Hund bellt im Auto und jagt
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Mein über 80-jähriger Nachbar (schwerhörig, sprachbehindert) nahm vor zwei Jahren eine schwarze Labradormixhündin zu sich.
Lisa ist jetzt zwei Jahre, läuft nur an der Leine, im Garten darf sie mal ein wenig rennen. Nun gehe ich mir ihr nachmittags spazieren.
Problem 1
Wenn ich sie im Auto auf dem Rücksitz festgegurtet habe und ich einsteige bellt sie wie verrückt - und das während der ganzen Fahrt. Ich fürchte um mein Trommelfell. Ich gehe davon aus, dass es überschwängliche Freude ist, denn auf der Rückfahrt gibt sie keinen Muckser von sich. Ich halte immer wieder an, öffne die Hintertür und schimpfe mit ihr. Da sie sich dann duckt, vermute ich, dass sie von dem Halter auch geschlagen wird. Beweisen kann ich es nicht. Danach ist für kurze Zeit Ruhe.
Problem 2
Sie liebt ihren Ball abgöttisch, ich muss ihn ständig werfen, sie bringt ihn brav zurück. Läßt sie ihn im Wald irgendwo liegen, erinnert sie sich wo sie ihn abgelegt hat und holt ihn wieder. Mit dem Ball läßt sie sich auch gut ablenken bzw. motivieren. Mit anderen Hunden ist sie freundlich bis desinteressiert - für sie zählt nur der Ball.
Sie hat schon zwei Mäuse angebracht, die sie aber nicht tötet. Gestern erlebte ich den Supergau. Unser Weg führt an einem Bauernhof mit großem Teich vorbei. Dank des Bällchens konnte ich sie immer gut ablenken. Gestern entdeckte sie fünf Gänse auf dem Teich - da war alles zu spät. Sie schwamm mindestens 15 Minuten kreuz und quer durch den Teich, immer den Gänsen hinterher. Rufen half nichts. Erst hatte ich Angst um die Gänse, später fürchtete ich, dass sie Kraft verliert und ertrinkt. Schließlich hat sie ja noch nicht so viel Kondition. Ich war gerade auf der anderen Seite des Teiches, als Spaziergänger mir zuriefen, dass sie samt Gans am anderen Ufer angekommten war. Lisa saß stolz vor der auf der Seite liegenden Gans. Ich zog sie von der Gans weg, die unverletzt wieder in den Teich schwamm.
Wie kann ich ihr das ungewollte Apportieren abgewöhnen? Sie wird jetz nur noch mit Schleppleine ausgeführt und auf einer 'ungefährlichen' Wiese zum Toben abgeleint. Jetzt im Frühjahr gibt es wieder junges Wild. Ich fürchte um die Jungtiere, da Lisa blitzschnell rennen kann.
Habt Ihr Ratschläge für mich. Der Halter will nicht, dass ich mit ihr eine Hundeschule besuche.
Karin
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Lies selbst Bücher über Jagdthundtraining !!
Und organisiere ein Gelänge zum Freilauf . Hundeschulwiese ,Tierheimwiese Nachbars Garten mit Werf -und Apportierspielen oder ähnliches.
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Karin, toll dass du dich so kümmern möchtest!
Also, Schleppleine wird wohl Pflicht sein.
Wenn es dir das wert ist, dann besorge dir das Buch Antijagdtraining von Pia Gröning und schaue auch hier in den entsprechenden Thread (ich muss ihn gleich mal suchen).
Das Buch kostet um die 20 Euro.
Da sind ganz tolle Tipps und Trainingsideen drin!Dann würde ich mir ihre Vorliebe fürs Bällchen zunutze machen.
Impulskontrolle üben.
Also, dass du darauf hinarbeitest, dass sie ihren Ball erst auf Aufforderung holen darf.
Das kannst du vielleicht schon bei deinem Nachbarn im Garten üben, bevor ihr ins Auto steigt.
Vielleicht ist sie ja dann schon etwas ausgelastet und bellt dir während der Fahrt nicht mehr die Ohren voll.Bellt sie echt die ganze Zeit?
Schimpfen würde ich nicht. Das ist auch eine Art Bestätigung für sie.
Ich würde sonst eher ein Abbruchsignal üben.
Dazu kommen aber bestimmt noch ein paar Anregungen.Zur Auslastung kannst du auch Suchspiele mit ihr machen, Nasenarbeit.
Das geht auch am Anfang gut im Garten und sie ist dann auch schon etwas müden, wenn ihr ins Auto steigt. -
Nun ja, das Labbis Jagdtrieb haben, soll vorkommen
Ich würde erstmal das ablenken mittels Ball sein lassen. Ich halte nichts von ablenken...
Ich würde sie gezielt mit dem Ball (oder Dummy) auslasten, so dass sie ihren Trieb ausleben kann und gleichzeitig auch am Gehorsam arbeiten. Zu Büchern kann ich nichts sagen, ich hab nie welche über Anti-Jagd-Training gelesen.
Allerdings gehört der Hund abgesichert (meiner Meinung nach) und in der Brut- und Setzzeit eh.Les dich mal durchs Forum. Es gibt ein paar gute Threads zum Thema Reizangel, AJT, Dummyarbeit usw.
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Zusätzlich wär vielleicht das noch eine gute Lektüre: Balljunkie
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Danke für Eure hilfreichen Ratschläge. Mir raucht zwar der Kopf, aber ich werde mich durchbeißen.
Katja, das Buch habe ich bestellt. Ja, sie bellte leider die ganze Zeit, aber nur auf der Hinfahrt. Mittlerweile brauche ich nur das Auto anzuhalten, dann bellt sie zwar nicht mehr, aber sie fiepst vor sich hin.
Murmelchen, wie ich schon schrieb, bleibt Lisa nach dem 'Jagdausflug' auf unseren Streifzügen über Wald, Wiesen, landwirtschaftlich genutzten Flächen an der Schleppleine. Lediglich auf einer 'ungefährlichen' Wiese wird sie zum Toben abgeleint. Ich möchte nicht, dass ein anderes Tier zu Schaden kommt.
Flying paws, das Video war sehr informativ.
Mir ist beim Lesen der Berichte erst einmal aufgefallen, dass Lisa nicht kurzatmig ist - wie ich zunächst dachte -, sondern total aufgeregt , wenn sie ihr Bällchen hat. Also wird erst einmal der Ball nicht mehr mitgenommen, sondern ein Dummy. Muss mir noch überlegen, wie ich sie belohnen kann. Verfressen ist sie entgegen Labrador-Art nicht.
Lisa ist ja erst zwei Jahre alt und sehr bewegungsfreudig. Während der ersten Tage unserer Spaziergänge raste sie wie blöd die Hügel rauf und runter. Das hat sich etwas gelegt. Meint Ihr, dass ein Dummytraining und Laufen an Schleppleine ihren Bewegungsdrang befriedigt? Sie kommt ja nur nachmittags für 1,5 bis 2 Stunden mit mir raus. Ansonsten kurze Pippirunde!
Gruß
Karin -
Wie läuft es denn jetzt mit Lisa? Gehst Du noch mit ihr spazieren?
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