Nervöse, ängstliche Hündin - nichts hilft

  • Ich habs heute gewagt und bin mit Torvi zu einer schönen Parkbank in der Pampa, wo wir auch schon ein paar Mal waren und wollte mit ihr dort bleiben und sie ruhig werden lassen.
    Tjaa so viel zur Theorie. Es war super anstrengend..

    Ja, die Leine würde ich nicht zuu lang lassen. Dann könnte sie wieder reinpreschen. Aber lang genug, dass sie sich bequem setzen/legen kann. Und niemals auf Spannung. Aber wurde ja alles schon gesagt. :smile:

    Die Leine war quasi 90% der Zeit auf Spannung :verzweifelt:
    Sie hat zuverlässiger als früher auf mich reagiert, sich auch immer wieder hingesetzt und auch hingelegt und zwei mal lag sie sogar an die 60 Sekunden brav im Platz und hat dafür auch reichlich aber ruhig Lob und Leckerlis bekommen.


    Ich war ziemlich überfordert, hab aber natürlich versucht Ruhe auszustrahlen.. gar nicht mal so einfach, denn Torvi reisst auch ordentlich an mir wenn ich die Leine nur 40cm lang lasse..


    Aaaaaaaaaaaaaaaaaalles in kleine Schritte aufsplitten und dann Stückchen für Stückchen... :p

    Ich denke ich werd einen Schritt zurück gehen und das Gucken und warten erstmal bei uns in der Straße und in noch alltäglicherer Umgebung üben. Damit kann ich wahrscheinlich nichts falsch machen?
    Denn solange sie so in die Leine springt und ständig quietscht wie heute ist die Chance dass Torvi sich beruhigt meinem Gefühl nach gleich null, egal wie lang wir an der Parkbank bleiben. Heute warens übrigens 40 Minuten, war aber definitiv kein positives Beispiel :xface:
    Auch im Auto danach wurde sie nicht ruhig, hat aber immerhin einen Hund der uns vor unserer Haustür begegnet ist nicht angebellt, war wahrscheinlich zu müde nach der ganzen Aufregung :lol:

  • Wenn du das Gefühl hast, es bringt nichts, dann brich ab. Lass sie vielleicht, wenn möglich, noch etwas machen, das sie gut kann, oder warte, bis sie dich anschaut und belohne das, dann mach Schluss.


    Ihr müsst kein Pensum erfüllen, ihr habt Zeit. :smile:

  • Das Wichtigste haben wir vielleicht nicht deutlich genug gesagt: es dauert alles lange.


    Ich kann verstehen, dass du jetzt wieder etwas verzweifelt bist. Vielleicht setzt du dich selbst noch etwas zu sehr unter Druck? Es wird länger dauern, bis Torvi versteht, dass sie sich auf so einer Bank auch entspannen kann. Vielleicht war dieser Ort auch gar nicht 'ruhig' aus Hundesicht und die alltägliche, bekannte Straße ist wirklich besser. Vor allem wenn sie dieses Verhalten schon verinnerlicht hat. Und du brauchst wirklich Geduld. Nimm dir vielleicht ein Hörbuch mit.


    Es gab mal so ein schönes Video von flying-paws, wo sie mit einem Welpen an einer Straße sitzt und ruhiges Verhalten belohnt. Aber keine Ahnung wie ich das finden kann. |)



    Sie hat zuverlässiger als früher auf mich reagiert, sich auch immer wieder hingesetzt und auch hingelegt und zwei mal lag sie sogar an die 60 Sekunden brav im Platz und hat dafür auch reichlich aber ruhig Lob und Leckerlis bekommen.


    Kann es sein, dass Futter sie wieder hochpusht? Muss ja nicht sein, nur ein Denkanstoß. (Pascow ist super futtergeil und fängt dann immer an irgendein Programm abzuspulen, um was zu kriegen. Das war echt ein Spagat zwischen Leckerlies, die gut genug waren für bestimmte Situationen draußen, und den Hund nicht zu sehr hochfahren.)


    Sie springt also permanent in die Leine und fiept? Vielleicht kannst du auch mal filmen, wie sie sich verhält, wenn ihr draußen seid, z.B. auf einer Bank.


    Was hat denn das Treffen mit der anderen Schäferhund-Besitzerin ergeben? (Oder verwechsel ich da was?)

  • Das Wichtigste haben wir vielleicht nicht deutlich genug gesagt: es dauert alles lange.

    ...wir sollten uns vielleicht echt mal auf das wesentliche konzentrieren :ugly: :lol:


    Wir arbeiten jetzt seit etwa zwei Monaten so, meine ich. Und es gibt immer noch Tage, an denen ich nach 2 Minuten abbreche, weil ich merke - nö, da geht jetzt nichts rein, und nervös ist er auch. Dann schnüffeln wir den gruseligen fremden Autoanhänger fertig ab und gehen wieder rein. Close enough.


