Einschläfern bei Epilepsie?

  • Ach ja, nochwas.
    Diazepam als Notfall-Tube haben bei uns alle Epileptiker, auch die, die gut eingestellt sind, weil es trotz Dauermedikation mit diversen Antiepileptika zu einem Anfall kommen KÖNNTE.
    GGf. muss dann eine Dosierungsanpassung des Antiepileptika kommen, nicht aber eine ständige Verabreichung von Diazepam.
    Diazepam hat eine sehr hohe Halbwertszeit, d.h. wenn ein Mensch heute zu Beruhigungszwecken Diazepam bekommt, kann es sein, dass er erst in 3 Tagen irgendwelche Ausfallerscheinungen zeigt.
    Je gedopter jemand ist mit Diazepam, desto mehr steht er neben sich, isst nicht, trinkt nicht ausreichend, der Wirkstoff wird nur unzureichend ausgeschieden über die Nieren/Leber, kummuliert(häuft sich an) im Körper.....Menschen die ich unter hoher Dosierung von Diazepam gesehen habe, waren wie Zombis.
    Das ist sicher kein erstrbenswerter Zustand für einen Hund.

  • Beim hund sieht das aber anders aus:


    Zitat

    Die Wirkungsdauer beim Hund ist relativ kurz mit einer Halbwertszeit von 2 - 5 Stunden


    Zitat


    Beim Hund hat Diazepam eine sehr kurze Halbwertszeit und ist daher nur für kurzandauernde Situationen wirksam


    Quelle; Vetpharm Zürich


    Als Notfallmedikament bei länger andauernden Epi-Anfällen (länger als 3 Min.) wohl das Medikament der Wahl

  • andoxus78:
    Ich habe den Thread bisher nur still verfogt un muss sagen; Du und dein Hund tut mir sehr leid, ich hoffe das Du gute Nerven behälst!, zumal diese Anfälle ja vmtl. auch der Rest deiner Familie mitbekommt und es daher wohl alle belastet.
    Habe den Thread bisher still verfogt und muss sagen;
    Ich persönlich bin deiner meinung und finde deine Einstellung vollkommen richtig!! Sie ist nachvollziehbar und ich finde es klasse, das Du, wie Schnauzermädel schon gesabgt hat, gut zwischen dem Wohl deines Hundes und Egoismus unterschieden kannst.
    Wie geht es deinem Hund jetzt? Ist er wieder halbwegs fit? Ich hoffe es wirklich! Ich wünsch Dir noch ganz viel Glück und das Du den richtigen Weg findest!


    Josephine: Ich glaube dir, dass Du Ahnung von Epilepsie hast und das es für Dich aufgrund DEINER Erfahrung unverständlich sein kann, wie der TS damit umgeht. Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut, dass Du ihn auf die medizinischen Mäglichkeiten hinweist. Aber es handelt sich hier um verschiedene Hunde, verschiedene Epilepsiefälle und verschiedene HH. Von daher fände ich es sehr rücksichtsvoll von Dir, wenn Du aufhören würdest den TS so anzufahren und Dich bitte abregen könntest. Denn das hilft ihm nicht und er wird höchstens auf Durchzug stellen. Danke.

  • Huhu,


    leahlein: Nur um klar zu stellen:


    ICH habe NICHT das Diazepam als Dauermedikation empfohlen!!!


    Ich weiß von der langen HWZ bei Menschen und relativ kurzen HWZ bei Hunden.


    Meine persönliche Erfahrung bei meinem Hund ist: es wirkt einige Stunden nach, entspannt den Hund (weniger Streß=kleinere Wahrscheinlichkeit von Folgeanfällen im kurzen Zeitabstand).


    Meine Hündin ist nach Einnahme von Diazepam (nur im Notfall) einwenig dulle, sie frisst aber normal (was bei ihr nach einem Anfall sehr viel bedeutet), trinkt wie üblich, Bewegungsdrang ist mässig, sie regt sich nicht so auf, wenn z.B. jemand anschellt etc., sie ist entspannter aber kein "Zombie"


    Zu den wenigen Anfällen, bei dennen ich kein Diazepam benutzt habe kann ich folgendes sagen:


    Hund ist nach dem Anfall verstört, wenn sie zu sich kommt und merkt, sie hat sich beschmutzt (Speichel, Urin o. Kot), wirkt sie sehr bestürzt (sie ist sehr sauber, wenn sie Durchfall hat, spring sie solange die Tür an bis ich aufmache und wenn sie erbrechen muß, tut sie es meist nur im Bad auf die Fliesen), sie ist draussen aggressiv gegenüber anderen Hunden, hat unglaublichen Bewegungsdrang, Futterdrang ist gleichbleibend wie mit Diazepam, sie schreckt bei jedem Geräusch hoch, verbellt alles was sich ungewöhnlich bewegt, kann nicht lange auf der Stelle liegen bleiben...


    Das würde ich niemals meinem Hund absichtlich antun (bei ersten 2 Anfällen hatte ich kein Plan von Epi und Diazepam und bei einem Anfall hatte ich Diazepam vergessen mitzunehmen).


