In die Leine beißen
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Naja, verfressen ist sie auch und häufig gibt es nach dem Spaziergang entweder was zu knabbern oder, wie gestern, Abendessen, aber das weiß sie ja vorher nicht!
Was Leckeres würde sie ja nicht für das Anspringen und in die Leine beißen bekommen, sondern für das "Platz". Da das noch nicht immer hundertprozentig sitzt, ist die Frage, ob sie dann denken würde, daß sie wieder für's "Platz" was bekommen hat oder für das Anspringen vorher.Mein Problem ist ja, daß ich garnicht genau weiß, wie ich auf ein In-den-Arm-Beissen überhaupt reagieren könnte/würde, denn Festhalten geht nicht, "Aus" hilft nicht, Ignorieren klappt nicht und wegdrängeln geht nicht. Unser Trainer meinte anfangs mal, gegen Anspringen hilft gut, den Hund an den Vorderbeinen festzuhalten, wenn er springt und vorwärts zu gehen, sodaß der Hund dann quasi rückwärts auf den Hinterbeinen läuft. Drinnen wirkt das Wunder, draußen interessiert es sie fast garnicht, sobald ich sie wieder runter lasse, springt sie wieder.
Ich versuche es die nächsten Spaziergänge mal mit Sitz oder Platz und wir gehen heute 'ne völlig andere Strecke, weil wir zum gemeinsamen Spaziergang verabredet sind - ich hoffe mal, daß sie auf dem Weg zum Auto dann nicht genauso anfängt.
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Spontan kommt mir folgende Situationen in den Sinn:
Diesen Winter erlebte Laia erstmals, dass ich mit dem Schlitten den Berg runterfuhr. Wie alle früheren Hunde, ertrug sie diese Geschwindigkeitsänderung schlecht und versuchte, mir in den Schuh zu beissen, um mich zu stoppen. Ok, dachte ich, stoppen will sie mich, das geht gar nicht. Beissen will sie, das kann ich ihr anbieten. So hielt ich ihr jeweils vor dem Losfahren - also BEVOR sie biss - ein Gummispielzeug hin, in das sie beissen durfte. Ich agierte - sie reagierte. Nach einigen Minuten Fahrt liess ich das Spielzeug los und es war ok. Sie holte es sich jedes Mal wieder vor dem Losfahren.
Meine letzte Hündin wollte beim Durchqueren des Busbahnhofs in die Leine beissen. Warum, das habe ich nicht verstanden. Mein Gedankengang: Leine beissen? Nein! Sonst was beissen? Ok. Und ich bot ihr eine gerollte Gratiszeitung an, die in den Boxen bereitstehen, wenn ich kein Spielzeug dabeihatte.
Also, was ich eigentlich sagen will, ist, ich habe ein Ziel und will es erreichen; mein Hund ist aufgeregt und ich suche einen Weg, damit er seine Aufregung etwas tilgen kann; primär aber will ich mein Ziel erreichen. Da diskutiere ich nicht mit meinem Hund.
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Also, die letzten Tage klappte es ganz gut, entweder Herrchen war mit ihr draußen oder wir sind mit dem Auto unterwegs gewesen.
Gestern sind wir dann 'ne große Runde (wir waren zweieinhalb Stunden unterwegs) gelaufen, eigentlich ziemlich ruhig, mit der Schleppleine und ohne sonstige Bespaßung (ok, ein bißchen Sitz, Platz und hier haben wir geübt, aber das waren vielleicht 3 Minuten auf der Runde). Wir sind im Prinzip ins Feld gegangen, oben um ein Wäldchen rum und dann wieder zurück. Als wir wieder auf dem Weg waren, den wir vorher schon gekommen sind, fing Madame an, in die Schleppleine zu beißen. Da es vermutlich nicht sinnvoll gewesen wäre, ihr in einem Feld voller Hasen und Fasane die Schleppleine vor die Füße zu werfen, hab ich ein Paket Papiertaschentücher genommen, nachdem sie auf mein "Aus" nicht reagierte und ihr das mit voller Wucht (und schlechtem Gewissen) vor die Füße gefeuert.
