Patellaluxation / Kastration - Meinung + Erfahrungsberichte
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Hallo Allerseits!
Unsere 11-Monate alte, kleine (2,4kg) Hündin hat mit der Läufigkeit im Winter angefangen, dreibeinig zu laufen und zu humpeln. Seitdem waren wir bei 3 verschiedenen Tierärzten, weil wir im Internet rausfanden, dass die Diagnosen oft stark auseinandergehen. Alle 3 TA Diagnostizierten eine beidseitige Patellaluxation, rechts Grad 3-4, links Grad 2-3. Alle 3 rieten uns zu einer Operation (die wir aber bis jetzt noch nicht haben durchführen lassen).
Seitdem habe ich mich im Internet viel über Patellaluxation informiert. Wir möchten alles in unserer Macht stehende tun, um eine Verschlechterung der Patellaluxation zu vermeiden und eine Besserung herbeizuführen. Jetzt habe ich auf einigen Internetseiten gelesen, dass bei Hündinnen eine Kastration die Patellaluxation beeinflussen kann. Zitat: Natürlich wird das Knie auch noch durch Bänder stabil gehalten. Bei Hündinnen sind diese Bänder zyklusabhängig etwas dehnbarer. Dies hat die Natur eingerichtet, damit für die Geburt der Geburtskanal sich weiten kann. Die Hormone, die dafür verantwortlich sind (Oestrogene), wirken jedoch auf alle Bänder und nicht nur auf die des Geburtskanals. Somit auch auf den Bandapparat des Knies. Jede Läufigkeit führt zu dieser Bändererweichung und diese bildet sich nicht immer wieder ganz zurück. Es resultiert eine gewisse Erschlaffung. Das kann durch eine Kastration verhindert werden. Zitat ende
Das ist auch der Grund, weshalb man eine Patellalux-Untersuchung nicht während der Läufigkeit durchführen sollte.Ob wir unsere Kleine kastrieren lassen sollen ist für uns keine leichte Entscheidung. Wir haben keinerlei Erfahrung mit Kastrationen und können uns daher nur darauf stützen, was wir bisher im Internet gelesen haben.
(Quelle: http://www.tierschutzverein-li…ung/hunde-kastration.html )Vorteile
Durch die Kastration wird die Sexualfunktion irreversibel und zeitlebens ausgeschaltet. Damit fallen auch die hygienischen Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit dem blutigen Läufigkeitsausfluss weg. Verhinderung unerwünschter Trächtigkeiten.Der größte Vorteil der Kastration ist jedoch die Verhinderung von Mammatumoren, vorausgesetzt, die Hündin wird vor der ersten Läufigkeit kastriert. Bei der Kastration nach der ersten Läufigkeit beträgt das Risiko bereits 8 Prozent. Wird bis nach der zweiten Läufigkeit mit der Operation gewartet, so ist das Risiko für Gesäugekrebs gleich groß wie bei einer sexuell intakten Hündin, nämlich 26 Prozent.
Auf die normalen Hormonveränderungen nach der Läufigkeit reagieren einige Hündinnen mit der so genannten Scheinträchtigkeit. Dieses für Hund und Besitzer gleichermaßen unangenehme Verhalten verschwindet mit der Kastration vollständig.
Durch die Kastration können außerdem Erkrankungen von Eierstöcken und Gebärmutter, vor allem die häufig vorkommende Gebärmuttervereiterung, verhindert werden.