    @all: Ich habe nirgedwo behauptet, dass man den Hund kastrieren MUSS, es ist nur eine Möglichkeit um evtl. sogar Luminal später wieder ausschleichen zu können (will es versuchen)!


    Getreide (glutenhaltig, vor allem Weizen und Mais aber soweit ich weiß auch Soja) gelten als sehr starke Auslöser von Anfällen. Das bedeutet aber nicht dass sie es immer sind.


    Nur hat man festgestellt, dass es sehr häufig der Fall ist.


    Es gibt sooo viele Faktoren, die (Mit-)Verursacher sein können. Es ist doch normal, dass man die bekannten und offensichtlichen ausschliessen sollte, oder?


    Ich füttere meiner Maus ab und an Reis (zählt zu glutenfreien Getreiden), ansonsten nichts. auch keine Erdbeeren im Sommer, weil diese genetisch zu den Getreiden zählen und oft Allergien auslösen (bin Allergiker und vertrage keine großen Mengen Getreide).


    Bei meiner Loona ist vor kurzem eine Geflügelallergie festgestellt wurden und wir sind uns ziemlich sicher, dass gehäufte Gaben von Geflügelfleisch bei Loona zu Anfällen führten.


    Die allergische Reaktion ist ein unheimlicher Streß für den Körper. Der nun folgende Bereich ist mir nicht so geläufig, daher reine Vermutung, mit einfachen Worten beschrieben:


    Ich kann mir vorstellen, dass der Hund auf Streß (falsches Futter, Umgebung, Impfung, Entwurmung etc.) mit verschieden chemischen Prozeßen im Körper reagiert (u.a. Ausschüttung von Streßhormonen). Die chemische Reaktion setzt andere (chemische)Reaktionen frei. Gehäuft, können diese zu chemischen Ungleichgewicht im Körper führen und zu einer Entgleisung im Gehirn = epileptischen Anfall.


    Ich versuche also meinen Hund im Gleichgewicht zu halten.



    Und was den TE und seinen Hund betrifft:


    Wenn der TA der Meinung ist, Diazepam wäre in diesem Fall kontraindiziert, ok.


    Aber es gibt doch andere Medis, die leicht entkrampfend bzw. entspannend wirken!!!


    Er (der TA) kann doch nicht den HH dabei zugucken lassen, wie sein Hund sich von einem Anfall ins Andere kämpft!!! :shocked:


    Der Hund hat keine Chance auf Erholung, DAS ist Tierqälerei!!!


    Und ausserdem gibt es bei Hunden etwas...mist, mir fehlt das Fachwort dafür!!! Auf jeden Fall ist es so, dass durch die Anzahl der Anfälle, sich die Häufigkeit steigert (oder so :???: )


    D.h. je mehr Anfälle der Hund (unverhindert) hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Häufigkeitrate bleibt bzw. noch steigt, trotzt späteren Luminalgabe.


    LG, Luisa

  • Zitat

    Wenn der TA der Meinung ist, Diazepam wäre in diesem Fall kontraindiziert, ok.


    Aber es gibt doch andere Medis, die leicht entkrampfend bzw. entspannend wirken!!!


    Er (der TA) kann doch nicht den HH dabei zugucken lassen, wie sein Hund sich von einem Anfall ins Andere kämpft!!!


    das frag ich mich auch, gibts da denn kein anderes Medikament :???:


    Mich würd interessieren, wie es dem Kerlchen jetzt geht..?

  • Auch ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen, wie es dem Kerlchen geht...


    Auch noch mal zum Diazepam: Das ist in jedem Fall nur als Notfallmedikament zu verstehen. Es ist - wie ich es verstanden habe- dann zu verabreichen, wenn der Hund nicht allein aus einem Anfall herauskommt und damit in einen Status Epilepticus fällt, davon spricht man wohl ab 5-10 min Dauer. Auch wenn die Abstände zwischen den Anfällen so kurz sind, dass sich der Hund nicht richtig erholt, also gar nicht wieder zu sich kommt - auch dann wird vom Status gesprochen.


    Bei der Häufigkeit und Intensität der Anfälle des Hundes des Threadstellers war einfach mal zu befürchten, dass genau das jederzeit eintreten kann - daher wäre einfach der Besitz von diesen Diazepam-Tubes eine gewisse Sicherheit für den Fall der Fälle gewesen - um notfalls den Hund aus dem Anfall zu holen und möglicherweise auch den nächsten zu verhindern.


    Ich habe auch welche da zur Sicherheit, auch wenn ich sie zum Glück noch nie nutzen musste.


    Ich hoffe, dass es dem Hund und der Familie halbwegs gut geht.


    Viele Grüße,
    Katja

  • Hallo!


