Junghund seit 4 tagen bei mir...

Hallo,

Ich habe seit Samstag einen Pflegehund. Er ist ein kastrierter Rüde aus Spanien, 13 Monate alt. Seine Vorbesitzerin hat ihn über eine Organisation aus Spanien bekommen, gut einen Monat behalten ( so wurde mir erzählt) und dann war sie überfordert bzw. es wurde eine neue Pflegestelle gesucht.

zB. folgende Probleme haben wir:

1) Da er ein Pflegehund ist und ich noch keine Haftpflichtversicherung für ihn habe, kann ich auf dem Feld nur mit / an der Leine mit ihm gehen. Dort begegnen wir andern Hunden. Ohne Leine, mit Leine , lieb, bellend... die ganze Palette. Wenn er andere Hunde sieht, fixiert er, zieht und fängt an zu bellen. Ich bin mir unsicher wie ich mich Verhalten soll. Leine kurz nehmen, Hundebesitzer grüßen und ohne Wort zum Hund vorbei ? Oder stehen bleiben, mich ihm in den Weg stellen, sobald er versucht vorbei zu gucken und zu bellen die Sicht verhindern und ruhig aber bestimmt "Aus" o.ä. sagen ? Oder die erste Woche so Gassi gehen, dass wir andere Hunde meiden. Bis wir einigermaßen Kontakt aufgebaut haben ?

2) Er hat großes Interesse für schnelle Dinge. Jogger, Radfahrer, Motorräder. Mal mehr ( möchte hinterher, bellen) mal weniger ( guckt mit dem Kopf hinterher). Wie hier verhalten? Leine kurz nehmen, tonlos vorbei auch wenn er Faxen macht ? Oder stehen bleiben, versuchen mit Leckerlie abzulenken, oder stehen bleiben und Weg versperren ?

3) Mir kommt es so vor , als ob er vieles noch nicht kennt. Nachts spazieren gehen zB. oder manche Geräusche. Oder einmal morgens beim Spaziergag. Da bellt er auch des öfteren und ist ganz angespannt und aufgeregt ( Ohren aufrecht, Hecheln, Körperspannung). Soll ich jetzt einfach das ignorieren und immer mit ihm unterwegs sein, dass er sich dran gewöhnt? Oder lieber öfters am Tag Runden von 10 min ? Damit keine Reizüberflutung entsteht?

4) Er jault , bellt, wenn er mal an der Leine im Garten ist, weil ich zB. kurz etwas erledigen möchte. Wenn ich ihn im Haus lasse, habe ich bedenken, dass er etwas kaputt macht. Ich habe das Gefühl er jault & bellt aus Frustration. Wann & wie soll ich darauf reagieren. Ihn sofort zurechtweisen ? Oder kurz so tun als tue ich etwas anderes und ihn dann doch losmachen ?

5) Manchmal ist er beim Gassi so angespannt, dass er nicht auf Klo kann. Dann macht er in den Garten anschließend. Falls er doch mal auf dem Feld macht, lobe ich ihn ganz doll. Hier vielleicht darauf achten wann er Frisst & trinkt ? Andererseits nehme ich seine Futterration ( Trockenfutter) als Belohnung den Tag über. Wie kann ich da dann "ausrechnen" wann er groß muss ?

6) Zuhause im Haus & im Garten kommt er auch manchmal kaum zur Ruhe und läuft hin und her und hin und her. Soll ich ihn gewähren lassen ? Eigentlich denke ich er kann das ruhig alles erkunden. Irgendwann legt er sich dann von allein hin. Zudem ist er erst kurz bei mir.

7) Soll ich allgemein sofort mit der Erziehung beginnen, oder ihn erst einmal ankommen lassen?

8) Eigentlich bin ich jemand der eher mit Ruhe und Geduld arbeitet. Ich warte meist bis er sich beruhigt, entspannt hat und rufe ihn dann und lobe ihn. Aber mittlerweile Zweifel ich ein bisschen, weil es mir unangenehm ist wenn er andere Menschen & Hunde anbellt und die meisten Leute so doof gucken wenn ich mich nur auf den Hund konzentriere und beschäftigt bin, in machen Situationen ihn fest zu halten usw. . Ich fühle mich dann ein bisschen lächerlich. Zudem weiß ich nicht, ob meine Methode Erfolg hat, was mich verunsichert. Ich denke wir haben noch kaum eine Bindung und ich viel zu hohe Ansprüche oder schlichtweg schon den Punkt verpasst, wo er mich akzeptiert . Das macht mich auch ein bisschen traurig.

Liebe Grüße :)

Liebe Grüße

Zitat

Hallo,

An der Leine sollte er auch noch eine ganze Weile bleiben, Haftpflicht hin oder her.. In Muc suchen wir gerade zwei Auslandshunde die kurz nach ihrem Umzug entwischt sind :/ Auch weisst du ja noch gar nicht wie genau er reagiert wenn er frei ist, andere Hunde, Jogger, Menschen usw.

Das braucht dich nicht traurig machen, das ist vollkommen normal. Wo soll die Bindung denn herkommen nach 2-3 Tagen? Mein Hund - übrigens auch aus dem Ausland - hat Wochen gebraucht, bis ich das Gefühl hatte: jetzt ist er angekommen, jetzt sieht er uns als seine neuen Partner und die Wohnung als SEIN zuhause

Gib dem Hund bitte ein wenig mehr Zeit und Geduld, er ist auch durch den Wind, so jung, schon wieder umgezogen, der weiss doch gar ned was los ist Außerdem steckt er mitten in der Pubertät..

Jupp, so hab ich mir das auch alles gedacht bzw. gefühlt. Vor allem mit der Pubertät War nur vorhin i wie verunsichert. Danke :)

Zitat

Verzeih die direkte Frage, aber hast du überhaupt Ahnung in Sachen Hundeerziehung? Was befähigt Dich aus Deiner Sicht, diesem Pflegehund zu erklären, wie das Leben bei und mit Menschen funktioniert?

Ich gestehe, ich war etwas sprachlos, als ich Deinen Post las.

Hast Du einen Link zu dem Hund?

Nein einen Link habe ich nicht. Wozu den den ?

Und ich würde schon sagen, dass ich Ahnung in Sachen Hundeerziehung habe. Ich denke aber auch viele Wege führen nach Rom und einiges ist auch intuitiv. Es kommt auf Mensch und Hund an und welcher Weg zu beiden passt / der Beste ist.

Ich durchdenke alles nur sehr viel und bin sehr selbstkritisch, sehe es von vielen Seiten.

Ich finde es gibt gewisse Regeln für einen Hund im Benehmen, so wie für uns Menschen auch.

LG

Hm, nein ich weiß nichts von einem Link. Tut mir leid. Ich habe ihn durch eine Anzeige im Kleinmarkt gefunden, welche die Organisation geschaltet hatte. Und jupp, er ist haftpflichtversichert, aber nur wenn ich ihn an der Leine lasse außerhalb meines Grundstücks, so steht es im Vertrag.