Hundeanschaffung auf Probe normal?

  • Zitat

    Bei Hunden aus dem TH habe ich die Gelegenheit, sie öfter zu besuchen, da merke ich dann auch ob es passt.


    Nein...viele Probleme zeigen sich in der Tierheimumgebung eben nicht!
    Emma wurde im TH (in meinem Beisein!) im Katzenhaus auf Katzenverträglichkeit getestet - absolut kein Problem! Zuhause hat sie monatelang(!!!) versucht unsere Katze zu jagen und trotz intensivem Training ist auch heute noch, 5 Jahre danach, das Katzenthema noch nicht ganz vom Tisch!
    Auf Probespaziergängen war Emma im Umgang mit anderen Hunden unterwürfig/zurückhaltend, nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit hat sie ne ziemlich heftige Leinenaggression entwickelt.
    Schutztrieb ohne Ende...hat man doch im TH nicht gemerkt...
    Die Liste könnte ich jetzt noch um einige andere Sachen ergänzen... ;)

  • Eigentlich finde ich den Gedanken ja ganz schön seltsam aber wenn man mal drüber nachdenkt wäre so eine Woche "Probezeit" vielleicht echt gar nicht so dumm.
    Gerade bei einem Zweithund. Wenn der Ersthund unter dem "Neuen" wirklich zu leiden hätte, das ist ja auch ungerecht.
    Nach einer Woche ist die Bindung auch noch nicht so stark und man kann nicht so viel kaputt machen wie nach einem Jahr...

  • Zitat

    Wer sich so unschlüssig ist bzgl. Hundeanschaffung, brauch keinen Hund.
    Wenn ich mir vorstelle, der Hund war 2 x auf Probe irgendwo, der 3. müßte dann erstmal zum Psychater mit ihm, so verdorben wäre der dann.
    Ich habe die Frage jetzt so beantwortet wie sie gestellt war, also im Normalfall.


    :gut: Genau so sehe ich das auch. LG

  • Ich finde das bei älteren Hunden auch okay.


    Bevor ich meine Hündin übernommen habe, habe ich auch überlegt eine Probezeit auszumachen - da Privatvermittlung. Einerseits, damit ich schauen kann ob ich wirklich für Hundehaltung geeignet bin und mit allem klar komme (hatte vorher noch nie einen Hund) - andrerseits, damit die vorherigen Besitzer sich sicher sind, dass sie ohne ihre langjährige Begleiterin leben können. Schlussendlich haben wir das dann aber doch nicht wirklich gemacht, weil alles so schnell ging :roll:


    Bei Tierschutzhunden finde ich es sogar erforderlich. Ein Bekannter von mir hat einen Hund aus dem TS übernommen. Der wurde ihm als gut erzogen und umgänglich und ohne Probleme abgegeben, im Tierheim war er auch sehr freundlich. Tatsache ist aber, dass er je mehr er sich eingelebt hat, Leinenagression zeigt und auch andere Leute die ihm bedrohlich vorkommen anbellt und -knurrt (geht nach vorne). Das ist nicht so lustig bei einem grossen kräfitgen Hund, und unter "völlig problemlos" stell ich mir etwas anderes vor.

  • Also ich finde es auch richtig, einen Hund in ein passendes Zuhause zu vermitteln, egal ob 2. Hund, Tierschutzhund oder Welpe vom Züchter.


    Es kann immer was geben, was nicht passt. Ich kann mich noch so gut auf die Anschaffung vorbereiten und ich kann alles noch so genau planen und timen und es kann vorher noch so gut mit einem anderen vorhandenen Hund passen, alles ist kein Garant, das es auch im Zusammenleben wirklich passt.


    Was ist denn das für ein Hundeleben, wenn man nicht zusammenpasst und nicht warm miteinander wird oder sich die Hunde nur angiften oder andere Probleme auftauchen können, die man nicht wirklich lösen kann, weil halt die Chemie nicht stimmt. Da ist dann weder der Hund noch der Mensch glücklich.


    Wenn es dann wirklich nicht passt, dann muss ich schon Profi genug sein und dann für den Hund entscheiden und nicht nach meinem eigenen Egoismus, weil was nicht passt wird passend gemacht.

  • Majas beste Freundin kommt aus dem TH und ist auch erstmal auf Probe vermittelt worden. Einfach damit die Besitzer (Ersthundhalter) überhaupt sehen konnten, ob es wirklich das ist, was sie sich vorgestellt haben (so die Hundehaltung an sich) und auch, ob sie wirklich mit der Hündin klarkommen.


    Ich fand und finde das sehr sinnvoll. Als Ersthundhalter kann man sich noch so gut drauf einstellen und ist von der Arbeit und den möglichen Problemen dann doch überfordert, wenn man Alltag mit dem Hund erlebt. Und bevor die "Neulinge" dann merken, das ist doch nix für sie und der Hund wird so mehr schlecht als recht durchs Leben gezogen ohne Herzblut, ist es dann wohl besser, wenn der Hund zurückkommt und auch eine Chance auf ein Zuhause bekommt, wo er wirklich willkommen ist.


