Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • @DerFrechdax
    Hhhm ... also ich sitze hier und stelle mir die Frage, warum solche Dinger bei mir erst gar nicht vorkommen bzw. es gar nicht erst soweit kommt, dass ich angeknurrt werden würde. Und so habe ich mir die Frage gestellt, was mache ich im Gesamten anders oder wirke ich so natürlich dominant, dass es erst gar nicht infrage gestellt wird :ka: . Im Grossen und Ganzen, jow, keine Ahnung.


    Vll. arbeite ich auch einfach präventiver. So zumindest jetzt in Deinem akuten Fall (was anderes bleibt mir ja nicht, um zu vergleichen).
    Kenne das hier auch, des beiseitigen Habenwollens. Ausgehend von meiner Kleinen, die will häufig das, was der Grosse hat und wenn er wichtige Sachen macht und liegen lässt, schwupps, ist es auch schon fort, obwohl sie ein eigenes hat, aber das vom Grossen muss besser sein (er könnte sich auch ihres nehmen, dann ist ihres seines und somit wieder interessanter). Und ich will die Dinger auch nicht im Haus.

    Danach hab ich alle Knochen eingesammelt.

    Aber bei mir läuft das anders, bzw. ich gehe anders damit um. Denn zu diesem Zeitpunkte, d.h., wenn die Tauscherei beginnt, sammele ich schon alles ein. Das verhindert im Vorfeld Spannungen, Frustration ... und was sich auch immer bei Hund aufbauen könnte. Das klingt vll. jetzt ein wenig nach: Hinterher weiss man es immer besser, ist es aber nicht. Denn genau so handhabe ich das und hätte das auch in Deinem Fall so gehandhabt, denn


    Gab aber keinen Ärger, deshalb ok.

    könnte doch Ärger geben, eines Tages, wenn sich genug aufgebaut hätte, einer mies drauf ist oder es ein interessanteres Teil wäre (dass sich einer gegen mich wendet, damit würde ich jetzt nicht wirklich rechnen).


    D.h., es ist mir völlig gleich, obs jetzt akut Stress miteinander gibt oder nicht, denke nicht einmal wirklich darüber nach. Selbst wenn ich nicht darauf geachtet hätte, habe ja nicht dauernd ein Auge drauf, wer mir so etwas reinschleppt, hat halt Pech gehabt, dumm gelaufen. Tonne auf, Ding weg. Und Du kannst davon ausgehen, die anderen gleich mit.


    Dabei bin ich absolut ruhig, aber konsequent, immer. Hätte mich also nicht damit aufgehalten, das Ding demonstrativ wieder raus zu werfen, schon gar nicht mehrfach. Denn bei Hunden ist schlicht und ergreifend damit zu rechnen, es wieder und wieder hinein zu tragen. Weil es Ziel ist, das Ding vor dem anderen in "Sicherheit" zu bringen. Das ist nicht ungewöhnlich, eigentlich typisch Hund.


    Dazu bedarf es des grenzüberschreitenden Verhaltens, also wider der von Dir aufgestellten Regel, dass solche Teile nicht ins Haus gehören. Und wer einmal die Grenze überschreitet, und nochmal ... und nochmal, dann ist schlicht und ergreifend auch damit zu rechnen, dass versucht wird, die Grenze noch weiter zu überwinden. Nicht wegen der Grenzüberschreitung selbst, denn die Motivation ist ja immer noch: das Ding in "Sicherheit" bzw. dauerhaft (eben auch drinnen) bei sich zu wissen. Und hat man das einmal geschafft bzw. meint, so, jetzt hab ichs gelöst, erreicht (aus Hundeperspektive), dann will man sich das vll. auch nicht mehr nehmen lassen.


    Jupp, glaube, arbeite weitaus präventiver und bin konsequenter in meinen Handlungen bzw. mein Verhalten lässt wenig Interpretationsspielraum zu. Das betrifft sicherlich nicht alles und jede Situation, aber vll. grundsätzlicher.

