur selten) Angst, allenfalls vor Fehlern durch meine Schusseligkeit.
    Dafür nehme ich auch mehr als den üblichen Leinengebrauch hin: Freude durch gefährliches Verhalten rechtfertigt m.E. nicht das Risiko.


    Dass wir irgendwann den Tod unseres Hundes erleben, versuche ich als Vorteil zu sehen: Nur weil wir länger leben als er, können wir ihn lebenslang beschützen und betreuen und ggf. ein qualvolles Ende verhindern. Diesen Vorteil für unsern Liebling erkaufen wir sozusagen mit unserem Schmerz - das ist vielleicht ein bisschen Trost.


    sea u in denmark

  • Ich habe immer Angst, dass Liam krank ist. Bzgl. frei laufen lassen an Straßen etc. oder das er von einem Hund angefallen werden könnte, mache ich mir kaum Sorgen.
    Meine Mila ist an einer Niereninsuffizienz gestorben, die sich schleichend und kaum bemerkbar dahin gezogen hat. Seitdem habe ich immer Sorge Liam könnte auch irgendwas haben, was man nicht direkt bemerkt und achte ganz penibel auf jede kleine Veränderung die er zeigt.

  • Ich hab mich immer für recht sorglos in dieser Richtung gehalten, aber seit ich die Kurze habe, hab ich auch meine Ängste. Dass sie ihrem deftigen Jagdtrieb nachgeht und - überfahren wird, geschossen wird, sich im Wald verletzt und daraufhin allein verendet - sie darf ohnehin nicht freilaufen, weil sie nicht abrufbar ist, trotzdem mach ich mir immer Gedanken - der Karabiner könnte ja brechen, die Leine mir aus der Hand rutschen, sie sich aus dem Halsband winden... Bei all ihren Vorgängern war die Wahrscheinlichkeit dafür erheblich höher als bei diesem Leichtgewicht, trotzdem hab die mir weniger Kopfzerbrechen bereitet als das Küken :)

  • Ich versuche nicht zuzulassen,das meine Ängste meine Gedanken und Befürchtungen zu meinen schlimmsten Albträumen mutieren und mich kaum eine Sekunde loslassen,während ich spazieren gehe mit meinem Hund.Da versuche ich all die schlimmen Vorstellungen nach ganz hinten zu schieben,dennoch sind sie da.


    Ich habe Angst das ihn ein Schuss eines Jägers trifft mit der Begründung,das der Jäger dachte,es sei ein Wildschwein.Ich stelle mir vor,das plötzlich ein großer Hund auf uns zustürmt oder ohne Vorwarnung aus dem Gebüsch springt und ihn schwer verletzt.Ich habe auch Angst durch ein Unglück vor meinen Hunden zu sterben und vor dem,was danach mit ihnen passiert.Das sie vergiftet werden denke ich auch oft und da ich nicht immer 100%ig alles sehe,beobachte ich ihr Verhalten sehr genau,interpretiere vielleicht zu viel hinein.Wenn Luna schläft,dann kommt es vor,das ich überlege wieso sie jetzt gerade schläft,das tut sie doch sonst nicht,sie hat bestimmt Schmerzen und ich erkenne es nicht.Manchmal rufe ich sie und wenn sie nicht sofort reagiert,vermute ich eine Krankheit dahinter.


    Wenn sie zu wild spielen sehe ich direkt einen Knochenbruch und vor dieser Situation habe ich eine riesen Angst.Ich bin alleine zuhause und einer der Hunde bricht aus irgendeinem Grund zusammen und muss in die Tierklinik,ich bin nicht in der Lage den Hund zu tragen und muss hilflos zusehen und warten bis mir jemand hilft.Habe schon den Nachbarn gefragt,ob er mir hilft den Hund ins Auto zu tragen.Er hilft mir natürlich,aber er ist ja auch nicht immer da.


    Ich kann den Menschen eben nur vor den Kopf schauen und verneine es,wenn Fremde meinen Hunden ein Leckerlie geben wollen,aus Angst es könnte Gift im Leckerlie sein.Ich ernte verständnislose Blicke dafür,aber selbst das netteste Rentnerehepaar kann so drauf sein und darum können sie ihr Leckerlie selber aufessen :xface:

  • Was man liebt, ist auch immer eine Quelle der Sorge.
    Gegen Sorgen hilft mir, einen guten Gehorsam anzutrainieren. Mein Hund bekommt z.B. Futter nicht außer der Reihe und auch das reguläre Futter nicht ohne mein Kommando. Auch Rückruf ist mir extrem wichtig und klappt auch in der Regel gut.
    Wenn irgendwas aber doch mal nicht so klappt wie es sollte, schnauze ich ihn schon mal so heftig an, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich sehe, wie die unbekümmerte Fröhlichkeit kurzfristig einem leichten Eingeschüchtertsein weicht. Ist selten bei einem nicht so sensiblen Hund, aber kommt vor.
    Sinnloserweise erzähle ich ihm dann, wie traurig ich wäre, wenn ihm was passiert. "Warum kapierst du das nicht? Wenn du nur wüsstest - du würdest du das nicht tun." Wenn das jemand mithört, hält der mich definitiv für bekloppt.


