OP zu teuer - Hund einschläfern ???

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    das wolllt ich damit sagen, wenn das tier durch weiterbehandlung eigentlich nur noch leidet und doch keine wirkliche besserung erzielt wird,warum daß tier dann noch quälen...


    Aber genau das ist ja nicht die Frage, das Thema war, ob man ein Tier aufgrund hoher OP-Kosten einschläfern lassen sollte.


    Beim Rest sind wir uns ja alle einig ;)

  • Zitat

    Und ich finde es schlimm, dass hier Menschen angegriffen werden, weil sie eben keinen Kredit für ihren Hund aufnehmen können.


    Wenn ich mir die Postings hier so durchlese geht es den meisten eher darum, dass es verantwortungslos ist, in einer Situation, in der Mensch sowieso schon hart zu kämpfen hat, auch noch einen alten Hund aufzunehmen, bei dem von vornherein damit zu rechnen ist, dass in absehbarer Zeit höhere TA-Kosten dazukommen können.
    Auch wenn ein 10 Jahre alter Hund im Moment absolut fit sein kann - das können die durchaus, ich habe so ein Exemplar daheim, sie wird im April 10 und weder gesundheitlich noch vom Verhalten her käme man drauf, dass sie kein Jungspund mehr ist - ABER! Mensch muss doch klar sein, dass sich das jederzeit schnell ändern kann. Sogar bei einem jungen Hund - da reicht einmal über die Wiese gerannt, in ein Mauseloch getreten und Achillessehne ist abgerissen.



    Zitat

    Es gibt für viele Dinge auch viele Gründe und man sollte niemals vorschnell verurteilen.


    Was heisst hier "vorschnell verurteilen"? Es ist völlig logisch, dass man bei Anschaffung eines Tieres auch die Verantwortung dafür übernimmt. Und das heisst auch, sich im Krankheitsfall darum kümmern und dafür Sorge zu tragen, dass das Tier bestmöglich behandelt wird.


    OK - wenn keine Chance mehr besteht ist es eine Sache. Meine alte Zwergin hatte einen Hirntumor - weitgehend inoperabel. Die Alternativen waren einschläfern oder den Tumor soweit möglich über eine Operation entfernen und dann über mehrere Wochen Bestrahlung (was für sie bedeutet hätte alle 3 Tage eine Fahrt von 300 km zur Klinik, Vollnarkose, Bestrahlung und wieder 300 km nach Hause) - Vorausgesetzt der Tumor wäre nicht bösartig.
    Mal abgesehen davon dass sich der Tumor als bösartig herausgestellt hat als wir nach der Eutha den Tumor entfernt und zur Patho geschickt haben wollte ich meiner alten Hündin diese Strapazen nicht mehr zumuten.


    ABER! eine 10jährige Hündin, die anderweitig fit ist, kann nach einer Gebärmutter-OP durchaus noch ein paar Jahre ein gutes Leben führen - die Chancen hierfür sind mehr als gut. Also ist jegliches Kommentar hinsichtlich "kann man der Hündin nicht mehr zumuten" reine Ausrede, Schönrederei, etc.


    Es läuft darauf hinaus, dass man sich der Verantwortung, die man mit der Übernahme eines Tieres auf sich genommen hat, nicht stellen will und die Konsequenzen, die sich aus dieser Verantwortung ergeben, nicht übernehmen will.
    Und das ist mE das, was die meisten hier ankreiden.


    Wenn ich nicht das Geld dazu habe, kann ich mir keinen Ferrari kaufen - darüber ist sich jeder im Klaren. Aber ein Ferrari ist nur ein Ding, eine Sache, egal wie teuer sie ist.


    Ein Hund dagegen ist ein LEBEWESEN. Und der Hund hat durchaus auch ein Recht auf Leben.
    Hier ist doch immer jeder recht schnell dabei, zu protestieren, wenn man Hunde, oder Tiere allgemein, als "Sache" bezeichnet und sich darüber zu mokieren, dass Tiere per Gesetz immer noch häufig "Sachen" gleichgestellt sind.


    Dann sollte man sich aber auch mal folgendes überlegen:
    Wenn ich mir so viele Gedanken darum mache, ob ich mir eine Sache leisten kann, etwas das nichts fühlen und denken kann, und wenn ich dann sagen muss "sorry, kann ich mir im Moment nicht leisten, habe einfach nicht das Geld für die Anschaffung UND den Unterhalt" -
    wie ist das dann mit einem LEBEWESEN, das fühlen und durchaus denken kann?
    Wenn wir Tiere über Sachen stellen wollen, dann muss uns aber auch klar sein, dass die Haltung eines Tieres, obwohl wir uns den Unterhalt (und da gehören TA-Kosten im Krankheitsfall nun mal dazu) nicht leisten können oder wollen noch weit mehr Verantwortung mit sich bringt als die Anschaffung einer Sache.

    Und ggf. gehört dazu auch einfach der Verzicht. Auch wenn es schwer fällt.