    Gleichzeitig wirst du mit der Zeit merken, dass sich Verbesserungen ganz, ganz heimlich im Alltag einschleichen :)

  • Kopf hoch :smile:
    Seid Ihr erst ein wenig spaziert zusammen?
    Spass gehabt? Etwas erlebt gemeinsam?


    An Deiner Stelle würde die Übung in dem Moment beenden wo sie (zwei Sekunden) ruhig ist.
    Aber unbedingt in einem positiven Moment.
    40cm Leine empfinde ich als sehr einengend, da kann sich kaum ein Nervösi entspannen. Oder war die Leine an der Bank länger? Ich bin heute nicht sehr aufnahmefähig, bitte entschuldige :ops:
    Wieso machst Du die Leine nicht an der Bank fest? Dann hast Du beide Hände zum knuddlen falls sie das möchte, kannst mit beiden Händen Kekse schaufeln :D und weh tut's auch nicht.


    Wenn Du angespannt bist, merkt das Dein Hund.
    Du brauchst ein bissel Scheissegal-Attitude :smile: weil's egal ist was andere von Dir denken.


    Dieses Intermezzo mit dem andern Hund darfst Du ruhig als sehr grossen Erfolg feiern, so selbstverständtlich ist das nicht, auch nicht wenn der Hund schon müde ist.



    Edit: das Video von flying-paws:


    [media]https://youtu.be/TSuEwjzbGCQ[/media]

  • Heute warens übrigens 40 Minuten, war aber definitiv kein positives Beispiel

    :klugscheisser: Zu viel!


    Wie wäre es zu Beginn mit 2 Minuten hinsetzen?


    In der Zeit dann freundlich zuwenden, vielleicht ins Platz "bitten", mit einem Leckerchen das Ganze versüßen.
    Wenn sie aufsteht, ins Sitz geht - aber sie bleibt dabei (relativ!) ruhig: Genau DAS ist das Ziel.


    Sie kennt es noch gar nicht - und kann es deshalb auch nicht. Fällt ihr als geborener Hibbelfutt sowieso schwerer.


    Am nächsten Tag ... machst du wieder nur 2 Minuten... und wenn die 2 Minuten am Tag vorher schon zu lang waren, gehst du auf 1 Minute runter.


    Immer mit Geduld und Freundlichkeit.


    Ein Hund ist viel weniger aufgeregt, wenn er mal die Botschaft: "Du - ich WILL dir gar nix Böses, warte mal ein wenig ab, ist nur zu deinem Vorteil!" mal verinnerlicht hat.
    Dann fällt auch so Hibbelpopos das Warten leichter, mit dem Wissen: Es lohnt sich zu warten.


    In kleinen Schritten und ganz langsam steigern, du überforderst dich und deinen Hund sonst - und das gibt Frust, bei euch beiden :bussi:



    P.S.: ... und für den Oberlehrer ganz zu Anfang darfst du mir gerne eine zurückwatschen - aber lustig, denn er ist auch lustig gemeint ;)
    Schließlich hast du da selber gemerkt, dass es ein wenig "too much" war, und deine Erwartungshaltung doch ein ... hmmm... klein wenig unrealistisch, nicht wahr? :bussi:

  • Hallo ihr Lieben!
    Wir hatten die letzten Tage einiges zu tun, haben aber trotzdem brav trainiert :smile:

    Wenn du das Gefühl hast, es bringt nichts, dann brich ab. Lass sie vielleicht, wenn möglich, noch etwas machen, das sie gut kann, oder warte, bis sie dich anschaut und belohne das, dann mach Schluss.


    Ihr müsst kein Pensum erfüllen, ihr habt Zeit. :smile:

    So mach ich es ab jetzt! Ich hab am Mittwoch angefangen mit ihr auf der Bank vor unserer Haustür Gucken & ruhig werden zu üben. Hat gut geklappt und jetzt steigere ich es langsam indem ich mit ihr immer weiter weg gehe vom Haus. Heute waren wir gegenüber vom Haus und sie hat es toll gemacht :smile:


    @CH-Troete
    Was schönes machen vergess ich leider manchmal, hab ich mir für uns jetzt aber täglich fest vorgenommen ;)


    Torvi macht das mit dem 'Release' auch schon richtig wunderbar! Heute hab ich es auf einem kleinen Spaziergang als sie sich wo 'festgeschnuppert' hatte auch tatsächlich schon erfolgreich verwenden können damits weitergeht :hurra:


    Außerdem hab ich ihr eine schöne Rückzugsmöglichkeit besorgt, eine Filzhöhle, wo ich mit ihr trainiere dass sie mal länger drin bleibt. Ich glaube sie ist der Höhle gegenüber noch etwas skeptisch, denn auf ihrem Betti klappt das bleiben schon viel besser.
    Meine Mama war gestern nochmal zwei, drei Stunden bei uns und zum ersten Mal überhaupt hat Torvi unterm Tisch geschlafen, sogar ganz nah an Muttis Füßen :D
    Etwas angebellt hat Torvi meine Mama zwar trotzdem, aber ich denke das wird mit der Zeit.