    LG, Henrike

  • Meinen ersten Hund, ein Schäferhundmix, hatte ich aus einem Tierheim. Er war bereits ein paar Jahre alt und saß schon über einem Jahr dort. Niemand wollte ihn haben. Man fand ihn damals angebunden am Ufer von einem Kanal. Nur durch Zufall bin ich eines Tages mit ihm rausgegangen, da eine andere Hündin bereits unterwegs war. Ich fragte wer denn schon länger nicht mehr unterwegs war und dann kam er. Er hat sich damals für mich entschieden.
    Ich habe ihn zuerst nur im Umkreis vom Tierheim ausgeführt. Nach etwa einer Woche habe ich im Tierheim bescheid gegeben das ich mich für ihn interessiere. Durch dieses Interesse durfte ihn dann tagsüber zu mir nach Hause nehmen. Schließlich ein ganzes Wochenende. Das war sozusagen unsere Probezeit. Hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt, wäre es warscheinlich nicht zu den wundervollen Jahren gekommen die wir noch miteinander verbringen durften.
    Auch unseren Labrador würde die Züchterin zurücknehmen. Selbstverständlich werde ich das nicht tun, allerdings finde ich das wichtig das einem diese Möglichkeit eingeräumt wird. Würde es die Möglichkeit nicht geben dann würden noch viel mehr Hunde an Autobahnraststätten sitzen bzw. hätte nie die Chance auf ein schönes Hundeleben.
    Sicherlich klingt das Wort Probezeit ein bisschen hart. Aber wenn man sich ein wenig mehr Gedanken dazu macht, dann macht das schon einen Sinn.


    :smile:

  • Unsere Neufundländer-in-Not gehen für 4 Wochen "auf Probe" zu ihren neuen Familien.


    In diesen 4 Wochen merken beide, Hund und Familie, ob es paßt.


    Ich habe eine Hündin zu einer ganz hundeverrückten Familie vermittelt, sie wurde betütelt, verwöhnt und wollte sich doch nicht anschließen. Nach 10 Tagen habe ich die Hündin, die wirklich kreuzunglücklich aussah, abgeholt. Die ganze Familie weinte beim Abschied, aber es ging halt nicht.


    4 Tage später brachte ich die Hündin zu einer älteren Dame, die ihre alte Hündin hatte einschläfern lassen müssen. "Meine Hündin" lief strahlend auf diese zu, schmiss sich an deren Beine und lachte. Sie war angekommen.


    Nur ein Beispiel, wie es sein kann.


    In allen meinen Kaufverträgen, in denen der Himmelhunde und in denen der aktuellen, ist das Rückgaberecht bzw. Vorkaufsrecht des Züchters festgehalten. Hätte ein Züchter diese Klausel nicht drin, hätte ich den Welpen nicht gekauft. Denn mir zeigt diese Klausel, daß es dem Züchter nicht egal ist, was aus den Tieren wird, die auf der Welt sind, weil er es so wollte. Ich nenne das Verantwortungsbewußtsein.


    Ich habe übrigens dieses Recht nie in Anspruch genommen. Bei uns heißt es, bis der Tod uns scheidet.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Wenn es dann wirklich nicht passt, dann muss ich schon Profi genug sein und dann für den Hund entscheiden und nicht nach meinem eigenen Egoismus, weil was nicht passt wird passend gemacht.


    Was ist in diesem Zusammenhang ein "Profi"? :???:


    Na ja, um es passend zu machen ist manchmal richtig viel Arbeit und Zeit, ganz abgesehen von Sachkenntnis, erforderlich. Da ist es deutlich einfacher den "schwierigen" Hund gegen ein vermeintlich pflegeleichteres Exemplar einzutauschen! Und wenn der auch nicht passt,..... :( :
    Ich bin ganz entschieden dagegen es sich immer gleich so einfach zu machen.


    Ob der Hund zu mir passt, kann ich vorher ausloten. Ob er, wenn er als Zweithund kommt, zu meinem ersten passt, kann ich meistens auch gut im Vorfeld abschätzen, vorausgesetzt ich agiere rational (so ganz ohne rosa Brille!

    )
    und lass es dann im Zweifelsfall einfach sein!
    Sicher kann es auch mal so garnicht passen, aber das sollte die absolute Ausnahme sein und dafür brauche ich kein generelles Rückgaberecht.




    LG

  • Profi bedeutet, das ich die Bedürfnisse des Hundes über meinen eigenen Egoismus stelle. Liebe heißt manchmal auch jemanden gehen lassen.


    Es hat ja auch keiner gesagt, das ein Hund zu sich zu nehmen und eine "Probezeit" einzuräumen, darauf abzielt, das der Hund dann wieder zurück geht.
    Denn ich glaube kaum, das jeder der einen Hund schon mal wieder hergeben musste, weil es nicht passte, das mit leichtem Herz getan hat.


    Wie schon gesagt, man kann noch so gut planen und hat trotzdem nie eine 100%ige Sicherheit

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