    ME ist das der Hauptpunkt, der den meisten hier aufstösst.



    Zitat

    Man sollte jeden Hund für sich betrachten, jeden Fall für sich und wirklich im Sinne des Tieres entscheiden.


    Ganz offensichtlich wird in diesem Fall nicht im Sinne des Tieres entschieden.
    Denn eine 10jährige Hündin, die anderweitig absolut fit ist - da gibt es absolut KEINEN vernünftigen medizinischen Grund, sie wegen einer Gebärmutterentzündung einschläfern zu lassen. Das kannst Du drehen und wenden wie Du willst.
    Würdest Du die gleichen Argumente von wegen "hat Stress beim TA, hat Stress beim Einleiten der Narkose, hat Stress mit den Wundschmerzen" auch bei einem dreijährigen Hund sagen?

  • Meine 1. Hündin ist mit 12 Jahren noch erfolgreich an einer schweren Gebärmutterentzündung operiert worden.

  • Nur mal so zum drüber nachdenken:


    Es gibt da ein kleines schmales Kinderbüchlein - "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry - in dem steht ein Satz, über den man VOR der Anschaffung eines Tieres mal ganz lange drüber nachdenken sollte:


    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."

  • Ich würde jetzt nicht von vornerein sagen, dass ich ab 3000€ die OP nicht mehr ausführen würde, aber wenn ich einen alten Hund hätte oder die Aussichten für den Hund nicht wirklich gut stehen würden, danach ein ordentliches Leben zu führen, dann würde neben der Überlegung, was ist das beste für meinen Hund, auch einfließen, ob es sich lohnt.


    Ich wollte mit 85 auch keine neue Hüfte mehr eingesetzt bekommen, dann lieber das Geld für Junge Leute ausgeben, die noch ein Leben vor sich haben.

  • Zitat

    Ich wollte mit 85 auch keine neue Hüfte mehr eingesetzt bekommen, dann lieber das Geld für Junge Leute ausgeben, die noch ein Leben vor sich haben.


    :???:


    Offenbar sehen das die heute 85-jährigen aber anders.
    Und wer weiss wie Du es wirklich siehst wenn Du dieses Alter mal erreicht hast. Auch mit 85 kann man noch einige Jahre (oder gar Jahrzehnte) vor sich haben.
    Während junge Menschen möglicherweise zwar mehr Jahre, aber deswegen nicht unbedingt auch ein sinnerfüllteres Leben vor sich haben.


    Ich finde daher die Fragestellung, bis zu welchem Alter eine mögliche OP sinnvoll ist völlig absurd.
    Ganz genauso wie die Frage, was man sich sonst für dieses Geld würde leisten können, was eine mögliche OP kostet.


    Die Frage, ob eine OP sinnvoll ist - ist teils medizinischer, teil ethischer Natur. Es geht um Überlebens- und/oder Heilungschancen, und um die anschließende Lebensqualität.
    Und nicht ums Alter und nicht ums Geld!



    Lena,


    bitte red mit dem Arzt ob Du das irgendwie abstottern kannst. Ob er die Rechnung auf ermäßigtem Tierschutz-Satz abrechnen kann.
    Red mit dem Tierschutz ob die Dich irgendwie finanziell unterstützen können.


    Und - ein Hund kann IMMER sehr viel Geld kosten. Egal wie alt oder jung, wie fit oder krank er ist .... das alles kann innerhalb von Sekunden anders aussehen. OP- oder Krankenversicherung oder eben ein dickes fettes Sparbuch sind daher Pflicht!


    :gott: haben wir hier in DE eine Pflicht zur Krankenversicherung für Menschen. Ich möcht mir die Szenen nicht ausmalen wenn das anders wäre.

  • Zitat

    ...
    :gott: haben wir hier in DE eine Pflicht zur Krankenversicherung für Menschen. Ich möcht mir die Szenen nicht ausmalen wenn das anders wäre.


    Trotzdem sind hunderttausende nicht krankenversichert, weil sie die Beiträge nicht bezahlen können (z.B Minijobber oder solche, die selbstständig gerade mal so viel verdienen, dass sie über die Runden kommen), bzw. das Geld für den Mindestbeitrag nicht aufbringen können.
    Diese Leute werden trotzdem behandelt, wenn etwas passiert oder sie krank werden. (Krankenhilfe/Gesundheitshilfe) und müssen auch nichts zurückzahlen Und die Verpflichtung zur Versicherung gibt es erst seit 2005, der Staat ist vorher deswegen auch nicht pleite gegangen.

  • Zitat

    Trotzdem sind hunderttausende nicht krankenversichert, weil sie die Beiträge nicht bezahlen können (z.B Minijobber oder solche, die selbstständig gerade mal so viel verdienen, dass sie über die Runden kommen), bzw. das Geld für den Mindestbeitrag nicht aufbringen können.
    Diese Leute werden trotzdem behandelt, wenn etwas passiert oder sie krank werden. (Krankenhilfe/Gesundheitshilfe) und müssen auch nichts zurückzahlen Und die Verpflichtung zur Versicherung gibt es erst seit 2005, der Staat ist vorher deswegen auch nicht pleite gegangen.


