Leinenaggression - was hat bei Euch geholfen?
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Was war denn bei euch der Grund der LA? Und was hast Du dagegen getan?
Mit Leckerli und ablenken? Müsste ich den andren Fred durchsuchen :/. Oder was mich (für mich und meinen Hund persönlich) ganz arg interessieren würde: wenn/falls sich einer Deiner Hunde so reingesteigert hat, dass NIX mehr geht um an den dranzukommen, was hast Du da gemacht?Naja warum soll ich Sachen extra aufschreiben, wenn andere da schon eine Definition aufgeschrieben haben?
Manche können mit den Fachbegriffen auch nichts anfangen, da ist eine Definition praktisch (deswegen Zitate aus Wiki).
Die Lerntheorien findet man auch in jedem guten Hundebuch (oder einen Auszug "Bestrafung" in der Knowledgebase von Flyingpaws geschrieben).Ich bin der Meinung, wenn ich irgendetwas pratisch mache, sollte ich mir vorher mal den theoretischen Hintergrund angucken (wie funktioniert das, warum funktioniert das oder nicht, wie setzte ich das um, Vor- und Nachteile usw.), dann passieren auch weniger Fehler.
So nun zu meinen Hunden:
Mein Dackel (ist schon über die Regenbogenbrücke gegangen) wurde als Welpe/Junghund von einem Rüden angegriffen und beim zweiten Angriff wurde meine Mutter von dem Rüden schwer verletzt (meine Mom wusste das der Hund unserem auf dem Kicker hatte und hat ihn hochgehoben, darauf hin hat der fremde Hund ihr in die Hand und ins Knie gebissen).
Ob es eine Übergangsphase gab oder ob unser Hund gleich Aggressionen gezeigt hat, weiß ich nicht mehr.
Aber er war seid dem unveträglich mit unbekannten Rüden ab dem erwachsenen Alter.
Mit einem Huskyrüden den er von klein auf kannte, hatte er keine Probleme, genauso wenig wie mit dem Zweithund der HH, der als Welpe dazugekommen ist.
Auch mit einem Pflegehund Franz. Bulldogge Junghund Rüde, hatte er keine Probleme.Er war nicht nur an der Leine aggressiv, sondern auch ohne Leine (also eigentlich nicht wirklich LA, sondern alg. auf Rüden aggressiv).
Es war ihm egal, ob die Hunde mit ihm Kontakt aufgenommen hatten oder ob sie ihn ignorierten (er ist mit MK auf einen Goldierüden gestoßen, dieser hat seine Attacken ignoriert, mein Hund hing nur unter ihm und stieß mit dem Korb unablässig gegen den Rüden, meine Trainerin hat meinen Hund weggenommen, den Goldierüden weggebracht, mein Hund hat 15 Minuten gebraucht um sich zu entspannen).
Bei Rüdenbegegnungen an der Leine, steigerte er sich so sehr rein, dass er sich fast bewustlos zog, darauf hin lief er an einem Geschirr.
Einmal (seid dem Vorfall lief er nicht mehr ohne Leine) ist er unangeleint auf einen anderen Rüden gestoßen, er ist sofort hingerannt und hat angegriffen, lautlos und schnell (also nichts mit umeinander rumlaufen und imponieren, Rumgetöse etc), auch als der Hund ihn gepackt, geschüttelt und "geworfen" hatte, stand mein Hund sofort wieder auf (trotz schwerer Verletzungen) und attackierte den Hund wieder (der andere Hund blieb auf der Stelle stehen, mein Hund hätte weggehen können, wenn er gewollt hätte).
So stark wie das Verhalten war, empfand ich es so, als würde es ihm nicht reichen, dass die Rüden verschwanden, sondern dass er sie wirklich töten wollte.
Strafen haben nichts genützt, der Hund war einfach nicht mehr ansprechbar, wenn er einen Rüden gerochen, noch schlimmer dann auch noch gesehen hatte.
Das Verhalten muss aber auch etwas mit uns zu tun gehabt haben (Vorfall mit meiner Mutter), denn unser Dackel konnte in der Hundepension mit einem unkastierten erwachsenen Rüden zusammen in einem Zwinger leben. Und auf dem Gelände interessierte er sich nicht für bellende Rüden an den Zäunen.
