Mein Hund hat Angst vor mir

  • hmmm von dem mit dem Zwangknuddeln halte ich nicht soviel um ehrlich zu sein. Bruno hat es, wenn wir es anfangs ausprobiert haben, ertragen, aber es hätte mich nicht gewundert, wenn er geknurrt hätte. Schließlich bedrängt man den Hund ja richtig. Bei Menschen macht man so ne "Reizüberflutung" schonmal bei Angststörungen (Höhenangst etc), aber ich finde nicht, dass man das vergleichen kann. Der Hund weiß ja nicht, was mit ihm geschieht, weiß ja (noch) nicht, dass du ihm nix böses willst. Ich könnte mir vorstellen, dass du damit das Vertrauen komplett verlierst bzw. garnicht erst aufbauen kannst. Die Sache mit dem Futter habe ich irgendwie nicht so ganz verstanden, aber Futter immer mit dir zu verbinden ist tendenziell nicht schlecht. Ich denke dann wird sie auch immer häufiger von selbst auf dich zukommen und dann kannst du ja mal schauen, wie sie reagiert, wenn du anfängst zu reagieren! Bitte bitte hab Geduld! Das braucht sicherlich einige Monate...

  • Ich würde vorschlagen, ganz normal zu leben, keine Rücksicht auf den Hund zu nehmen (also nicht extra vorsichtig an ihr vorbei zu gehen oder so) und sie weitgehend zu ignorieren. Deine Frau soll mit ihr rausgehen und sich um sie kümmern. Derweil kannst Du ihr ja die Kinder abnehmen.
    Nach ein paar Wochen, wenn sie sich in Deiner Gegenwart sicherer fühlt, kannst Du versuchen Kontakt mit ihr aufzunehmen. Wenn sie Dich ansieht, dreh Dich am besten etwas weg zur Seite und schau weg. Mach das auch, wenn sie sich Dir nähert. Fass sie nicht an, sprich nicht mit ihr. Lass sie kommen.
    Wenn sie öfter in Deine Nähe kommt, kannst Du anfangen ihr ein Leckerchen hin zu werfen (wende Dich nach dem werfen stets wieder etwas ab). Beschränke den Kontakt aber auf's Leckerchen werfen, verlange nichts von ihr, ignoriere sie weiterhin, sodass sie sich nicht gedrängt fühlt.
    Ganz langsam kannst Du dann die Distanz des Leckerchens zu Dir verringern, bis sie es aus der Hand nimmt. Nicht drängeln, nicht sprechen, nicht locken. Das kann Tage oder sogar Wochen dauern, lass ihr die Zeit, die sie braucht.
    Wenn sie Leckerchen aus Deiner Hand nimmt, kannst Du anfangen mit kompletter Handfütterung. So lange bis ihr Vertrauen gefestigt ist. In dem Stadium kannst Du auch mit ihr sprechen und versuchen sie ohne Druck zu locken und/oder anzusprechen und zu rufen. Fass sie aber erst an, wenn sie dazu bereit ist. Sie wird das signalisieren. Beobachte sie gut, dann wirst Du wissen, wann es soweit ist.


    Aber mach Dich darauf gefasst, dass das alles sehr langsam geht und evtl. Monate dauern kan.

  • Hallo,


    davon, die Hündin quasi an Dich zu binden (Bauchleine) und sie zwangszuknuddeln, halte ich gar nix. Das kann sogar nach hinten losgehen. Würde ich sein lassen, ehrlich.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Zitat

    ich habe heute mit einer Hundeerzieherin gesprochen, Sie meinte: Ich sollte eine Bauchleine tragen und Sie immer wieder "Zwangsknuddeln" aber nicht zu häftig, dann Ihr wieder eine Ruhepause gönnen, damit Sie zur Ruhe kommt, aber immer bei mir an der Leine, damit Sie sich nicht auf Ihre Decke verkricht und ich gebe Ihr immer das Futter. Sozusagen, ich Esse vor, dann darf Sie aus meiner Hand essen, dann den Topf auf den Boden stellen und 10-15 min. warten. Was haltet Ihr davon?


    Davon halte ich überhaupt nichts und würde sogar dringend davon abraten, da es kontraproduktiv für das Vertrauen ist!!


    Ob nun Deine Hündin schlechte Erfahrungen gemacht hat oder einfach so sensibel ist, dass sie extrem beschwichtig, mit diesem "Bauchleinentraining" ignorierst Du ihre sämtliche Gefühle, die sie mittels Körpersprache Dir derzeit versucht sehr deutlich zu zeigen, und trampelst wie ein "Elefant im Porzelanladen" einfach über sie hinweg.


    Ich kann mir schon vorstellen, was diese Hundeerzieherin damit beabsichtigt, nämlich schnelle Erfolge, die für einen Anfänger so aussehen, als wären sie welche. ;)


    Aber für eine echte Bindung aufgrund von Vertrauen würde ich die Tipps der anderen Schreiberlinge beherzigen, die durchaus Geduld und Zeit brauchen.