    Vorwürfe worüber? Darüber, dass mir die Leichtigkeit ein wenig abhanden kam, je mehr mir mein Hund ans Herz gewachsen ist. Am Anfang hätte ich z.B. niemals einen Biss von einem fremden Hund riskiert, um meinen Hund zu schützen. C'est la vie. Ich habe Leute belächelt, die ihren Hund an Straßen angeleint haben. Meiner lief fast nie mit Leine. Es war aber spaßiger. Und passiert ist auch nichts.

  • Was man liebt, ist auch immer eine Quelle der Sorge.


    Vorwürfe worüber? Darüber, dass mir die Leichtigkeit ein wenig abhanden kam, je mehr mir mein Hund ans Herz gewachsen ist. Am Anfang hätte ich z.B. niemals einen Biss von einem fremden Hund riskiert, um meinen Hund zu schützen. C'est la vie. Ich habe Leute belächelt, die ihren Hund an Straßen angeleint haben. Meiner lief fast nie mit Leine. Es war aber spaßiger. Und passiert ist auch nichts.

    Dieser Dein erster Satz ist zu unterschreiben, so ist es einfach.


    Ich habe auch die Leichtigkeit unterwegs etwas verloren, obwohl es keinen Vorfall gab. Das hatte eher mit einer privaten, sehr belastenden Situation zu tun, und (fast natürlich?) habe ich diese auf den Umgang mit den Hunden übertragen.


    Davon versuche ich mich derzeit mit viel Kraft und Entschlossenheit zu lösen.
    Es macht keinen Sinn, ängstlich und voller böser Vorahnungen mit den Tieren umzugehen. Es beeinträchtigt uns und die Hunde und das ja überaus oft grundlos.
    1. Shit happens
    2. Wir wissen nicht, ob, wann und wie 1. eintrifft.


    Kopf hoch, Brust raus, wie man früher so sagte. Ängste sind Mist, vor allem vorauseilende.

  • Heute habe ich Sorge erfolgreich unterdrückt, weil ich meinen früher nicht ableinbaren Hund in unbekanntem Gelände habe laufen lassen.
    Klar ging mir "die Düse" und ich war sehr auf der Hut, aber das glückliche Gesicht beim freien Laufen und die Folgsamkeit meines Hundes haben mich in meinem Tun bestätigt. Unbezahlbar!
    Mittlerweile habe ich meinen "Argusaugenblick" geschult und habe eine Judorolle im Fuchskot verhindert, ebenso zweimal den Versuch, vom Weg abzukommen. Gelobt sei mein inzwischen scheinbar gutes Timing (wenn z.B. die Nase witternd hochgeht oder der begehrliche Blick vor dem Wälzen das Gesicht meines Hundes kaum wahrnehmbar verklärt).
    Das Reh sah ich, bevor mein anderer Hund es sah, ersterer war zu dem Zeitpunkt bereits angeleint, als es Richtung Wald ging.
    Der Rückruf klappte bei beiden Hunden super und ich bin für heute glücklich. :hurra:
    Fazit: Manchmal muss man sich einfach etwas trauen.
    Natürlich möchte ich meine derzeit für mich perfekte Hundekombi am liebsten für immer behalten, aber bei der Anschaffung eines jeden Hundes ist mir die Endlichkeit bewusst.
    Deswegen sorge ich möglichst dafür, dass wir viele schöne Momente in unserer gemeinsamen Zeit haben.
    L. G.

  • ...das unterschreibe ich 1:1 wobei ich noch die Kraft und Entschlossenheit nicht wirklich umsetzen kann... aber der Grundsätzliche Gedanke ist schon mal da...

  • Ich hab ja immer eine große Klappe und geb die Coole, was den Hund angeht. Achte nicht immer darauf, was so rumliegt und er sich dann einhilft (Socken, Schokolade ...), bin eigentlich auch unterwegs recht sorglos (auch, weil die Wahrscheinlichkeit, dass hier in der Pampa Giftköder liegen, seeeehr gering ist). Aber letzte Woche ging mirt doch die Düse - Herr Hund wollte nachmittags unbedingt in den Garten, obwohl es regnete. Also Tür auf, Hund raus, Tür zu, weitergebügelt. Irgendwann gedacht, hm, der kommt gar nicht wieder. Sehr ungewöhnlich bei Regen. Eigentlich geht er da freiwiliig gar nicht raus und wenn doch, will er gleich wieder rein. Ich also raus, Hund gerufen wie blöd (sinnlos, er ist mittlerweile fast taub), überall gesucht. Kiddies aktiviert, weiter gerufen und gesucht. Kein Hund. Alle potentiellen Ausbruchsstellen abgesucht - nix. Kein Hund. Panik. Verschiedene Horrorszenarien, die mir durch den Kopf gingen. Hund in den Graben gefallen und ertrunken (schon mal fast passiert). Hund geklaut. Hund unter dem Zaun durch und weggelaufen (geht eigentlich nicht, aber man weiß nie). Wieder rein. Und dann liegt da dieser Hund naß, aber seelenruhig in seinem Korb im Flur. Muss wohl reingangen sein, als wir draußen waren. Wo er war als ich den Garten allein abgesucht habe, keine Ahnung, eigentlich hätte er zu jeder Zeit an mir vorbei gemußt.
    Wir waren alle unendlich erleichtert und seitdem weiß ich, dass dieses "ich habe keine Angst, dass ihm was passiert" wohl nur oberflächlich ist, es in Wirklichkeit aber ganz anders aussieht.

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