Nachteile
Die Harninkontinenz, auch Harnträufeln genannt, ist eine der wichtigsten und unangenehmsten Folgeerscheinungen der Kastration bei der Hündin. Man versteht darunter den ungewollten, unkontrollierbaren Abgang von Urin, vor allem wenn die Hündin schläft. Weil bei der Kastration die Eierstöcke entfernt werden, fehlen also die Geschlechtshormone, welche u.a. für den Verschluss der Harnröhre nötig sind. Der Verschlussmechanismus der Harnröhre ist nach der Kastration geschwächt, was schließlich zu Harnträufeln führen kann. Hündinnen mit einem Körpergewicht von mehr als 20 Kilogramm sind mit 31 Prozent relativ häufig davon betroffen. Bei Hündinnen, die leichter als 20 Kilogramm sind, tritt die Harninkontinenz nur bei knapp 10 Prozent auf. Ein besonders hohes Risiko ist bei den Boxern, Rottweilern, Dobermännern, Pinschern und Riesenschnauzern nachgewiesen. So werden z.B. 65 Prozent aller kastrierten Boxerhündinnen inkontinent. Betroffene Hündinnen sprechen in der Regel gut auf Medikamente an, müssen jedoch zeitlebens behandelt werden.Viele Hündinnen haben nach der Kastration, durch den Wegfall der Geschlechtshormone, einen größeren Appetit. Wenn sie uneingeschränkt weitergefüttert werden, kommt es zu Fettleibigkeit und in der Folge zu einer reduzierten Bewegungsfreudigkeit. Abhilfe verschafft eine konsequent restriktive Fütterung und ausreichend Bewegung. Nachteilig auswirken kann sich die Kastration bei aggressiv dominanten Hündinnen, weil dieses Fehlverhalten nach der Operation unter Umständen noch verstärkt wird.
Wir haben uns eigentlich schon immer gewünscht, in ein Paar Jahren uns einen Rüden als Spiel- und Lebenspartner dazuzuholen. Da würde eine Kastration unserer Hündin die gemeinsame Haltung erleichtern.
Wenn wir sie kastrieren lassen, wäre dann jetzt der richtige Zeitpunkt? Sie wird im Mai das zweite Mal läufig, wir könnten also mit einer sofortigen Kastration das Krebsrisiko senken...
Wir sind sehr unschlüssig, was wir tun sollen. Habt Ihr Erfahrungen mit dem Zusammenhang Patellaluxation und Kastration? Habt Ihr vielleicht eine kastrierte Hündin - wie hat sie das durchgestanden, seid ihr im Nachhinein froh über diese Entscheidung? Bitte teilt mir eure Meinung oder sogar eure Erfahrungen mit! Sobald wir uns etwas sicherer in unserer Entscheidung sind holen wir natürlich auch noch die Meinung eines Tierarztes ein!
Es freut sich über Entscheidungshilfen
Zephy
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Hi
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Für mich erschließt sich der Zusammenhang zwischen Patellaluxation und Kastration nicht.
Ich kann Dir sagen, die Hündin meiner Eltern wurde erst kastriert und später dann wegen patella operiert. Also ist durch die Kastration nichts besser gewurden.
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Laut der Theorie: Durch die Kastration keine Erweichung der Bänder mehr, also eine festere Sehne, die die Kniescheibe in Position hält.
Ob das wirklich diesen Effekt hat, weiß ich aber leider auch nicht, ich fand halt, das es durchaus logisch klingt. Eine "verbesserung" der Patellaluxation hatten wir uns nicht erhofft, aber eben, dass die Chance erhöht ist, dass es nach der Patellalux-Op und der Kastration zumindest nicht wieder schlechter wird (weil zumindest eine Ursache für zu weiche Sehnen und Bänder beseitigt ist)...
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Wenn später unbedingt ein Rüde dazusoll, würde ich aus diesem Grund über eine Kastration nachdenken. WER dann kastriert wird, ist immer noch die nächste Frage.
Aber ob es bei der Patella, speziell bei Grad 3-4, was bringt, kann man wohl nicht im Voraus sagen.
Grüßle
Silvia -
Hm.
Ob was am Zyklus und der dehnbarkeit der Bänder was dran ist weiß ich nicht
Das würde aber heißen das die Luxation durch zu lange Bänder zu stande kommt.
Ist das so? oder fehlt Ihr die Rille in der Kniescheibe? Das würde ich als erstes mal erfragen.