    Ja - stimmt. Die Regelung ist relativ neu und hat noch jede Menge Lücken.
    Mir gings bei der Bemerkung aber auch ganz sicher nicht darum, ob unser Staat pleite geht ...


    ... sondern was passieren würde, wenn wirklich keiner zahlt und z.B. die liebe Familie überlegt, ob es sich noch lohnt für Omas Hüften nen Kredit aufzunehmen .... oder ob doch lieber das Kind ein Auto bekommen soll.

  • Zitat


    Ja - stimmt. Die Regelung ist relativ neu und hat noch jede Menge Lücken.
    Mir gings bei der Bemerkung aber auch ganz sicher nicht darum, ob unser Staat pleite geht ...


    ... sondern was passieren würde, wenn wirklich keiner zahlt und z.B. die liebe Familie überlegt, ob es sich noch lohnt für Omas Hüften nen Kredit aufzunehmen .... oder ob doch lieber das Kind ein Auto bekommen soll.


    Das finde ich jetzt sehr zynisch und unangemessen.
    Denn leonora hat ein krankes Kind, das Medikamente und Therapien braucht, die nicht von der Kasse übernommen werden. Sie hat bereits einmal eine therapeutische Maßnahme für das Kind zurückgestellt zugunsten des Hundes und befindet sich jetzt in einem großen Gewissens- und Geldkonflikt, den ich mit Antwort-Posts wie "...muss man doch wissen, dass ein Hund kosten kann, egal wie alt etc..." nur als sehr ungenügemd berücksichtigt finde.


    Klar kostet ein Hund was. Mitunter ein Haufen Geld, das hatten wir ja bereits abgefrühstückt.
    Auch, dass jeder von Euch nur höchstens 12 Monate vom ALG II entfernt ist, falls etwas unvorhergesehenes passiert und man schneller in der Sch*** sitzt als man das Wort aussprechen kann. Und dann? Wie geht das weiter?
    Leonora ist schlicht betrogen worden, das wird einfach zur Seite gewischt. Die vorherigen Besitzer sind nämlich die Armleuchter. Geben das kranke, teure und damit lästige oder unbezahlbare Tier einfach jemandem weiter (ohne auf das Kostenrisiko hinzuweisen) und sind damit fein raus. leonora hat jetzt die Arschkarte gezogen und muss sich auch noch anmachen lassen.
    Natürlich kann immer was sein mit einem Hund. Aber wer ein krankes Tier erwirbt, der muss vorher wissen, was Sache ist. Der muss wissen, was auf ihn zukommt. Das ist fair und korrekt. Alles andere ist eine Schweinerei und schlicht und einfach Betrug.


    Zum zweiten ist es so, dass die Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten bei Mensch und Tier unendlich gestiegen sind. Was vor 20 Jahren unabänderlich war und/oder noch nicht mal erkannt wurde ist heute durchaus machbar. Allerdings kostet das einen Haufen Geld. Vor 20 Jahren war eine neue Hüfte für einen Hund kohlemäßig schon der Super-Gau, heute sind 2000 Euro (fast) nichts, wenn die Tierärtze erst mal loslegen. So mancher Besitzer wird dadurch wirklich in den Ruin getrieben.
    Ich bin mir nicht sicher, ob alles was gemacht werden kann, auch gemacht werden muss, wenn es die fnanziellen Mittel des Besitzers in einem Ausmaß übersteigt, dass dieser sich verschuldet und die Familie sich die Butter auf's Brot nicht mehr leisten kann. Tierliebe muss auch irgendwo ein Ende haben. Und ich finde es - gelinde gesagt - eigentlich total unangemessen, das Gefühl eines Besitzers, der es sich gewiss nicht leicht macht, an seiner finanziellen Einsatzbereitschaft zu messen, die bis zum Einsatz aller seiner Ersparnisse auf Kosten der Gesundheit seiner Kinder zu gehen hat. Das kann's einfach nicht sein.
    Es kann nicht sein, dass das, was man z.B. für seine Kinder oder für's Alter zurückgelegt hat, für die Behandlung des Hundes draufgeht, auch und gerade wenn nicht klar ist, ob die Behandlung Erfolg hat oder welche und wie teure Folgekosten dazukommen.
    Ich meine, wo soll das denn enden? Dürfen nur noch gut gestopfte Menschen Hunde halten? Ist nur der tierlieb, der alles für sein Tier opfert?
    Vielleicht sollte jeder, der sich damit brüstet, mal in sich gehen und nachdenken, ob es legitim ist, das von allen anderen Hundebesitzern ebenso zu verlangen.
    Diejenigen für die ein Hund ein Wegwerfartikel ist, die verurteile ich auch, aber jede/r, der sich solche Entscheidungen nicht leicht macht, hat meinen Respekt, egal für was er/sie sich entscheidet.

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