Ganz ehrlich: wenn Du jetzt schon unsicher bist, ob Du tatsächlich Lust auf Gassi hast, egal welches Wetter herrscht, und dann auch noch nur darüber nachdenkst, den Hund früh nur kurz in den Garten zu lassen, statt anständig Gassi zu gehen, alternativ sogar ganze (!) 10 Minuten aufs Feld zu gehen, kann ich Dir nur einen Tip geben: laß es vorerst.....
Bevor ich meine Hunde allein lasse, bin ich heute (jetzt sind sie 11,12 und 17 Jahre alt) mindestens eine halbe Stunde draußen, anfangs, als Biene Welpe war, war ich unter ei ner Stunde nicht unterwegs morgens. Um sicherzugehen, daß sie hinterher gut schlafen wird, bis ich wieder da bin, um mit ihr was zu unternehmen, mich mit ihr zu beschäftigen etc. Das muß net ne Stunde am Stück laufen sein (man solls ja mit Welpen nicht übertreiben mit den Strecken gleichförmigen Laufens am Stück, um die Bänder und Gelenke nicht zu überlasten) - aber bissel spielen, was suchen lassen, irgendwo draufherumbalancieren (Baumstämme, die quer liegen, bieten sich da an), halt einfach Abenteuer für nen jungen Hund. Und wenns nur einfach irgendwo herumhocken und "leute gucken" ist.
Du darfst auch nicht vergessen: Erziehung, Beschäftigung, Hundeschule, all das nimmt nen Haufen Zeit ein. Und wenn Du net daheim bist, wer erzieht in der Zeit den Hund? Das müßten dann Deine Eltern machen. Sind sie bereit dazu, könnt Ihr Euch auf eine Richtung in Sachen Erziehung einigen, sodaß alle konsequent an einem Strang ziehen? Machen die Eltern nix (keine Zeit oder aus bequemlichkeit), lernt der Kleine in dieser Zeit nur Unsinn, weil ihm keiner zeigt, was er nicht tun darf oder auch tun darf als Alternative zu unerwünschtem Knabbern o.ä.
Dann kommt bei Dir irgendwann in der Schule die Zeit der Abschlußprüfungen bzw. des Lernens in den Monaten vorher. Klar, man lernt net 8 Stunden am Stück. Aber wer viel lernt, ist oft KO, hat nimmer den Kopf für den Hund frei, keine Lust, sich dann noch groß mit ihm zu beschäftigen etc. Denn die Freunde will man ja auch noch sehen ab und an.
Ich hab mir meinen ersten Hund geholt, als meine Tochter 14 war - das war super, sie war nachmittags nach der Schule nicht alleine daheim, konnte rausgehen mit Biene und später beiden Hunden, hatte Ansprache, konnte sie kuscheln. Aber fürs morgendliche Gassi war immer ich zuständig (ok, waren und sind ja auch meine Hunde *gg), und abends genauso. Ich denke, sowas ist in dem Alter die optimale Situation: sich weitestgehend um den Hund kümmern, solang es die eigene Zeit erlaubt, aber die Verantwortung liegt dann immer bei den Eltern. Und dann wird es auch immer IHR Hund sein, net Deiner, und wenn Du mal studieren gehst, wirst ihn deswegen nicht einfach mitnehmen können. Wenn das bei Euch so geht, und Ihr Euch darüber einig seid, ist das bestimmt machbar. Aber ansonsten würde ich mir echt noch bissel Zeit lassen, bis Du selbst weißt, wo es in Deinem Leben hingehen könnte. Sprich, Schule abgeschlossen, Ausbildung/Studium in Aussicht etc. Klar - keiner weiß, was morgen passieren wird. Aber man weiß zumindest ganz genau, daß je jünger der Mensch ist, sich desto mehr noch in seiner Entwicklung tun wird, er umso mehr Interessen haben wird, die mit der Hundehaltung nicht immer in Übereinstimmung zu bringen sind, und das Risiko einfach wesentlich höher ist, daß sich Umstände ergeben, in die der Hund einfach nimmer reinpaßt.