Der Hund hat vielleicht geguckt!! Und sie hat sich erstmal hingesetzt, bevor wir dann schön ordentlich an der Leine weitergegangen sind. Tragen will sie draußen nichts, außer vielleicht ab und zu mal einen Stock, hab es mit Bällen und Zerrseilen versucht, aber alles bleibt nach 'ner Minute im Dreck liegen und ist völlig uninteressant.Danach ging es erstmal prima weiter, bis zu der Stelle, wo unsere "Diskussion" schonmal hin und wieder anfängt, aber ich war echt begeistert: Zähne in Richtung Leine, Silke schreit "Nein", Hund guckt blöd und bellt einmal und dann ging es weiter. Das gleiche nochmal 50m später und dann konnten wir gemütlich weiter nach Hause gehen.
Mal sehen, wie es gleich läuft, daß sie frustriert ist, weil es wieder nach Hause geht, kann ich ja gut verstehen, aber ich kann doch nicht den ganzen Tag mit ihr laufen.
Danke schonmal für die Tipps, vielleicht reicht das "Nein" ja zukünftig, wenn nicht, muss ich doch mal weiter probieren.LG Silke
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He das liest sich ja super!
Genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst!
Wie lief es vorhin?
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Na das klingt doch schon gut. Hoffentlich klappt es weiterhin.
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Zitat
.... hab ich ein Paket Papiertaschentücher genommen, nachdem sie auf mein "Aus" nicht reagierte und ihr das mit voller Wucht (und schlechtem Gewissen) vor die Füße gefeuert.
Der Hund hat vielleicht geguckt!! Und sie hat sich erstmal hingesetzt, bevor wir dann schön ordentlich an der Leine weitergegangen sind. ....LG Silke
Dazu ist mir spontan eingefallen (weiß nicht aus welcher Comedysendung das ist)...: "Da du böser Feind, ich schmeiß dich mit lauter Wattebällchen tot".
Und ein ganzes Paket Papiertaschentücher.Oh Mann, da hätteste deinen Hund aber ernsthaft verletzen können
Und zum Glück haste schon geschrieben, dass du n schlechtes Gewissen hast. - Also, ab in die Ecke und schäm dich.
Tja, vermutlich hat Hundi zum ersten Mal gesehen, dass Frauchen sich auch durchsetzen kann.
Mach weiter so und ich drück euch die Daumen dass alles weiterhin so gut klappt.
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Zitat
Dazu ist mir spontan eingefallen (weiß nicht aus welcher Comedysendung das ist)...: "Da du böser Feind, ich schmeiß dich mit lauter Wattebällchen tot".
Und ein ganzes Paket Papiertaschentücher.Oh Mann, da hätteste deinen Hund aber ernsthaft verletzen können
Und zum Glück haste schon geschrieben, dass du n schlechtes Gewissen hast. - Also, ab in die Ecke und schäm dich.
Mit dem schlechten Gewissen klingt vielleicht albern, ist aber wirklich so. Und was mir wichtig ist: Es war keine ganze Packung Papiertaschentücher, sondern nur 'ne halbe
Und ich hab sie ja vor die Füße geworfen und absichtlich versucht, den Hund nicht zu treffen.
Mittlerweile klappt es wirklich gut, sie setzt zwar manchmal noch dazu an, in die Leine zu beißen, aber dann reichen ein "Nein!" und "Sitz" oder so, damit sie die Leine los läßt, dann machen wir eine Übung aus der Hundeschule (Sitzen bleiben, während ich um sie rumgehe oder so) und danach können wir normal nach Hause gehen.
Zuletzt hatte ich das Gefühl, daß sie so Aufregung verarbeitet, wenn wir morgens aus dem Feld kommen, stehen meist die ganzen Schüler rund um die Bushaltestelle rum und ich muss mit ihr da durch, daß läßt sich nicht vermeiden. Danach versucht sie das Beißen manchmal noch, aber andererseits ist es auch die Stelle, wo sie damit angefangen hatte, also im Dorf auf dem Nachhauseweg.