Unser Hund hatte auch nicht verlernt mit Hunden zu kommunizieren, er konnte sehr deutliche Drohsignale gegenüber dem Pflegehund senden.
Leider gab es noch nicht so viele Trainer zu der Zeit und auch keine Hundebücher die da weitergeholfen haben (wir hatten eine Trainerin bei uns, die hat mit so hohen Preisen gearbeitet, dass wir erstmal andere Probleme die uns wichtiger waren, bearbeitet haben).
Gerne hätte ich damals die Möglichkeiten und das Wissen von heute gehabt.
Leider war das damals nicht so und wir haben es in die Schublade- kann man nicht ändern, muss man mit leben und managen- gesteckt.P.S. Von Ulexa berichte ich später, das war jetzt erstmal sehr viel

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Ich denke, das ist das Entscheidende. Wenn ich mehr Ahnung gehabt und früher reagiert hätte, wäre das Problem wahrscheinlich viel schneller gelöst gewesen... Bzw. überhaupt erst gelöst, denn bisher haben wir ja immer noch damit zu kämpfen.
Ja, genau das meine ich

Bei wenigen (wo es im Anfangsstadium ist oder es die Unsicherheit der Halter ist), kann man mit einfachen Veränderungen (Bogenlaufen, keinen Leinenkontakt, Entspannungsübungen für die HH
) das Rudel rumreißen.Wenn man aber darüber hinaus ist und der Hund schon Erfolg mit seinem Rumgepöbel hatte oder es wirklich eine traumatische Erfahrung für den Hund gab, dann muss man richtig aktiv werden.
Ich denke, welche Lösung mal nimmt liegt an der Ursache (sofern man sie noch erkennen kann), an dem Verhalten und an dem Halter-Hund Team.
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Jaaa :jg:

Ich denke, am Anfang sind viele erstmal geschockt, wie Fiffi denn so reagieren kann. :|
Viele schämen sich auch, wissen gar nicht was sie machen sollen, denken das hört von alleine auf usw. (eher ein Menschenproblem).Bis sie mal bemerkt haben das sie ein Problem haben, hat sich das schon gefestigt und der Hund ist nicht mehr im "normalen Mass "ansprechbar.
Dann wird noch oft mit Strafen rumgedoktert (die längst in dem Level nicht mehr greifen) und das Verhalten wird verstärkt.
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Ja, genau das meine ich
Bei wenigen (wo es im Anfangsstadium ist oder es die Unsicherheit der Halter ist), kann man mit einfachen Veränderungen (Bogenlaufen, keinen Leinenkontakt, Entspannungsübungen für die HH
) das Rudel rumreißen.Wenn man aber darüber hinaus ist und der Hund schon Erfolg mit seinem Rumgepöbel hatte oder es wirklich eine traumatische Erfahrung für den Hund gab, dann muss man richtig aktiv werden.
Ich denke, welche Lösung mal nimmt liegt an der Ursache (sofern man sie noch erkennen kann), an dem Verhalten und an dem Halter-Hund Team.
Vielleicht entstehen dadurch hier ein paar Mißverständnisse bzw. Diskussionen, was die Anwendung der Methoden angeht, weil viele da nicht unterscheiden oder nicht bedenken, dass es verschiedene Stadien/ Ausprägungen gibt...
Es gibt ja keine Definition für L.A. Für den einen bedeutet das vielleicht, dass sein 4-Kilo-Hund schief guckt, und manchmal sogar mal wufft, wenn ein anderer Hund direkt an ihn rankommt. Da kann man bestimmt mit Kleinigkeiten selber was erreichen.
Aber für jemand anders ist L.A., dass sein 50-Kilo-Hund ausflippt, sobald ein Hund am Horizont auftaucht, wild in die Leine springt und um sich schnappt. Und da nur mit Entspannungsübungen für den Halter was zu erreichen? ich glaube nicht!