Meine ist Kastriert worden nach der ersten Hitze und die Patellaluxation hat erst einiges später angefangen. :ua_nada:
ich habe die Entscheidung meine kastrieren zu lassen nicht bereut. Sie hat die OP auch sehr gut überstanden. :yes:
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jap, das ist eben das Schwierige: Dass man nicht genau sagen kann, wie sich die Kastration beim eigenen Hund auswirkt, weil da ja jeder individuell reagiert...
Der Grund, warum ich nicht von vornherein die Kastration bzw. die Überlegung der Kastration auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben habe, ist, weil wir mit einer Kastration vor der zweiten Läufigkeit ihr Krebsrisiko stark senken könnten...bin für jede Meinung / Erfahrung dankbar!
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Kann jetzt nur von den bisherigen Erfahrungen mit der Kastration berichten:
Unser Mix-Mädel ist auf Anraten mehrerer Tierärzte vor der ersten Läufigkeit mit etwa 6 Monaten kastriert worden.
Drei Stunden nach der OP kam sie mir schon in der Klinik entgegengelaufen (natürlich noch leicht "besoffen").
Hat nie an der Narbe geleckt. Drei Tage lang zweimal täglich Fieber und Puls gemessen und Werte an den Tierarzt durchgegeben. Zehn Tage nur Leine ohne Herumtoben. Das wars.
Ist heute mit 1,5 Jahren - also ein Jahr danach - weiter munter, frech und frisst nicht mehr oder weniger als vorher (als wahrscheinlicher Labbi-Mix sowieso unersättlich).
Hat auch nach Aussage des Tierarztes kein Fett angesetzt - also nach wie vor normale Figur.
Ich würde es immer machen lassen. Ihre beste Freundin (genauso alt) ist nicht kastriert und daher zweimal pro Jahr ungenießbar zickig.
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Hups, habe deine Antwort erst jetzt gesehen @ Dirkita
Also hab grade das hier gefunden: Die Kniescheibe (Patella) ist in die Endsehne der Streckmuskulatur eingelagert, gleitet in ihrer Knochenrinne im Oberschenkelknochen und setzt am vorderen Rand des Schienbeins an.
Der TA hatte das so erklärt, dass die Kniescheibe in dieser Rinne liegt und von der Sehne in Position gehalten wird. Er sagte, er würde bei der Operation die Rinne vertiefen und die Sehne kürzen. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist erst beim Öffnen des Beines wirklich sichtbar, wie flach die Knochenrinne ist und wie stark gedehnt die Sehne. Da die Kleine aber rechts Grad 3 hat, kann man wohl davon ausgehen, dass es schon eine Kombination aus beidem ist - zu flache Rinne und zu schwache Bänder....
Dein Erfahrungsbericht zeigt aufjedenfall, dass eine Kastration die Patellaluxation nicht verhindern kann, also hat die Kastration warscheinlich keinen besonders großen Effekt auf die Patellaluxation...
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Danke für eure positiven Erfahrungsberichte zur Kastration marla und dirkita! Freut mich zu hören, dass bei euch alles gut gelaufen ist. Freue mich auch über weitere Erfahrungsberichte und eure Meinungen!
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Hallo,
meine Ronja ist auch frühkastriert, also nie läufig geworden.
Dennoch hat sie PL. Erstmals aufgetreten mit 8 Monaten.
Sie hatte rechts Grad3-4. Ist operiert worden, dabei hat man festgestellt, daß es bei ihr "nur" an den Bändern lag, die Rille war/ist tief genug.
Um eine OP wirst Du nicht herumkommen. So hochgradig kann man da kaum was Alternatives machen. Laß sie als bald als möglich operieren. Du mußt bedenken, daß man sinnvoller Weise nur ein Knie operiert und nach der Genesung das zweite. Also wird das eine Knie ne ganze Weile länger doppelt belastet, was zu Folgen im Gelenk führen kann (Abnutzung des Knorpels, spätere Arthrose).
Ob Du sie nun auch kastireren läßt, kann ich Dir nicht sagen. Ich bereue die Kastration nicht. Ronja hat es gut überstanden und ist eine gesunde Hundemaus (jetzt bald 3 Jahre alt).
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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