Leinenaggresion mit 2 Hunden -ÜBERFORDERT-!!!!!

  • Meine persönliche Meinung:

    3 Stunden brauchen die Hundis nicht. Lieber mit jedem nur 1 1/2 Stunden und dafür intensiv üben. Das Büchlein : Alter Angeber von Patricia MacConnell. Mehr Kopfarbeit mit den beiden. Großzügig ausweichen und solange sie sich (einzeln) benehmen schönfüttern. Eigene Einstellung überprüfen. In Zukunft denken: Hey, super, da vorne kommt wieder eine Übungsmöglichkeit. Zu Hause kein Futter mehr. Futter bei den Spaziergängen mitnehmen und sie werden nur noch satt, wenn sie sich an Dir orientieren und sich benehmen. Am Anfang den Abstand versuchen so zu halten (ausweichen, in die Hecken gehen, Straßenseite wechseln), daß es zu keinerlei Zwischenfällen mehr kommt. Übung macht den Meister, das ist (leider) auch bei Aggros so. Leinenaggression ist selbstbelohnend. Jedesmal wenn sie das Verhalten zeigen, fühlen sie sich toll und dadurch, daß der andere Hund jedesmal weiter geht, noch toller, weil sie ihn erfolgreich vertrieben haben. Gehts mal gar nicht anders, ist der Weg zu schmal, doch ausnahmsweise beide Hundis dabei, jeden auf einer Seite am Halsband schnappen und einfach kommentarlos vorbeiführen, dabei so kurz halten, daß er echt GAR NIX machen kann. Geschirr geht auch, aber dann schnappen sie meist noch rum und können sich mehr aufregen. Am Halsband bleibt da echt kein Spielraum mehr für. Zwei so kleine Terrier solltest Du echt halten können. An der Leine wird das natürlich blöd, aber am Halsband ist das easy und sie merken, daß es eh nichts bringt, sich aufzuregen.
    Es wird lange dauern, bis die Hunde da ne andere Verknüpfung aufgebaut haben, aber man kriegt es hin. Aber man muß sich die Mühe machen, einzeln mit ihnen zu üben. schön füttern bringt enorm viel. Jabba guckt sich inzwischen schon automatisch nach mir um, wenn er irgendwo nen Hund entdeckt. Dadurch haben wir genug Zeit, ein wenig auszuweichen, uns zu freuen, eine Leckerliparty zu machen. Inzwischen kann er sogar cool bleiben, wenn der sogar andere pöbelnde Hund nicht näher als 2 Meter ist. Das finde ich enorm.
    Zusätzlich kann ich Dir noch das Buch "Aggressionen bei Hunden" von James O`Heare empfehlen.
    Und Dir wirklich nahe legen, die Jungs das Futter erarbeiten zu lassen. Gerade wenn Du sagst, Du kommst absolut nicht mehr durch: Dann ist die Motivation bei Dir zu gering. Und manchmal muß man einfach den Umweg übers Futter gehen, zumal Fressen beruhigt, positive Verknüpfungen schafft und die Konzentration eben zu Dir lenkt. ABER: nicht bestechen, sondern bestätigen...

  • Moin,

    natürlich ist wie bei allen Dingen das Timing wichtig.

    Heißt, fängt einer an Terz zu machen, gibt es ein "Nein" "Pfui" "Aus" was auch immer Du als Abbruchkommando nimmst.

    Du kannst es auch so machen, Leine kürzen und auf dem Fuß kehrt machen und in die entgegensetzte Richtung weitergehen.
    Wenn die Beiden Ruhe geben, dann ohne Kommentar umdrehen und wieder in die Richtung gehen.

    Welchen Weg Du letztendlich gehst mußt Du entscheiden.

    Und Du sollst die Beiden nicht anschreien, sondern eine klare Ansage machen.
    Brüller hört sich so krass an, aber ich bin halt lauter geworden, wie normal, denn normalerweise rede ich ziemlich leise mit den Hunden.
    Aber ehrlich, ich war in dem Moment so genervt, daß beide den Leinenimpuls bekommen haben, Ruck ist ja bei so Winzlingen zuviel gesagt, also einen Impuls, der gesagt hat "Hey" jetzt ist Schluss mit lustig.
    Wie gesagt, die Dosierung mußt Du finden.

    Stell Dir mal vor, Du hättest 60kg an der Leine, was würdest Du dann machen?