  • @DerFrechdax
    Hhhm ... also ich sitze hier und stelle mir die Frage, warum solche Dinger bei mir erst gar nicht vorkommen bzw. es gar nicht erst soweit kommt, dass ich angeknurrt werden würde.

    Du hast mit deiner Einschätzung komplett recht und ich bin nach heute auch schlauer. Bin ja lernfähig :smile: .


    Ich werde das in Zukunft auch präventiver angehen (müssen). Bisher haben sich hier immer alle Hunde dran behalten, dass Knochen im Garten bleiben, und anknurren -no way, das kam hier nicht vor und basta.
    Nur unser Kleiner -nuja, Regeln entfallen ihm immer mal wieder kurzfristig. Ich hab ihn ja erst seit diesem Jahr, und immer wieder fällt mir auf, dass ich gerade bei ihm noch einige neue Strategien entwerfen muss... ich hatte eben noch nie einen Dackel- Terrier- Mix... spannende Mischung auf alle Fälle :roll:
    Dass ein Hund Knochen vor mir verteidigt, da kann ich mich echt nicht dran erinnern, dass das je ein Thema gewesen wäre. Und wird auch ab heute sicher kein Thema mehr sein.


    Es gibt halt Hunde, die wollen's immer mal wieder wissen, und es gibt welche, die sind so, wie's ist, ganz zufrieden, wie meine Große :herzen1:


    (Ich merk grad, irgendwie ist immer was... Hundehaltung ist nie so, dass man den Status quo einfach so hält... immer wenn man denkt, grad isses ganz ok und funzt ganz gut, kommen die Viecher :herzen1: mit was neuem ums Eck :lol: ... so wird's wenigstens net langweilig )

  • Ashkii habe ich von Anfang an alles mir "bringen" lassen. Angefangen mit Dingen die er durfte, da ich sie ihm wieder geben konnte nachdem ich sie begutachtet habe, bis hin zu Dingen welche ich dann weggeräumt habe bzw. weggeschmissen. Darauf kann ich mich noch heute verlassen. Das Geben ist dann nicht immer ohne Überredungskunst, aber er spuckt es trotzdem aus. Dinge, die er erst gar nicht aufnehmen soll, über die bin ich einfach "drüber gelatscht" und habe ihn dabei immer mitgenommen, mit dem Hinweis, dass ich das doof finde, könnte gefährlich sein. Ist dadurch zu 98 % sicher, da er mir Fundsachen entweder freiwillig bringt oder ich ihn damit zu mir rufen kann oder aber mit einem kurzen "nein" oder einem Geräusch nimmt er es erst gar nicht auf.


    Bei einem großen Knochen war ich mir ziemlich unsicher, ob es wirklich so gut ist, dass er ihn komplett frisst (war noch ein kleiner Knirps). Er fraß ihn in der Box, ich wollte ihn haben. Also das Spiel "bring es mir". Ashkii hat den tödlichen Blick drauf. Mit beiden Pfoten den Knochen fester umklammert (er kann richtig "zugreifen") und mich versucht zu beeindrucken. Hab nicht locker gelassen "ne, ich will diesen Knochen, bring ihn mir" (oder so ähnlich, ist schon ein paar Jährchen her). Hat ein bisschen gedauert, aber er hat ihn mir dann gebracht. Soziale Bestätigung und Knochen weggeräumt. Und alles war gut. Und ich wusste ich bin auf dem richtigen Weg mit ihm.


    Auch bei Carlos war dies die einzige Möglichkeit ihm etwas "abzuringen". Mit Geduld, Ruhe und viel Spuke. Jeglicher Druck hätte bei beiden zu Ergebnissen geführt, welche ich bei anderen Hunden beobachtet habe: Tauschen erzwingen, schneller sein als HH (schnell abschlucken), mit Beute weg laufen usw..