  • :gut:


    Ich würd das "Zwangsknuddeln" auch auf jeden Fall sein lassen, lieber langsam vertrauen aufbauen, mit der Methode, die dir hier ein paar Male beschrieben wurde

  • Hallo,


    Hab selbst den 3. TH oder TS Hund


    Sie ist ja grad erst angekommen...
    lass ihr Zeit, hab Geduld zwing sie nicht ... Keine Hausleine ...
    nicht bedrängen, kein Zwangskuscheln ...
    vermeide jeden Stress!!


    Fütter sie, verlang was sitz... warte ... nimms !!
    Handfütterung zuhause in einem Schubbbs geht ... ich
    finds aber zu stressig für den Hund ...


    Mein Zweiter hat sich auch mehr an den ersten Hund und
    an mich gebunden als an meinen Mann...


    Es kommt auch darauf an vieviel und welchen Menschenkontakt
    sie hatte ( hier auch ein Frauenhund ) :D



    Manches kehrt sich im laufe der Zeit auch um ( war hier auch so beim
    Ersten Zitat : mach dich rar, du bist der Star !! )



    Ich wünsch euch alles Gute


    Susanne

  • Zitat

    Spass bei Seite, ich habe heute mit einer Hundeerzieherin gesprochen, Sie meinte: Ich sollte eine Bauchleine tragen und Sie immer wieder "Zwangsknuddeln" ...


    Na, das ist ja mal ein Tip! :roll:


    Nö, nö. Lass mal lieber.


    Es ist gut, dass sie sich Deiner Frau und den Kindern schon mal ange-
    schlossen hat.
    Verhalte Du Dich ganz normal und schenke ihr keine besondere Auf-
    merksamkeit. Du musst ein ganz normaler Bestandteil ihres Lebens
    werden. Wie... :???: der Wohnzimmerschrank. ;)


    Nee, im Ernst. Sie muss erst lernen einfach neben Dir her zu leben und
    Dich als Bestandteil ihrer neuen Welt zu sehen.
    Wenn das einigermaßen klappt, fange an mit Handfütterung, Streichel-
    einheiten (werden anfangs eher Versuche werden) und freundliche An-
    sprache.
    Ich schätze, das geht dann nicht all zu lange, dann klappt das auch mit
    Euch.


    Viel Erfolg!


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Hallo,
    zwangsknuddeln? Bitte tu das nicht!!!!!!
    Damit kannst Du aus einem Angshund einen Angstbeisser machen.


    Ignorieren halte ich für genauso schwierig. So kann sich nie eine Bindung aufbauen.


    Rede mit dem Hund, aber nur mit genügend Abstand. Setz Dich auf dem Boden dabei, so könnt Ihr Beiden Augenkontakt besser aufbauen. Wirf immer mal ein Leckerchen hin, aber bitte genau vor den Hund. Das kannst Du allmählich immer mehr verkürzen.


    Es muß sich langsam entwickeln und kann sehr lange dauern.


    LG Tina

  • Bruno, Th-Hund, hatte auch erst Angst vor meinem Mann. Da Bonny (1.Hündin) immer mit meinem Mann kuschelt, war irgendwann die Neugier größer und die Angst vergessen. Vielleicht habt ihr im Bekanntenkreis einen Hund, der euch besuchen kommt und eurem zeigt, das dein Mann kein Ungeheuer ist.

  • Zitat

    Ignorieren halte ich für genauso schwierig. So kann sich nie eine Bindung aufbauen.


    LG Tina


    Das Ignorieren soll ja nur anfangs stattfinden, und ich halte es für sehr sinnvoll. Ich würde den Rat der "Hundeerzieherin" sein lassen und lieber die hier genannten Tipps geben.
    Bei einem Hund der vollkommen ignorant ist könnte man evtl. mit Bauch-Leine arbeiten aber bei einem unsicheren Hund machst du damit u.U. viel kaputt. Auch das zwangsstreicheln kann gewaltig nach hinten losgehen.
    Sei nicht enttäuscht von ihrem Verhalten, nimm es an, lass sie in Ruhe, lass ihr Zeit sich weiter einzugewöhnen, nach und nach wird es sicherlich werden.
    Bleibe aber bitte immer geduldig, überstürze nichts und überfordere die Hündin nicht.
    Mit solchen Vorgehensweisen konnten wir schon vielen ängstlichen Pflegehunde die Angst nehmen und ihnen helfen sich schneller einzuleben.
    Sieh es mal so, sie hat Angst und du gehst auf sie zu- sie weicht zurück und du bedrängst sie weiter. Das kann ihr Vertrauen sehr erschüttern. Informiert euch über die Körpersprache des Hundes und lasst die Hündin sich bei euch zurecht finden.


    Viel Geduld, starke Nerven, dann wird das schon!!!

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