Leckerliegegner

  • wenn ich anfangs etwas neues mache gehts eigentlich auch immer über leckerlies, spielzeug oder lob in form von streicheln (portos ist ja taub,hat also nichts davon,wenn ich ihn mit der stimme lobe!)


    danach,wenn das sitzt,was ich von ihm will,dann bekommt er nur noch manchmal ein leckerlie,damit die spannung da ist! :D


    lg rike

    • Neu

    Hi


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    • Hallo nochmal,


      das klingt ja alles sehr spannend was ihr da so schreibt.
      Ich denke auch, dass es natürlich unterschiedliche Hunde/Tiertypen gibt und die einen mehr und die anderen weniger auf Leckerlies anspringen.
      Demnach haben wir mit all´unsere Tieren also Glück - sie verstehen meine Stimme nämlich recht gut. Aber auch das mußten sie erst einmal lernen.


      Unsere Eselstute z.B. freut sich mit mir immer zusammen ein Loch in den Bauch, wenn ich sie für etwas lobe. Ihr Sohnemann, der Wallach, hat hingegen geschlagene 2 Jahre gebraucht, bis er verstanden hat, was meine Freude bedeutet. Hinzu kam bei ihm aber auch bestimmt, dass er noch sehr jung war.
      Außerdem werden Esel ja auch viiiieeeel älter (gut und gerne 40 Jahre) als ein Hund und da machen 2 Jahre warten nicht ganz so viel aus, wie bei einem Hund.


      Aber genau das was oldsfarm (tut mir leid, ich kann mir die richtigen Namen noch nicht so merken) beschrieben hat, dass die Hunde nach den Leckerchen schnappen.... habe ich leider schon viel zu oft beobachten können. Ich denke, wenn man mit dieser Art "Bestechung" (ich schreibe das jetzt mal überspitzt) arbeite, dann muss ich wirklich 1000&tig Konsequent sein - sonst geht der Schuß nach hinten los.


      Wobei wir bei´m nächsten Thema wären - Bestechung. Ich empfinde das Leckerlie geben als "ein sich erkaufen". Ob es nun Liebe "erkaufen" oder Dienste sind, die ich mir "erkaufe". Mich stößt es ab, dass der Hund es zuerst einmal nur deshalb macht, weil ich ihn mit Futter belohne. Ist das Partnerschaft? In der Natur geht ein Wolf auch nicht hin und sagt "hier schenke ich dir was zu fressen". Ich meine hier erwachsene Tiere und spreche nicht von Welpen, die natürlich von den Eltern gefüttert werden.
      Wo gibt es das schon, dass in der Natur das eine Tier dem anderen Tier etwas zu fressen schenkt?
      Wildschweine sind sehr soziale Tiere und wenn ein Schwein etwas besonders gutes zu Fressen gefunden hat, MUSS es die restlichen Schweine in der Rotte durch Grunzen darauf aufmerksam machen. Wenn das Schwein es nicht macht und wird dabei erwischt, dass es sich den Leckerbissen nicht geteilt hat, ist´s aber zappenduster.
      Auch Bienen führen einen Bienentanz auf und machen die Anderen darauf aufmerksam, dass hier eine besonders hübsche Wiese blüht...
      Kennt jemand von euch noch andere Beispiele?


      Unsere Esel lassen sich z.B. nicht bestechen und würden, wenn sie etwas partout nicht wollen, es auch nicht für ein Leckerlie tun. Dafür sind sie viel zu sehr darauf bedacht, dass ihnen selber nichts zu stößt (der Selbsterhaltungstrieb ist sehr groß) Denn der Esel denkt nach, wenn wir Menschen ihn als stur bezeichnen. Er wägt ab, ob er das Hindernis, welches wir von ihm verlangen, auch wirklich unbeschadet überstehn wird. Bei einem Esel geht deshalb alles nur über Vertrauen und Erfahrung und das kann ich mir auch nicht "erkaufen", dass muß ich mir mit der Zeit erarbeiten.


      Irgendjemand (Nadine?) sprach hier Feuer an. Ich kenne mich in der ganzen Hundeerziehung bzw. Ausbildung selber (noch) nicht sonderlich gut aus (ihr könnt das ändern), aber ich denke, dass unser Hund (so unterwürfig und ängstlich er auch ist ... sie andere Einträge von mir), dass auch für ein "Fein, gut gemacht, prima" machen würde. Vielleicht nicht auf Anhieb, aber mit ein wenig Geduld (diese haben mir wieder mal die Esel beigebracht ;) - wer hätte das gedacht) würde sie es schon machen.