    Und was Dominanz betrifft: Soweit ich das über die Jahre mitbekommen habe, ist das meist vom Gegenüber abhängig. Ob der andere das mitmacht. Darum, meiner Meinung nach, artet es oft in Gewalt aus (nicht nur Mensch/Hund, sondern auch Hund/Hund).
    Und ja, echte dominante Hunde gibt es (und auch Menschen), wenn vielleicht auch selten. Habe beide kennen gelernt und nö, die macht man sich weder zum Freund (ist die harmlosere Variante) noch zum Feind (die braucht man nicht).

  • Solche Situationen können bei uns alleine schon deshalb nicht entstehen, weils keinen freien Zugang Haus/Garten gibt. Deshalb kann auch nichts reingeschleppt werden, ohne dass ich das mitbekomme. Da hab ich also auch keine Regel für.


    Spielzeug liegt bei uns auf dem Boden. Kauzeug kriegt jeder seins. Da wird auch nicht geklaut. Würde geklaut wärs weg. Wenn keiner daheim ist, liegt kein Kauzeug rum. Dafür hab ich im Tierheim zu viele ernsthafte Streitereien mitbekommen.


    Ich hab aber auch keine Kinder und einen relativ selbständigen Mann und kann meine Pappenheimer daher auch unentwegt auf dem Schirm haben, wenn ich daheim bin. Und das wissen die Trolle natürlich auch. Das erleichtert vermutlich Einiges.


    @Die Swiffer


    Ich glaube, jetzt verstehe ich, was Du meinst. Das wir hier bei Threadstart nicht das Thema, deshalb stand ich auf dem Schlauch. Ich geh mal davon aus, dass Du Deine Hunde sehr wohl einschätzen kannst und Ahnung davon hast, wie man korrigiert.


    Als @Rotbunte den Thread gestartet hat, gabs einige Threads von Leuten, die wegen recht heftiger Probleme mit Hunden hatte. Dabei war z. B. ein ressourcenverteidigender Husky, der schon ernsthaft zugebissen hatte.


    Mit Haltern, die jeweils nicht wussten, was da genau los war und nicht wussten, wie sie weitermachen sollen. Und ganz offenkundig ihren Hund nicht einschätzen konnten.


    Und da kam kurz hintereinander einfach mehrfach dieses Thema Rudelführer (nach altem Schlag und Korn mit Alphawurf, Dominanz in jeder Situation, der Alpha isst immer zuerst, geht immer uerst durch die Tür ...) auf. Und dass der Hund schon funktioniert, wenn er richtig eingeordnet (untergeordnet) wird.


    Um da nicht immer wieder von neuem erklären zu müssen, dass alleine schon die Theorie dahinter mittlerweile längst überholt ist kam - vermute ich - dieser Thread zustande. Das ist das Bild von Rudelführer, dass ich hier im Thread im Kopf hab.

  • @Stinkelilly:


    Das „Hausprogramm“ um bei dem Möchtergernhelden einen Fuß in die Tür zu bekommen, kenn ich durchaus.


    Nur ich kenne auch die eben andere Intention dahinter: nämlich eine für den Hund mehr als deutliche, quasi eine überdeutliche Änderung der bisher -in seinen Augen- geltenden Regeln, um aus dieser Situation heraus besser, klarer, neu konditionieren und anleiten zu können.
    Dieser Türöffner KANN funktionieren, muss aber nicht.


    =)

  • ich hab halt immer dann Bauchweh, wenns jemandem scheinbar ohne wirkliches Verständnis für das Lebewesen Hund empfohlen wird. Weil dass dann auch bös ins Auge gehen kann.


    Dann doch bitte lieber nen gescheiten Trainer engagieren und das Thema mit ihm zusammen angehen.