    Erst einmal vielen Dank, dass einige hier meine Situation richtig erkennen und mich in meinem Verhalten bestärken.
    Im Moment hat der Hund keine Anfälle, den letzten hatte er am Freitag um 21 Uhr.
    Allerdings geht es ihn noch nicht richtig gut. Ich kann mir im Moment nicht genau erklären, woran das liegt. Wir haben seit 3 Tagen nicht mehr geschlafen und der Hund schläft irgendwie auch nicht. Luminal sollte ja angeblich als Nebenwirkung Müdigkeit haben, dem ist aber bei uns überhaupt nicht so. Er schläft eine Stunde, läuft dann ziellos umher und bleibt irgendwo stehen und schaut die Wand an. So geht es die ganze Nacht. Man muss ihn zwingen sich hinzulegen. Er pinkelt und kotet in die Wohnung und hört auf überhaupt keinen Befehl. Er ist offensichtlich sehr verwirrt und total schreckhaft. Wir vermuten, dass dies wohl die Nachwirkungen der Anfälle sind und sich das noch legt. Er erkennt uns wohl auch nicht und wirkt sehr sehschwach.
    Aber immer noch besser als diese schrecklichen Anfälle. Vielleicht geht es ihm in ein paar Tagen wieder besser, dann werden wir ihn richtig untersuchen lassen.
    Insgesamt ist das ein verdammt hartes und schreckliches Wochenende für alle gewesen und ich bleibe bei meiner Einstellung. Sollte er trotz aller Bemühungen noch einmal so ein Wochenende haben, dann würden wir ihn einschläfern. Er wikrt im Moment absolut Lebensmüde und dieses Wochenende haben ihn sicher Lebensjahre gekostet.

  • Hallo,


    ich denke ganz ehrlich, dass sich die Nachwirkungen der massiven Anfälle und die Nebenwirkungen des Luminals vermischen.


    Bei unserem Hund waren eine sehr erhöhte Schreckhaftigkeit nach auch nur einem Anfall eine Nachwirkung - dass diese Serie, die euer Hund durchleben musste, massivere Auswirkungen haben muss - ist nur zu klar.


    Bei der Einstellung auf das Luminal war unser Hund auch nervös, nicht zur Ruhe zu bringen - regelrecht quengelig - nichts von nur schlafen. Die bekannte Hinterhandschwäche kam auch sehr ausgeprägt dazu. Da wir die Dosis kurze Zeit später reduziert haben (Die höhere Einstellungsdosis war eben zunächst dafür, um den Hund aus der Serie zu bekommen) - waren die Nebenwirkungen dann sofort auch weg. Aber die wären sicherlich auch so vorbei gegangen - wie bei allen anderen betroffenen Hunden. Aber das ist momentan nicht euer wichtigstes Problem.


    Ich hoffe, dass die erheblichen Nachwirkungen der Anfälle schnell und vor allem vollständig nachlassen und ihr wieder Ruhe bekommt - ich denke, die kommenden Tage werden sehr wichtig für euch und vor allem euren Hund sein.


    Alles Gute,
    Katja

  • Mit folgenden Nebenwirkungen ist sehr häufig zu rechnen:
    Unerwünscht starke Beruhigung sowie Müdigkeit (Schläfrigkeit,
    Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit),
    Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Störung der Koordination von
    Bewegungsabläufen (Ataxie), kognitive Störungen, Verwirrtheit,


    Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung
    können Überhangeffekte (Konzentrationsstörung, Restmüdigkeit)
    die Reaktionszeit beeinträchtigen.
    Bei Kindern und älteren Patienten können häufig paradoxe Erregungszustände auftreten.[b](Wahrscheinlich bei Hunden auch)


    Gelegentlich kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Obstipation
    (Verstopfung), Oberbauchbeschwerden oder zu Unverträglichkeitsreaktionen
    [Fieber, Leberfunktionsstörungen,
    Hepatitis, Lymphknotenschwellung, Leukozytose (Vermehrung
    der weißen Blutkörperchen), Lymphozytose, erhöhte
    Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung), Hautausschlag,
    auch schwere Hautreaktionen, z.B. exfoliative Dermatitis,
    Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom]
    sowie zu Leber-, Nieren- oder Knochenmarkschäden.
    Ferner können gelegentlich depressive Verstimmungszustände,
    Kreislaufstörungen, einhergehend mit erniedrigtem
    Blutdruck, bis hin zum Schock und nach Langzeitanwendung
    eine Störung der Blutbildung (Megaloblastenanämie) auftreten


    diese Info aus dem Beipackzettel hab ich gefunden. Vielleicht wirkt das Medikament paradox, denn eigentlich müßte er ruhiger sein, oder er hat irgendwelch anderen, hier aufgeführten Nebenwirkungen.Klär das auf jeden Fall noch mal mit dem TA ab. Es gibt ja auch noch andere Antiepileptika


    Ich fühle mit Dir, ehrlich. Wenn man das Gefühl hat, man kann dem geliebten Tier nicht helfen.....ganz furchtbar


    Drück euch die Daumen



  • All dies trifft doch auf die menschliche Reaktion auf das Medikament zu....... warum postest Du das hier? :???:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!