Leinenaggression- wie lange trainieren?

  • Klar, wir hatten so einige Ersatzkonflikte, die ich für mich in verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt habe:

    Auf der einfachsten Stufe stand bei uns z.b. Hund wird ins Körbchen geschickt und da muß er bleiben, egal ob die Katzen rum toben oder nicht, ist er aufgestanden, habe ich ihn einmal korrigiert, beim 2. mal habe ich ihn angebunden oder er mußte auf einem strategisch totaaal ungünstigen Platz liegen, wir haben einen Raum zur Tabuzone erklärt, den er nicht mehr betreten durfte. Einfachste Stufe war halt alles, was DRINNEN stattfand, da hat man die geringste Ablenkung und die größte "Durchsetzungsfähigkeit" und es guckt einem auch keiner zu und gibt "hilfreiche" Ratschläge.

    Nächste Stufe war dann draußen, dass er ordentlich an der Leine laufen mußte, sprich wir haben an der Leinenführigkeit gearbeitet, in dem Sinne, dass Hundi nicht nur stumpf neben mir hertrottelt, sondern sich tatsächlich an mir orientier, das auch zunächst mit wenig Ablenkung. Ersatzkonflikte waren danach, dass ein voller Futterbeutel auf dem Weg stand oder lecker Wurst, an die mein Hund aber nicht dran durfte und er durfte in solchen Momenten auch nicht ziehen.

    Danach wurde es etwas schwieriger, da wurde der Ersatzkonflikt nämlich ein geworfener Ball...
    So haben wir uns gesteigert bis zur Begegnung mit anderen Hunden.

    Sinn dieser Ersatzkonflikte sind, dass es Situationen sind, in denen Du Deinem Hund klar machen kannst, dass DU die Regeln machst. Fängst Du mit "großen" Konflikten an, ist die Gefahr sehr groß, dass Du Dich eben nicht durchsetzen kannst oder sehr, sehr viel Druck aufbauen mußt, um Dich durchzusetzen. Durch diese Ersatzkonflikte lernt der Hund auch, Frust zu ertragen und sich insgesamt an Dir zu orientieren.

    OT: War das das Seminar von Linda? Wir machen das auch noch im Sommer.

  • Zitat

    Ersatzkonflikte waren danach, dass ein voller Futterbeutel auf dem Weg stand oder lecker Wurst, an die mein Hund aber nicht dran durfte und er durfte in solchen Momenten auch nicht ziehen.

    Danach wurde es etwas schwieriger, da wurde der Ersatzkonflikt nämlich ein geworfener Ball...
    So haben wir uns gesteigert bis zur Begegnung mit anderen Hunden.


    Ersatzkonflikt? Hab ich noch nie gehört. Bei uns heißt das Impulskontrolle.

    Im Prinzip gehts doch nur darum, dass der Hund lernt, nicht einfach das zu machen, worauf er grad Bock hat, sondern sich zu beherrschen und ein anständiges Benehmen an den Tag zu legen.
    Mit was für Fachwörtern wir das auch immer belegen.
    Erziehung und Gehorsam.

  • Bei einem Hund, den ich gearbeitet und betreut habe, 6 Monate und es war nicht nur zu 80% vorbei, sondern zu 100. Der Hund hat danach nie wieder ausgelöst.
    Bei meinem eigenen Hund war das Ding sogar nach einem Monat wieder gegessen.
    Bei dem Hund meiner Freunde hatten wir auch viele Wege ausprobiert und als wir dann den richtigen Weg gefunden hatte, war es in einem Wochenende geklärt, davon hat meine Freundin gut 1,5 Jahre probiert.

  • @SlyJeanny
    gut, genau solche situationen sind mir auch schon durch den Kopf gegangen...anfangen werd ich wohl auch mit auf dem platz bleiben bis hin zu nicht aufs sofa dürfen. ich denk bei uns wird drinnen die schwierigste stufe sein, dass die beiden nicht ins bett dürfen...

    ich hab heute nachmittag auch nochmal mit meiner trainerin gesprochen. sie hat uns zu diesem seminar mitgenommen. sie konnte mir auch noch ein paar tipps in sachen ersatzkonflikte geben.

    also ich muss sagen, dass ich ziemlich begeistert bin von dem canis-system. ich konnte jetzt nach 3 tageein bereits fortschritte erkennen. mein kleiner ist normalerweise wenn andere hunde in der nähe sind, sprich wenn wir in der hundeschule sind, total aufgedreht und will zu jedem hund hin...
    heute nachmittag beim obedience war er für seine verhältnisse total cool und hat sich an mir orientiert, er konnte sich super auf mich konzentrieren und hat super mitgearbeitet.
    er konnte sich auch bereits während des seminars in sachen leinenaggression super zurück nehmen. ich will den tag nicht vor dem abend loben, aber ich glaube ich bin auf einem guten weg die führung zu übernehmen und ihm das auch klar zu machen. ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner terrier sich von mir ernsthaft beeindrucken lässt. aber das was ich bis jetzt sehen kann, motiviert mich weiterzumachen und in erster linie an MIR zu arbeiten.

    zum OT: ja, das seminar war mit linda (und rainer). die beiden haben das super toll gemacht! für mich hat es sich wirklich gelohnt. ich weiss jetzt wo wir stehen, wo unser ziel ist und wie wir dort hin kommen. auch wenn der weg noch ganz schön weit ist. die beiden haben mir (nach einer zeit, in der ich extrem frustriert war) wieder die begeisterung gegeben mit meinem hund zu arbeiten! für nächstes jahr hab ich schon das Seminar zum thema jagdverhalten geplant!

    upps, ist etwas länger geworden! sorry für alles was OT ist!