  • Und da kam kurz hintereinander einfach mehrfach dieses Thema Rudelführer (nach altem Schlag und Korn mit Alphawurf, Dominanz in jeder Situation, der Alpha isst immer zuerst, geht immer uerst durch die Tür ...) auf. Und dass der Hund schon funktioniert, wenn er richtig eingeordnet (untergeordnet) wird.


    Um da nicht immer wieder von neuem erklären zu müssen, dass alleine schon die Theorie dahinter mittlerweile längst überholt ist kam - vermute ich - dieser Thread zustande. Das ist das Bild von Rudelführer, dass ich hier im Thread im Kopf hab.

    Ich glaube, da liegt der Hase bei mir im Pfeffer... ich sehe mich schon als Rudelführer, ich treffe die meisten Entscheidungen (bin nach heute aber unsicher, ob der Kleine das auch so sieht |) :ugly: ) und Leute, die allein mit Alphawurf etc. daher kommen, sind für mich einfach Spinner.


    Fakt ist aber auch, dass der Kleine mit Freiheiten nicht umgehen kann und bei seinem Vorbesitzer deutlich (!) zurückhaltender und devoter (und unfroher) war als bei mir. Jetzt muss ich nur noch die richtige Melange finden zwischen einem lebensfrohen Hund, der auch noch hört :bindafür: , und verhindern, dass es kippt in Richtung "Hund macht sein Ding und hört nicht für 5 Cent". Denn zurück zu Unterwerfung und Hund darf dies und jenes nicht, weil sonst Dominanzverlust, möchte ich auf alle Fälle nicht.


    Alles nicht so einfach... :ops:

  • ich hab halt immer dann Bauchweh, wenns jemandem scheinbar ohne wirkliches Verständnis für das Lebewesen Hund empfohlen wird. Weil dass dann auch bös ins Auge gehen kann.
    Dann doch bitte lieber nen gescheiten Trainer engagieren und das Thema mit ihm zusammen angehen.

    Voll und ganz unterschreib.
    Einfach weil da so unendlich viel mehr zu beachten gibt (das meinte ich vorhin mit „wenn‘s so einfach wäre -Napf weg, zack Hund erzogen“)...


    Auch die Haltung, die innere Einstellung des Halters spielt eine große Rolle. =)



    Wenn ich zB an den Grinch denke, WIE effektiv der im Lesen meiner Wenigkeit ist und das auch gnadenlos ausnutzt....
    Beispiel: nehm ich ihn mit, einfach damit er hält Gassi geht, sich daheim nicht umbringt etc... ist er ein wirklich sehr, sehr angenehmer Begleiter.
    Denke ich „cool, dass du heut mal Bock hast, gut drauf bist und mitkommst“, werde ich beim Gassi drauf achten müssen und regulieren, dass er nicht nach vorn geht.
    ;)
    Es ist nur ein Gedanke, aber der reicht, dass aus angenehm anstrengend wird....
    =)

  • @DerFrechdax Hmmh. Das kenne ich so nicht. Ronja ist ja auch so ein stures Terriertier und hat gern versucht, ihr Ding durchzuziehen. Über Druck ging da aber gar nix. Wir haben uns über die gwmeinsame Dummyarbeit und viel Spaß miteinander zusammengerauft.

  • @DerFrechdax Hmmh. Das kenne ich so nicht. Ronja ist ja auch so ein stures Terriertier und hat gern versucht, ihr Ding durchzuziehen. Über Druck ging da aber gar nix. Wir haben uns über die gwmeinsame Dummyarbeit und viel Spaß miteinander zusammengerauft.

    Normal kann man ihn ja immer gut haben... aber man muss halt aufpassen, dass manche Sachen nicht einreißen... er war früher auch bissig, den Vorbesitzer hat er bei deren erster Begegnung erstmal in die Hand gebissen... unseren endgültigen Weg haben wir noch nicht ganz ausklamüsert, weil ich das Gefühl habe, noch nicht den ganzen Hund gesehen zu haben...

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