    Alles in allem haben wir also in den letzten Tagen schon ein paar Schritte in die richtige Richtung gemacht und darüber freue ich mich sehr :D


    Das breite Hetzhalsband und der Kurzführer sind auch schon im Einsatz!
    Den Kurzführer hab ich bisher nich benötigt, aber er bleibt jetzt immer dran und das Halsband ist zum lockere Leine üben wirklich viel besser :gut:


    Bachblüten bekommt sie jetzt auch nochmal, mal sehen, vielleicht bringts ja was :smile:


    Heute war ich mit ihr übrigens 30 Minuten draussen zum spazieren und tranieren und sie war die meiste Zeit ansprechbar und deutlich weniger nervös :rollsmile:


    Nächsten Freitag haben wir die erste Einzelstunde mit einer Trainerin, ich freu mich schon!

  • Oh und das hätte ich fast vergessen :ops:


    @CH-Troete


    Die Leine an der Bank festzumachen hab ich auch probiert, hatte aber das Gefühl das findet sie ganz schön unheimlich und hab es dann wieder gelassen. Von meinem Gefühl her müsste ich es mit Torvi eh eher so machen, dass sie gar nicht so schlimm nervös wird, sie draussen runterzukriegen ist so schwer. Mal sehen wie das wird! Und Kekse schaufeln schaff ich auch mit einer Hand hihi, nicht nur bei Torvi
    Die Leine war teilweise 40cm kurz weil Torvi so stark gezogen hat und ich sonst nicht dagegen ankomme :( ich hoffe das in Zukunft vermeiden zu können indem ich unser Training so strukturiere dass es gar nicht erst zu so schlimmem Ziehen kommt.. mal sehen ob das klappt


    @Hundundmehr


    Für den Oberlehrer gibts keine Watsche zurück, von Lehrern kann man schließlich viel lernen wenn man Kritik aushalten kann
    Und ich darf noch lernen mich von meinem Hibbelpopo nicht so anstecken zu lassen

  • Wooooow ist das ein schöner Bericht, Danke vielmals fürs erzählen :bussi: :applaus: :applaus: :applaus:


    hatte aber das Gefühl das findet sie ganz schön unheimlich

    Ist bei meiner Tröte auch so (sie hat seit meinem Unfall einen Knall). Was hilft bei ihr: ich mache die Leine am Bänkli fest und streichle sie dann mit beiden Händen. Aber: sie kann zwischen meinen Beinen sitzen, sobald Dein Huhn das auch kann, wird's bei Euch auch besser.
    Können von der Aufregung her, meine ich :smile:
    Und ich lasse sie nie, niemals "im Stich", heisst ich entferne mich nie.
    Hat lange gedauert bis sie das geglaubt hat :( :



    Du machst das gut, ich freue mich sehr dass Du selbst auch schon positive Veränderungen bemerkst.
    Wichtig dünkt mich, dass Du Dir bewusst machst, warum Du einen Hund hast. Grad wenn sie Dich ohne Ende nervt und Dir weh tut... denk dran dass Du einen Hund willst, um Spass mit ihm zu haben :herzen1:
    Dann machst irgend einen Unsinn mit ihr und die Welt sieht schon wieder etwas schöner aus :smile:


    Der Rückzugsort ist toll und wichtig :bindafür:
    Ihr seid auf gutem Weg! Juhu!



    Oh, was ich Dir noch gerne empfehlen möchte, falls Du mal bissel lesen magst:
    Wenn Du Dich für den Pfoto-Talk freischalten lässt (oben im Pfofil -> Benutzergruppen), schau doch in den Thread von @Mona X :winken: und ihrem Ayu:
    Ayuin
    Sind schon viele Seiten, lass Dich davon nicht einschüchtern :smile:
    Wenn Du anfängst, bissel querzulesen wird's schon sehr schnell sehr interessant :smile:
    Ayu ist auch bissel ein Hibbelhund und Mona erzählt wirklich wahnsinnigschön von ihrem gemeinsamen Weg.
    Vielleicht gefällt's Dir ja :smile:

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