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Also wenn ich so lese, dass viele Hunde bei einer Leinenaggression nicht mehr ansprechbar sind usw, dann kann Jeppes Leinenaggression nicht sehr ausgeprägt sein bzw. gewesen sein. Denn selbst wenn er anfing oder auch heute noch manchmal anfängt an der Leine zu pöbeln, er ist immer ansprechbar und ich kriege ihn schnell aus der Situation raus. Gutes Beispiel heute morgen: Wir treffen mal wieder einen Cocker Spaniel, die beiden können sich nicht leiden, der Mann mit dem Cocker wechselt die Straßenseite, Jeppe bemerkt den Cocker erst nicht. Der sieht Jeppe und fängt schon weitem an zu bellen und zu knurren. Jeppe blickt auf, sieht den Cocker, ich bin völlig tiefenentspannt, hocke mich hin, sage "Sitz" und belohne ihn, als er kommentarlos sitz macht. Dann bleibt er sitzen, sieht mich fast durchgehend an und als er doch mal versucht an mir vorbei zu dem Cocker zu gucken, der durchgehend kläffend an uns vorbeigeht, reicht ein "Nein" und er sieht mich wieder an. Ich habe dann immer das Gefühl, dass er regelrecht dankbar für die Ablenkung meinerseits ist und fängt dann kein Theater an. Wenn es doch mal zum Pöbeln kommt, halte ich ihn am Geschirr fest und lasse ihn absitzen. Dabei stelle ich mich vor ihn und "zwinge" ihn so quasi, mich anzusehen. So beruhigt er sich fast augenblicklich.
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Ich denke, am Anfang sind viele erstmal geschockt, wie Fiffi denn so reagieren kann. :|
Viele schämen sich auch, wissen gar nicht was sie machen sollen, denken das hört von alleine auf usw. (eher ein Menschenproblem).Ja das ist ein typischer Fall und so war es auch bei mir...unbewußt hab ich einen erheblichen "Respekt" vor ihrer Stärke empfunden, was ja ursprünglich dem anderen Hund "zukommen" sollte..
Als vor ein paar Wochen die "Tierschutztante" zur Nachkontrolle kam (mein Hund ist von einer Tierschutzorga)...fragte sie unter anderem auch, ob es Probleme mit dem Hund gäbe...
Ich erzählte ihr, das meine Hündin leinenagressiv wäre, ich aber auf dem besten Weg (meiner Meinung nach) sei, dies unter Kontrolle zu bekommen und ich vorhatte im Juni eine "Tierpsychologin" zu kontaktieren...Sie fragte mich, warum ich mich nicht bei der Orga gemeldet hätte, denn dazu hätten sie immer genügend Adressen parat (und zeigte grinsend auf sich)...es sei ein typisches Problem...
Sie meinte, da sie ja schon mal da wäre, könnte sie sich die Sache mal ansehen.
Ich erklärte ihr noch wie ich das Verhalten meiner Hündin sehen würde...und ab ging es nach draussen.Da meine Hündin auch sehr teritorial ist und gerade vor der Haustür gerne versucht den Macker rauszukehren, konnte die liebe TS Frau direkt gut das Beispiel meiner Kontrolle beobachten...sie hat gar nichts gesagt, sondern nur beobachtet...wir gingen etwas über eine halbe Stunde und konnten in der Zeit 3 fremde Hunde begegnen.
Zum Schluss des Spaziergangs hat sie mich angehalten und hat mir erklärt, das ich es tatzächlich schon gut unter Kontrolle habe.Sie hat natürlich bemerkt, das mein Hund sehr zappelig (nicht ziehend) an der Leine ist und erklärte mir ich solle sie die ganze Zeit (ausser an den Lösestellen und außerhalb der Stadtrute, wo sie gegenüber fremden Hunden viel gelassener reagiert) an der kurzen Leine halten (so circa 10 bis 20 cm)...das gäbe mir das Gefühl den Hund unter Kontrolle zu haben und DAS wäre jetzt besonders wichtig, DAS GEFÜHL ICH führe den Hund und der Hund bemerkt, er kann nicht von einer Ecke zur anderen zappeln sondern MUß sich FÜHREN LASSEN...
Wenn dann ein fremder Hund kommt muß ich sie dann nicht erst kurz nehmen (was den Hund dann wieder "aufdreht") sondern Befehl ihr "bei Fuß" was dem Hund signalisiert, das er noch dichter ( und auch geschützter) neben mir geht...
Sie meinte noch das ich anfangen sollte den fremden Hund zu ignorieren, da das Befehl " laß es" schon sitzt...den Hund nebenbei beobachten und wenn ich merke sie ist so aufgeregt, das sie eine Bürste bekommt...nur dann diesen Befehl aussprechen ...denn das wichtige wäre diese Begegnungen almählich (das kann aber noch ewig dauern) ihrer "Wichtigkeit" zu nehmen...denn sonst kommt es wie Du... Las Patitas auch schon geschrieben hast...wieder zur einer Gewöhnung, in diesem fall fremder Hund = Aufregung, und dann kann ( muß aber nicht) es wieder von vorne beginnen...Naja insgesamt habe ich das Gefühl des Führens jetzt gut drauf und weiß, das ich sie im Extremfall unter Kontrolle habe.