    • Und nochwas ist mir eingefallen. Als ich das Clickkerbuch gelesen habe, stand da folgende Erklärung drin:
      Man solle mit Leckerlies belohnen, denn als Mensch würde man für seinen Chef ja auch nicht umsonst arbeiten, sondern ein Gehalt bekommen.
      Zumindest sinngemäß stand das da so.


      Mmmhhh, OK wenn ich tatsächlich ein Arbeitsverhältnis zu meinen Hund haben möchte, kann ich diese Meinung teilen. Ich persönlich möchte jedoch viel eher eine Partnerschaft. Und diese beruht auf Vertrauen, Respekt und Liebe und nicht auf Bezahlung.


      Ausnahmen sind mit Sicherheit Zirkustiere oder alle anderen Tiere die 100 %tig funktionieren müssen. Denn das gebe ich gerne zu. Ein Leckerlie ist schon eine riesige Motivation. Da kommt ein "ja fein gemacht" wohl wirklich nicht mit. Aber da meine Tiere Hobbytiere sind und ich nicht meinen Lebensunterhalt mit ihnen verdienen muss, kann ich es mir auch leisten, dass vielleicht von 100 mal, einmal das Kommando "sitz" erst bei der zweiten Aufforderung erfolgt.
      Oder wie in Annettes Fall (nun habe ich mir deinen Namen aber gemerkt :D ) mit dem Nachbarshund. Ich denke, dass man in solchen Ausnahmefällen anders wirklich keine Chance hat.

    • Zitat

      Wobei wir bei´m nächsten Thema wären - Bestechung. Ich empfinde das Leckerlie geben als "ein sich erkaufen". Ob es nun Liebe "erkaufen" oder Dienste sind, die ich mir "erkaufe". Mich stößt es ab, dass der Hund es zuerst einmal nur deshalb macht, weil ich ihn mit Futter belohne. Ist das Partnerschaft? In der Natur geht ein Wolf auch nicht hin und sagt "hier schenke ich dir was zu fressen".


      Das ist absolut menschlich gedacht! Die Welt ist rosarot und voller Liebe und Butterblumen... Tiere "schenken" sich übrigens hin und wieder tatsächlich was zu essen.
      Ich habe allerdings noch nie einen Wolf gesehen der als Alpha seinen Omegas Fuss gehen, Pfötchen geben und so einen Quatsch beibringt, oder habe ich etwas verpasst?!? Zwischen Mensch und Hund Partnerschaft? Ich pflege da wohl eher ein anderes Verhältnis...


      Jetzt vergleicht man also schon Bienchen mit Hunden. Na, da bin ich ja gespannt was noch alles möglich ist.


      Ach so, noch was zum Thema: Ich nutze zur Belohnung immer denjenigen Aspekt, der der derzeitigen Motivationslage meines Hundes entspricht.


      Lachende Grüße
      Corinna

    • Hi Judith,


      Feruer war jetzt nur ale Algorithmen (stimmt das so ?) gemeint. Wie Feuer und Flamme. :biggthumpup:


      Ja, es kommt halt immer darauf an, welche Ziele man mit seinen Tieren erreichen möchte, bzw welche Dienste sie erbringen sollen. :respekt:


      Aber meine Meinung belibt bestehen, man kann das Verhalten eines Tieres innerhalb eines Rudels nicht auf das Verhalten von Artfremden Tieren übertargen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel).


      Der Wolf hat sich dem Mensch angeschlossen, in einer reinen Zweckbeziehung.
      Der Mensch nutzte ihn als "Wachhund" und zur Abschreckung, dafür bekam der damalige Hund-Wolf ein leichtes Fressen - er mußte nicht mehr hungern.


      Auch der heutige Hund schließt sich nicht selbstlos dem Mensch an, sondern weil er irgendetwas für sich daraus ziehen kann.
      Und sei es ein tolles Lob und das einfache Frühstück und Abendessen.
      Überlegt mal, was der Hund machen würde, wenn er kein Futter mehr bekommen müßte und selber auf Jagd gehen müßte.
      nur so als Gedankenspielerei. :balloon:


      Egal wie, wir werden nie die Sprache einer anderen Art sprechen können, man kann sich nur von beiden Seiten annähern.
      Das klappt bei den einen gut und bei den anderen besser.


      Gruß Nadine

    • Hallöchen!


      Ich schließ mich der Meinung von Corinna und Cephalenia an!


      Jedes Lebewesen stellt sich die Frage: Lohnt es, oder lohnt es nicht!


      Ich habe meine Hunde sehr gerne und meine Hunde haben auch so etwas wie eine "Beziehung" zu mir. Aber für mich bleiben Hunde Egoisten und Opportunisten.
      Wenn ich Fenja zum Schäfer geben würde, wo sie Schafe hüten dürfte, sie würde mich mit ihrem Po nicht mehr anschauen.....