    Gruß
    Bianca

  • Asterix: Sorry, aber gerade bei 60 kg würde ich ganz sicher nicht mehr an der Leine ziehen, da würde in so einem Moment nix mehr passieren, höchstens was blödes... Zumal, gerade bei sich aufschaukelnden Hunden, die dazu neigen, sich gegenseitig ans Fell zu gehen, das Risiko dadurch noch erhöht wird. Mußte ich an Jabba sehen, muß eine Freundin bei ihrem Dobi (und der hat nur 40 kg) erleben, der sich bei kleinstem Leinenwiderstand so hochputscht, um sich beißt und dabei auch vor ihren Beinen oder Händen nicht halt macht. Dann mal viel Spaß...
    Das kann mal bei Hundchen funktionieren, die sonst sehr leise angepackt werden, die sich so ein Verhalten noch nicht angewöhnt haben und da noch nciht drin sind (wie bei Deinen damals), aber die TS hat ihre Hunde schon oft angebrüllt, kämpft regelmäßig mit ihnen an der Leine und die Hunde sind schon derart in dem Verhalten drin, daß sie mit nem Rucken oder lauter werden ganz sicher nicht mehr durch kommt, und sei es noch so aus dem Bauch heraus...

  • Tanja, da muß ich Dich leider korrigieren, die TS hat den zweiten Hund erst seit 1 Woche ;)

    Und die beiden Terrier von meiner Freundin haben das Verhalten schon über Jahre an der Leine gezeigt, bei meiner Freundin auch weiterhin ;)

    Wie schon geschrieben, man muß seine Methode finden, daß ist nun mal so.

    Und ich darf nicht erst reagieren, wenn die Beiden hochfahren, sondern wenn einer von Beiden anfängt zu fixieren - zu knurren, was auch immer bei den Beiden das erste Zeichen ist.

    Meine Kleene wird mit Entspannungssignal gearbeitet, vielleicht kannst Du das Deiner Freundin mal sagen, denn bei einem Dobi, sehr sensibel, die Dobis, die ich kenne zu mindest, könnte das gut helfen.

    Gruß
    Bianca

  • Ich seh das mit der Handfütterung immer ein bisschen kritisch.
    Es ist sicher eine gute Methode und funktioniert sicher auch oft. Problematisch wird es nur, wenn du einen Hund hast dem Futter nicht viel bedeutet und er auch noch eine gewisse "Bauernschläue" mitbringt.

    Bei uns hat es so gar nicht geklappt damals.
    Erstens mußte ich den Hund fünf Tage hungern lassen, bis er sich überhaupt für das Futter interessiert hat, und zweitens ging es nur wenn es immer der Fall war. Ich konnte nach 2,5 Monaten nicht damit aufhören, weil der Hund sofort gemerkt hat, er bekommt wieder was in den Napf, er braucht das nicht mehr.
    Und ein Leben lang aus der Hand zu füttern, ganz ehrlich das ist mir zu blöd ;)

  • Ja klar, jeder muß seinen Weg finden, aber ich bin ein großer Gegner des Leinenrucks, weil es viel zu oft zu Fehlverknüpfungen kommt. Zumal auch die körperlichen Risiken nicht außer Acht gelassen werden sollten. Sowas sollte man (meine Meinung) nicht in einem öffentlichen Forum empfehlen... Zumal man die Hunde und die Leute gar nicht kennt.

    Zur Handfütterung: ich nenne das nicht Handfütterung, sondern das Futter erarbeiten und nach 3 Monaten würde ich noch nicht zurückschrauben, ist viel zu kurz.... Außerdem sind Probleme beim Einstellen des Erfolgs in aller Regel Timing-Probleme. Wenn ich den Hund nicht mit Spielzeug motivieren kann, nicht mit Mimik, Gestik, Persönlichkeit zu ihm durch komme (warum auch immer, Vorgeschichte des Hundes, eigene Unsicherheit, was weiß ich), dann bleibt mir ja nur Futter. Und ja, dann hat der Hund Hunger. Und ja, ich gehe lieber ein Hundeleben lang mit Futter raus, als daß ich so nen Terror habe. Zumal ich Napf-Fütterung dermaßen künstlich und fremd und unnatürlich finde, dazu noch tooootal langweilig und unbefriedigend für die Hunde, daß ich das vermeide.
    Bei mir gibt es Futter beim Spaziergang, beim Training, beim Clickern, aus dem Futterball, dem Leo. Die Zusammenarbeit des Hundes ist in jedem Fall eine ganz andere, wenn er gelernt hat : Nichts im Leben ist Gratis. Die Hunde sind deutlich befriedigter, ausgeglichener und ich kenne keinen, der das mal konsequent und über längere Zeit so gehandhabt hat und das Leuchten seiner Hunde beim Futtersuchen im Wald in Hecken, bei ner Leckerli-Party wenn Hunde nahen, usw. gesehen hat, noch mal zur Napf-Fütterung zurück gekehrt wäre.
    Übrigens kommt ein Hund, der so ausgebildet wurde, dennoch ganz locker mit nem Spaziergang ohne Leckerlis oder Futter aus. Die Erwartungshaltung ist ja dennoch da, wird sogar dadurch noch verstärkt. Die Kunst der variablen Belohnung. Ich kann mit Futter auch spielen, verstecken. Man hat soooo viele, unendliche Möglichkeiten, den Hund auszulasten, zu fördern, zu fordern, zu bestätigen, gute Verknüpfungen zu schaffen....
    Naja, nur meine Meinung, und die von den Leuten, die es mal (RICHTIG!!!!) ausprobiert haben...
    Und mal ganz ehrlich: Muß der Hund spielen? Nein. Muß der Hund kuscheln ? Nein. Macht der Hund etwas, nur weil ich das sage? Nein. Will ich, daß der Hund etwas aus Meidemotivation macht? Nein. Braucht der Hund verbales Lob zum Überleben? Nein. ABER FRESSEN MUSS JEDER HUND. Und wenn ich Probleme habe, dann nutze ich dieses fressen müssen gnadenlos aus. Basta. Abhängig ist der Hund sowieso immer von mir. Ob ich ihm den Napf langweilig hinstelle, oder das nutze, im positive Verknüpfungen zu schaffen, ihn zu fördern, zu fordern, auszulasten, eine Bindung aufzubauen, eine Sozialkomponente hinzuzufügen, ihn zu beruhigen... (ja ich wiederhole mich... ;) )