Ein anderes Mal hatte sie es nach der Begegnung mit einem Dreier-Rudel, Snowy lief freudestrahlend auf die Hunde zu, aber als dann alle drei gleichzeitig an ihr schnupperten, wurde sie doch unsicher und wir haben uns verabschiedet, ich bin ja froh, daß sie alle anderen Hunde toll findet und daß riskiere ich nicht für drei fremde Hunde, die meinen, meine Hündin alle gleichzeitig von allen Seiten abschnuppern zu müssen.Ach ja, ich hab jetzt auf ein paar Spaziergängen 'nen Snack-Dummy mitgenommen und die Sachen aus der Hundeschule üben wir momentan mit Clicker - sobald der Hund den Dummy oder den Clicker sieht, ist sowieso alles andere egal, da würde sie vermutlich auch die Leine loslassen und ohne Kommando schon neben mir sitzen.
Danke auf jeden Fall für die Tipps, ich hoffe, es geht auch so toll weiter - und wenn ich dann in die Hundeschule mit ihr gehe (in den zweiten Kurs, unser Trainer möchte nicht immer alles mehrfach erklären und darum soll es im Kurs keine Wechsel geben), wird sie vielleicht merken, daß es mit Frauchen auch "Ernst des Lebens" gibt und nicht nur lustige Spaziergänge (wobei wir ja dabei auch schon üben, ich bin eben nur in der Stunde in der Hundeschule selber nicht dabei).
LG Silke
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Schön das es schon besser klappt!
Deine geschilderten Beispielen zeigen das deine Hündin eine stressbedingte Frustreaktion zeigt. :|
Viele Menschen, Hunde auf einmal erzeugt bei ihr Stress und anschließend die Frustreaktion mit beissen in die Leine.
Versuche mal wenn mehrere Hunde auf sie zukommen, sie hinter dir absitzen zu lassen und die anderen Hunde abzublocken, damit sie Sicherheit bei dir bekommt. Meide auch erst mal größere Menschenansammlungen, bis sie ein wenig selbstbewuster und sicherer wird und sie das Gefühl bekommt, das du die Situationen regelst.
Ist eine Erfahrung die ich kannte und die ich so geregelt hatte. Jetzt gibt es damit keine Probleme mehr!
Viel Erfolg weiterhin !!
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Daß mit der Frustreaktion hab ich heute auch gemerkt. Nachdem es jetzt ein paar Tage garnicht mehr vorkam, hat sie heute direkt dreimal mit den Zähnen in der Leine gehangen und zwar jedesmal, wenn wir an der Leine an einem angeleinten Hund vorbeigingen und sie nicht hin durfte. Die meisten der Hunde waren hinter uns und ich bin mit ihr einfach weiter gegangen. Erst hat sie sich ständig umgedreht und als ich nicht darauf eingegangen bin, fing sie dann mit der Leine wieder an.
Aber jetzt weiß ich wenigstens, daß ich an der Frusttoleranz des Hundes arbeiten muss - wie, weiß ich zwar noch nicht, aber ich nutze heute Nachmittag mal die Suchfunktion, da wird sicherlich was bei sein.
Sie hinter mir absitzen zu lassen, wenn mehrere Hunde auf uns zukommen, erweist sich als sehr schwierig, seitdem kommen uns nur noch einzelne Hunde entgegen oder Hunde, die sie schon kennt (da hat sie auch mit 2-3 auf einmal überhaupt kein Problem, die werden nacheinander begrüßt und wenn die anderen mal nicht toben dürfen, gehen wir weiter.)
So wirklich Menschenansammlungen setze ich sie ja eigentlich nicht aus, es ist nur so, daß morgens die Bushaltestellen voll sind, wenn wir unsere Runde drehen und die befinden sich an beiden Seiten des Dorfes, d.h. an einer von beiden muss ich immer vorbei, wenn ich ins Feld möchte. Da die Kinder ja nur gucken, geh ich mittlerweile mit recht kurzer Leine da mitten durch, Snowy sucht dann auch von sich aus meine Nähe und zusammen schaffen wir das
Bei meinem Urlaubshund hieß es immer "Darf ich den mal streicheln?", mit dem bin ich dann manchmal auch da stehen geblieben, aber bei Snowy weiß ich, daß es (noch) zuviel wäre, also gehen wir zügig durch nach Hause.
Wie gesagt, es wird insgesamt besser bzw. die Situationen, in denen es vorkommt, werden für mich verständlicher und ich kann dadurch sehen, woran ich noch arbeiten muss.
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