    • Hallo nochmal,


      wenn ich das hier so lese, scheint der Hund also ein Wesen zu sein, welches sehr wohl Leckerlies braucht - zumindest mehr als die Equiden.
      Ich kenne das Leckerlie verabreichen auch bei keiner Tierart so extrem wie bei Hunden. Deshalb habe ich mich auch schon häufig gefragt, ob ich meine Methode auch bei unseren Hund durchziehen kann - und es geht. OK mit diesem einen Hund, ich weiß auch nicht, wie es wäre, wenn wir einen anderen Hund hätten?


      Hallo Corinna,


      du bist also der Meinung, dass eine Partnerschaft zwischen Hund und Mensch nicht möglich ist?
      Was reizt dich so an einem Hund - dass du der Boss bist? Nimm das bitte nicht persönlich, aber es gibt da ein Zitat:
      Für seinen Hund ist jeder Mensch ein Napoleon. Deshalb sind Hunde so beliebt.
      Aldous Leonard Huxley


      Also wenn´s wirklich so sein sollte, dass ich keine Partnerschaft mit meinen Tieren leben könnte, würde für mich die Tierhaltung keinen Sinn mehr machen.

    • Hallo Heike,


      Zitat


      Wenn ich Fenja zum Schäfer geben würde, wo sie Schafe hüten dürfte, sie würde mich mit ihrem Po nicht mehr anschauen.....


      Mmmhhh, warum hast du dich für diesen Hund entschieden, wenn du nicht die Möglichlkeit hast, dass sie hüten kann?
      Ich kenne dich nicht und gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du einen Hütehund hast.


      Hier gab es doch ein Thema über Rassehunde oder Mischlinge (Eifelhexe hatte es kürzlich begonnen https://www.dogforum.de/ftopic1039.html), wo Partei ergriffen wurde, für die Rassehunde, da man sich diese gezielt mit ihren Eigenschaften aussuchen kann...aber was macht man mit einem Rassehund, wenn man die gezielt dafür gezüchteten Eigenschaften nicht "bedienen" kann?
      Das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein, sondern so ganz allgmein in den Raum gestellt.
      Wie gesagt, ich weiß ja gar nichts über dich.


      Ich habe mal gehört, dass z.B. ein Hütehund, der nicht hüten kann/darf eine tickende Zeitbombe wäre - ob´s stimmt kann ich nicht sagen.


      Klärt mich bitte auf - ich möchte ja dazu lernen und bin gerne bereit auch meine Leckerliemeinung zu ändern, wenn Argumente mich überzeugen.

    • Hallo Corinna,


      Zitat

      ... Tiere "schenken" sich übrigens hin und wieder tatsächlich was zu essen.


      Tiere oder Wölfe? Auch wenn du den Vergleich mit den Bienchen nicht magst...klär mich bitte auf, welche Tiere und in welchen Situationen?


      Außerdem empfinde ich viele unserer heutigen Hunde alles andere als Wölfe - wenn ich mir da die ganzen Schoßhündchen ansehe....Wieviel Wolf steckt denn noch in den Hunden? In wie Weit kann ich Dinge, die ich beim Wolf festgestellt habe, heute noch auf den Hund übertragen?

    • Hallo Judith,


      Zitat


      Wenn ich Fenja zum Schäfer geben würde, wo sie Schafe hüten dürfte, sie würde mich mit ihrem Po nicht mehr anschauen.....


      Ich wollte eigentlich damit sagen, dass Hunde für sich das Beste heraus suchen. Fenja habe ich sehr gerne und ich arbeite auch super gerne mit ihr, aber jedes Lebewesen (auch wir Menschen) haben nun mal dieses "Lohnt-es-sich-für-mich-Prinzip"


      Zitat


      Mmmhhh, warum hast du dich für diesen Hund entschieden, wenn du nicht die Möglichlkeit hast, dass sie hüten kann?
      Ich kenne dich nicht und gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du einen Hütehund hast.


      Ja, ich habe einen Hütehund und keine Möglichkeit zum hüten.
      Warum ich mir diese Rasse geholt habe?
      Weil ich ihren Arbeitswillen, ihre Zusammenarbeit (wenn es sich für sie lohnt ;) ) und ihre Intelligenz sehr schätze.
      Vielleicht ist es aber auch Egoismus von mir, dass ich so eine Rasse ausgesucht habe?
      Weil sie schneller lernt? Eine bessere Auffassungsgabe hat?
      Ich es dadurch einfacher habe, ihr Dinge beizubringen?
      Es sich für mich mehr "lohnt" in diesem Hund meine Zuwendung reinzustecken?

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