  • @ Cerri.....

    Supi...zu 100%, das hört man gerne.

    Und ich finds toll, dass es doch die meisten innerhalb einiger Monate hinbekommen haben.
    Ich war manches mal schon verzweifelt, weil mir Trainer gesagt haben dass das im Extremfall auch Jahre dauern kann.

    Wir sind jetzt nach 11 Monaten auf nen guten Weg mit schätzungsweise 80-90%......mein Mann hat gestern von unserem Trainer aus angerufen und berichtet, dass sie dort ohne Mucken durch ne Gänseherde, mehrer Hunde, einige Katzen und Pferden durchgegangen sind und er sich mit aneren huden zusammen iohnegrosse Probleme abgelegt hat. Ich zeher von solchen Erfolgen.

    Hier in dem Beitrag scheints ja doch einige zu geben, die auch ab und an Probleme mit freilaufenden-nicht hörenden anderen hunden zu haben, da man dann immer wieder Rückschritte erleidet. Aber scheinbar, musste ich auf meinen anderen Beitrag dazu, erkennen, dass dafür scheinbar keine Toleranz, Akzeptanz und Rücksichtsnahme möglich ist.
    Schade isses für uns und unsere Hunde die Rückschritte in Kauf zu nehmen.
    Na ja, wir arbeiten damit..............

    Ach ja, auch ich häte mir die ersten 5 Monate Training halbwegs sparen können. Da kannte ich zu keinem Trainer um mich begleiten zu lassen, da schwanger.

    Wünsch allen noch viel Erfolg bei den restlichen 20%!!!!!!

  • Was die freilaufenden nicht hörenden Hunde und die Rückfälle angeht, kann ich von Snoop mutmachendes erzählen.

    Snoop reagiert mittlerweile auch bei nervenden Hunden, die auf ihn zuschießen, gelassen,läuft an der Leine brav neben mir und schaut mich an. Wenn die Hunde zu lange zu nervig sind, knurrt oder schnappt er sie mal weg. Das wars.
    Und ich dachte anfangs auch, ich müsste neu anfangen, aber es wurde immer besser.

  • Wir arbeiten seit ca. 4 Monaten daran. Zwischenzeitlich war das Problem wie weggeblasen, dann wurde er heftig von einem anderen Hund attackiert und wir durften fast nochmal von vorne beginnen. Seit ca. einer Woche klappt es wieder toll, wir können an so ziemlich jedem Hund vorbei ohne Theater. Gestern zum Beispiel kam aus einer Einfahrt ein Hund gelaufen, den ich nicht sah, da ich bereits an der Einfahrt vorbei war. jeppe hat dort aber gerade gepieselt und als ich mch umdrehe, sehe ich diesen riesen Hund vor klein Jeppe stehen. Er hat nix gemacht, nur kurz geguckt, dann zu mir geguckt und wir sind weiter. Wir konnten jetzt auch an seinem Erzfeind vorbeigehen ohne Theater und an einem recht aggressiven Hund. Es gibt immer mal Tage, da läuft es nicht so, aber zur Zeit machen wir wieder riesen Fortschritte!

  • Also ich übe nun seit 1 Monat (solang haben wir unseren 2. Hund) daran, aber egal welche Methode ich bisher probiert habe, im Griff habe ich sie nicht. Gestern ist es wieder eskaliert, da haben wir wieder mal den Husky getroffen, ganz schlimmes Theater. Die reagieren auf nichts mehr. Habe die letzten Tage versucht sie mit Leckerlie Suchspielen (so hat es die Trainierin gesagt) abzulenken, aber das interessiert sie nur kurz und dann geht trotzdem das Theater los. Jetzt werde ich versuchen wortlos an den anderen Hunden vorbei zu gehen, wenn sie artig sind gibts ne Belohnung, wenn nicht werde ich sie ignorieren.

    Das komische ist nur, wenn uns ein anderer Hund ohne Leine entgegen kommt, und sie sind an der Leine sind sie friedlich!! komisch oder? Gestern haben wir auch 2 tobende Westies getroffen, da haben sie nur doof gekuckt und sind wortlos weiter gegangen. Langsam bekomme ich den Eindruck, als machen sie so richtiges Theater nur bei großen Rüden an der Leine. Wie kann das sein???

    Es nervt auf jeden Fall wahnsinnig und möchte es so gerne in den Griff kriegen, weiss aber momentant überhaupt nicht wie.

  • Zitat

    Also ich übe nun seit 1 Monat (solang haben wir unseren 2. Hund) daran, aber egal welche Methode ich bisher probiert habe, im Griff habe ich sie nicht.


    Wenn du in vier Wochen mehrere Methoden ausprobiert hast, dann liegt es vielleicht daran.
    Ich würde mich für eine Methode entscheiden und die dann auch durchziehen.

    Wenn du erst mal in dem Abstand arbeitest, in dem deine Hund noch ruhig sind, und dich langsam auf immer weniger Abstand vorarbeitest, solltes du Erfolg haben. Wenn auch nicht innerhalb von vier Wochen.
    Wie du hier im Thread ja lesen kannst, hat es bei den meisten viel länger gedauert.

    Tipps, wie es geklappt hat, gibt es hier ja auch einige.

  • wir haben knapp drei monate gebraucht von hund volle kanone anknurren mit fixieren, draufstürzen, runterdrücken, durchschnüffeln

    bis zu hunde in drei meter entfernung anschauender weise vorbei gehender weise anschauen sogar ohne imponierendem gang.


    ich bin ja sooooooooooooooooooo stolz auf meine kleine!!!!

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