  • Ich hatte das Problem auch kurz,als Benji neu dazu kam.Wenn du wirklich nicht getrennt gehen kannst,(konnte ich auch nicht,habe 3 Kinder,Mann arbeitet lange ;) )kann ich dir nur den Tip geben:
    Konzentrier dich erstmal nur auf einen Hund,lass den anderen weiterflippen,bis der andere recht sicher an anderen Hunden vorbei geht.
    Das dauert natürlich wesentlich länger,als wenn du mit beiden getrennt gehst,auch viel Geduld ist erforderlich,weil gelegentliche Rückfälle vorprogrammiert sind.

  • Ahja, ich hab natürlich vergessen, dass diese Methode die eierlegende Wollmilchsau ist :roll:
    Komisch nur, dass monatelanges Futter erarbeiten lassen kaum gefruchtet hat, und mit ein bisschen mehr Persönlichkeit hat´s nach zwei Wochen geklappt.

    Aber gut, jeder wie er mag. Kritik an manchen Methoden ist ja selten erwünscht.

  • Wichtig ist erst mal rauszufinden, warum der Hund an der Leine agressiv ist. Ist es aus Unsicherheit, ist er unterfordert, will er dich/ sein Revier verteidigen oder ist er frustriert, weil er nicht zu den anderen Hunden darf usw.?
    Je nach dem würde ich das Training aufbauen..
    Gibt´s vielleicht in deiner Nähe eine Hundeschule oder sogar eine Begegnungsgruppe, wo gezielt nur solche Probleme trainiert werden?

  • brush: nein, die eierlegende Wollmilchsau ist es nicht. Und ganz ehrlich: Bei Dir hat es meiner Meinung nach nicht geklappt, weil: Du es nicht lange genug probiert hast, nicht konsequent genug gemacht hast, das Training dazu falsch aufgebaut hast, selber nicht überzeugt warst, das Timing falsch war... usw...
    Es muß zum Team passen und wenn der Hundeführer schon von vorneherein am Erfolg zweifelt, wird er sich auch nicht einstellen... (sich selbsterfüllende Prophezeiung)

    Was ist in Deinen Augen Persönlichkeit? Beschreib, was Du getan hast, und wie und wann und ich gehe jede Wette ein, daß es nix anderes als Meideverhalten ist, was Dein Hund nun an den Tag legt...

    Ich habe (ganz ehrlich) noch kein einziges Mal erlebt, daß man Probleme nicht über Futter in den Griff bekommen hätte, wenn es nur richtig (!!!) eingesetzt wurde. Aber genau daran scheitert es fast immer. Die Leute haben eine innere Sperre, weil der Hund soll es ja für sie tun... Träumt weiter... Entweder der Hund macht etwas, weil es sich für ihn lohnt, oder er läßt etwas (meidet etwas), weil es sich nicht lohnt oder sogar schlimmes passiert... Leinenaggression ist selbstbelohnend. Also muß ich entweder die Motivation bei mir höher ansetzen, machen, daß sich gutes Verhalten mehr lohnt als die Aggros, oder ich tue schlimme Dinge hinzu, so daß der Hund die Aggros meidet, aus Angst, was sonst passiert....

    Wie war das mit der Kritik, die nicht erwünscht ist???

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