Ich gehe jetzt wieder viel öfter meine alten Gassigänge und das ohne Angst...da iat zwar noch manchmal eine gewisser "Stich in der Magengegend, wenn ich urplötzlich einen fremden Hund uns entgegenkommen sehe...aber mir fällt urplötzlich ein, das ich sie doch unter Kontrolle habe und der "Stich" ist wie weggeblasen"
Aber mir ist bewußt, das es durch unvorhergesehene Situationen immer wieder einen Rückfall geben kann, aber ich habe keine Angst oder zu viel Respekt vor dem Ausraster meiner Hündin und das ist mir am allerwichtigsten...
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Also wenn ich so lese, dass viele Hunde bei einer Leinenaggression nicht mehr ansprechbar sind usw, dann kann Jeppes Leinenaggression nicht sehr ausgeprägt sein bzw. gewesen sein. Denn selbst wenn er anfing oder auch heute noch manchmal anfängt an der Leine zu pöbeln, er ist immer ansprechbar und ich kriege ihn schnell aus der Situation raus. Gutes Beispiel heute morgen: Wir treffen mal wieder einen Cocker Spaniel, die beiden können sich nicht leiden, der Mann mit dem Cocker wechselt die Straßenseite, Jeppe bemerkt den Cocker erst nicht. Der sieht Jeppe und fängt schon weitem an zu bellen und zu knurren. Jeppe blickt auf, sieht den Cocker, ich bin völlig tiefenentspannt, hocke mich hin, sage "Sitz" und belohne ihn, als er kommentarlos sitz macht. Dann bleibt er sitzen, sieht mich fast durchgehend an und als er doch mal versucht an mir vorbei zu dem Cocker zu gucken, der durchgehend kläffend an uns vorbeigeht, reicht ein "Nein" und er sieht mich wieder an. Ich habe dann immer das Gefühl, dass er regelrecht dankbar für die Ablenkung meinerseits ist und fängt dann kein Theater an. Wenn es doch mal zum Pöbeln kommt, halte ich ihn am Geschirr fest und lasse ihn absitzen. Dabei stelle ich mich vor ihn und "zwinge" ihn so quasi, mich anzusehen. So beruhigt er sich fast augenblicklich.
Sei froh und Gott dankbar dafür
...nein im Ernst, wenn ich schon im Welpenalter daran gearbeitet hätte (sprich ein anderer hund war auf tausend Meter entfernung millonenmal interessanter als ich oder ein anderer Mensch)...hätte ich die Sache schneller und effektiver unter Kontrolle gehabt...
Ich sag jetzt einfach, ich hab es unter Kontrolle, weil ich felsenfest davon überzeugt bin und es auch bleibe :tormann: -
Achso ich meinte übrigens das Ruder rumreißen, nicht das Rudel

@ vallea
Bei vielen Hunden entsteht eine LA so langsam aber sicher und ist nicht von heute auf Morgen und dann in voller Intensität da.
Und wenn der Hund nicht ohne Drohsignale an einem anderen Hund vorbei gehen kann (obwohl der andere Hund keine Anzeichen für einen Willen zum Kontakt zeigt), dann ist das für mich schon eine Art von LA.
P.S. Was versteht ihr denn unter Leinenaggression???
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Aber für jemand anders ist L.A., dass sein 50-Kilo-Hund ausflippt, sobald ein Hund am Horizont auftaucht, wild in die Leine springt und um sich schnappt. Und da nur mit Entspannungsübungen für den Halter was zu erreichen? ich glaube nicht!
Deswegen hab ich ja auch geschrieben- wenn man über das Stadium schon hinaus ist.

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Achso ich meinte übrigens das Ruder rumreißen, nicht das Rudel
...hab mich schon gefragt ob das jetzt ein Dialekt ist...oder ob Du Dein ganzes Hunderudel unter "die fittische" genommen hast...ansonsten hätte ich nochmal unter Wiki schauen müssen

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